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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.11.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-11-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185311099
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18531109
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18531109
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1853
- Monat1853-11
- Tag1853-11-09
- Monat1853-11
- Jahr1853
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.11.1853
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Leipziger Md Anzeiger. ^ SIS. Mittwoch den 9. November. 1853. Der neu« „L«ip»ig«r Poftbericht" ist so eben fertig geworden und bei dem Personeneinschreibe-Bureau de- Ober-Postamt- zu erhalten. Lnp,Ig, dm «. November 18S3. «öoigltche» Ober-Postamt. Die neue Stavtmnpiankung. Bereits am 15. September kam, wie allgemein bekannt, die schon öfter besprochene Angelegenheit der neuen Stadtthore, und zwar zuvörderst de- Zeitzer und Münzthores, so wie die deshalb nothwendig zu verlegende Stadtplanke beim Stadtverordneten- Collegium zur Sprache. Wir wissen, daß der Deputationsantrag: von jeder Geldbewilligung zum Bau neuer Thore, und zwar so lange die Plankenangelegenheit nicht geordnet sei, abzusehen, — verworfen wurde, nachdem Herr Bürgermeister Koch vor allen Dingen die Nothwendigkeit der Herstellung der fraglichen Thore dem Stadtverordneten-Collegium empfohlen und bemerkt hatte, daß von der Richtung der Stadtplanke vorläufig ganz abgesehen werden möge, da man ja auf diese letztere später wieder zurückkommen könne; wir wissen, daß zu vollster Zufriedenheit hiesiger Einwohner sofort dir erforderlichen 9000 Thaler zum Bau des Zeitzer Thores bewilligt wurden und jetzt bereit- der Bau diese- ThoreS begonnen hat. Die sofortige Zurücknahme de- Deputationsantrags that auf Das Glänzendste kund, wie bestrebt das Stadtverordneten-Collegium war, mit dem Magistrat Hand in Hand zu gehen. Möchte von Seiten de- letzteren dem bereiten Entgegenkommen diese- Collegium- nun dadurch Rechnung getragen werden, daß die neu vorzunehmende Umplankung der Angabe des Herrn vr. Heine gemäß, der nicht nur im Namen des Stadtverordneten-Collegium-, sondern gewiß auch im Sinne de- größten Theiles hiesiger Bürgerschaft gesprochen hat, hergestellt oder wenigstens annähernd errichtet werde. Wenn nun voraussichtlich auch das HoSpitalthor — denn es ist dasselbe eben so wenig wie da- Zeitzer Thor eine Zierde für die Stadt — künftige- Jahr in Angriff genommen werden wird, so ergiebt sich von selbst, daß dann auch wieder Berathungen und endliche Beschlußfassung hinsichtlich der Stadtplanke nothwendig werden. In Bezug auf sie erlaubt sich Einsender dieses folgende «eniae Worte: Al- dieser Angelegenheit von Seiten des Stadt- niaMrat- Erwähnung geschah, sprach sich die Meinung desselben ungefähr dahin au-, daß der Umplankung so viel als möglich nur enge Grenzen, die de- Herrn l)r. Heine aber entgegengesetzt au-, nämlich, daß ihr möglichst weite Grenzen zu aestatten seim. Hiergegen geschah von Seiten des Magistrat- der Einwurf, daß dadurch der Stadt ein immer zahlreicheres Proletariat zugeführt würde. Ungeachtet dieses EinwurfS ist der Einsender diese- dennoch für erweiterte Grenzen, nicht nur aus den von Herm I)r. Heine in einer früheren Sitzung de- Stadtverordneten-Collegium- ange- gebmen Gründen, sondem auch, weil es, um diesem Uebel vorzu- deugen, am Ende schon gmügend wäre, wenn man nur Denen Häuser zu bauen gestattete, die, wenigsten- großen Theils, den persönlichen Besitz de- dazu erforder lichen Capital- «achzuweisen vermöchten. Wir sehen ganz von der Haltbarkeit diese- Einwurf- sowohl, wie