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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.07.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-07-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185307220
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18530722
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18530722
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1853
- Monat1853-07
- Tag1853-07-22
- Monat1853-07
- Jahr1853
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.07.1853
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Leipziger Tageblatt Md Anzeiger 203. Freitag den 22. Juli. 1853. Chalmers Vorhersagung. Der bekannte und berühmte SchottlLnder Chalmer- Hat sich, wie unS S. 324 rc. „die schottische Kirche von Aubigne, deutsch von Fiebig, Leipzig bei W. Gerhard" erzählt wird, bereit-im Jahre 1839 über die sittlichen Zustände der Volker so ausgesprochen: „Ein der Irreligiosität anheimgefallenes Volk wird nicht unthätig bleiben; den heilsamen Zügel de- Gewissen- und der Gottesfurcht nicht fühlend, wird eS bald alle Zügel menschlicher Autorität weit von sich werfen. E- giebt im Mittelpunkte unser- socialen und politischen Gebäude- einen Brand, welcher glühet und raucht, ohne einen Ausgang zu finden, der aber, wenn man seine Wuth nicht durch da- heilsame Wasser der Liebe und christlichen Lehre Hemmt, mit der Gewalt eine- VulcanS zur lodemden Flamme auSbrechen, da- Gebäude der Gesellschaft sprengen und unsere Regierung-for- men in lausend Stücke zersplittern wird. Die Menschen haben sich von den ehemaligen Banden befreit; sie haben den alten Mörtel abgestoßen, welcher sie zu einer Gemeinschaft fest aneinander kittete, und in der Mehrzahl unserer Zeitgenossen herrscht eine seltsame wilde Lust, die nicht- — nicht- wird aufhalten können, außer eine Er ziehung, welche die Grundsätze der Wahrheit und de- Recht- den Gemüthern einprägt. Die Kräfte einer verwüstenden Anarchie sind überall thätig; sie warten nur auf den Ausspruch de- göttlichen Gericht-, u« hervorzubrcchen und ihre furchtbare Sendung zu er füllen. Und wenn der Dulcan der Revolution einmal angefangen hat, seine brennende Lava zu entsenden, so werden die Männer, die sich jetzt hartnäckig, starr und in ihren Vorurtheilen befangen un fern christlichen Bestrebungen widersetzcn, zerstäuben wie die Spreu vor dem Winde, und fortgerissen werden von dem furchtbaren mora lischen Orcane und social, n Sturme, welcher dann unser unglück liche- Vaterland verwüsten wird. Die Großen werden gewaltsam von ihrer geaenwärtigen Höhe herabgestürzt werden und die arg wöhnischen Recht-gelehrten werden, dem unaufhaltsamen Sturme de- Dolk-unwillen- au-gesetzt, mit Staunen zu spät erkennen, daß ihre Fragen und Antworten, ihre Artikel und Formeln, diese halt losin Gpinnengewebe, sie nicht schützen können. Jetzt steht e- noch in unserer Gewalt, diese thätige Gährung, diese grausame Wuth zu entwaffnen, zu zähmen und zu besänftigen. Da- Volk ist zu gänglich, — ja, e- ist zugänglich, so daß wir gerechte Hoffnungen auf dasselbe stellen dürfen. Nur muß man endlich begreifen, welche- die beiden Gruudzüge de- menschlichen Herzen- sind, denen man Folge leisten muß. — Wir werden gerettet sein, wenn wir r- ver stehen, die Dankbarkeit de- Volke- zu erwerben und sein RechtS- gefühl nicht zu verletzen. Tägliche Beispiele führen uns zu dem Schlüsse, daß man die evangelischen Kirchen vermehren und für thätige und gewissenhafte Geistliche sorgen muß; geschähe die-, so würde man bald in den Herzen der Menschen neue Leden-regunge» sehen, ein neuer Geist würde sie beseelen und die brausenden und wUden Elemente, welche jetzt thätig sind und von der Politik de- Tage- unmöglich beschworen werden können, würden sich besänfti gen und weichen vor der Allmacht der christlichen Liebe." Aubignv fährt dann fort: Al- der Augenblick de- Unge- witter- für Großbrittanien kam, da traten die christlichen Männer de- Volk- hervor und Großbrittanien war gerettet. Seit aber da- Gewitter über dem Himmel de- Continent- schwebt, hat sich sowohl in hohen al- in nieder» Kreisen fast durch gängig nicht- Andere- gezeigt al- Gleichgültigkeit, ja selbst Ver achtung gegen da- Evangelium; dämm ist auch so viele- verloren gegangen. Wie viele kurzsichtige Conservative wundern sich nicht, daß ihnen Alle- geraubt wird!. Allein haben sie etwa mehr al- die Socialisten rc. daran ge. dacht, für ihre eigene Seele da- zu erhalten (zu conserviren), wa- allein alle Dinge erhält: da- Evangelium de- Herrn? -- Schon die nächste» zehn Jahre haben die Worte Chalmers zur Wahrheit werden lassen — denn wa- haben wir von 1839 di- 1849 erlebt!! Fragen wir, wa- kann un- retten? so ist keine andere Antwort al- die: — ein moralischer Staat in Haupt und Gliedern! Wenn erst alle Beamte, hohe und niedere, rechtschaffen christlich gefilmte Männer sind und sein müssen, — wenn sie die Moral höher achten al- die Weltehre — dann wird'- bald besser werden. cn Eine merkwürdige Prophe;eihung. In der KrisiS, worin sich da- türkische Reich gegenwärtig be findet, möchte die nachstehende Prophezeiung nicht uninteressant erscheinen. Ich theile sie Ihnen al- ein Curiosum mit und füge einige Bemerkungen hinzu, die Sie nur al- eine Fortsetzung de- prophetischen Scherze- anschen werden. Ueber den einen Kaiser zweier Reiche werden sich Ihre Leser beruhigen, da der Prophet wei-lich dessen erste- Reich unbezeichnet läßt. Die Weissagung findet sich in einer Sammlung der merkwürdigsten Prophezeihungen aus den christlichen Jahrhunderten — dritte- und letztes Bändchen — Leipzig, im Industrie-Comptoir, wahrscheinlich im 1.18V8 gedruckt. Sie ist betitelt: Prognoftikon, Weissagungen und Urtheil von Be trübungen und großen Anfechtungen Europa-, durch den hochbe rühmten Astronomen Vr. Amhonio Torquatum gestellt im Jahre 148V. Au- dem Latein verdeutscht und erkläret durch Casp. Gold wurm, Frankfurt 1558. In der Originalsprache wieder abgedruckt (l?roxno8treon ^.ntooii lorczusti) erschien dasselbe zu Halle 1613. „Die Arragonier werden au- dem Königreich Neapel vertrieben werden; von Italien wird ausgesäet werden viel Saamen des Un glücks und die Gallier werden kommen nach Welschland." „Die Gallier werden die Venediger überwinden und werden ihnen nehmen alle-, was sie auf dem Lande liegen haben." „Auch den geistlichen Staat werden die Gallier zerstören und eS wird ein schrecklicher Krieg sich erheben, in welchen auch die Eng länder sich mischen werden. Bekriegt und erobert wird werden von den Galliern die Stadt Rom. Der römische Hof wird abgeben die Schlüssel und in ein irdisches Reich und Regiment verwandelt werden. Acht Jahre lang wird da- Schifflein Petri hin und her von Winden und Wasserfluthen gejagt und getrieben werden, doch aber endlich sich noch retten." „Und eS werden unter den Galliern, Deutschen, Engländem, Hispaniern, Pannoniern und Italienern große Widerwärtigkeiten und Uneinigkeiten sich erheben, welche dermaßen unleidlich sein wer den, daß eS sich ansehen lassen wird, al- sei e- unmöglich, sie zu überstehen." „Und in Italien werben fallen Mailand, Genua, Venedig, Florenz und Rom. Da- Gestirn bedroht Welschland mit großem Uebel. Denn e- wird sich ein gewaltiger Fürst von Septentrion Hervorthun, welcher die Völker wird bekriegen und gewaltige große Potentaten mit ernstlichen und unüberwindlichen Kriegen bestreiten und seiner Gewalt sie unterwerfen." „Die Engländer werden sich neigen bald auf diese, bald auf ;ene Seite, ganz unbeständig, werden sich aber wohl vorsehen, nicht durch eigene- Vorhabm und Gutbedünken betrogen m werden." „Da- ottomanische Geschlecht aber wird mit 13, mit 18 oder 2V Häuptern abnehmen, wird diese Zahl nicht überschreiten und dann erlegt werden."
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