Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.09.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-09-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185309076
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18530907
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18530907
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1853
- Monat1853-09
- Tag1853-09-07
- Monat1853-09
- Jahr1853
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.09.1853
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Leipziger Tageblatt und Anzeiger. 250. Mittwoch den 7. September. 1853. Bekanntmachung. Im August d. I. sind wegen feuer- und straßenpolizeilicher Contraventionrn in den nachstehend verzeichnten Fällen Strafen, beziehentlich Bedeutungen von unS auszusprechen gewesen, was wir hierdurch zur öffentlichen Kenntniß bringen. Leipzig, den I. September 1853. Der Rath der Ttadt Leipzig. Koch. Schleißner. 2) ? 5) Mangel oder ordnungswidrige Beschaffenheit der Aschenbehältniffe in Häusern und Grundstücken 4. Tabakcauchcn und unvorsichtiges Umgehen mit Feuer und Licht in Ställen und an anderen feuergefährlichen Orten . 2. Unbeaufsichtigtes Stehenlaffen von Fuhrwerk mit Bespannung auf den Straßen 47. Straßenverunreiniaung und sonstige Ordnungswidrigkeiten beim Räumen der Privet- und Senkgruben, so wie beim Ab fahren de- Dünger- 6. Ausschütten von Asche, Ruß, Scherben, Bauschutt rc. auf den Straßen überhaupt, ingleichen von Kehrigt außerhalb der Kehrzeit (Markttag- Nachmittags von 2 bis 4 Uhr) 19. Herabgießen von Flüssigkeit und Herabwerfen von Unrath u. dergl. aus den Fenstern auf die Straßen ... 1. Abladen von Kohlen auf den Straßen ohne Säcke oder Körbe 4. Ordnungswidriges Passiren der Trottoir- und Fußwege mit umfangreichen Gegenständen, Wagen und dergleichen . 45. Versperrung der Straßen 15. Fahre» wie Rollwagen ohne Kiffen unter der Schrotleiter oder im Trabe 7. Aussehen von Blumentöpfen au den Fenstern ohne vorschriftsmäßige Verwahrung durch Stangen oder Gitter 16. ahren über den Marktplatz 2. >attwf bisst-er Hunde 1. verschiedene andere feuer- und straßenpolizeiliche Contraventionen 7. 8iimma 176. Sladttheater. Aur diesmaligen Benefizvorstellung des Theater-PensionSfondS hatte man da- Zeitgemälde „Der alte Fritz und die Jesui ten" von Eduard Boa- gewählt und vermöge des interessanten «nd vielversprechenden Titel- wenigstens einen Hauptzweck dieser Vorstellung — ein volles Hau- — erreicht. — Nach dem Lust- sipiele „Gaukeleien der Liede", mit dem der nunmehr verstorbene, als talentvoller Schriftsteller seit Jahren schon bekannte Ed. Boas zuerst auf dramatischem Gebiete debutirte, durfte man mehr und Bessere- erwarten, als der Verfasser in diesem Zeitgemälde giebt. Die Idee ist ganz gut, eine Episode aus dem Leben Friedrichs II. zum Kern eine- Lustspiele- zu machen, welche diesen unvergeßlichen König in seiner ganzen Größe als Philosoph und Vorkämpfer de- Licht- erscheinen läßt — nur hätte sie etwa- weniger dilettantisch ausgesührt werden müssen. Die Form betreffend, so fehlt es dem Stürbe an gehöriger Concentration, die einzelnen anekdotenhaft an- »inauder gereihte« Theile sind nicht gehörig verbunden, es zerfließt Alle- in'S Breite, da- Ganze entwickelt sich nicht organisch au- stch selbst und erscheint daher oft wie ein dramatisirteS Anekdoten- buch. Es ist die- ein Fehler, in welchen in neuerer Zeit auch nicht wenige Dichter von historischen Trauerspielen verfallen sind, die im Grunde weiter nicht- zu Wege brachten, als einige dialogisirte Kapitel au- Becker- Weltgeschichte. Der zweite Hauptfehler de- Stucke- ist da- zu starke Hervortreten der Absicht, gegen die Je suiten zu polemisiren und die Fortschrittsideen der Jetztzeit — die allerdings in der Zeit de- großen Friedrich wurzeln — zu präco- nlsiren und dadurch Theatereffecte zu erzielen. Friedrich, seine Schwester, sein Gesandter und überhaupt fast alle Personen, die nicht Schüler de- Ignaz Loyola sind, sprechen wie liberale Pro fessoren oder Schriftsteller von 1847; es werden die zur Genüge gehörten Phrasen von Freiheit, Deutschthum rc. so oft es irgend geht wiederholt und schließlich auch noch von einer jungen und liebenswürdigen Preußin dem erst genugsam lächerlich gemachten Oesterreich ein linderndes Pflästerchen auf die geschlagenen Wunden gelegt, indem sie dem Kaiserstaate einen Tag der Freiheit prophezeit. Solche Redensarten stehen mit dem Costürn und der Jahreszahl 1751 in zu großem Contrast. Eine natürliche Folge dieser Miß griffe ist, daß die meisten Charaktere gänzlich verzeichnet sind und man daher an ihnen kein rechte- Interesse nehmen kann. Die vielen, den verschiedenen Personen in den Mund gelegten Witze, Wortspiele rc. können die mangelhafte Charakterisirung nicht ver decken, es erscheinen dieselben nur al- eine ziemlich unkünftlerische Effekthascherei — und doch schienen es diese oft guten Witze zu sein, welche im Verein mit der Tendenz de- Stückes dasselbe vor dem Fall bewahrten. Die Charaktere der Jesuiten sind dem Ver fasser am besten gelungen, wenn sich auch hier wohl manche Aus stellungen machen ließen; etwa- zu plump und handgreiflich ist z. B. die Art und Weise, wie Pater Ignatius dem Candidatm Hedhessi seine Geliebte verdächtigen und ihn so ihrer Familie ent fremden will, für die Hedhessi gegen die Jesuiten handelt. So grob spinnen die Jünger Loyola - ihre Fäden nicht, daß ein zwar gutmüthiger, aber doch etwa- beschränkter Mensch, wie Lieutenant v. Wiededorn, daS Gewebe durchschauen und zerreißen kann. Die Darstellung war nur eine thcilweise gute zu nennen. Vor Allem fehlte eS an Präcision und Abrundung, eine Folge der sicht baren Unsicherheit der meisten Mitwirkenden; noch eine oder einige Proben würden diesem Uebelstande abgeholfen habe«. — Einzelne Leistungen verdienten jedoch alle- Lob. Eine überaus reizende und liebenswürdige Erscheinung war Frl. Lieb ich als Lucinde. Die Darstellerin fand in dieser Rolle den entsprechendsten Boden für ihr Talent. Die Partie der Emilie tritt neben der geistreichen und schalkhafte« Lucinde etwa- zurück, dennoch gelang es Frl. Schäfer, die weniger dankbare Rolle zu heben. — Eine der Hauptpartien, die
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite