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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.03.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-03-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185303288
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18530328
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18530328
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1853
- Monat1853-03
- Tag1853-03-28
- Monat1853-03
- Jahr1853
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.03.1853
- Autor
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Tageblatt Mid Anzeiger. ^ 87. Montag dm 28. März. I85S. Bek«nntmachung. Die Aufstellung einer neuen Uhr auf dem Thurme der St. Johanniskirche wird unmittelbar nach dem Osterfeste in Angriff genommen werden. Wir bringen dies mit >er Bemerkung zur öffentlichen Kenntniß, daß vom 29. März an während eines Zeitraumes von mindestens 14 Tagen der Johannisthurm ohne Uhr- und Schlagwerk sein wird. Leipzig, den 26. März 1863. Der Rath der Stadt Leipzig. Koch. Bekanntmachung, die Rollwagen betreffend. Der Gebrauch der allhier üblichen niedrigen Rollwagen belästigt nicht nur das Publicum, sondern ist auch für die Gebäude und das Straßenpflaster unserer Stadt von den nachtheiligsten Folgen. Diese Uebelstände können aber, wie durch technische Erörterungen und ausreichende Erfahrungen dargethan ist, durch veränderte Construction dieser Wagen und geeignete Vorrichtungen sehr wohl vermieden werden. Wir haben daher im wohlfahrtspolizeilichen Interesse folgende Be stimmungen getroffen, die wir zur pünktlichen Nachachtung andurch zur öffentlichen Kenntniß bringen: 1) An den zum Gebrauche in hiesiger Stadt bestimmten Rollwagen müssen die Vorderräder mindestens I Elle 9 Zoll und die Hinterräder mindestens I Elle 12 Zoll im Durchmesser halten, die sämmtlichen Räder aber min destens 4 Zoll breite Felgen haben. 2) Die Spindel, an welcher die Schrotleiter (Haase) befestigt ist, muß durch alle vier Lavgbäume hindurch geführt und an dem einen Ende mit einem eckigen Kopfe, an dem anderen mit einem Schraubengange versehen sein, so daß die Spindel an den Langbaum mittelst Schraubenschlüssels festgeschraubt werden kann. 3) Die Benutzung anderer alS der vorstehend- unter 1 und 2 beschriebenen, namentlich aber der jetzt allhier ge bräuchlichen niedrigen Rollwagen in hiesiger Stadt ist von und mit dem 1. Januar 1864 verboten. 4) Unerwartet des Eintritts dieser Bestimmungen ist jedoch schon vom 3. April d. I. an jeder hier in Gebrauch kommende Rollwagen mit einem Polster in ausreichender Länge aus den Langbäumen unmittelbar hinter der Schrotleiter zu versehen, worauf Schrotleiter und Ketten, wenn der Wagen leer geht, ihren Platz zu finden haben. 6) Beladene wie leer gehende Rollwagen dürfen, bereits bestehender und hierdurch wieder eingeschärster Vorschrift gemäß, nur im Schritt gefahren werden. 6) Alle Verletzungen der vorstehenden Bestimmungen werden mit Geld- oder nach Befinden mit Gefängnißstrase unnachflcbtlich geahndet werden. Leipzig, den 26. März 1863. Der Rath der Stadt Leipzig. Koch. Auch Etwas über Mnemotechnik! Der Stein der Weisen ist gefunden, — wir sind nahe dem goldenen Zeitalter, wo uns armen Erdenwürmern Alles ohne An strengung geboten wird. — Al- die ellenlangen Einladungen zu dem öffentlichen mnemotechnischen Lehrvortrage unsere Straßenecken beglückten und man für 2*/, Silbergroschen da- 8. Wunder dieser Wett schäum konnte, hörte ich manchen Weltbürger, der an Un- vrrdaulichkekt litt, auSrufen: „Nicht- al- Humbug!" „Lauter Schwindel!" — Man möge diesen verzeihen, denn sie werden täglich an den Humbug gemahnt durch die überseeischen Gefilde Amerika s und der Urwälder, die sie in klassischer Schönheit, ohne da- Scalpir- meffer der Wilden, der zärtlichen Umarmung de- Bären und dem Zischen der Schlangen, so ganz gemüthlich, wie es dem Deutschen gezürnt, beim Topfe Bier und heimachlichen Klängen in der Central- halle beschauen. — Jetzt aber, wo der Riese der Neuzeit vor so vieün K-ofm Wtt schwachem — Gedächtnisse sein System in S Vor lesungen klar, einfach und anschaulich entwickelt, «erden Alle dahin mit mir übereinstimmend „r< ist um dey Vepstand zu verlieren," wn« überhaupt bei einem mnemotechnisch gebildeten Verstände diese Möglichkeit denkbar. Seit Erfindung des neuen Nürnberger Trichter- dmkt und bildet sich unser schlichter Verstand nicht mehr mit der Langsamkeit der alten gelben Kutsche; erhaben über solche Alltäglichkeiten, werden in unserm Gehirnkasten mit der Schnelligkeit de- Lichte- Zahlen, Worte, Sätze, Sprachen, gleichviel, ob russisch oder türkisch, ver bunden, eingeprägt und festgehalten, Alle- im liebenswürdigsten Durcheinander, wie in dem trauten Stübchen der munteren Grisette oder in dem Kielraume eines Au-wandererschiffe- bei ausgebrochenem Sturm! Wie wird das enden? fragt die Welt, und mit Recht! Es ist eine Macht heraufbeschworen worden, die in ihrm Folgen fürchterlicher werden kann, als die jüngste Kriegserklärung, dä mm Notensystem und die Löbau-Zittauer. Denn, wenn man bei dem schlechtesten Gedächtniß in wenig Minuten sich Hunderte von Wörtern, in wenig Stunden sich Hunderte von Sätzen, in wenig Monden Hunderte von Büchern (vielleicht etwa- weit gedruckt) zu eigen machen kann, dann ist die Sündstuth unmöglich fern, und man möge statt eine- neuen Gericht-Hause- lieber eine Arche Noah bauen. Au waS brauchen wir ferner Lehrer k Man läßt die Kindlein in cher Wildniß aufwachsen, uyd find e- stämmige Gesellen und zarte Jungfrauen geworden, so müssen dieselben einige Stunden nach Bunzel schreiben und einige Wochen nach Koche lernen, und die.
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