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Leipziger jüdische Wochenschau : 20.02.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-02-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id391878840-193102200
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id391878840-19310220
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-391878840-19310220
- Sammlungen
- Historische Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger jüdische Wochenschau
- Jahr1931
- Monat1931-02
- Tag1931-02-20
- Monat1931-02
- Jahr1931
- Titel
- Leipziger jüdische Wochenschau : 20.02.1931
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4. Jahrgang* Nummer 8 Leipzig, den 20.Februarl931 Tüe „St'ipjiger gtibifcße SSodßenfcßau" erfdßeint roödjetttlid) am greitag. OtebaftionSfcfjluß: ©ienStag mittag 12 Uf)r Dlnjeigenfcßluß: 3Jiittrood) mittag 12 Ut)r §erau8ge6er: Simon Klugljaupt, Leipzig C 1 ©djtiftleitung unb ©efdjäftSfteKe: £«ipM8 C 1, Stefleftr. 31, tef. 10502 SlnjeigettpreiS: Beregnung erfolgt na* ffllißimeter» geilen. @8 toftet bie ögefpattene 41 SDHHimeter Breite geile 15 9ßfg. Sei 2SieberfjoIungen öiabatt Was not tut Soll $ T 0 f § t i 28 ii befiitbeit uns in einer böfeit geit, Sie mtt'tfdjaftlicfjte 23ebräitgitiS toäcßft immer notf;. Ser politifdje Dfiebergattg beS gubentumS in Sentfcljlanb hat fid> ebenfalls nidjt aufhalten taffen, unb nod). immer ift lein ©nbe absufeßen. Sin* tultured ift, toie baS «reift in geiten loirtfchaftlitf)ei: ititb politifcßeo S3e» eitguitg ber galt ift, ein Slbftieg ju befürchten. Sie gubenfeßaft in Scutfäjlanb Befirtbet fiel), gatt3 gteicfj um toelcße @cf)icl)ten eS fiefj. Imubett, ab gef eßert non einer Heilten ga()l gaitj Sfieicßei', unb bor ii(fern gang gteicfj, ob eS guben betrifft, bie erft tiirjlidj in Dentfcljlanb ißre £eimat gefnnbeit 1) ab eit, ober um foldje, bereu Soreitern fcßoit beit beutfeßen Söobett betreten haben, in feßmeren Jorgen, toaS .morgen fein mirb. gn folcßen Sagen liegt überall bie baitge gtage auf beit Sippen, toie man ber Dtot unb bent Sritdc begegnen tarnt. Unb oor allein loirb man fidj baritber Har, baß nur eine fefte ©inigfeit einigermaßen 2lit3fid)t gemäßet, int -Sturme ber geit aitäljarreit ju lönnen. Sa§ ift ba§ Slllernottoenbigfte. Sentt eine gefcßloffene gubenheit bermag eben bur* ihre ©efdfiloffenheit befferJBüierftanb ju leifteu als eingelrte ißerfoaen unb ©tuppen. Ser Stoß, ber auf eine ftarf unterbaute ©efamtßeit trifft, mirb fjer abprallen, als meitit er auf eine fiel) tu Uneinigfeit Oerfallene Jcßar fällt. Sa§ foll nicßt heißen, baß man nun bie Ocrftfjiebenen 2tu= idjauungett uniformieren foll. SelbftOerftäitblicl) muß für 3Be(t= imfchnttuitgcu unb Stimmung ißlaß bleiben. Wait barf ntdjt erioarteu, baß bie 2tnfid)t eitteS einjelnen ßertfeßen foll unb Darf nicht oerlangen - baß fi* jemanb bent attberit in feinen 2eben3formeit fügt, oßne Oon bereu 9tid)tigfeit im ©ruttbe be§ §eräett8 überzeugt su fein, gm ©egeitteil muß es jebent unbenommen bleiben, fo ju benlen unb