Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.09.1855
- Erscheinungsdatum
- 1855-09-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185509097
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18550909
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18550909
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1855
- Monat1855-09
- Tag1855-09-09
- Monat1855-09
- Jahr1855
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.09.1855
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Leipziger Tageblatt und Anzeiger. 2S2. ' Sonntag den 9. September. 1855. Mittwoch den 12. September d. I. Abends 6 Uhr ist öffentliche Sitzung der Stadtverordneten im gewöhnlichen Locale. Tagesordnung: Gutachten des Ausschusses zur Gasanstalt, die über das SmyerS-Williquet'sche Verfahren der GaS- bereitung, so wie über die Siry'schen Gaszähler angestellten Erörterung, n betreffend. Darsteller eigenthümlichen Anstand. Recht hübsch löste auch Fräu- l»in Aalburg als Donna Fenisa ihre Aufgabe. — DaS Ensemble ließ, wie schon oben angedeutet, wenig oder nicht- zu wünsche« übug und gereichte der Regie nur zur Ehre Ferdinand Gleich. Stadttheater. Die Theaterdirection hat sich jedenfalls mit der Wiederauffüh rung des Lustspiels von Mureto: „Donna Diana oder Stolz und Liebe", übersetzt von West, Ansprüche auf den Dank deS für Kunstgenüsse höherer Art empfänglichen Publicum- erworben. DaS Stück, in dem sich alle Erfordernisse zu einem feinen und eleganten Lustspiel vereinigen und in dem sich neben dem der spanischen Nation eigenthümlichen Adel auch die duftige, farbenreiche Poesie jene- schönen Landes jenseit der Pyrenäen kund- giebt, wirkte auch diesmal äußerst anregend und nachhaltig, be sonders da die Darstellung in den Einz-lnleistung« wie im Ensemble eine einem solchen Werke entsprechende war. Die Titelrolle war in den Händen eines zum ersten Male hier auftretenden neuen Mitglieds, der Frau Wohlstädt, von der Referent nach dieser er st« Leistung nur Gutes sag« kann. Frau Wohlstädt erschien ihm als eine geistvolle, fein gebildete und in ihrer Kunst fertige Darstellerin, die üderdem von einem wohlklingenden Organ, da- sie vollständig in der Gewalt hat, und von einer sehr gewinnenden, für das Fach der jungen Heldinnen geeigneten Persönlichkeit unter stützt wird. Bewährt sich die talentvolle Dame auch im tragischen Fache eben so sehr al- Künstlerin, wie bei ihrem ersten hiesigen Auftreten, so dürfte sie wohl als eine wahrhafte Zierde unsere- recitirenden Schauspiels zu betrachten sein. Ein schöner Genuß war eS, neben dieser Donna Diana einen Don Cesar zu sehen, wie ihn Herr Wenzel gab. Er brachte in seinem fein durch dachten Sviel nicht minder die Ritterlichkeit und Noblesse de- spanischen Fürsten, wie da- tiefe Gefühl in der Brust de- vom Dichter so herrlich geschildert« edlen ManneS zur Anschauung, ed-n so wie auch den Kampf, den da- Verbergen und Zurück- drängen seiner Liebe dem Don Cesar kostet. So sehr auch dies mal Herrn Wenzels Gestaltung die aufrichtigste und rückhaltS- loseste Anerkennung verdiente, so darf doch Referent eS nicht um gehen, den schätzbaren Darsteller auf einen klein« Mangel auf merksam zu machen, der mir schon bei früheren Leistungen Herrn Wenzels bisweilen ausgefallen ist. Ich meine damit daS nicht immer ganz reine und correcte Aussprechen einiger Consonant«. Einem Künstler wie Herr Wenzel kann die Beseitigung diese- kleinen UebelstandeS nicht schwer fallen; üm so mehr ist eS Pflicht der Kritik, ihn auf dmselben hinzuweis«. — Die dritte größere Rolle de- Stücks, den Perin, gab Herr v. Othegraven. Trotz einer gegen den Schluß de- Lustspiel- immer mehr zunehmenden Heiserkeit verlor der Darsteller seinen liebenswürdigen Humor nicht und führte die schwierige, aber auch sehr dankbare Aufgabe zur vollsten Befriedigung zu Ende.