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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.12.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-12-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185312027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18531202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18531202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1853
- Monat1853-12
- Tag1853-12-02
- Monat1853-12
- Jahr1853
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.12.1853
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Leipziger Tageblatt und Anzeiger. ^ ss« Freitag den 2. December. 1853. Nentenversicherungsanflallen. Wenn wir nach längerer Zeit einmal wieder Gelegenheit nehmen, über diese dem Gemeinwohl gewidmeten Anstalten etwas zu sagen, so geschieht eS in der Hoffnung und Meinung, etwas Gutes zu fördern. Der Werth dieser Anstalten ist in der That leider noch viel zu wenig erkannt, sonst würden sie für Jung und Alt, Reich oder Arm viel mehr benutzt werden, als eS wirklich der Fall ist. Ein uns vorliegender Prospekt der preuß. Rentenversicherungs anstalt sagt sehr richtig: „Jeder vernünftige Mensch strebt fort während darnach, sich und den Seinigen ein möglichst sorgenfreies Alter zu verschaffen; die Rentenversicherungsanstalt, wobei Reiche oder Arme, Gesunde und Kranke, Junge und Alte, Männer und Frauen gleichen Zutritt haben, bietet mittelst eines kleinen Beitrag- hierzu da- Mittel. Da- Prinzip solcher Anstalten ist, ihren Theilnehmern anfangs nur mäßige, weiterhin aber schneller steigende und im hohen Alter sehr reichliche Jahresrenten zu gewähren. Durch eine vollständige Einlage von 100 Thalern oder durch eine unvollständige von 10 oder mehreren Thalern nebst 15 Silbergro schen Eintrittsgeld erwirbt man sich die Mitgliedschaft der Anstalt. Von den vollständigen Einlagen ü 100 Thaler erhält man eine, uh nach den Altersklassen richtende und mit den Jahren steigende , als Minimum in der jüngsten Altersklasse 3 Procent, als immn 150 Procent. >ie unvollständigen Einlagen werden durch Gutschrift und Zins auf AinShäufung so lange verwaltet, bis dieselben hierdurch oder durch beliebige Nachzahlungen von 1 Thaler an zur Höhe von 100 Thaler herangewachsen sind; alsdann erhält man eine eben so hohe Rente, als hätte man beim Beginn eine Einlage von 100 Tha lern gemacht, und treten die Nachzahlungen in denselben Procent satz, welchen zu dieser Zeit die ursprüngliche Einlage bezieht. Stirbt ein Mitglied, so wird daS Capital zurückgezahlt, die gezogenen oder gutgeschriebenen Renten verbleiben den Uederleben- den, wodurch deren Renten sich steigern. WaS endlich die Sicherheit guter Anstalten anlangt, so ist die selbe undezweifelt; sie stehen unter Schutz und Oberaufsicht deS Staat- und bieten alle Garantieen, welch« für di« Gelder von Mi norennen mit höchster Vorsicht angeordnet find. Der erhebliche Umfang der preuß. Rentenversicherungsanstalt be trug End« 1852 83,081 vollständige Einlagen mit einem Rentencapiral von 6,268,720 Lhlr. 9Ggr. 3 Pf. 151,61V unvollständige Einlagen mit einem Reservefonds von 208,487 „ 2V „ 3 „ in Summa 6,477,158 Thlr. 8Sgr. 6 Pf. und beziehen bereit- 2880 Einlagen eine Rente über 6 Procent, und zwar: 186 S8 365 283 787 164 208 ,, /, // /, ,, ,/ // /, ,/ 1842 „ VI ,/ 9„ 21 1843 VI // 8„ 25 ,, 1840 VI /, 8„ 9 1841 VI 7„ 28 1839 V 6„ 11 „ 1844 ,, V 6„ 11 // 1843 V 6„ 10 6 „ " „ „ 6,, ,, ü,, „ «„ „ 2880. Städtisches. Daß der Plan, am Ende deS Brühls eine Fahrstraße nach den Bahnhöfen anzulegen, ganz