fo 31t leben, toie iß nt lieberlicfernng unb SSeritunft ben SebettSmeg oorfdireibeit. Sie oütbenßeit ift nicht eine einheitliche, einförmige SJlaffe. Sie befteßt auS intelligenten 9Dteitfcl)eit unb hat eine lebenbige Shtltur» gefd)icfjte burdjlebt. Unb gerabe barin äußert fidj attdj bie ftarfe M'itltitr uitb Shitturfäßigfeit beS gubeit, baß er fidj; nirtjt ohne meitcreS aitpaßt, fonbertt feilte gnbioibualität unter Einfügung in bie ©efamtßeit bod) ftarf jum DluSbrucf bringt. 2Bemt aber bie gnbioibualität ber eingelncit Sßerföttlicßlett unb erft ber einzelnen ©ruppeit 311 ißrem Diecßte loimueit foll, fo bnrf anbererfeitS Oerlaugt merben, baß gegenüber bent Dieben» fachlicheren bie S)auptfad>eit feinen Sd)abett leiben. Sie SBaßutitg berechtigter Souberftelluitg itt Dlnfdjnuuitg nttb SebeitSftil muß bie Stoßfraft ber ©efamtßeit in ber tatfräftigen Nahrung jübt» frtjev SebettSintereffen abfolitt etttfpre*en. Sie muß unter allen it t i ct> 2 oe tu e. Utuftäitbcn feft erhalten bleibeit. ©tan muß e8 int gttnerit bei gubeitßeit fühlen unb nach außen ju erlernten geben, baß über allen Unterfdjieben ein einheitlicher SebenStoille ber jübifcßeit ©efamtßeit fidji betn Srnde 001t außen entgegeitftemmt. (£3 barf feine Beboräugten unb nidjt benachteiligten ©ruppen geben, ©in politifdjer ffatnpf, ber Ungcrecl>tigfeit in ben eigenen Dieiljeu bulbet, ift Oon üornheoecit jum SiChieitern Oerurteift. Ser’ beutf;*e gttbe ßai kie ® I eid>b er e djitUgit n g fo ■loeit 5u erioarten, al§ er fie jelbft au* allen au» bent guben gemährt. Ser Schuß feiner greiheit hängt Ooit bent OTaße ab, mit bem er für bie greißeit aller guben eintritt. Sabei fontiut eS baranf att, baß nicht bloß bie politifclje Sidjerheit unb bie toirtfdjaftlidje ©jifteitj gefdjüßt loirb, fon» betn baß attd) bie Ijiftorifd) geioorbeite ©igeitart ber jitbifdjeit SSoll§fee(e feinen S d) ab eit leibet. 91uf bem gufaitiiineithange Ooit ©Iterit ttnb Sinbertt beruht bie ©rhaltitng ber jübifdjeit 2lrt. SBäre biefer nicht fo befonberS ftarf in allen geiten getoefeit, eS gäbe läitgft feine guben mehr. SBeil ber gamilienäufammenhalt Sßäter unb Söhne, Dltütter unb S'ödfter 31t gemeinfamen gbealen ber» einigt hatte, fonttte ba§ gubentum bie SBerfolgungen unb Dföte oergangener gahrhunberte unb gahrtaufeitbe ertragen. Siefer 2tnfd)luß ber Diadjlommeit an bie ©Item, aber auch bie .'gilt» iteigung ber ©Item p ben Säubern ift ein ber Statur ent» fpredjeitbe§ SÖaitb. SBeil biefe8 bei beit guben immer feljr ftarf loat, haben bie jübifdjen gantilien bie äBiberftanböfraft gegen» über beit gerftöritngeit ber geit uitb ber Untloelt gehabt. ©3 gilt barmn baß mir biefeö ©efüßl ber gufammeitgehörigfeit. ber Oerfdjiebeiten ©enerationen ebenfomenig oerlieren, loie bie ©inigfeit jjj:r im cinjelnen bifferierenbeit ©ruppen ber leben» bigeit gubenheit äerfprengt merben barf. Senn auf ber burd> biefen gufammeithaitg gegebeitett ©e» feßiehte beruht überall ber g 0 r t f * r i 11 unb ganj bc» foitber§ innerhalb einer fo alten Sulturnatioit mie c3 ba3 fitbi» fdje SBolf ift. ©rft redjt aber gibt e§ feilten moralifchen gort» fchritt, ber iticfjt auf lebeitbiger ®ulturgef*.i*te unb auf ber © r b f d) a f t ber © e i, cl> 1 e d> t e r Berußt. Siefe üetgangettcit ©efd)led)ter ruhen jioar läitgft itt ihren ©räbertt. 