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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.08.1855
- Erscheinungsdatum
- 1855-08-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185508298
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18550829
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18550829
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1855
- Monat1855-08
- Tag1855-08-29
- Monat1855-08
- Jahr1855
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.08.1855
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Tageblatt und Anzeiger. ^ 241. Mittwoch den 29. August. I85S Bekanntmachung. Nachdem Herr Stadtältester August Kneifel seine Function als Agent der Vaterländischen Feuerver« ficherungS-Gesellschaft zu Elberfeld nieveraclegt, ist heute der kiesige Kaufmann Herr Carl Wilhelm Uhlmann als Special-Agent für gedachte Gesellschaft bei uns in Pflicht genommen worden. Leipzig, am 23. August 18LL. Der Nkath der Stadt Leipzig. Berger. Schleißner. Leipzigs Ankunft. ES würde gewiß für den Freund der Geschichte unserer Vater stadt, wie überhaupt für jeden Leipziger, der seine Gebunsstadt liebt, von großem Interesse sein, wenn er zwischen dem Leipzig vor fünfundzwanzig Jahren und dem Leipzig von jetzt eine Parall.le zu ziehen versuchen wollte. Beschränken wir un- hier nur auf die Andeutung, daß während diese- Zeitraum- seine Be völkerung um mehr als ein Dritttheil, sein Umfang um mehr alS die Hälfte zugenommen hat. Dabei dürfte sich ihm wohl unwill kürlich die Üederzeugung qvfdrängen, daß Leipzig off ndar dazu bestimmt ist, dereinst eine der größten Städte Deutschland- zu werden, ja dieser Bestimmung vielleicht schon näher stände, wären seiner Vergrößerung nicht mancherlei erschwerende Umstände hem mend in den Weg getreten, welche j-doch auch, wie schon so Viele-, dem alle Hindernisse besiegenden Rade der Zeit werden weichen müssen. Leipzig hat, wenn nicht alle, doch viele Elemente in sich, die da- rasche Aufblühen einer günstig gelegenen Stadt mit strebsamen Einwohnern bedingen. Im Mittelpunkte Deutschland- und de- europäischen Eisenbahnnetze«, ist e- da- Emporium de- gewichtigen deutschen Zollverein-, die bedeutendste Meßstadt de- europäischrn Festlandes, da- Domlcik einer intelligenten, und, wa- durchauS nicht außer Acht zu lassen ist und ihm zur höchsten Ehre gereicht, einer toleranten Bevölkerung, der Hauptsitz de- deutschen Buchhandel-, der Sitz etner in höchster Blüthe stehenden Univer sität, vieler gemeinnützigkst, gelehrten und mildthäiigen Anstalten und hoher und höchster Gerichte; e- erfreut sich einer überau- ge sunden Lage und eine- allgemeinen Wohlstände-: die- Alle-, meinen wir, sind Elemente, die estie bedeutende Anziehungskraft äußern und ein stete- Wachsen der Bevölkerung zur Folge haben müssen. Je einflußreicher eine derartige Stadt auf ihre nächste sowohl, wie auf eine Ktttemfernte Urtizjevuna werden muß, um so viel mehr muß sich natürlicher Weifte auch ihr ursprünglicher Raum auS- dehnen. Wie bedeutend nNN aber auch die nu-dehnung Leipzig- gegen Osten und Westen seit fünfundzwanzig Jahren zugenommen hat, immer mußte sie hinter dem Wunsche Aller zmückbleiben, weil'man der Ausdehnung Grenzen setzte, die der schnellen Zu nahme der Bevölkerung nicht zweckentsprechend gmannt werden können, wie die-, daftrn, was so sehr zu wünschen ist, unser Sachsenland nicht der Krieg heimsucht, schon da- nächste Decennium lehren wird In dieser Voraussetzung ist bereit- jetzt noch immer eine Vergrößerung