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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.06.1855
- Erscheinungsdatum
- 1855-06-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185506075
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18550607
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18550607
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1855
- Monat1855-06
- Tag1855-06-07
- Monat1855-06
- Jahr1855
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.06.1855
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Leipziger Tageblatt und A n z e i g e r. ^ IS8. Donnerstag den 7. Juni. 1855. M Bekanntmachung. Die diesjährige Obstnutzung im Petersstadtgraben soll an den Meistbietenden gegen sofortige baare Zahlung mit Vorbehalt der Auswahl unter den Licitanten verpachtet werden. Es haben sich darauf Restectirende Montag den LL. Juni Vormittags v Uhr in der Einnahmestube auf dem Rathhause einzufinden, ihre Gebote zu thun und sodann weitere Nachricht zu gewärtigen. Leipzig, den 7. Juni 1855. vr. Lippert-Dähne, d. Z. Vorsteher des Georgenhauses. Landtagsmittheilungen. 33. Sitzung der ersten und 60. Sitzung der zweiten Kammer am 5. Juni. Die erste Kammer hat heute in Uebereinstimmung mit den Beschlüssen der jenseitigen Kammer das Expropriationsgefetz für die Leipzig - Weißenfrlser und die Leipzig-Bitterfelder Eisenbahn genehmigt und sodann die Berathung der LandtagSordnunq fort gesetzt. — In der zweiten Kammer befand sich heute der Bericht der Finanzdeputation über die den Ankauf des ehemaligen Cosel- schen PalaiS für die Polizeidirection in Dresden betreffende Posi tion deS außerordentlichen AusgabedudgetS auf der Tagesordnung. Die Kammer hat nach einer lebhaften Debatte schließlich das von der Regierung verlangte Postulat in Höhe von 74,500 Thalern «ach dem Vorschläge ihrer Finanzdeputation bewilligt. (Dr. I.) rheure Gönner und wohllhäter der Pestalorzistiftung ?u Leipzig! Eingedenk Ihres guten Rechtes, über daS Bestehen und Ge deihen der Ihnen zu unvergänglichem Danke verpflichteten Anstalt wieder einmal etwa- zu hören, beeilen wir un- Ihnen desfalls Nachricht zu geben. Wir thun die- mit einer um so größern Freude, da wir unsem Bericht nur auf Thatsachen, in welchen der Segen Gotte- sich kund gegeben hat, zu beschränken brauchen, um Ihrer Mitfreude un- versichert halten zu können, die es Ihnen leicht machen wird, Ihr Wohlwollen dem guten Werke, um dessen Fortführung eS sich handelt, auch für die Zukunft zu bewahren. Seit dem Frühling de- vorigen Jahres wird die Bearbeitung de- schönen und großen Grundstücks, auf welchem da- Rettungs- Haus errichtet steht, lediglich durch die Kräfte der Zöglinge selbst unter der speciellen Anordnung, Aufsicht und thätigen Mithülfe de- Hausvaters, Herrn Neidholdts, bewirkt. Diesem Letzter» stand früherhin ein der Gärtnerei kundiger Mann, Herr Zettel, mit treuer Gewissenhaftigkeit zur Seite, der aber, da er für die nicht geringen körperlichen Anstrengungen seiner Stelle sich nicht länger geeignet fühlte, die Anstalt verließ und durch einen zugleich als Bäcker und Landwlrth tüchtigen Mann, einen Bruder de- Haus vaters, ersetzt ward. Die Ausdehnung der Geschäfte, die mit der Bearbeitung des Grundstück- Verbund« sind und durch die eben falls nm mit den Kräften der Anstalt selbst besorgten häuslichen Angelegenhelten des Scheuems, Waschen-, Flicken- u. s. w. noch vermehrt werden, ließ eS unabweislich erscheinen, dem Hausvater einen Beistand zu gebe». Denn trotzdem, daß körperliche Arbeiten als ei« Haupterziehungsmittel für unsere