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Leipziger jüdische Wochenschau : 31.08.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-08-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id391878840-193108318
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id391878840-19310831
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-391878840-19310831
- Sammlungen
- Historische Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger jüdische Wochenschau
- Jahr1931
- Monat1931-08
- Tag1931-08-31
- Monat1931-08
- Jahr1931
- Titel
- Leipziger jüdische Wochenschau : 31.08.1931
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Die „Leipziger Jüdische Wochenschau“ erscheint wöchentlich am Freitag Redaktionsschluß: Dienstag mittag 12 Uhr Anzeigenschluß: Mittwoch mittag 12 Uhr Schriftleitung und Geschäftsstelle: Leipzig C 1, Fregestr. 31, Tel. 10562 Anzeigenpreis: Berechnung erfolgt nach Millimeter-Zeilen. Es kostet die 6gespaltene 41 Millimeter breite Zeile 15 Pfg. Bei Wiederholungen Rabatt Frieden durch die Religion Vom 12. bis 14. August wurde in Genf eine Sitzung des Exekutivkomitees der Weltkonferenz für den Frieden durch die Religion eröffnet. Als Vertreter des jüdischen Glaubens nahmen an den Beratungen Rabbiner Dr. Stephen S. W i s e New York, und Senator Rabbiner R u b i n s t e i n, Wilna,! teil. Chief Rabbi Dr. J. Bf. Hertz, London, dessen Beteili gung gleichfalls angekündigt war, war im letzten Augenblick verhindert, zu den Beratungen nach Genf zu kommen. Das Exekutivkomitee zur Vorbereitung des Weltkonngresses für den Frieden durch die Religion wurde von einer im Jahre 1928 in Genf abgehaltenen Konferenz, an der von jüdischer Seite Chief Rabbi Dr. J. H. Hertz und SaJomon R e i n a c h teil- nahmen, eingesetzt. Sitzungen des Komitees haben bisher im Dezember 1928 in Paris, im August 1929 in Frank furt und im August 1930 in Bern stattgefunden. An den bisherigen Arbeiten des Exekutivkomitees hatten sich jüdische Vertreter in hervorragender Weise beteiligt. Das Exekutivkomitee setzte die Einberufung des Weltkon gresses für den Frieden durch die Religion, der in W a s h i ng- ton abgehalten werden soll, für November 1932 fest. Die Be teiligung der Vertreter der neun größten Religionen ist bereits gesichert. Dem gemeinsamen Aktionsausschuß der Religionen gehören u. a. als Vertreter des Judentums Professor Albert Einstein, der auch Vizepräsident des Kongresses sein soll, als Vertreter der Katholiken der ehemalige österreichische Bundeskanzler Prälat Dr. §eipel, als Vertreter der Brah- manen Rabindranath T a g ctr e an. Unter den drei Rednern, denen in der am 14. August statt- jgehabten Schlußsitzung Referate übertragen worden waren, befand sich auch der Oberrdbbiner von Wilna. .Senator R u - b i n s t e i n. . ' | • 1 / 1 j, j : j Seine Ausführungen, in djenen er den Standpunkt des Ju dentums zum Problem des Weltfriedens und der allgemeinen Ab rüstung darlegte, machten auf die Versammlung infolge ihrer scharfen gedanklichen Ausprägung und ihrer von hohem sitt lichen Ernst getragene Ueberzeugungskraft einen tiefen Ein druck. Senator Rubinstein erklärte, die Frage des Friedens stelle kein Problem für sich dar, sondfcrn sei mit allen, übrigen ethischen Problemen und Geboten eng verknüpft. Be sonders eingehend befaßte sich der Redner mit der Auf fassung des Friedens durch die jüdischen Propheten. Er legte den Unterschied zwischen biblischer und nichtbiblischer Kon zeption des Rechtes dar. Während für die Römer die Macht die Grundlage des Rechtes war und das Schwert sein Sym bol, haben die Propheten das Recht auf der durch göttliches Ein Ruf in schwerer Stunde: Haltet die Wohlfahrtspflege aufrecht 1 Die Zentral wohlfahr ts st eile der deutschen Ju den läßt soeben einen Aufruf an die jüdischen Gemeinden in Deutschland ergehen, dessen Grundgedanken nachstehend folgen: „In schwerer Stunde richten wir an die jüdischen Ge meinden in Deutschland den Ruf: Haltet die Wohl fahrtspflege aufrecht! 