wünschen-werrh, einmal durch Bauten von Lokalitäten für den Mittlern Gewerbstand, demselben dadurch unter die Arme zu greifen, und dann auch um mit der Zeit die Häuser verschwinden zu machen, in denen sich wohl Behältnisse für lebende Wesen, nicht aber — für Menschen befinden, Behältnisse, dir man kecker Weise mit dem Namen Mithwohnungen zu belegen wagt, aber nicht- Andere- sind al- Pflanzschulen für Spitäler und Todtenäcker. Einzelne intelligente Männer und wahre Menschenfreunde unserer Stabt, wir nennen hier die Herren vv. Ranft und Heine und Herrn Buchhändler Reimer, haben die- wohl begiiffen und darum im Interesse ihrer Mitbürger gehandelt, darum namentlich hat Herr De. Heine dem Uevelstande durch tzäuserdauten mit gesunden, freundlichen Wohnungen, vorzüglich für den Mittelstand, adzu- helfen gesucht ; er vor Allen hat manche Gegenden unsere- Leipzig, welche alljährlich wiederkehrenden Fiebern au-gesetzk waren, durch Trockenlegung und Canäle, durch Eindämmungen sonst den Über schwemmungen au-gesetzter Grundflächen, durch Anlegung von Schleußen, durch Hochlegung niederer Strecken in gesunde umge wandelt, trotz aller entgegengestandenen und noch entgegenstehenden Schwierigkeiten, trotz aller wirttichen, trotz aller illusorischen Hinder nisse. WaS solche Männer für da- allgemeine häusliche und körperliche Wohlbefinden gethan, da- thaten unsere Behörden im Allgemeinen für da- körperliche und geistige Wohl theil« durch neue, dem Vergnügen und dem Nutzen geschaffene Anlagen, — theil- durch Verschönerung schon vorhandener, z. B. durch die Gründung de- Johanne-thale-, durch die Erweiterung und Neu gestaltung de- RosenthaleS, durch die Anlegung der neuen Allee wege durch die „Nonne" und nach der Lemscher Brücke, so wie durch die neue, in großartigem Maßstade angelegte Allee hinter der Funkenburg, da- thaten einzelne Privaten, genannte und unge nannte edle Donatare (Geschenkgeber) zum Ruhme der Stadt durch Gründung großartiger Institute, wissenschafilicher und Kunst museen, durch Schenkungen und Vermächtnisse aller Art und zu verschiedenen gemeinnützigen Zwecken. Aber ungeachtet aller bi- jetzt geschehenen Vergrößerungen unserer Stadt von Seiten obengenannter und nicht genannter Männer, denen letzteren unser Dank in gleichem Grade gebührt, giebt e- immer noch große Strecken im Süowesten, Westen und Nord westen, welche zum Anbau geeignet oder doch dazu tüchtig gemacht werden könnten, die, zum Anbau hergenchtet, die Unternehmer trefflich lohnen und d<r Bevölkerung willkommen sein würden. Solche verdienstliche Unternehmungen sollten, und wir halten un überzeugt, daß die- der Fall ist, an geeigneter Stelle die bereit willigste Unterstützung finden, um so mehr, da man hoffentlich von der Befürchtung zurückgekommen ist, al- könne eine Ver größerung der Stadt nur vermehrt^- Proletariat, wohl gar Pau- peri-mu- im großen Maßstabe nach sich ziehen. Wie wenig stichhaltig diese Befürchtung ist, ließe sich vom nationalökonomischen Standpunkte leicht beweisen, ließe sich durch die Bestrebungen der Vertreter vieler und großer städtischer Ge meinden, denen daran liegt, ihrer zahlreichen Einwohnerschaft eine noch immer neue Bevölkerung zuzuführen, leicht darthun. Davon müssen wir jedoch, schon wegen de- Raume- diese- Blatte-, gänz lich abfehen und wollen un- dafür, wenn gleich nur ganz im Allgemeinen, da- praktische England zum Muster nehmen. Dort setzt man dm städtischen Bauten nur insofern Grenzen, inwie-
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