— Von d« Darstellern der kleineren Rollen find in erster Reihe Fräulein Berg als Donna Laura, Frau Bachmann als Florette und Herr Böckel als Don Gaston zu nennen ; Letzterer besonder- traf mit glücklichem Tact den rechten humoristischen Ton für diese mit meisterhafter Feinheit vom Dichter gezeichneten komischen Figur. Herr Haw hatte die weniger dankbare Partie de- Don LouiS; bi- auf ein zuweilen sehr undeutliche- Sprechen genügte er mit dieser Leistung. Die kleine Nolle de- Don Diego -ab Herr Stürmer mir dem diesem Vermischtes. Eine für Lotteriespieler wichtige Entscheidung ist folgende: Zwei Personen gingen an ein gemeinschaftliches Spielen ln der Lotterie und nahmen ein ViertellooS der ersten Claffe, zu dem sie gleiche Beiträge beisteuerten. In der ersten Ziehung fiel auf ihre Nummer kein Gewinn; der eine Spieler erlegte die Beträge für die folgenden Class«, während der andere nicht- mehr beisteuerte. Bei der letzt« Ziehung fiel auf da- LooS ein sehr bedeutender Gewinn. Der Spieler, welcher für die weiter« Classen allein Zahlung geleistet hatte, hielt nun dafür, daß der Gewinn nur ihm zukomme, und wie- d« anderen mit erhoben« Ansprüchen von sich ab. Dieser klagte gegen seinen früheren Mitspieler auf Zahlung der Hälfte de- erhobenen Gewinne- an ihn. Der Richter erster Instanz verurtheille nach dem Klage - Anträge; auf Appel lation de- Beklagten erkannte der Richter zweiter Instanz auf Abänderung de- ersten Erkenntnisse- und Abweisung de- Kläger-. In letzter Instanz hat auf die Nichtigkeitsbeschwerde de- KlägerS da- ttnigl. Ober-Tribunal da- erste Erkenntniß wieder hergesteltt. AuS Kolberg meldet die Nordd. Ztg. ein seltene- Beispiel von Muth und Entschlossenheit, das vor Kurzem ein läjähriger Realschüler, der Sohn eine- dortigen Steuer-Beamten, gegeben. Er hatte eben in der See gebadet und war mit dem Ankleiden beschäftigt, als er zwei etwa 12jährige Knaben mit den Wellen kämpfen sah und ihren Hülferuf hörte. Sogleich stürzte er sich in die See, schwamm zu den Ertrinkenden hin und rettete mit eigener Lebensgefahr beide Knaben; der Eine von ihnen hatte die Besinnung schon gänzlich verloren, wurde ab-r bald durch zweck mäßige Mittel zum Bewußtsein zurückgerufen. DaS Polizei Direktorium hat diese rühmenSwerthe That dem Publicum durchs Wochenblatt und den Schülern durch Anschlag an- schwarze Bret bekannt gemacht. Zur Hervorbringung deS merkwürdigen Phänomens de- Tön en- erhitzter Metalle gehört nach Schleiden weiter nicht-, al- rin kleiner Blelcylinder oder ein Stück Blei, welche- nur an einer Seite abgerundet ist, und sodann eine dreieckige kleine Kupferstange, an der die eine Ecke ein wenig abgestumpft oder noch besser mit ' einer kleinen Rinne wie ein Schlittschuheisen versehen ist, so daß die Stange mit der Ecke leicht balanclrend auf dem abgerundeten Blei auflieg« kann. Man erhitzt nun, etwa über einer GpirituS- flamme, da- Kupfer und legt eS auf den Blelcylinder, und augen blicklich beginnt eine „wunderbare, gewaltige Melodei", ein viettel- I stundenlang dauernde-, durch all« Stufen der Tonleiter auf- und i niederstei-ende- Singen der Metalle, da-, wenn e- erstirbt, sogleich
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite