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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.04.1847
- Erscheinungsdatum
- 1847-04-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-184704049
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18470404
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18470404
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1847
- Monat1847-04
- Tag1847-04-04
- Monat1847-04
- Jahr1847
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.04.1847
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Leipziger Tageblatt und Anzeiger. ^ 94. Sonntag, den 4. April. 1847. Bekanntmachung. In Folge der neuerlich wiederholt gemachten Wahrnehmung, daß mit Fkacres und anderen nicht zu Leichenbestattungen gehörigen Kutschwagen auf den Johannisfriedhof gefahren worden ist, finden wir uns veranlaßt, darauf aufmerksam zu machen, daß, außer bei Begräbnissen, Niemandem gestattet werden kann, ohne einen bei der Rathsstube erlangten Erlaubnißschein mit eigenem oder ermiethetem Geschirr auf den Gottesacker zu fahren. Leipzig, den 30. März 1847. Der Rath der Stadt Leipzig. Dr Gross. Jakob Bernhard Limburger.*) .Im Jahre 1736 trat in Leipzig, das schon manchen aus weiter Ferne Herbeigekommenen gastlich ausgenommen und reichen Dank dadurch empfangen hat, ein junger Schlesier, aus Liegnitz gebürtig, als HandelSlehrling in das HauS I. G. Mönch und Seidelmann ein. Es war Gottlieb Ehrenfried Limbur ger, der nach beendigter Lehrzeit noch bis Neujahr 1747 im letzterwähnten Hause blieb und dann am 12. April 1747 — also in wenig Tagen vor 100 Jahren — eine Firma mit Paul Frosch gründete, welche das noch bestehende Seiden geschäft bildete, dem im Jahr 1751 die bekannte Rauch- und Schnupftabakfabrik sich anschloß. Ihm wurde aus seiner Ehe mit Christiane Dorothee Eisenstuck am 14. Mai 1770 ein Sohn geboren, der den Namen Jakob Bernhard empfing. Wenig wissen wir von seiner Jugend; nur das ist aus den Tagen derselben zu uns gedrungen, daß Limburger damals gar keine Lust zur Musik hatte, und gleichsam gezwungen werden mußte, sich mit ihr zu beschäftigen. Erst nachdem sich sein Ta lent in etwas entwickelt hatte, fing er an, sich mit der Kunst zu beschäftigen, die ihm bis zu seinem Tode so viele Freuden gewähren sollte. In seinem 17. Jahre ungefähr trat unser Limburger al- Lehrling in das noch bestehende Handelshaus Eisenstuck und Comp, in Annaberg, welches er nach beendigter Lehrzeit nur verließ, um in seine Vaterstadt Leipzig zurückzukehren. Hier trat er nun in daS väterliche Handelsgeschäft ein und gewisser maßen war in dieser Hinsicht seine Laufbahn abgeschlossen; er verließ Leipzig nicht mehr und setzte nach dem Tode seines Va ter- und dessen Associä Frosch dasselbe mit seinem einzigen älte ren Bruder fort, nämlich mit Christian Gottlieb Lim burger, der später als Freiherr von Ehrenfels in den Adelstand erhoben wurde. Die Brüder trennten sich im Jahre 1805; der ältere übernahm das Tabakgeschäft und der jüngere die Seiden- handluug und daS Garngeschäft unter der Firma Jakob Bern hard Limburger juo. Doch im Jahre 1816 überließ der ältere Bruder auch daS Tabakgeschäft wiederum dem jüngern käuflich, der sich nun zur Betreibung desselben mit dem In haber der Material- u. Tabakhandlung von Seghitz u. Comp., Karl August Samuel, verband. Im Jahre 1824 wurde diese Handlung käuflich Herrn Friedrich Bernhard Schwabe *) Die Verspätigung dieser biographischen Skizze unser- hochverdien te« verewigten Mitbürger- hat theil- in der aufhältlichen Zusammenstel lung der einzelne« Leben-nachrichten, theil- darin seinen Grund, daß der Vers, derselbe» fie vor der Veröffentlichung in d. Bl. erst einem kleineren Kreise vo» Verehrern Limburger- vorzutragen bestimmt hatte. überlassen, der schon seit einer Reihe von Jahren diese- Fabrik- geschäft verwaltet hatte, und eS nun mit seinem schon seit 1820 bestehenden Wechsel-, Commissions- und Speditions-Geschäft vereinigte. Seiner Seiden- und Garnhandlung aber stand Lim burger bis zu seinen letzten Lebenslagen mit unausgesetzter Tätig keit vor; doch seinen sehnlichen Wunsch, die nahe bevorstehende hundertjährige Jubelfeier seiner Handlung zu erleben, um die Fort setzung derselben seinen Enkeln und treuen Mitarbeitern zu über lassen, gewährte ihm der Himmel nicht. Nachdem Jakob Bernhard Limburger im 1.1794 in die Reihe der Leipziger Bürger eingetreten war, läuteten ihm bald, am 29. Januar 1795, die Glocken Güldengossa'- zur Verbindung mit Henriette Julie, der Tochter Johann Heinrich KüstnerS. Vier Kinder entsproßten dieser glücklichen Ehe: Auguste, welche in einem Alter von vier Jahren, Laura, welche in dem blühenden Alter von 14 Jahren starb; Julius, welcher bald nach seiner Vermählung, die dem würdigen Vater einen Enkel schenkte, am 30. Dccember >827 in Brescia starb, und Luise, die Gattin de- Hrn. Pb. H. Beckmann, welcher unter ihren Geschwistern allein daS Glück zu Theil ward, am goldnen Hochzeittage den geliebten Aet- tern in Verbindung mit Gatten und Enkeln die Kränze der Weihe zu reichen. Noch ist in frischem Gedächtniß, mit welcher Theilnahme in allen Ständen der Gesellschaft das doppelte Jubel fest Limburgers — sein Bürgerjubiläum und seine goldene Hoch zeit — gefeiert ward. Und diese Theilnahme war dem Manne des Volk- eine verdiente! (Schluß folgt.) Welche» ist die Lage der Leipziger Musiker und wie nur kann sie sich verbessern? Auf diese Fragen hier im Interesse des Publicum- sowohl, wie der betreffenden Musiker näher einzugehen, würden wir nicht unternommen haben, wenn die Zeit nicht ernstlich mahnte, wenn die Umstände nicht unabweisbar darauf hinwiesen, an eine Lö sung derselben zu denken. Wir verhehlen unS nicht, daß wir dabei bei Kurzsichtigen oder Leuten, die absichtlich nicht sehen wollen, anstoßen werden; denn jenen wird eS scheinen, diese wer den schreien, man kämpfe gegen Freigebung der Concurrenz, ge gen daS Losungswort der Gegenwart: „Fort mit den Mono polen!" ES wäre aber wirklich ein thörigeS Unternehmen, wollten wir in Wahrheit, die Forderungen der Jetztzeit völlig verkennend, dem Alten und Hergebrachten, jetzt nicht mehr Stich Haltenden daS Wort redcn ; und wir selbst müßten gegen unsre Ueberieuauna handeln, wollten wir Dinge festhalten, deren Un-
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