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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.03.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-03-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185303100
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18530310
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18530310
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1853
- Monat1853-03
- Tag1853-03-10
- Monat1853-03
- Jahr1853
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.03.1853
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Leipziger Tageblatt und Anzeiger. 69 Donnerstag den 10. März. 1853. Wahlen und Census. Die im Tageblatt Nr. 62 enthaltene, mit I. L. Unterzeichnete Entgegnung auf den Aufsatz in Nr. 58 über Wahlen stützt sich weder auf staat-männische, noch auf juristische Gründe, sondern nur auf individuelle Ansichten mit einem Anstrich von etwas Sen timentalität, eine Bezeichnung, die der geehrte Herr Verfasser ent schuldigen wolle. Schreiber Lieses würde dieselbe unerwidert lassen, wenn sie nicht einige Bemerkungen enthielte, woraus zu schließen ist, daß Herr I. L. jenen Aufsatz nicht aufmerksam gelesen oder ihn mißverstanden hat. Es ist z. B. darin nicht gesagt, daß Reichthum allein Verstandes- und Geistesgaben mittheilen, eben so wenig, daß niedrig Besteuerte von den Wahlen ganz ausge schlossen sein sollen, wie Herr I. L. eS zu verstehen scheint. Schreiber Diese- weiß recht wohl, daß es unter den Unbemittelten sehr viele brave und intelligente Männer giebt, gegen deren Wahl fähigkeit oder Wählbarkeit Niemand etwa- einzuwenden hat. Es ist auch gar nicht gesagt, daß mit dem Wahlcensus die Wahl reicher und vornehme Bürger sdenen in der Regel nicht viel daran liegt, gewählt zu werden *)) bezweckt «erden soll; im Gegentheil erwartet Schreiber Diese- von einem Eensu-, daß nur tüchtige und rechtschaffene Bürger, gleichviel, welcher Classe und Partei sie angeh-rm, gewählt werden, Männer, denen da- Wohl der Stadt wahrhaft am Herzen liegt und die da- Bestehende achtend zeitgemäße Reformen gem befördern. UebrigenS könnte man, um die Befürchtung, daß nur Reiche und Vomehme gewählt werden, bestimmen, daß aus jedem Stand eine gewisse Anzahl zu wählen seien, und müßten demgemäß die Wahllisten eingerichtet werden. Daß der CensuS die Wahlumtriebe, die Wahl staat-gefährlicher Männer, wenn nicht ganz verhindem, doch erschweren und un schädlich mache« soll , versteht sich von selbst, und wird damit wohl jeder brave Bürger, bemittelt oder unbemittelt, einverstanden sein, so wie auch, daß der Besitzstand durch zweckmäßige Gesetze gegen die Uebergriffe entgegenstehender Parteien geschützt werden sollte; aber freilich darf dabei der Besitzstand nicht indifferent sein und seine Wahlpflichten verabsäumen. Wenn Herr I. L. ferner sagt, baß unsere Zeit dm CensuS**) bei Seite gelegt hat, weil er ibrm Anforderungen nicht Genüge leisten konnte, so beweist diese- noch nicht, daß er zu verwerfen ist, und daß diese Anforderungen allenthalben gerecht sind. Da- unbeschränkte Wahlrecht ist, wie so manche im Sinne des Zeitgeistes gemachte Concession der Humanität, die sich nicht be währt hat. Die Erfahrung hat vielmehr gelehrt, daß dieselbe auf eine dem Staate gefährliche Weise gemißbraucht wurde, und noch