1. Keine Gemeindeaufgabe ist in dieser Not notwendiger als Wohlfahrtspflege und Sozialpolitik. 2. Helft, daß überall die unentbehrlichen Heime, die Kindergärten, Horte, Jugendheime offen bleiben. Vermehrt die Speisungen. Aber vermeidet und verhindert rücksichtslos alle Doppelarbeit, jeden Leerlauf. , 3. Erhaltet der Arbeit alle Berufskräfte. Sie leisten schwerste, verantwortungsvolle Arbeit. Sie bringen das Viel fache von dem herein, was sie kosten. 4. Ermutigt den Helferwillen jedes Einzelnen! Gewinnt freiwillige Mitarbeiter! Weckt die Nachbarschaftshilfe! Schafft „Pfundsammlungen“ 1 5. S tärkt in der Arbeit die Gemeinschaft mit den anderen konfessionellen und interkonfessionellen Organisationen und mit der öffentlichen Wohlfahrtspflege. ; Gemeinden und Vereine schließt euch enger zusammen! Erhaltet und stärkt das Werk der jüdischen Wohlfahrtspflege.“ Berlin, August 1931. Für den geschäftsführenden Vorstand der Zentralwohlfahrtsstelle der deutschen Juden Baeck, Vorsitzender. Kattaarinenstrafie 8 Tel. 18367 11111 Kurze StraBe 3-5 Tel. 19146 aller Art für Wohnungen und Geschäftshäuser Reklameplakate für jeden Zweck in Gummi und Metall Gesetz geforderten Idee der Gerechtigkeit aufgebaut. Nach jüdischer Auffassung muß der Frieden sich auf Wahrheit und Recht gründen. Recht und Wahrheit seien die Wege zum Frieden. * Der Redner wandte sich sodann einer Charakterisierung des modernen Krieges zu, den er--mit bitterem Sarkasmus als eine Art „Geschäft“ bezeichnete. Nicht wegen des unschul dig vergossenen Blutes klagen die Völker, sondern darüber, daß der Krieg ihnen nicht die Beute gebracht hat, die man Aussicht gestellt hatte. Im weiteren Verlauf seiner Ausführungen wies Senator Rubinstein auf die Gefahren eines künftigen Krieges sowie auf das im' inneren Leben der Staa ten und in ihren Beziehungen zueinander herrschende Un recht hin Er kritisierte den historischen Materialismus, der m den Mittelpunkt all seiner Betrachtungen materielle Inter essen stellt, und setzte ihm den Gedanken eines historischen Idealismus entgegen. Schließlich wies Senator Rubinstein auf die hohe Bedeutung einer Vereinigung aller religiös Den kenden und Fühlenden für die Friedensbewegung hin. Allzu lange sei die Religion nicht nur Ursache, sondern auch Ge genstand von Kriegen gewesen. Daher sei die jetzt ein°e- leitete Bewegung, durch die alle Religionen und Bekenntnisse zu einer gemeinsamen Aktion vereinigt werden sollen von ganz besonderem Wert. Er hoffe, daß der biblische Geist .Re Idee des Friedens auf der Grundlage von Recht und \tahr- heit, über den heidnischen Geist der Gewalt siegen und die Menschheit einer besseren Zukunft entgegenführen werde H IHRE NEUJAHRS-GLÜCKWÜNSCHE übermitteln Sie me immer durch sinnige und geschmackvolle mumenependen, die Sie bei einem Besuch meiner beschatte m der bekannten Srlesenheil und dezenten Aufmachung vorfinden werden. Der hohen BedeutuZ Ke S uheilen e auf n9 9 ' W&iSen meine ^Wunsch-Sortimente u. a. folgende besonders reizvolle und preiswerte 9fodei>ne fjfla&va&en mit Hosonfüllung oder Eckte Hcsenthal~ und Jap cm-Vasen mit Hosen oder Heizende Kahteen-rSortimente mit 5 verschiedenen blähtähigen Pflanzen, jedes inkl. 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