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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.03.1855
- Erscheinungsdatum
- 1855-03-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185503232
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18550323
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18550323
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1855
- Monat1855-03
- Tag1855-03-23
- Monat1855-03
- Jahr1855
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.03.1855
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^ 82. 18SS. Anzeiger. Fveitag den 23. März. Landtagsmittheilun-en. 27. Sitzung der zweiten Kammer am 21. März. Die zweite Kammer hat heute in einer kurzen Sitzung den , Bericht ihrer Finanzdeputation über da- allerhöchste Decret, die auf den Domänenfond- und die Veränderungen rückstchtlich de- Staat-gute- bezüglichen Nachweisungen betreffend, erledigt und sich in Uebereinstimmung mit dem Beschlüsse der ersten Kammer mit den in den Jahren 1851 bi- 1853 vorgenommenen Veränderungen am Staat-gute einverstanden erklärt und denselben ihre Geneh migung ertheilt. Petition an den Rath -er Stadt Leipzig um Aufhebung -er Communalgarde. (Eingesenvet.) Die gehorsamst Unterzeichneten Bürger hiesiger Stadt erlauben sich andurch, verehrtem Rath mit einem eben so dringenden, al- durch die Verhältnisse der Zeit gebotenen Gesuch zu nahen. E- betrisst dasselbe die Aufhebung der Communalgarde. j Die gewichtigen Gründe, welche dazu drängen, sind einem verehrte» Rath hinlänglich bekannt. Wenn wir e- dennoch wagen, nur einig» derselbe» hervorzuhebe», so möchten wir dadurch vor Allem andeuren, da- wir da- Gemeinwohl unserer Stadt hierbei mindesten- eben so sehr im Auge haben, wie da- Interesse de- einzelnen Bürger-. Allgemein macht sich die Ansicht geltend, daß der Aufwand, welchen die Communalgarde sowohl der Gesammtheit, wie dem Einzelne« verursacht, durch entsprechende Leistungen derselben keines wegs aufgewogen und so verwendet wird, wie e- der von Jahr zu Jahr wachsende Nothstand, die Anforderungen an den Bürger in jeder Hinsicht, von der Erziehung seiner Kinder an bi- zu den Steuerbeträgen, auf da- Eindringlichste erheischen. Auch köuum wir un- nicht dem Glauben hingeben, daß ein Fortbestand der Communalgarde der Entwickelung eine- gesunden, tüchtiger» BüHerrhum- günstig sei. Der echte Burger ist ein Mann de- Frieden-z gegen innere Feinde wird er diesen auch ohne Exercitium hinreichend zu schützen wissen; gegen äußere schirmen ihn seine Söhne und Brüder, welche im Dienst de- Vaterlandes die Waffen tragen. Ist der friedliche Bürger aber gezwungen, längere Zeit hindurch neben seinem Gewerbe auch da- de- Krieger- zu üben, dann werden Verhältnisse kaum abzuwenden sein, die dm nicht Gestählten echter, treuer Bürgertugend nur zu leicht! entfremden. Die Bürgerschaft der Stadt Leipzig trägt ohne ersichtlichen Grund mit dem Dienste der Communalgarde eine Last, von welcher diejenige anderer Städte im engeren und weiteren Vaterlande nicht weiß. Ueberall ist die Bürgerwehr entweder abgeschafft, oder sie besteht nur noch in einer Form, welche sich von dem Nichtdasein wmig unterscheidet. Billigkeit und Gerechtigkeit stehen daher wohl auch unserem ergebensten Gesuch zur Seite. Die Neu-Organtfation unserer anerkannt vprtrefflichen Polizei, der Eifer und die Tüchtigkeit unserer Keuerlösch - und Rettungs mannschaften, eine hinreichende Militairbesatzung, die mit der Bürgerschaft im besten Einvernehmen lebt, machen gewiß ein Fort bestehen der Communalgtwde nicht länger notwendig. Daß sie auch in aller Zukunft überflüssig sein wird, dafür bürgt die gute, treue und loyale Gesinnung der Leipziger Bürgerschaft, die sich wie seither stet- in schönster und bester Weise auf - Reue be- chättgin »ich. Gestützt auf diese und andere Gründe, deren filmmtllche Auf zählung zu weit führen würde, nahm die ergebenst Unterzeichneten dem Rache mit der ehrerbietigen Bitte: „Verehrter Rath der Stadt Lelptkg wolle an geeigneter Stelle und mit möglichstem Nach druck dahin sich verwenden, daß die Communal garde bald und gänzlich aufgelöst werde." Eine- verehrten Rath- rc. rc. Stadttheater.. Herr Antonio Bazzini gab am 21. d. MtS. sein letzte- hiesiae- Concert im Theater. Die Stücke, die er zum Bowrug gewählt hatte, waren, eine Concert-Phantasie nach Themen der Oper „Anna Bolena", ein Concertstück „Ü^moo triompkale" gmannt — beide eigener Composition —, di« „Elegie" von Ernst und auf Verlangen der „Carneval von Venedig." Von ganz be sonderem Interesse erschien mir der Vortrag der „Elegie" von Ernst, eine Leistung, die ich der von de« Componisteu selbst öfter gehörten Wiedergabe diese- Musikstück- an die Seite/stellen möchte. E- versteht sich übrigen- bei allseitig so vollendeter Meister schaft von selbst, da» die Ausführung der andere» Pieren dirft« Vorträge nicht nachstand. Der Erfolg, dm Herr Bagglni errang, war abermal- ein ungewöhnlich großer; einem jeden der von ihm zu Gehör gebrachten Musikstücke folate der enthusiastischste Beifall, und al- nach dem „Carneval von Venedig" der Künstler mehrere Mal gerufen wurde, war er so frenndlich, die schnell be liebt gewordene reizende Composition „l.» Rooäo 6e« lmtms" zuzugeben. — Da- Concert ward mit der Ouvertüre zu der Oper „Der Vampyr" von Marschner einaeleitet. Don den Ge- sang-vorträgen de- Concert- ist Herrn Schneider- vortreffliche, von tiefster Empfindung getragene Wiedergabe der Beethoven- schen „Adelaide" mit gebührendster Achtung zu nennen. Außerdem sang Frau Bachmann die Lieder „Widmung" von Robert Schumann und „Da- Mädchen au den Mond" von H. Dorn. ES thut mir leid, sagen zu müssen, daß diese Heiden Vorträge allzusehr hinter den Ansprüchen zurückblteben, die man an eine Sängerm im Concert zu stellen berechtigt ist. Die gewählten Lieder, die man so oft und fast ausschließlich nur von wirklich bedeutenden Sängerinnen gehört hat, liegen allzuweit von der Sphäre unserer gewiß sehr schätzen-werthm Soubrette ab, von den Fehlern in dem Schumann schm Liede, deren einer allerding- auf Rechnung de- Begleitenden kommt, gar nicht zu redm. Jeden falls würde Frau Bachmann mehr in ihrem Interesse gehandelt haben, wmn sie zu einem öffentlichen Vorträge statt dieser höchst stehenden Lieder solche gewählt hlwe, die ihrem Natu»»! besser zusagen. — Da- neu einstuditte Lustspiel „Der Kammer diener" von Scribe und Mele-ville, deutsch von Frirdt- rike Krickeberg, da- dem Concert voraufging, ward sehghNsch gegeben. Die beiden Hauptrollen hatten Herr v. Othegraven (Kammerdiener Germain) und Fräulein Borg (Annette). Bckde spielten mit eben so viel Gewandtheit al- Ueintzett und wußten > mit richtigem Tact sich innerhalb dm Gwngin gu halten, über welche die Darsteller bei dergleichen eyvaß r»f die Spitze gestellten Erzeugnissen der franzöfifthev komischen Müse am allerwenigsten hinau-gehen dürfe». Luch Herr Böckel (Graf von Gerviste) und Fräulein Door (Gräfin Amalie) truDM da- Ihrige dazu bei, baß da- kleine Stück rasch und prärl- gegeben werden konnte. I Aerdlnand Gleich.
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