210er fie [itib bantnt uidit tot, nid>t für bie ©e» fd)id>te tot, unb ttidjt für bie lebenbige ©egenmart. Sie ftetjeit ittt§ in ttitferem Sumpfe mit bie Selbftoermaltnng bei. Sie finb ltitfere S8itnbe§geitoffen bei ber SSerfeibigitttg uitb ©rhaltmtg bet jübifdjeit ,;2lrt. Sa§ miffett nufere ©egiter, bie itt feinblicljen Sägern fteljen, ob fie ititit frembeit ober jübifeßen SSluteä finb. Katharinenstraße 8 Tel. 18367" BENISCH Kurze Straße 3»5 Tel. 19146 Schilder aller Art für Wohnungen und Geschäftshäuser Reklameplakate für jeden Zweck In Gummi und Metall S08 gtel aller geittbe beb gubentumö mar ja Ooit jeher, ihm baburch ben ©arau§ ju mad>eit, baß fie feine SBergaugcnheit au8 ber ©rimteruitg fcßminbeit machen möchten. Siefe Sßergangenheit ift aber uttfere befte unb mirffamfte SBaffe. gn iljr rußt bie lebenbige Sfraft be§ gubentumö ber ©egenmart. Sie Shiltur» gefäfießte be§ jübifdjen Solfeä ift pgleicß fein größter ©ßreit» titcl. Sie ift bie Jfbraftftation, bie bem gubentume immer mieber neues 2ebeit jufüßet, mentt man glaubt, baß eS mit ißm 31t ©ttbe geße. Saßer aber ridßtet fiel) ber gaitje gitgrimm ber geiitbe unfereS SBolfeS gegen biefe ÜSergangeitßeit, ttnb ber gange Sb aß ber ©egiter beS gubeittumS im eigenen Säger gegen beit hiftorifeßen gufammenßang beS lebenben ©efd>lech,teS mit beit SSorfaßreit unb ben Slßnen be§ 3Jolfe3. 2lu§ biefer SBergnngenßeit fdßöpfen mir bie sfraft meiterer ©ntmidlung. 3Kit ißr müffen mir uns einig miffen, meint mir ben Stürmen ber gufunft troßeit molleit, loeitn mir enifcßloffeit finb, alles 311 tun, baß eS audj in gufunft eine jiibifdje 21rt unb ©igenart geben foll, bie für bie DKenfchßeit itodj etmaS leiften Oermag. SBaS ßeute im meiften not tut, ift bie ©inigfeit beS gubentumS, über bie Dlttfcßaumtgen unb SSerfchiebenßeiteit ßinauS, bie ttnS bie DJJöglicßfeit gibt, oßite 9tüdfid)t auf bie ättfällige ©eburtSftätte, Scßulter an ©cßulter für bie gufunft unfereS Stammes unb feiner Shiltur 3a forgen. ©inigfeit mad)t ftarf. Uneiitigfeit ift bereits ber erfte unb fießerfte iöemeiS ber Schmäcße. Palast Anfang 8 Uhr Variete Telefon 22071 Jubelnde Begeisterung erweckte Bernard Ette der Meister der Jazz-Musik. Das Publikum kam aus der Freude nicht mehr heraus. Bewunderung erregte Sealfiel» der Geheimnisvolle, staunen verursachte das übrige auserlesene Variete-Programm Vorverkauf: Meflamt, Th. Althoff, F. A. Oopplus, Kaufhaus BrUhl u. v. 11-2 Uhr a. d. Tageskasse Anfang 9 Uhr — Telefon 22071 Ein ungeheurer Erfolg 1 Bernard Ette mlf seinen 15 Jazz-Slnfonlkern. Er spendete Freude am Leben mit seiner Musik Tätlich der beliebte 5-Clhr-Tee 9 Uhr: Internationales Cabaret — Allabendlich 11 Uhr: Trocadero
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