Zöglinge erkannt «erden und sowohl in leiblicher als sittlicher Hinsicht sich als heilsam bewähren, konnte und durfte doch natürlich dem Unterrichte, der mar auf die unerläßliche« Gegenstände beschränkt ist, aber dem Hausvater allein obliegt, nicht irgend ein Abbruch geschehen. Das Gleichgewicht aber, m welchem die körperlich« und die geistigen Beschäftigungen erhalten werden, hat die beste Wirkung gehabt. Viele an der Anstalt näheren Theil nehmende Personen, welche die Zöglinge früherhin gekannt haben, versichern, eine Umwandlung an ihnen wahrzunehmen, in welcher sie kaum wieder zu kennen sind; und so ist eS wirklich. Wir können nur wünschen, daß man von dem Geiste, der, geweckt und gepflegt von dem HauSvater und dessen würdiger Gattin, in der Anstalt waltet, sich persönlich über zeuge. Der Gesundheitszustand, der von Herm I)r. Berger, dem HauSarzte, mit eben so großer Treue als Uneigennützigkeit überwacht wird, ist im Allgemeinen ein höchst erwünschter und nur im Frühlinge des vorigen Jahre- einmal durch Wechselsieder, die sich jedoch bald beseitigen ließen, gestört worden. Was aber die Hauptsache betrifft, nämlich das unserm Rettungshause vorge steckte Ziel selbst, so haben wir die Freude erlebt, e- an sechs Knaben erreicht zu sehen. Diese Knaben wurden am Palmsonn tage de- gegenwärtigen Jahres durch Herrn liä. Michaelis, dem geistlichen Inspektor der Anstalt, der auch den VorbereitungSunter- richt ertheilt hatte, in der Kirche zu St. Jacob confirmirt, und fünf derselben haben bereits als Lehrlinge ein ihren Kräften wie ihren Neigungen entsprechende- Unterkommen gefunden. Wir dür fen nicht bezweifeln, daß sie, als gute und brauchbare Knaben ent lassen, an die Stätte ihrer Besserung immer nur mit dankbarer Anhänglichkeit zurückdenken werden. Ist man doch bemüht gewe sen, ihnen bei aller Strenge der Zucht und bei der äußersten Ein fachheit deS Lebensunterhalt- die Segnungen der Liebe, die nur ein wohlgeordnetes Familienleben darbietet, fühlbar zu machen und sie — wir nennen nur den höchsten Glanzpunkt aller Kinderfreu den — auch einer Ehristbescheerung nicht entbehren zu lassen. Au dieser Feier hatte ein Mitglied de- Vorstandes fünf Thaler beige tragen, die, ihrer Bestimmung gemäß, zu Büchergeschenken ver wendet wurden. Ueberhaupt ist die Anstalt, auch abgesehen von ihren eigentlichen Grundlagen, nämlich der bei unfern theuern Mitbürgern gemachten Einsammlung und dem von unserm hoch verehrten Rathe für jede- Kind gewährten Beitrage, auf das Wohl wollendste bedacht worden, wie denn auch in diesem Jahre wieder vierhundert Thaler von demselben unbekannten Wohltbäter, der seine Liebe schon früherhin auf gleiche Weise an den Tag gelegt hat, un- übergeben worden, auch am 13. Mai in einem anonymen Briefe, der an den Vorsitzenden gerichtet war, zehn Thaler elnge- gangen sind. Ein ganz neues und glänzende- Aeugniß aber für die Theil- nahme, die man unserer Sache zuwendet, ist uns dadurch gegeben worden, daß eine Witwe, „um da- Andenken ihres Gatten auf eine Weise zu ehren, die den ihr wohlbekannten Gesinnungen desselben für die Pestalozzistiftung entsprechen möchte", da- völlig freie und mit seltener Hochherzigkeit der Liebe dargrbrachte Geschenk von KSVV Thalern in die Hände deS Stadtrath- mit der Be dingung niedergelegt hat, die segensreich wirkende Sorge unserer Anstalt auch auf Mädchen auszudehnen. Ob nun gleich diese Bedingung uns nöthigt, zu der Erbauung eines neuen Hause- zu schreit«, indem nach anderwärts gemacht« Erfahrungen die Mädchen
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