Md Anzeiger. Bekanntmachung. Die städtische Getreidegebühr - Gir»«ahme befindet sich vom 21. d. M an in dem neuen Hauptsteueramts-Gebäude. Leipzig, den >6. November 1853 Der Rath der Stadt Leipzig. Koch. >- ——.— — — — Bekanntmachung. Durch unsere Bekanntmachung vom 22. December 1846 haben wir allen Verkäufern von Kohlen und C-akö zur Pflicht gemacht: 1) gehörig geaichte Gemäße zu halten, 2) jedem Käufer, auf Bertpngen, Kohlen und Coaks mit diesen Gemäßen zuzumeffen, zu dem Ende aber, 3) wenn sie die Kohlen oder den Coak den Käufern selbst zusenden, ihren mit der Ablieferung beauftragten Leuten ein geaichtes Gemäß mitzugeben, und das Zumessen, auf Erfordern der Käufer, bei der Ablieferung zu bewirken. Wir schärfen digse Verfügung mit dem Bemerken ein, daß jede Zuwiderhandlung dagegen mit einer Geldbuße von Einem Lhaler i»vd »ach Befinden höherer Strafe geahndet wird, und daß die Verkäufer von Kohten und Coak- in allen zur Anzeige koMMerchg« Aäüen- für ihre Leute vrvaMiv örtlich find. Bezüglich der Form und der Dimension der erlaubten Gemäße verweisen wir auf unsere Bekanntmachung vom 22. April d. I. Leipzig, am I«. November 1853. Der RaiH der Stadt Leipzig. Koch. Das Asxl der Kindheit, oder d«r W««kch et «er guten Mutter. Von Castelli *). ES saßen bei deS AbmdS Grauen Vor ihrem Haus fünf arme Frauen Und schwatzten über Mancherlei; Da< ist bei Frauen wohl nicht neu. E< wußte Jede was zu sagen Bon ihren Hoffnungen und Plagen, Bon Ihrem Manne, ihren Kleinen, Wie jener zankt upd diese weinen, Bon manchen häuslichen Geschicken, Vom Kochen, Waschen, Nähen, Stricken, Daß kaum mehr auf dm Markt zu gehn, Weil dort so hoch die Preise stehn; — Sie schwatzten so schon elne Stund' Und noch stand stlll hin eing'ger Mund. De«, welcher eine Kau mir zeigt, Die 1« Gesellschaft Andrer schwelgt Und die Nichts mehr zu reden weiß. Dem ged' ich einen hohen Preis. L« Ende finge» sie sodann Sich ihre Wunsche mltzutheilm au. Kathrine sprach: „Bon allen Sachen „Würd'S mir die größte Freude machen, „Könnt' ich besitze» einen Schrein „Recht »oll Bo» Wäsche, neu und fein, „Und prunken auch Mit einem Kleide, „Wie angeseh'ne Fmu>n, von Seide! " Ving«»«»» von eiuebr Kreunde der« Hsilnlmder'Vev^hnmßalten. „ /, » // „Nach Wäsche und nach Kleidern sehne „Ich mich wohl nicht, — sprach Magbglene, „Ich habe deren viel' und schone. DaS WÜnschenSwerth'ste auf der Erde Wär' mir et» Wagen, schöne Pferde, Lakaien, Kutscher, goldbetreßt, Au fahren so, daS war' ein Fest!" Nun kam di« Reche an die dicke Und lebm-lust^e Friederike, Die sprach: „Mit Kleiderstaat zu prange» „War nie mein sehnliche- B^laugen. „Auch Pferd und Wagen kan» ich Wissen, „DaS Liebst' ist mir ein guter Bkssan.; Könnt' alle Lag' auf meinem Tische Ich Braten haben, Backwerß. Fische, „Dazu recht guten, süßen Wem, „Dann würd' ich froh und glücklich sein!" Laut lachend fiel Krau Käthe ein: „WaS Ihr Euch wünscht, all diese Gaden „Kann ich mit einer «mögen haben, „Mit der stcht mir zu Hknst die Wett,, „Drum wünsch' ich sie nur: Geld, Geld, Gelb! Nun sollte auch Marie lagen, WaS ihr füt Wünsch' am Hegen lagen, "ie war noch jung und hübsch, doch ärm, >r Angesicht gebleicht von Ha»n, er Tod entriß the ihr« Gatte» Doch war lie treu.noch selnem Schaftm, Und eine Messe M M ^ Für den, der ihk so lieb gewesen. So bald sie von dem kargen Lohn Etwa- erspart. ^ Vlm Shorr und Hotz»