Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.11.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-11-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185311036
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18531103
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18531103
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1853
- Monat1853-11
- Tag1853-11-03
- Monat1853-11
- Jahr1853
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.11.1853
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Leipziger Tageblatt und Anzeiger. 307. Donnerstag den 3. November. 1853. Bekanntmachung. Von und mit dem 6. November d. I. bis mit dem Sonntage Judica des nächsten Jahres wird der Krühgottes dienst an Sonn- und Festtagen in den beiden Hauptkirchen zu St. Lhomä und St. Nicolai, so wie in der Peterskirche und Iacvbshospitalkirche um 8'/z Uhr, in der Neukircbe aber um 9 Uhr seinen Anfang nehmen. Der übrige Gottesdienst erleidet jedoch dadurch keine Aenderung.. Leipzig, den 1. November 1853. Die Kirche ir -Inspektion ;u Leipzig. Der Superintendent. Der Rath der Stadt Leipzig. 1)r. Großmann. Berger. ^ Bekanntmachung. Auf Anordnung des Königlichen Ministerium des Innern wird den Bäckern, so lange die jetzigen hohen Getraide- preise anhalten, hiermit nachdrücklich und bei namhafter Strafe verboten, frischgebackenes Brot zum Verkauf zu bringen, so lange sie nicht solches, das wenigstens zwei Tage alt ist, vorräthig und ausliegen haben. Leipzig, den 29. October 1853. Der Rath der Stadt Leipzig. Koch. Günther. Polizeiliches. Unter dieser Ueberschrist rügt in Nr. 300 d. Bl. ein Herr I,. und im Allgemeinen mit Recht daS Unreelle, Unzuverlässige der KohlenUeferung. Ich selbst bin Kohlenhändler, mein Geschäft nährt mich red lich und es gereicht mir der eben gedachten öffentlichen Rüge gegen über zur Genugthuung, daß ich mich der fortgesetzten Zufriedenheit meiner Abnehmer erfreuen darf, was sich in der stets wachsenden Zahl derselben am sichersten zu erkennen giebt. Eben darum halte ich es aber auch als Bürger und als Ge schäftsmann für meine Pflicht, dem gerügten Unwesen im Kohlen verkauf gleichfalls entschieden entgegen zu treten und ein Verfahren anzuzeben, durch welche- demselben am sichersten gesteuert und der reelle Kohlenhändler dagegen geschützt wird, mit in die Kategorie der unreellen geworfen zu werden. Zuvor jedoch muß ich den von Herrn 1^. gemachten Vorschlag, welcher gewiß gut gemeint ist, da- Stempeln der Säcke betreffend, als unpraktisch und unausführbar verwerfen, denn in Zeit von höchstens 8 Tagen würde namentlich bei Regenwetter der Stempel verwischt oder zerrissen, mit einem Wort nicht mehr kenntlich sein; auch kann ein Sack bei seiner Dehnbarkeit nie als Hohlmaaß be nutzt werden. Ich mache dagegen folgenden Vorschlag: Der Eonsument kaufe sich eine Kiste, gehe selbst in eine Kohlenniederlage, lasse vor seinen Augen je nach Bedarf 2 bi- 3 Scheffel einmessen, lasse selbige in feinem Beisein nach Hause fahren und in die Kiste werfen, nagele dann ein Stück Eisen oder Blech in gleicher Höhe mit den Kohlen und er hat nun ein feststehendes Maaß, welches bei jeder neuen Lieferung erkennen läßt, ob er auch wieder das bestellte Quantum erhalten habe. Das richtige Maaß der Kohlen nach dem Gewicht zu prüfen, ist deshalb unausführbar, wul die Kohlen selbst von sehr verschie dener specifischer Schwere oder Dichtigkeit sind, auch an der Luft fortwährend an Gewicht verlieren. Ueberhaupt handelt es sich in der Regel wohl nur darum, daß die richtig eingemeffenen Säcke beim Transport nicht leichter ge macht werden, denn ich bin überzeugt, daß kein Kohlenhändler, welcher diesen Namen verdient, wissentlich unrichtige- Maaß liefert. Ein großer Theil des betrüglichen Kohlenhandel- wird aber auch durch die zahlreichen unb^ugten Hausirer getrieben, welche auf eigene Hand Kohlen kaufen, aus 4 Scheffeln 5 oder wohl gar 6 machen, damit von HauS zu Haus fahren und unter dem Vorwände, sie können den Besteller nicht finden — oder er habe kein Geld rc., Käufer für ihre Waare suchen und nur zu häufig finden, haupt sächlich deshalb finden, weil das dienende Personal dadurch eines Weges nach der Kohlenniederlage überhoben wird. Wer nun aber auf eine solche Weise sich bevortheilt sieht, hat sich selbst die Schuld zuzuschreiben, und möge besser auf seine Dienstboten achten, um sich davor zu bewahren. Für die Käufer von Kohlen in LowryS (oder Eisenbahnwagen) füge ich noch folgende Bemerkungen bei: Eine Lowry ist nie ein bestimmtes Maaß, wie der Scheffel, sondern ein Frachtgewicht von 90 Aollcenlnern, da nun aber, wie schon oben erwähnt, die Kohlen bei gleichem Umfange von sehr verschiedener Schwere sind (ein ver schiedene- specifisches Gewicht haben), so kommt es, daß eine Lowry Steinkohlen 9, 9i/i, 10, ja bi- 11 Karren (ein Karren enthält 24 Cubikfuß) L 5 Dresdner Scheffel, also von 45 bi- zu 55 Scheffel halten kann. Dies bedingt natürlich einen verschiedenen Preis der Kohlen im Ganzen wie im Einzelnen, denn der Einkauf auf den Werken ge schieht nicht nach LowryS, sondern nach Karren. 45 Scheffel schwere Kohlen kosten femer eben so viel Fracht al- 55 Scheffel leichte Koh len. Daher die Verschiedenheit der Preise für die LowryS wie für den Scheffel, je nach ihrer Qualität; daher aber auch die Mög lichkeit, daß Jemand auf einen halben Lowry bald 22>/r, bald 271/2 Scheffel erhalten kann, ohne sich über Bevortheilung beklagen oder sich einer Bevorzugung rühmen zu können. Daß in Folge dessen in öffentlichen Anpreisungen viel Unfug und Marktschreiern mit den Kohlen getrieben wird, bemerke ich nur noch nebenbei, glaube aber auch, daß durch solches Gebühren das Publicum nach und nach zur Erkenntniß seine- wahren Vortheils kommm und seinen Bedarf nur bei denjenigen entnehmen wird, die bei prompter Bedienung stets richtige- Maaß und gute, sich selbst empfehlende Kohlen liefern. Dank übrigen- dem Herrn l^. für die Anregung diese- Gegen standes vom allgemeinsten Interesse, welchen ich längst gern zur Sprache gebracht hätte, wäre ich nicht selbst Kohlenhändler, dem
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite