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Leipziger jüdische Wochenschau : 30.09.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-09-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id391878840-193109306
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id391878840-19310930
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-391878840-19310930
- Sammlungen
- Historische Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger jüdische Wochenschau
- Jahr1931
- Monat1931-09
- Tag1931-09-30
- Monat1931-09
- Jahr1931
- Titel
- Leipziger jüdische Wochenschau : 30.09.1931
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4. Jahrgang Nr. 32 Leipzig, den 30. Sept. 1931 Die „Leipziger Jüdische Wochenschau“ erscheint wöchentlich am Freitag Redaktionsschluß: Dienstag mittag 12 Uhr Anzeigenschluß: Mittwoch mittag 12 Uhr * Schriftleitung und Geschäftsstelle : Leipzig C 1, Fregestr. 31, Tel. 10562 Anzeigenpreis: Berechnung erfolgt nach Millimeter-Zeilen. Es kostet die ögespaltene 41 Millimeter breite Zeile 15 Pfg. Bei Wiederholungen Rabatt Ungünstiger Jahresbeginn. — Auswirkungen des englischen Pfundsturzes auf Palästina. — Vorbereitungen zum Welt- Makkabi 1932. —' Die Krise im Revisionismus. — Plan der jüdischen Kolonisation in Rußland im Jahre 1932. — Die jüdische Siedlung in Hankau vernichtet. Das neue Jahr steht unter einem wenig glückbringenden S.tern. Die Weltwirtschaftskrise .breitet sich immer weiter aus, die Not zieht immer größere Kreise, Ausschreitungen gegen das Judentum sind mehr denp je an der Tagesordnung — man denke nur an die Geschehnisse am Rosch Haschanah- Abend in Berlin oder an die in diesen Tagen fällig ge wesene 107. Friedhofs- und Synagogenschändung. * Der Sturz des englischen Pfundes an den ausländischen Börsen und die Mitteilung der Bank von England, daß in den nächsten sechs 1 .Monaten Pfundscheine nicht mehr in Gold eingelöst werden würden, hat Wellen bis nach Palästina geschlagen. Da das palästinensische Pfund Sterling mit dem englischen steht und fällt, ist man sich noch nicht klar dar- rüber, wie sich die Entwertung der Währung in Palästina auswirken wird. Bis 1927 war die palästinensische Währung das ägyptische Pfund, das einen Wert von etwa 21 Schillingen hat. Am ersten November 1927 wurde trotz größter Oppo sition der einheimischen Wirtschaftskreise die Angleichung der lokalen Währung an die britische durch eine Kabinettsorder eingeführt. Schon jetzt sind die Preise für Nahrungsmittel und andere Bedarfsartikel um 10 .Prozent gestiegen. * Der Führer der Zionisten-Revisionisten Wladimir Jabotinsky, dem die Wiedereinreise in Palästina nach den Palästina- Unruhen im Herbst 1929 vom damaligen Kolonialminister Paßfield verboten worjden war, hat nach Bildung der Na tionalen Regierung in England an den Kolonialminister Thomas das Anersuchen gerichtet, ihm die Wiedereinreise nach Palästina zu gestatten. Thomas hat dieses Gesuch abgelehnt. * In der Angelegenheit der Makkabiah, die im April 1932 in Tel Aviv stattlinden wird, hat das Präsidium des Welt verbandes Makkabi die Vertreter der jüdischen Presse zu einer Besprechung eingeladen. Der Präsident des Weltmakkabi, Dr. Lelewer. machte Mitteilungen über die Vorbereitungen der Makkabiah, für 'die bereits 10 000 Anmeldungen von jüdischen Sportlern vorliegen. Sonderdampfer werden von ver schiedenen Häfen die Sportler nach Tel Aviv bringen. Der High Kommissioner für Palästina hat einen riesigen Sport platz hei Tel Aviv dem Makkabi für 99 Jahre zur Verfügung gestellt, hier soll ein Riesenstadion erbaut werden. Die J. T. A. wird aus revisionistischen Kreisen mitgeteilt, daß (die in verschiedenen jüdischen Zeitungen erschienenen Nachrichten und Betrachtungen über eine bevorstehende Spal tung in der Union der Zionisten-Revionisten übertrieben seien. Es handelt sich nicht um einen „Konflikt“, sondern ledig lich tun einen Meinungsaustausch zur Fixierung der zu künftigen Haltung der Union gegenüber der zionistischen Welt organisation. Des weiteren wird darauf hingewiesen, daß Ja botinsky in einem Brief an das Hauptbüro der Zionisten- Revisionisten in London ausdrücklich erklärt habe, er hätte seinen Urlaub abgebrochen und die Leitung der Partei wieder übernommen, um einen Ausgleich der Gegensätze in der Weise herbeizuführen, daßj bei einer Einigung die Haupt momente der beiderseitigen Auffassungen berücksichtigt würden. In Rußland hat die Zentrale des Komzet (Regierungs 1 - kommission für Zuführung der Juden zu Landwirtschaft und Industrie) den Plan der jüdischen Landansiedlung für das Jahr 1932 bereits aufgestellt. Danach sollen im Jahre 1932 in Biro-Bidschan 3500 jüdische Familien und 3000 allein stehende Personen, zusammen 16 000 Seelen; in der Krim 4000 jüdische Familien (etwa 16 000 Seelen) und in der Ukraine 2500 jüdische Familien (etwa 10 000 Seelen), ins gesamt etwa 42 000 jüdische Seelen, auf dem Lande ange siedelt werden. Mit einer regen Werbetätigkeit ist schon be gonnen worden, nicht nur in Rußland, sondern auch in Palästina. Von dort wird berichtet, daß Agenten Sowjet- Rußlands in intensiver Propaganda versuchen, jüdische Kolo nisten, vor allem Handwerker,- unter ihnen auch Sephardim zur Auswanderung nach BirchBjdsciian zu bewegen. Sie ver sprechen ihnen für den Fall der Annahme der Sowjet-Bürger schaft Ersatz der Reiseauslagen und Darlehn zum Aufbau ihrer Wirtschaften. Aus Shanghai wird gemeldet, daß die katastrophale Hoch flut, die Stadt und Provinz Hankau zum großen Teil ver nichtete, auch die jüdische Siedlung zerstört habe. Vor einiger Zeit waren aus Charbin und Shanghai mehrere hauptsächlich aus Rußland stammende jüdische Emigranten nach Hankau gekommen, hatten dort verschiedene Industrie- und Handels berufe ergriffen und manchen Zweig der Wirtschaft in Hankau zum Blühen gebracht. Diese jüdischen Kaufleute, Industrielle und Handwerker, haben nun durch die Hochflut ihr ganzes Hab und Gut verloren, sind obdachlos und befinden sich gleich den übrigen Einwohnern von Hankau in einer äußerst bedrohlichen Lage, da die Rettungsaktionen für die Unglück lichen durch das Steigen der Hochflut stark behindert sind. Mim Kathärine nstraße 8 Tel. 18367 Kurze Straße 3-5 Tel. 19146 aller Art für Wohnungen und Geschäftshäuser Reklameplakate für jeden Zweck in Gummi und Metall Kundgebungen für den Vvieden Der vor kurzem im Anschluß an den Jüdischen Friedensl bund gebildete Ehrenausschuß .der Synagogenvereine, dem fast sämtliche Gemeinde- und Privatsynagogen beigetreten sind, hat anläßlich des Neujahrsfestes in den Vorhallen der Synagogen einen Aufruf zum Aushang gebracht. Den Kopf des Aufrufes schmücken eine Palmie und die Inschriften: „Israel ist der Friede“, ... „und künden wird er den Frieden den Völkern“. (Zach. 9, 10). Dies war auch das Thema der ersten feier lichen Veranstaltung des Ehrenausschusses, die in der Berliner Schulaula Kaiserstraße stattfand. Das Publikum hatte den Saal bis ahf den letzten Platz, gefüllt. In seiner Begrüßungsan sprache beton,te der Vertreter der Synagogenvereine R,-A‘. Dr. Max Rosehbeng, daß die Friedensidee an uns Judep. nicht von außen herantritt, sondern aus unserem Innern heraus wächst. Stelts verfolgt, haben wir doch den Gedanken des! Friedens durch alle Ländern getragen. Der erste Vorsitzende des Friedensbundes, Direktor Oscar Wassermann, wies darauf hin, daß die Weltwirtschaftskrise, unter der die Juden wegen ihrer Berufsschichtung besonders >zu leiden haben, haupt sächlich durch die politische Beunruhigung hervorgenben werde. Die Friedensarbeit bedeutet daher auch die Bekämpfung der Wirtschaftsnot. Trotz ihrer numerischen Kleinheit' kann die jüdische Gemeinschaft sehr viel für den Frieden tun, weil sie als eigentliche Vertreterin der Friedenidee seit Jahrtausen- d|en in der Welt bekannt ist. Um aber im Sinne dieser Sendung im In- und Ausland zu wirken, bedarf der Jüdische Friedens- Voranzeige! Bringe kommende Woche: la. Dresdner Hafermast - Gänse selbige sind geschlachtet von hiesigen Schächtern der Israelitischen Religionsgemeinde pro Pfund RN 1.^0 Gänseklein — Gänsefett — Gänsefleisch zu billigsten Tagespreisen Hühner-Ausnahme-Angebot pro Pfund RN 1.10~1.15 i Wilhelm Zellner * msdiermeister * Nordstraße 13 aus eigener Mästerei geschlachtet von hiesigen Schächtern
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