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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.01.1855
- Erscheinungsdatum
- 1855-01-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185501155
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18550115
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18550115
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1855
- Monat1855-01
- Tag1855-01-15
- Monat1855-01
- Jahr1855
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.01.1855
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»re* und Anzeiger. ^ IS. Montag den 15. Januar. 1855. Bekanntmachung. Die Herren Inhaber von Meß- und laufenden Conten werden hiermit aufmerksam gemacht, daß die Duplicat-Certificate oder an deren Stelle Certificat-Verzeichniffe über die in der jetzigen Neujahrmesse verkaufte« Warenposten längsten- bis DounerStag den 18. Jannar ». v. Abend- v Uhr, an welchem Tage der Adschreibungstermin für dieselbe abläuft, bei der Contobuchhallerei, woselbst Formulare zu gedachten Certificat- Verzeichnissen in Empfang genommen werden können, einzureichen sind. Leipzig, den 12. Januar 1855. Königliche- Haupt-Ste«er-Amt. Erklärung. Der Artikel de- Tageblattes vom 11. Januar 1855, „Zur Orientirung in der Museum-Anlegenheit", enthält folgende Stelle: „Von bekannter Seite wurde nämlich die Promenade zu nächst dem AugustuSplatze zur Erbauung de- Museum- aus erlesen und einem solchen Projekte durch Vorlage von Bauplänen, Unterschriften einiger hiesigen Architekten und einzelner Mit glieder des Vorstandes de- Kunstvereins Anklang zu verschaffen gesucht. Dem Vorstand des Kunstvereins, bestehend aus dem Vorstand und dem Ausschuß, welcher unbedingt hätte gefragt werden sollen, blieb das Ganze fremd." In so fern mit der hier zweimal gebrauchten Bezeichnung „Vorstand" da- Unterzeichnete Direktorium gemeint ist, so hat dasselbe zu erklären, wie e- keinen Grund zu dem Ansprüche finden kann, das eS (man möge es nun Vorstand oder Direktorium nennen) in dieser Angelegenheit von der städtischen Behörde hätte gßftagt werden müssen. Fremd geblieben aber ist ihm deshalb die Sache nicht; es hat vielmehr sein Votum abgegeben, indem e- in Folge eines mit vier Gtimmm gegen eine, also mit absoluter Stimmenmehrheit nach §. 20 der Statuten de- K.-Vs. gefaßten Beschlusses unterm 12. December vor. Jahres an den Stadtrath da- weiter unten abgedruckte Gesuch um nochmalige Erwägung der Frage über dm für das Museum zu bestimmenden Platz richtete. Was aber den in der angezogenen Stelle des Aufsatzes „Zur Orientirung" rc. erwähnten Ausschuß des Kunstvereins anbetrifft, ^ bezeichnen die Statutm tz. 12 dessen Wirkungskreis in folgender „Dieser Ausschuß hat ,) die Direktoren zu wählen, d) die Auswahl der anzukaufenden Kunstwerke und des durch Stich oder Lithographie zu vervielfältigenden Kunstwerke- mit dem Directorio zu besorgen, e) überhaupt die Geschäftsführung de- Verein- zu controliren. Hiernach kann da- Unterzeichnete Direktorium, welchem als Vorstand nach §. 14 der Statuten die Vertretung de- Verein- gegen dritte Personen und die Besorgung der gesammten Verwal tung obliegt, nicht die Meinung theilen, daß der Ausschuß in dieser Sache hätte gefragt «erden müssen, gleichviel ob die Ansicht der Verfasser des Artikels dahin geht, daß die Befragung von dcr städtischen Behörde oder daß sie von dem Directorio hätte auS- gehen sollen. Das Direktorium des Leipziger Kunstvereins. Dr. O. L. Erdmann. G. Harkort. Vr. L. Puttrich. C. Lampe. Dem Stadtrathe zu Leipzig. DaS ergebenst Unterzeichnete Direktorium de- Leipziger Kunst- verein- hat mit Bedauern gehört, daß der Antrag: da- neu« Kunstmuseum am AugustuSplatze zu erbauen, die Genehmigung des Magistrats nicht erlangt har. Sind wir auch von der Uederzeugung durchdrungen, daß trif tige Gründe zu der Verweigerung Veranlassung gegeben haben, so halten wir es doch für Pflicht, die verehrte Behörde im Namen der zahlreichen Bewohner Leipzig-, deren Interesse an der vor liegenden Sache wir zu vertreten haben, auf die Nachtheile auf merksam zu machen, welche dem Beschlüsse folgen werden. Der hochgeachtete Stadtrath wird mit uns die Ansicht theilen, daß die Kunst im Allgemeinen nicht nur zum Zeitvertreib dient, sondern zu höherer geistiger Bildung beiträgt, daß ein Volk, welches die Kunst lieben lernt, von gemeinem Treiben abgelenkt wird; daß die Kunst auch auf alle Handwerke erfolgreiche« Einstuß auSübe. Dcr Geschmack an bildender Kunst ist aber ftir Leipzig noch neu, so neu wie die Gelegenheit, sie kenmn zu lernen, und um Neues einzuführen muß der Genuß an demselben bequem gemacht werden. Als uns die Räume in der 1. Bürgerschule zur Auf stellung der Kunstwerke überwiesen wurden, welche unser Verein zum Nutzen der Stadt angesammelt halte, waren wir nicht allein von Dank erfüllt, weil sie eine günstige Beleuchtung gewährten, sondern insbesondere deshalb, well sie, so nahe am Mittelpunkte der Stadt gelegen, den Besuch erleichterten. Wir sahen namentlich de- letzteren Umstandes wegen den Erfolg voraus, der sich nun auch glanzend h-rausgestellt hat: der Besuch schon der alten Samm lung stieg von Monat zu Monat, so daß im Sommer die Ueber- füllung lästig wurde, und seitdem das Schletterfche Vermächtniß hinzu gekommen ist, hat sich die Zahl der Besucher mindest«,- verdoppelt. Mit Wegnahme der Bequemlichkeit wird dagegen auch die Theilnahme abnehmen — ein Museum, in entferntere Theile der Stadt verlegt, wird nur von der kleinen Anzahl besonder- warmer Verehrer der Kunst besucht werden; seine Anziehungskraft für die große Menge und seinen bildenden Einfluß auf dieselbe wird eS verlieren. Es ist dies keine Phantasie, die uns erfüllt: die Erfahrung hat unS darüber belehrt. Unsere letzte große Ausstellung enthielt so gute und interessante Malereien, wie nur irgend eine der früheren ; sie waren in Räume (in der Centralhalle) ausgestellt, die in Bezug auf Beleuchtung und sonst anziehende Einrichttmg gewiß nicht- zu wünschen übrig ließen, und doch war der Besuch so schlecht, daß wir ungeachtet wesentlicher Ersparungen, die wir durch die Verbindung mit anderen Vereinen erzielt hatten, über 400 Thaler auS der BereinScasse zuschießen mußten, um die Un kosten zu decken. Nur darau- läßt sich da- Mißlingen erklären, daß die Centralhalle dem Publicum weniger bequem lag, als die Buchhändlerbörse, und einen gleich üblen Erfolg wird man erleben, wenn da- Museum von der 1. Bürgerschule nach der Johannis kirche (an die 3. Bürgerschule) hinaus gelegt werden sollte.
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