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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.07.1847
- Erscheinungsdatum
- 1847-07-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-184707112
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18470711
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18470711
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1847
- Monat1847-07
- Tag1847-07-11
- Monat1847-07
- Jahr1847
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.07.1847
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1847. Leipziger Tageblatt M» Anzeiger. 192. Sonntag, den 11. Juli. Ueb-r öffentlich- Danksagungen. (Singesendet.) Wem die Lugend der Dankbarkeit so fremd ist, daß er in deren Ausübung nur einen „veralteten Zopf" erblickt, wer in den mit eigener Gefahr verknüpften Hülfsleistungen Anderer nur eine Vollziehung ihrer Pflicht sieht, die eben deshalb einer Anerkennung nicht werth ist, der ist entweder überhaupt nicht in dem Falle, etwas verlieren zu können, oder er gehört zu den wenigen Glücklichen, deren Besitz an Gut und Blut niemals von dringenden Gefahren bedroht, und durch thatkräftige Hülfe, sei es von Fremden oder Be-' kannten, vom Untergange gerettet worden ist. Ehrenmännern wird ihr Bewußtsein für die in der Stunde der Noch bewährte Aufopferung immerhin ein größerer Lohn sein, als die Dankesworte der Betheiligten, aber nicht ver kennen werden sie in denselben den Ausdruck der herzlichen Empfindungen, deren Regung eben so natürlich ist, als die Freude über die Abwendung des Unglücks selbst. Möglich, daß diese Gefühle Demjenigen unverständlich sind, der weder in dem Fall war hülsreiche Hand zu bedürfen, noch sich berufen fühlte, sie zu leisten; er hat weder zu danken, noch ist für ihn ein Dank geschrieben, er ist überhaupt unbetheiligt. Nehmen Solche Anstoß an der öffentlich ausgesprochenen, an der allgemein gefaßten Danksagung, so ist m der That der Umstand zu beklagen, daß sie in der Regel für gut befinden, ihren Namen nicht zu nennen; bei fernem trauri gen Ereignissen, die allgemeine Theilnahme in Anspruch nehmen, könnten sie sonst wenigstens eingeladen werden, jedem Einzelnen im Namen der Betheiligten privatim zu danken. — r. Die Feuerspritze mit schwingendem Kolben von August Wilhelm Fuchs, Inspektor de- physikalischen CabinctS an der Universität zu Leipzig. *) Wir haben im vorigen Jahrgang der deutschen Gewerbe- zeitung Nr. 79 bei Gelegenheit der Mittheilungen über die Verhandlungen der polytechnischen Gesellschaft in Leipzig eines vom Inspektor Fuchs erfundenen und construirten Spritzen zubringermodells gedacht und dort auch eine kleine Skizze über die Art der Wirkung jener Spritze gegeben. Der da- alS in der Gesellschaft ausgesprochene Wunsch, dieselbe im roßen ausgeführt zu sehen, ist gegenwärtig erfüllt, indem nämlich in der Maschinenwerkstatt der Harkortschen Eisen gießerei am Leipzig-Dresdner Bahnhofe unter Aussicht vom Inspektor Fuchs eine Spritze nach gedachter Construction erbaut worden ist. Dieselbe besteht aus einem liegenden guß eisernen Hohlcylinder, der 19^ Zoll Durchmesser und 12'/z Zoll Länge hat. Dieser Cylinder ist gerade in der Mitte durch eine wagerechte Scheidewand der ganzen Länge nach in zwei Räume gelheilt. Der obere Raum erweitert sich in einen ovalen Windkessel, der untere aber ist ausge- . dt* ,, deutschen Gewerbezeitung " mit Genehmigung der uledactiou abgedruckt. dreht, und es bewegt sich in demselben an einer Welle, die im Mittelpunkte de» (Zylinders gehörig an die Scheidewand gedichtet ist, ein Kolben, der 60" deS Kreise- rinnimmt, so daß also, wenn der Kolben im Lothe steht, rechts und links in dem unteren Raume des Eylinders zwei je 30" Wasser fassende Pumpenräume bleiben. Nach obigen Größenverhält- niffen des Eylinders halten diese wirkenden Pumpräume zu sammen 638 Cubikzoll. In jedem Pumpenraume öffnet sich in der mittleren, festen wagerechten Scheidewand des Cylin- ders ein Klappenventil nach oben, anderseitig befindet sich in der Kreiscylinderwand jedes Pumpraumes am Ende des niedergehenden Kolbenhubes eine Oeffnung, durch die das Wasser strömt, wenn der Kolben zurückgegangen ist und vom wiederkehrenden Kolben, der die Oeffnung abschließt, durch das Ventil in der Scheidewand hindurch in den Windkessel getrieben wird. Giebt man nun dem Kolben vermöge der Welle eine schwingende Bewegung, so füllt und entleert er die beiden Pumpräume wechselweise. Die kleine Skizze in unserer Nummer 79, obgleich der Kolben zu klein und die Einströmungsüffnungen zu tief unten im Cylinder ge zeichnet sind, versinnlicht doch deutlich das Spiel der Spritze. An der neugebauten Spritze ist an der flachen Cylinoerwand in jeden Pumpraum hinein, dicht unter den Ausgußventilen, ein sich nach innen öffnendes Klappenventil geführt und vorn mit einer Büchse versehen, an die sich Röhren zum Waffersaugen anschrauben lassen, in welchem Falle die Spritze auch als Zubringer wirkt. Bei einer Probe, welche am 26. Mai in Leipzig auf dem Hofe der ofrgenannten Maschinenbauwerkstatt im Beisein mehrerer Sachverständigen und Techniker stattfand, wurde der provisorische Spritzenkaften, der bis zu den Säugventilen etwa 13 Cubikfuß Wasser faßte, von einer nahstehenden Pumpe gefüllt und in einer Minute durch die Spritze ent leert. Zwölf Mann arbeiteten dabei an den Druckbäumen der Spritze mit einer Geschwindigkeit von 40 ganzen Kolben spielen in der Minute. Da nun nach der Rechnung, wenn man die Eintrittsöffnungen des Wassers in den Pumpraum in Abzug bringt, bei jedem Kolbenspiele '/z Cubikfuß Wasser gefaßt wird, so trifft die Rechnung mit der Erfahrung bei der Probe so genau wie möglich zusammen. Das Wasser wurde aus einem etwa 30 Ellen langen Hansschlauch durch ein Mundstück von der ungewöhnlichen Weite von 10 Linien 72 Fuß hoch gespritzt, welche Höhe genau an der Dampf- effe der Gießerei, welche 80 Fuß mißt, abgenommen werden konnte. Mit einem kleineren Mundstück erhob sich der Wasser strahl über die Esse. Ein zweiter Versuch wurde am 29. Juli in Gegenwart mehrerer städtischer Behörden angestellt. Man hatte zu dem Ende eine große städtische Zubringerspritze nach gewöhnlicher Einrichtung herbeischaffen lassen, um mittelst derselben die Fuchssche Spritze zu speisen. Jene sog da- Waffer auS einem 3 bis 4 Ellen tiefen Brunnen, vermochte aber trotz aller Anstrengung von mehr als 20 Leuten nicht so viel Wasser herbeizuschaffen, als die Spritze verbrauchte. Jener Zubringer, von sehr guter Bauart und vortrefflich
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