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Leipziger jüdische Wochenschau : 13.02.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-02-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id391878840-193102130
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id391878840-19310213
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-391878840-19310213
- Sammlungen
- Historische Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger jüdische Wochenschau
- Jahr1931
- Monat1931-02
- Tag1931-02-13
- Monat1931-02
- Jahr1931
- Titel
- Leipziger jüdische Wochenschau : 13.02.1931
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4. Jahrgang* Nummer 7 Leipzig, den 13. Februar 1931 ®fe „ßeipgiger gübifcße SBodjenfcßau" erfdßeint roöcßentlidj am greitag. fJtebaftionSfd^Iuß: ©ienStag mittag 12 llßr ^ingrigenfdjlufj: SJtittroocß mittag 12 Ußt Herausgeber: Simon Klugfjaupt, £eip$ig C 1 ©cßriftleitung unb ©efdßäftSftefle: £efp5tg C 1, Srcgeftr. 31, Ul 10562 9lngeigenprei8: Berechnung erfolgt nach iHinteter=^eitert. ©8 loftet bie 6gefpaltene 41 SKiHimeter Breite geile 15 $fg. Sei Söieberijoluttgen {Rabatt Dogma und Gebot ■ SBon {Rabbiner ®r. Seo 53 aect, Berlin gebe ßößere {Religion, bie ifjrer felbft gewiß geworben ift, beginnt and) atsbatb über fid) itacßgubenfen. ®er fimtenbe ©taube betrachtet fid>, um fid) gu iBerfteßen. üttteS, WaS bic religiöfe Habe unb Uebertieferung iit fid) fdjtießt, Wirb baittt nteßr u|ttb meßr ©egenftaitb ber Ueberleguitg unb {ßriifung; ber S3efiß fott in feinem ©eßatt unb Sert erfaßt fein. ©cßon in ber S3ibe( unb banacß üor altem int talmubifdjen ©djrifttum Ijabeit mir inanitig* fadje ©äße, in beiten biefcS Streben feinen SlttSbrud fiitbet. SSoit Süticßa an, ber beit gitbegrtff aller Offenbarung in ben ©aß fügte: „©8 ift fair gefagt, o XRenfd), WaS gut ift, unb W'aS ber ©mige bon bir forbert — itidjts anbereS als 3ied>t gtt tun, Siebe gu üben unb in ®emut gu manbetn mit beiitem ©otte!" bis gu JRabbi ©imtai, für ben atteS Sefenttidje ber SBeriiiitbtgung tu bem Sorte ©otteS: „fudjet mieß, bamit ißr lebet!" enthalten mar, ift fd)oit in jenen frühen gaßrßunberten immer wieber ber» fudjt morben, bas (Eigentliche unb ftemtgeidjueitbe be§ gubeittumS feftguftellen. git biefem ©treben, gu gufammeufaffenbeu ©äßeit gu ge* langen, ift teilt llitterfdjieb gwifdjeit bem gubentum uitb anbereit {Religionen. ®ie SSerfcßiebeitßeit tritt erft in betn gttßalt biefer ©äße ßerbor. gm gubentum ift bag Beftintmenbe bie „TOigwa", bag bon ©ott gegebene ©ebot. 8tl§ „©rttnbfäße ber {Religion" gelten baßer im Xaltnub bie fitttidjeu ©runbforberungen mie bie ber jRjjcßftenliebe ober ber Sicßtung ber ©otteSebenbilblicßfeii jebes TOenfd)en. 2ltS ber, „metd)er ben ©ruub leugnet", wirb ßier ber aitgefeßeit, melißer ba§ ©otteSgebot unb bie fititidje 33er* antmortung nicht anerteitnt. Sßou bem Sefett unb ben ©igett* fd)aften ©otteS toirb in ber gorm ber ©ebetSbid>tung, ber Hßntne gefproeßett fo in ber, wetcße fd)on eiitft int gmeiteit Xempet täglich angeftimmt morben ift: „Saßr ift e8, baß btt ber ©mige bift, ltnfer ©ott unb ber ©ott unferer SSäter, uitfer Herr unb ber Herr unferer S3äter, unfer ©rtöfer unb ber ©rföfer unferer SSäter, unfer ©cßöpfer unb ber §ort uitfereg §eite8; ttufer Befreier unb {Retter ift bon ©migteit ßer beiit {Ratne. @8 ift teilt ©ott außer bir." git ber fßrifttidjen {Religion, in bereu SDHttelpnutt bet ©taube an einen ©nabenatt trat, ber im ©alratuent immer mieber Bermirtticßt wirb unb bie ©rlöfttitg uerbiirgt, mußten bie grunbtegenben ©äße infotgebeffen einen gnßatt ßabeit, ber fid) barauf begog. Sas ber SRenfd) glaubt, mirb ßier bic Sebeitsfrage ber {Religion. {Red)tgtäubigfeit unb ©eligf'eit bebiitgcn einanber, unb barunt mirb es ßier erforbertid), baß ber ridj* tige ©laube, ber ben SBcfiß be8 §eite§ unb beS ©atramcnte§ fid)ert, in beftimmten, enbgültigeit gortnelit bargeboten merbe. gmmer mieber mirb eg baßer untentommnten, bie genauen 33e* griffe unb ©äße, in betten ber red)tc ©taube enthalten ift, fcftgit* legen; ißneit gelten bie üluSeinanberfeßuitgen unb bie Sümpfe, meldje innerßalb ber Stirdje bie fßarteien miteiitnnber füßren. Hingtt lontmt, baß fid) in ber Slirdje feßr balb eine geift* tid)e Dbrigteit eittmidelte, bie bann an beit ftaatlidjeit ©e* malten ißren {Rüdßalt gewann, bie 'Ssäße eines ©laubeitSbefcitnt* ttiffeg gu Bermerfen unb gn Oerbieten unb aitbere wieberunt für berbinblid) gu erilärcu unb burdjgufeßen berntod)te. Ser jeweils bie §crrfd)aft befaß, ber entfdjieb aud), Was redjtgtäubig uitb was ungläubig War. Unb je nteßr bie firdjtidje 5Ölad)t fid) guitäcßft in ber römifd)eu unb ber griedjifdjett ftirdje uitb bann fpätcrßiit neben biefen iit ben proteftantif'djen Slird)eu einheitlich gu* [nmineitfdjtoß, beftonteßr gemaitnen bie bon ber einen uitb auberen berlüubeteit ©äße ißte uinfaj feitbe uitb bleibeitbe SBerbinblidjtcit. ©ie mttrben gu fogenanitteit tEogmeu, b. ß. gu begrifflich aus* geprägten, iit ber tirdjtidjen ©'emeiitfcßaft gu autoritatiber ©et« tuitg erßobeneit Seßrfäßeit, bereit gläubige 51111101)1116 gut 5ic» biitgitng ber bon ber St'irdje berßeißeneit unb berbürgteit ©etig* feit Wirb. lEemgemäß ßat bas gubentum ®ogmen, in bem genauen ©inite biefeS SSorteS, nicht aufgumeifen. ©te louitteu ßier nicht gu eigen Werben, weil ßier bie 3ied)tgiäubigteit nicht jene gentrate S3ebeutuitg ßat, Weil ßier biic ©nabenmittet, bie ©alrameitte, bereit Sert uitb SüBirluitg bureß ben redjten ©tauben gefidjert feilt foll, abgeteßnt Werben, weil ferner ßier leine mit DJiadjt aitSge» ftatteten ©taubeitSbeßörbeit fid) geftalten tonnten, metdje befugt unb itnftanbe geWefeit wlären, heftim-mt formulierte ©laubcitS» fäße für berbiitbticßi gu erttären unb burd>gufeßeit. @o feßr im gubentum, mie taum befonberS ßerborgeßoben gu werben braueßt, feine beutlidjeit, leitenbeit gbeeit, bie ©iit* ßeit unb ©ingigteit ©otteS 1 , bie ©'OttcäebenKitblidjt'ett jebeS, SJlettfdßen, bas Oerpflitßtcnbe ©otteSgebot, baS meffiattifdje gief, immer feftfteßen, foi tft tßre beftimmte Begriffliche IBiitbitiig bodj nie erfolgt Soßl 'ßat ba§ gnbentiim and) feine geprägten ttaffifdjen ©äße, wie fie bie Sßibet ißnt gefd>enft ßat — es braudjt nur auf bie ©äße beS ©dj’ma ßingemiefen gu werben: „Höre, gfraet, ber ©wiue ift unfer ©ott, ber ©mige ift eingig. ®u follft ben ©migen, beinen ©ott, lieben mit beinern gangen §ergeit, mit beiiter gangen ©eele uitb mit beiiter gattgeit sfraft" (5. SJiof. 6, 4 unb 5), ober auf bie „breigeßu ©igeitfdjafteit". „®er ©mige, ber ©mige, ©ott, barmßergig uitb gnäbig, langmütig unb teid) an Siebe unb ©reue, ber Siebe beloaßrt bis ins taufeitbfte ©efd)led)t, ©djutb unb geßl unb ©iiitbe öergeißt unb rein Werben läßt" (2. 