aufgegeben sei, — wie in den Bemer kungen über diesen Gegenstand in Nr. 327 angedeutet wurde, — scheint kaum glaublich. Die Nothwendigkeit, hier einen neuen Aus weg anzulegen, ist so allgemein anerkannt, so dringend nothwendig, daß die Behörden und Vertreter unserer Stadt den Gedanken daran gewiß nicht aufgegeben, sondern die weitere Entscheidung darüber wohl nur vertagt haben dürften. Wenn der Vorschlag, eine Durch fahrt unter dem Georgenhause zu bilden, auch manches für sich hat, so dürften die Kosten doch nicht unwesentlich dadurch vermehrt werden, daß, will man nicht einen krummen Weg durch den Park führen, den doch wohl Niemand anempfehlen wird, jedenfalls die Fahrstraße mit Doppelgleisen auf Bogen geführt werden müßte, um den Park nicht zu verunstalten, den zu erhalten kein Opfer gescheut werden muß. Es fragt sich aber: ob die dadurch gewon nene Einfahrt in die Stadt überhaupt diesen Aufwand werth sei? Wir müssen daS entschieden verneinen, denn sie würde immer eine höchst mangelhafte bleiben, weil der Winkel, den sie bei dem Geor genhause bilden würde, für lebhaften Verkehr von Fuhrwerk ein sehr ungünstiger ist, und dann würde die Erweiterung de- BrühlS von den neuen Fleischhallen bis zur alten Heuwaage den Ankauf der dazwischen liegenden Privatgrundstücke nothwendig machen und die Kosten wesentlich vermehren; denn darauf zu warten, bi- die Be sitzer den Umbau dieser Häuser, respektive deren Zurücksetzung, also Verkleinerung, einmal selbst vornehmen würden, — wie jüngst in dem Berichte, der den Verhandlungen der Stadtverordneten über die neuen Fleischhallen vorlag, ausgesprochen wurde, — scheint uns doch zu naiv. Wir sind daher ganz damit einverstanden, wenn man an der Ausführung deS angeregten Planes Anstand nimmt; es würde unter allen Umständen ein Flickwerk, eine halbe Maßregel sein, und in städtischen Angelegenheiten soll man sich damit nur in den äußersten Fällen der Nothwendigkeit begnügen. Eine Durchfahrt in gerader Linie der Ritterstraße ist der einzige Weg, der dem Bedürfniß vollkommen entsprechen würde; sie wurde den Park am wenigsten beeinträchtigen und will eS unS bedünken, daß der Ankauf der hierzu nöthigen Grundstücke durchaus keine un überwindlichen Schwierigkeiten dardieten könnte. Allerdings würde ein bedeutendes Anlagekapital dazu erforderlich sein; allein wir sind überzeugt, daß. wenn man den Plan nur großartig angreift und nicht zu ängstlich ist, die Ausführung desselben der Stadt am Ende nur sehr wenig kosten würde. Sind dle Grundstücke im Brühl, die dazu angekauft werden müßten, allerdings durch ihre Lage ziemlich werthvoll, so liegt deren Werth doch eigentlich mehr in den Vordergebäuden; die Hinter gebäude sind zum Lheil alt und schlecht und in enge Höfe ein- qezwängt; die Häuser am untern Park aber sind wenig werth. Angenommen auch, daß dt« Besitz«« dieser Grundstücke vielleicht übertriebene Forderungen machen würden, wenn der Stadtrath wegen deren Ankauf Unterhandlungen anknüpfte, so können wir doch kau» glauben, daß dieselben bei einem Unternehmen von so allgemeinem Interesse für die Stabt nicht auf ein vernünftige- Maß festzusteven waren. Nun bedenke man aber, was die ge wonnenen Baustellen werth sein würden, wenn man den Durch bruch breit genug vornähme, um an beiden Seiten der neuen Straße einen angemessenen Raum für Neubauten zu gewinnen! Die neue Straße würde hinsichtlich ihrer Lage, durch die Awquenz nach den Bahnhöfen, inmitten de- Meßvertrhr- Gelegenheit zur Anlage von
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