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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.05.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-05-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185305112
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18530511
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18530511
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1853
- Monat1853-05
- Tag1853-05-11
- Monat1853-05
- Jahr1853
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.05.1853
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Leipziger Tageblatt Md -« Anzeiger. F ^ ^ ^ , ^131. Mittwoch den 11. 1853. Bekanntmachung. Die Me«t«rts« der Mepuukosten, welche während der jetzt verflossenen Ostermeffe für an hiesige Platzhandtungen eingegangene Propre-, so wie für Traufito-SpeditionSgüter erlegt worden sind, kann verordnung-mäßig nur gewährt werden, wenn die Verzeichnisse der letzteren nebst den dazu gehörigen Frachtbriefen und sonstigen Unterlagen spätestens bis zum Sonnabend den 14. Mai d. I. Abends « Nhr anher eingereicht werden, worauf der betheiligte Handelsstand Hierselbst mit dem Bemerken hiermit aufmerksam gemacht wird, daß alle etwa später eingehende dergleichen Verzeichnisse unberücksichtigt bleiben müssen, indem nach Ablauf des gedachten Termin- jeder Restitutionsanspruch erlischt. Leipzig, den 3. Mai 1853. Königliches Haupt-Steuer-Amt. Stadttheatcr. In der Vorstellung von Meyerbeer's Propheten am 9. d. M. trat Krl. Engst auS Wien zum zweiten Male als Fides auf und errang — namentlich in den großen und leidenschaftlichen Scmen de- vierten und fünften Actes — bedeutenden Erfolg. WaS wir bei Gelegenheit des ersten Auftretens der Frl. Engst in derselben Partie über ihre Leistungen als Sängerin und darstellende Künstlerin sagten, ward an diesem Abende bestätigt. Die Gästin schien diesmal noch besser dispomrt zu sein, und ihre schöne, ju gendlich frische und kräftige Altstimme, ihre treffliche Gesangs bildung und ihr gute- Spiel konnten daher noch mehr zur Geltung gelangen, als bei ihrem ersten Erscheinen auf unserer Bühne. Der Genuß, den uns Frl. Engst's Gesang gewährtes würde ohne da- bereits früher erwähnte Tremsliren ein ganz un getrübter gewesen sein. Es ist die- ein Mangel, den man bei den Sängern der neuitalienischen Schule nicht selten findet, den Manche sogar für etwa- Schönes halten, von dem sich aber jeder Sänger von künstlerischer Bildung zum Besten der Kunst und seiner Stimme frei machen sollte. Wir hoffen, Frl. Engst noch mehrere Male auf unserer Bühne zu sehen und namentlich in solchen Partien (z. B. Romeo oder Tancred), welche sich mehr in der mittleren und höheren Lage deS Altes bewegen und in denen die Töne un ter dem kleinen ö nicht zu häufig Vorkommen, welche, wie schon früher gesagt, bei Frl. Engst wohl kräftig und voll, jedoch nicht so wohlklingend und weiblich sind, wie die der höheren Stimm lagen. Die Oper ging, einige Schwankungen und Versehen in den Chören abgerechnet, im Allgemeinen gut und besonders verdienen die beiden anderen Repräsentanten der Hauptpartien, Herr Wide- mann (Johann) und Frl. Mayer (Bertha) rühmliche Erwäh nung, wenn auch das in neuester Zeit leider merklich gewordene Abnehmen der Stimmmittel Beider neben der frischen Stimme der Frl. Engst mehr wie gewöhnlich hervortrat. *h. Theater. Zur Vervollständigung der Theater-Recensionen des Tageblattes erlaube ich mir, die nachstehende aus Nr. 191 der Ostseezeitung entnommene Besprechung deS neuen Stücks „Junge Männer und alte Weiber" zu übersenden, und hoffe, daß sie bei nur einiger Unparteilichkeit Aufnahme finden wird. Wenn e- auch die Aufgabe der Satyre ist, die Schwächen des Menschen zu geißeln, um dadurch zu bessern, so ist eS doch keines wegs erlaubt, rohe-, ungezogene-Vorurtheil deS Volke- blos dazu zu benutzen, die LachmuSkeln zu erregen. ES ist bekannt, daß der rohe Haufe über alte Weiber und alte Jungfern spottet, und e- gereicht dieser Zug wahrlich keinem Volke zur besondern Ehre. Darum aber ist es gewiß nicht verdienstlich, solch roher Sitte Vorschub zu leisten — und-doch geschieht da durch das bezeichnet- Stück. Ich will zur Ehre des Dichter- an. nehmen, daß er dies nicht beabsichtigt hat, weiß aber nicht, wie er es entschuldigen will, daß er seinem Or. Schuhmacher die höchst gemeinen Worte, „daß er seine Frau eine alte Schachtel nennt", in den Mund gelegt hat, und doch habe ich sie vor einigen Tage»» auf der Leipziger Bühne aus dem Munde de- Herrn von Othe- graven vernommen. So etwas gehört wohl auf die Gaffe, oder allerhöchsten- in die allerletzte Kneipe, nicht aber auf'S Theater. Und nun höre man, wa- man in Stettin gesagt hat. Stettin, 26. April. „Junge Männer, alte Weiber" heißt ein zweiactiges Lustspiel von Apel, welches gestern zum ersten Male gegeben wurde. Der Verfasser hat sich durch das harmlose Lustspiel „Nähkäthchm" bereits eine Art Namen erworben, wovon freilich, da dasselbe doch nur ziemlich mit telmäßig ist, die allgemeine Miftre unserer heutigen Dramatik noch mehr die Schuld trägt, als das relative Talent des Dichters. Sein neuestes Product wird ihm jedenfalls keine ähnlichen Huldigungen von Seiten der Damen verschaffen, wie sein „Nähkäthchen". Die „alten Weiber", welche er uns vorführt, mögen sehr aus dem Leben gegriffen sein: aber sie sind nichts als rohe, widerliche Figuren, über die man nur dann zu lachen vermag, wenn man sich erst gründlich an all' dem Geschrei gelangweilt hat. Die Männer sind etwa- bes ser gezeichnet, aber doch, so wie alle einzelnen Situationen, nur mittelmäßige Copieen schon oft dagewesener Darstellungen. Mit §inem Worte: das ganze Stück ist ein vollständig rohes, proscenloseS Product, ohne irgend einen originellen Reiz; man sollte wirklich glauben eine, äußerlich etwa- modernisirte, Posse au- der Mitte de- vorigen Jahrhundert- zu sehen. — Die Aufführung leistete alles Mögliche; namentlich Herr Hän sele r spielte den verbummelten Or. Schuhmacher mit seinem gewohnten Humor, und Herr Hein gab den Oberförster mit so viel Lebendigkeit und Plastik, als nur irgend möglich war. Die Damen Fischer und Schäffer hätten die „alten Wei ber" ein klein wenig zarter spielen können, ohne der Wahrheit etwa- zu vergeben. — G L r 1 l i ch e s. Eine ungewöhnliche Thätigkeit entwickelt sich gegenwärtig in zwei Gärten Leipzig-, um uns Genüsse ganz neuer Art darzubie ten. In Gerhard- Garten, dem einen derselbm wird nämlich ein Sommertheater eingerichtet, da- sich ebenso durch seine zweck, mäßige Einrichtung, wie durch seine Eleganz vor allen ähnlichen vortheilhaft auSzeichnen soll; auch soll eS, zum Schutze gegen etwa einbrechrndeS Regenwetter mit einem Glasdach versehen werden.
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