9)tof. 34,6). Slber es ift feittigeicßiteitb, baß aud) biefe ©äße fdjoit früß gu ©ebeten geworben fittb, fo wie jenes töetenntniS Bon ©ott uitb beut ©ott ber 33äter, baS int gmeiteit Xentpel gefprodjen würbe, unb wie eilt aitberes SÖefeit utni0, bas im britten gaßrßuitbert Bon einem babßloitifcßeit Seßrer für baS SlieujaßrSfeft Berfaßt Würbe unb feit bem äJiittclalter bas ©d)lußgebet jebeS ©otteSbienfteS ift. Sludj ba§ ©laitbeitS* befenntnis, metdjeS SJlaimoitibeS, im gmölfteit gaßrßunbert, git* fammengeftetlt ßat, ift bann Borneßmltcß im HßmituS be§ gigbal» ©ebetes gitnt 53efißtuiit ber ©emeinbe geworben. 9lid)t in ©ogiiten, fonbern in ©ebeten fpridjt baS gubentum Bott ©ott uitb feinem- Sefett. ®er gebanflidße 8tuSbruct beS ©lattbcnS ßat baßer im gubentum ein weit erftredteS 9ied)t ber SRamtigfaltigteit, eine gemiffe greißeit lontmt ißitt gu. gßin ift ein größerer 8initm ge* taffen, in meldjent bas ©udjen uitb ffliiißeit beS eiitgehteu feilte Sege ßaben tarnt. XaS Sieftimntenbe uitb Sefeitttidje ift im gubentum bas ©tut beS KReitfcßen. ©rmeiS ber SSeröuitbeitßeit BENISCH Katharinenstraße 8 Kurze Straße 3-5 Tel. 18367 Tel. 19146 Schilder aller Art für Wohnungen und Geschäftshäuser Reklameplakate Stempel für jeden Zweck In Gummi und Metall mit ©ott ift bie SEreue unb Slufricßtigleit in ber ©rfüllung beS ©otteSgeboteS, ber ÜÜligwa. grotnni ift ber, beffen SebenSinßalt biefe©ebote finb: bergabbif, ber©erecßte, betEßajfib, ber ©tenfeß b. Siebe. iJliißt fowoßl eine Seßre oom ©tauben al8 oielnteßr eine Seßre oott foteß frommen Hanbeln will bie Xßora fein, ©ott erfennen, bebeutet für ben Ißropßeten: Siebe, 3iecßt unb ©ereeßtigfeit üben: ben ©migen fließen, ßeißt: baS ©ute fucßeit. StetigiöS feftgelegt unb unuerriid* bar finb barutn biefe ©ebote; ißnett menbet fteß- bie ©laubenS* forberttitg gu, fie ntadjen bie eigentlidifte gugeßörigleit gutn gubeittuin aus, finb ber gnßatt ber SSerßeißung. 2lit betrt) fßlaße beS XogmaS fteßt im gubentum baS ©ebot. lim fo tebenbiger tonnte fieß, ßier baS Slacßbenfen ber 9ieligion über fid) felbft, bie gebanfiidje Xurcßbrittgung beS ©taubenS* befißeS entfalten. Um fo nteßr tonnte bieS gefeßeßen, ba bem gubentum nicht ber tird)tid>e ©ßaratter gutommt, Bermöge beffen bie ffiteße ben ©tauben ßat, unb bet eiitgetne in biefem ©tauben fteßt. ®aS gubentum ßat fid) nitfjt als Eird)e auS* geftattet, fonbern als ©emeinbe mit ißrer 53ietfättigteit unb SOiannigfaltigfeit ber eingetnen ©ebilbe, bureß. bie aud) eine Slianuigfattigteit im ©eiftigen ermöglicht mürbe, mit ißrem 9ledjte beS eingeliteit SeßrerS, baS jeber gnbioibualität einen 9laum gab. ®ie g-ülle unb Sßietgeftattigteit ber gorfcßuttg, ber gefeß* lidjen, ber religioitspßilofopßifdjen Wie ber ntpftifdjeit, geugt ßierBou. gn ißr unb gerabe bureß fie ßat eine ißrer felbft bewußte Xrabition, ein Siffen um ben geiftigeit unb gefcßidjt* lidjeit gufamittcnßang fid) entmideht tönnen, in bem baS gubeit* tum ben Sert feiner ßtftorifcßen ©egebenßeit unb gugteieß. feine greißeit immer mieber erfnßr. ®ie ©runbfäße bes ©taubenS ftattbett feft, unb oßtte alle bogmatifd)e ©ebuitbeitßeit ßat baS gubentum an ißnen fieß. immer guredjtgefuitbett unb feinet ©igenart unb fflefonberßeit immer gemaßrt. (©emeinbebtatt ber giibifcßen ©emeinbe gu Söerlin.) Wilhelm Zellner, Fleischerei, Nordstr.13 empfiehlt täglich frischgesdilachtetes Geflügel aus eigener Mästerei zu billigsten Tagespreisen Im Zeichen des Preisabbaues biete Ich weiterhin an: Mast-Ochsenfleisch prima Rindfleisch I. Klasse mit Knochen Pfund Mk. 1.40, ohne Knochen Pfund Mk.1.60 Mit Knochen Pfund Mk. 1.20, ohne Knochen Pfund Mk. 1.50
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