wird mithin der Zweck, daS Staat-wohl nach allen Seiten zu be ordern, nicht erfüllt. Man muß also ein solche- Wahlgesetz be seitigen und e- durch ein andere- ersetzen, da- den Mißbrauch, »enn auch nicht ganz au-schließt, doch weniger gefährlich macht. Wird ei» andere- Wahlgesetz nicht beliebt, so sollte man wenigsten- da-Alter der Wahlfähigkeit erhöhen, dmn im 21. Jahre find nur Wmige bürgerlich und geistig selbstständig oder erfahren genug, um eine richtige Wahl treffen zu können. Die Annahme eine- so jugendlichen Alters war von vom herein ein Mißgriff und *) Da- ist schlimm genug, und sollte nicht sein. Jeder, wer die Kraft und Mittel hat, zu wirken, soll und darf sich nicht zurückziehen, darf sich nicht die erbärmliche Ruhe wünschen, welche unserem Gemeinde- wesen so viel Schaden gebracht hat. Die Redact. ") Unser Herr Eorrespondent hat vom Römischen Census rc. gesprochen. Die Redact. stimmt mit dem Denkspruche unserer Vorältern: „Die Alten im Rath — die Jungen zur Thar" nicht überein. Es ließe sich über das hier behandelte Thema, das auch auf die Landtagswahlen anzuwenden sein dürfte, noch Vieles und vielleicht Besseres sagen, doch mag eS Seitens des Schreibers Diese- ein- für allemal dabei sein Bewenden haben. Der Vers. d. Aufs, in Nr. 58. Summarische Verkehrsübersicht der Staats-Communicationsmittel im König reich Sachsen vom Jahre 1852. 1. Correspondenzverkehr. Im I 1852. gewöhnliche Briefe, Kreuzbandsendungen 7,198,343 St., recommandirte Briefe 95,964 St., zusammen 7,294,307 Stück. Im Jahre 1851: 6,765,620 Stück Briefe. Im Jahre 1852: Staatsdepeschen 2497, Privatdepeschen 25,646, telegr. Dienstdepeschen 508, Eisenbahn-Dicnstdepeschen 73, Polizei depeschen 98, zusammen 28,822 telegraphische Depeschen; davon sind in Sachsen 2639 aufgegeben, 23,165 durchgegangen, 30l8cin- gegangen. Im Jahre 1851: 17,228 telegraphische Depeschen; davon sind in Sachsen 1898 aufgegeben, 12,888 durchgegangen, 2442 eingegangen. U. Personenverkehr. Im Jahre 1852: auf Staatsbahnen 1,447,869 Personen; auf Staatsposten 336,430 Personen; zusammen 1,784,299 Personen. Im Jahre 1851: auf Staatsbahnen 1,302,224 Personen ; auf Staatsposten 317,645 Personen; zusammen 1,619,869 Personen. Mithin im Jahre 1852 mehr: 164,430 Personen. 111. Güter- und Geldverkehr. Frachtsendungen Werthsendungen ^ auf auf Staatsduyuen. auf Posten. Pötten. Ctnr. Stück. Stück. JmJahre1852: 11,288,707,». 1,054457*). 772,766. Im Jahre 1851: 7,593,282,«r. 920,658. 694,8^0. Mithin i. 1.1852 mehr 3,695,425,«. 133,799. 77,877. Declarirter Werth der Postsendungen in Dokumenten, Silber. Gold. Papiergeld. Pretiosen. Im I. 1852: 13,980,066. 2,857,492. 68,892,955. 16 763,523. Im I. 1851: 12,456,357. 4,154,920. 65,461,634. 20,282,544. Mithin 1852mehr 1,523,709. — 3,431,321. — weniger — 1,297,428. — 3,519,021. Summa des deelarirten Werths. Im Jahre 1852 102,494,036^. Im Jahre 1851 102,355,455 Mithin im Jahre 1852 mehr 138,581 «ss. ') Da« Gewicht säunntlicher im Jahre 1852 auf den Staat«hahnei> beförderten Paßstücke, mit Ausschluß der Briespoftgegenfftnde, betrug 47,865,,» Ctnr, Der deutsche Lollabschluß — ein Nationalst-. Welche- Ereigniß könnte wohl mit mehr Recht Anspruch dar auf machen, zu einem Nationalfeste erhoben zu werdm als diese-?
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