von der unserer eigenen Ansicht ab, weil wir überzeugt sind, daß bei einer im raschen Aufblühen begriffenen Stadt wie Leipzig nur eine derhältnißmäßige Zunahme an Wohlstand (und wohl über wiegend an diesem) wie an Verarmung stattfinden kann. Dieser Ansicht scheinen auch einzelne Behörden des vielleicht industriüsesten Stsates Europa -, nämlich Belgien-, zu sein; denn die meisten Leser diese- Blatte- erinnem sich gewiß noch de- von verschiedenen Zeitungen mitgetheilten Beschlusses des Magistrat- von Brüssel, laut welche- derselbe gewillt ist, die Grenzlinie dieser Stadt so weit hinaus zu verlegen, um noch 90,000 Menschen in ihr aufnehmen zu können. Ein zweiter Grund für unsere Ansicht ist nämlich der, daß man bei der Berathung der Plankenangelegenheit ganz die Anlage freier Plätze außer Acht gelassen zu haben scheint. Hoffentlich aber legt man jetzt keinen neuen Stadttheil an, ohne einen oder zwei große Räume zu Märkten freizulassen, und auch deshalb ist ein weiteres HinauSrücken der Planke nicht nur wünschenswerth, sondern wohl sogar nothwendig. Sind solche Plätze auch nicht gleich als Märkte zu benutzen, so können sie vorerst ihren Um wohnenden nach Art der Square- in den größeren Städten Eng lands dienen. Was jetzt in dieser Hinsicht für die Gesundheit oder die Annehmlichkeit geschaffen wird, fällt später doch dem Bedürfnisse der Nothwendigkeit anheim; auch verursachen solche bei der Anlage neuer Stadttheile keine besonderen Kosten, während sie später stet- große Geldopfer erheischen. Da es sich nun in der Plankenange legenheit namentlich um den Raum zwischen dem neuen Zeitzer und dem neuen Hospitalthor handelt, so dürfte kein Platz zur Anlage eine- Markte- — vorerst, wie in der Marienvorstadt, mit Bäumen umsetzt — geeigneter sein, al- der hinter den Grundstücken der Herren Büttner, Förtsch und Laurentius und zwar zunächst de- Au-qange- an der Elisenstraße sich befind liche. Von hier müßte der Knotenpunkt nach allen Straßen der neu abzusteckenden Vorstadt ausgehen, um so mehr, da diesen Herren so wie überhaupt allen Besitzern von Grundstücken ln der hohm Straße nach dieser Seite zu ein Areal von noch 11 Ellen Breite hinter ihrm Grundstücken gehört, mithin dort der Anlage einer neuen Straße oder eine- freien Platze- nicht- im Wege stehe» würde, da eine solche Anlage für die Besitzer dortiger Grundstücke nur zum Vortheil gereichen würde. Der dritte und letzte Grund aber, warum wir noch für da weitere HinauSrücken der Planke sind, ja selbst für da- Htnzuziehen eine- Theiles von Reudnitz zur Stadt, welcher sich vvm Dresdner Thore di- an die Eisenbahn erstreckt, ist der, weil wir der Ansicht sind, daß, ungeachtet der vielen Bauten der Neuzeit, dennoch ein fühlbarer Mangel an kleinen Logis sowohl in der Stadt wie in den Vorstädten vorhanden ist. Alle Baute« geschehen jetzt in größerem Maßstabe; man wende die Auge» hin, wohin man wolle, so wird man dies bestätigt finde«: die Neubauten in der Heine'schen Dorstadt geben hierfür so gut die Belege, wie die der Königs- oder Salomonstraße; derartige Bauten find nicht von Nutzen chr solche Bewohner, derm Erwerb oder Stellung nur geringe Ansprüche zu machen gestatten. Möchte daher die Um plankung recht bald und zu Aller Befriedigung vor sich gehen, damit desto schneller Häuser mit kleinen LogiS gebaut werden könnten, den finanziellen Kräften Derer entsprechend, die nur solcher bedürfen; möchte dann aber auch innerhalb und zwar läng- der Planke gleichzeitig ein so breiter Weg angelegt werden, auf dem selbst große- Fuhrwerk zu lenken vermag, damit nicht wieder neue Straßen entstehen, ähnlich dem Täubchen-, ähnlich dem Gerichtswege. 8»
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