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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.04.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-04-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185304203
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18530420
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18530420
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1853
- Monat1853-04
- Tag1853-04-20
- Monat1853-04
- Jahr1853
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.04.1853
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Leipziger Tageblatt Ml- Anzeiger. HO. Mittwoch den 20. April. 1853. Stadttheater. Nach längerer Ruhe sahen wir, veranlaßt durch Fräul. Ney'S Gastspiel, Mozart'S unsterbliches Meisterwerk, Don Juan, wieder über unsere Breter gehen. Ist da- in Deutschland fast allgemein übliche ülin-en-gesos dieser Oper auch durchaus kein dem erhabenen Werke würdige-, müssen wir auch noch immer den faden deutschen Dialog und die alberne Scene mit den Ge- richtSdienern, anstatt der Mozart'schen Recitative, den läppischen TeufelSspuk und Feuerregen, anstatt de- vollständigen zweiten Fi nales mit in den Kauf nehmen, so entschädigt doch stets die cwig junge und frische Musik Mozart'S für diese Mängel, so viel als Musik die- bei einem Drama überhaupt vermag. Daß diese alte Oper noch immer viele Freunde und Verehrer zählt, bewies ein sehr zahlreiche- Publicum; da- HauS war in allen Räumen fast eben so gefüllt, als wenn Fräul. Pepita de Oliva getanzt hätte. Nach dem, was wir bereits von Fräul. Ney'S Leistungen als Sänaerin und Darstellerin kannten, ließ sich erwarten, daß sie alS Donna Anna ganz vorzüglich sein würde. Sie rechtfertigte in allen Stücken diese Erwartung. Eben so wie sie moderne Musik zu sinken versteht, ist sie auch mit dem Mozart'schen Styl vertraut. Die den Sängern unserer Zeit oft unbequemen und ungewohnten Verzierungen de- großen Meisters gelangen ihr in gleich schöner Weise, wie die neuitalienischen. Die Glanzpuncte in der Person der Donna Anna waren für Fräul. Ney jeden falls da- Duett und das große Recitativ im ersten Acte. Hier fand neben dem musikalischen Element auch das Darstellungsta lent der Künstlerin Gelegenheit, sich zu entfalten — beide- wußte sie hier echt künstlerisch ru verschmelzen. DaS Publicum zollte auch an diesem Abende Fräul. Ney den reichsten Beifall: sie ward nach jeder ihrer Hauptnummem gerufen, nach der Arie im zweiten Act sogar zweimal. So animirt da- Publicum auch im Ganzen war, so wurde es doch leider durch zwei Hauptdarsteller etwa- abgekühlt, trotz den sehr lobenSwerthen Leistungen aller übrigen. Herr Brassin eignet sich weder im Spiel noch im Gesang zu einem Don Juan. Das ist kein Grand von Spa nien, kein genialer und liebenswürdiger Taugenichts, dieser Don Juan de- Herrn Brassin. Von einem Durchblickenlaffen be im Character de- Don Juan enthaltenen Faust'schen Element war natürlich noch weniger die Rede, als von dem richtigen Auf- faffen und Wiedergeben der oben erwähnten mehr äußerlichen Eigenthümlichkeiten de- Helden. Der rauschende Applaus nach dem Ständchen galt sicher der großen Virtuosität, mit welcher Herr Concertmeister David da- ursprünglich für die lombardische Mandoline geschriebene Solo durch Pizzicato auf der Violine vor trug. — Kraul. Buck (Donna Elvira) scheint im Gesang und Spiel für immer Anfängerin bleiben zu wollen, trotzdem daß sie Bessere- leistete al-gewöhnlich; denn wir haben seit ihrem ersten Erscheinen aus der Bühne in letzterem keinen Fortschritt, in erste- rem aber ein Stehenbleiben — also ein Zurückgehen bemerken müssen. Fräul. Buck hat von Natm gute Stimm-Mittel und eine für die Bühne vortheilhafte Persönlichkeit, kann demnach da- an ihr Gerügte nur einem Mangel an Streben, an wirklicher Begeisterung für die Kunst zugeschrieben werden. — Wie schon oben gesaat, verdienen die übngen Darsteller alle- Lob. Herrn Zehr - Leporello ist im Gesang und Spiel gleich trefflich, Frau Günther-Bachmann ist eine liebenswürdige Aerline, Herr ^n guter Masetto. Herr Schneider errang sich durch seinen seelenvollen Gesang al- Ottavio dm wohlverdientesten Beifall. Don Ottavio ist die ganze Oper hindurch vom Dichter eine so klägliche, zuweilen sogar lächerliche Stellung angewiesen, daß eS selbst dem besten Darsteller kaum glücken würde, auS die sem Ritter von der traurigen Gestalt etwa- zu machen, und den noch wußte Herr Schneider da- Publicum so weit zu befriedi gen, daß ihm die vollste und gerechteste Anerkennung zu Theil wurde. Den Gouverneur gab Herr Schott in würdiger Weise. In dieser Partie konnte die schöne, äußerst kraftvolle Stimme die ses Sängers — namentlich im zweiten Finale — erschütternd wirken. Die Chöre gingen gut, die Leistungen de- Orchester- lie ßen nichts zu wünschen übrig. *h. Bericht über die Ausbesserungs-Anstalt am Arbeit-Hause für Freiwillige während der Monate Januar, Februar und März a. o. Neu gefertigt wurden: 85 Herenhemden, 22 Frauenhemden, 17 Knabenhemden, 30 Kinderhemden, 12 Bettüberzüge, 12 Kopfkissen, 11 Betttücher, 1 Jnlet, 15 Nachtjäckchen, 12 Nachthäubchen, 3 Schürzen, 1 Vorhemdchen, 27 Säcke und 23 Tücher wurden gesäumt. "271 Stück. Außerdem wurden noch 196 Stück gezeichnet und 18 Stück gestickt. Gestrickt wurden: Angestrickt wurden: 54 Paar Frauenstrümpfe, 20 Paar Frauenstrümpfe, 1 „ Männerstrümpfe, 4 „ Kinderstrümpfe, 193 „ Socken. 12 „ Socken. 248 Paar. 36 Paar. Die wieder vorräthig gewordenen rein leinenen Herrenhemden zu 27'/r Ngr. pro Stück, so wie gebleichte Damenstrümpfe zu 3'/» Thlr. pro Dutzend, und ungebleichte Socken zu 2 Thlr. bi« 2»/, Thlr. pro Dutzend offerirt gedachte Anstalt dem geehrten Publico zu geneigter Abnahme. „Die Bürgerschulezu Leipzig, „jetzt denNamen erste Bürgerschule führend, wird am 2. Januar 1854 „die Halb-Säcularfeier ihrer Stiftung begehen. Eine Anzahl der jenigen Schüler, welche bei, oder doch bald nach ihrer Stiftung „in dieselbe eintraten, hat sich vereinigt, um eine würdige Fsbrr „de- gedachten Tage- vorzubereiten, wozu ein Au-sch«ß erwählt „worden ist." Mit diesen Worten begann ein am 29. Septtzr. 1851 in djeftm Blatte erschienener Aufsatz, wodurch alle zeitherigen Schü- AuSaebessert wurden: 57 Herrenhemden, 29 Frauenhemden, 3 Bettüberzüge, 4 Jäckchen, 7 Taschentücher, 7 Säcke und 6 Paar Socken. 113 Stück.
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