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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.09.1847
- Erscheinungsdatum
- 1847-09-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-184709262
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18470926
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18470926
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1847
- Monat1847-09
- Tag1847-09-26
- Monat1847-09
- Jahr1847
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.09.1847
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Di« Ausstellung -«S KunstvereineS. (Fortsetzung aus Rr. L6S Bl.) München hat uns diesmal wieder mit zahlreichen und ausgezeichneten Kunstwerken erfreut. Darunter nenne ich zuerst I. Eberhardt's großes Gemälde: Gustav Adolph's Dankgebet nach der Schlacht bei Breitenfeld, eines der Hauptbilder unserer Ausstellung. Schon des Gegenstandes halber ist es für uns interessant; allein auch Composition, Ausdruck, Zeichnung, Ausführung und Haltung geben ihm vorzüglichen Werth und bekunden das Talent des wackern Künstlers, welcher, entfernt von aller Ostentation und Farben pracht durch schlichte Einfachheit und ruhigen Ernst die Auf merksamkeit des Beschauenden fesselt. — A. Adam hat eine Kriegsscene, Bürkel eine Ansicht der römischen Campagna, im Hintergründe die Stadt, und eine Gebirgslandschaft ein- gesandt; alle drei durch klaren Silberron und schöne Staffage allgemein ansprechend. Knud Baade zeigt uns in seinen beiden Gebirgslandschaften großartige Natur (wohl Gegen den seines Vaterlandes Norwegen) in kräftiger, naturgetreuer Färbung. Gail's schon bekanntes Talent in architektoni schen Darstellungen bewährt sich in seiner: Wallfahrtskapeüe bei Palamos; L. Meklenburg's Inneres einer Veroneser Kirche und emes Kreuzganges, sowie Seeberger's Ge richtssaal zeichnen sich durch tüchtige Auffassung sowie durch Wahrheit des Colorits und der Beleuchtung aus. Höfner hat in seiner Ansicht von Brannenburg ein ausgezeichnetes Talent für Auffassung, Beleuchtung und Färbung bekundet. Hein lein versetzt uns in seinem großen Landschaftsgemälde in die grotesken Felspartien des südlichen Tyrols, welche er mit fester Hand und mit ernster Würde uns vor Augen führt, fast m gleicher Weise, wie früher Everdingen die Ge genden seines Vaterlandes in einfacher und ungekünstelter Weise, aber kräftig und wahr dargestellt hat. Schl eich's Ansicht des Kaisergebirges im Abendlich? wirkt zwar durch ganz andere Mittel, durch größere Contraste, durch Klarheit der Farben, durch mehr Eleganz im Vortrage, spricht aber denselben Ernst, dieselbe Kraft und Gediegenheit aus, welche wir auch bei Jenem bewunderten. Zw eng au e r's Abend landschaft, gleichfalls von bedeutender Größe, verdient wegen der Meisterschaft, in naturgetreuer Darstellung der glühen den Beleuchtung sogleich nach Sonnenuntergang, vor zügliches Lob; denn er hat darin die Schwierigkeiten der grellen Färbung glücklich vermieden, und dennoch eine bril lante Wirkung hervorgebracht. Steffon' s Partie aus dem Berner Oberlande, Nr. 226, ist wegen ihrer genialen Be leuchtung, hervorgebracht durch eine vom Borgrunde nach den femen Hochgebirgen hinziehende schwere Gewitterwolke, so wie wegen ihrer sonstigen tüchtigen Behandlung, gleich falls besonders hervorzuheben. Schnitzler hat m seinen Gemälden einen Rehkopf und todtes Geflügel auf eine täu schende Weise und mit talentvollem Pinsel dargestellt. Prag entsandte uns eine große Landschaft von Haus Hofer, den Obeissee bei Berchtesgaden darstellend, welche sich durch Wahrheit des Colorits, effektvolle Beleuchtung und Tüchtigkeit der Pinselführung vortherlhast auszelchnet; — SreuÄrelt- eine griechische Landschaft rn größtem Format, worin der Charakter des südlichen Himmels , dre sonnenver brannte Umgegend von Athen, dagegen die Schönheit der Gebirgsformen, mit großer Wahrheit wredergegeben ist, - und e?ne kolossale Cleopatra, von erhabenem Charakter, edlen Formen und kräftiger Färbung, - Beides Gemälde Kan- nenaießer's; — Stuttgart eme Scene aus den spa nischen Wirren der neuesten Zeit, in der bekannten tüchtigen und kräftigen Weise ausgeführt, von Rüstige; und eine geistreich und fleißig behandelte Ansicht der Umgegend der Residenz von Büttgen. Wren hat zu unserer Ausstellung zahlreiche und bedeu- tende Gemälde geliefert. Das Hauptbild daher ist von Pollak: „Ein Lag in Valencia," Frauen von orientali schem Charakter, in südlicher Farbenpracht der Gewänder, bei südlicher Abendbeleuchtung darstellend. Auffassung und Behandlung sind höchst geistreich, und die Eigentümlichkeit des Sujets hat etwas Imposantes und Anziehendes. E. Swoboda hat in seiner „Auffindung eines werthvollen Gemäldes im Nachlasse ekles Künstlers," eine charakteristi sche Darstellung einer Gesellschaft von Kunstliebhabern, welche höchst individuell aufgefaßt sind, so daß Portraits zu Grunde liegen möaen, gegeben, und seine Arbeit geistreich durchaeführt. Waldmuller liefert in seiner „Adoptirung eines Kindes« ein brillantes und fein ausgeführtes Genrebild; dagegen seine „Ernte" und sein „Kalkbrenner" das große Talent des be kannten Künstlers für klare und durchsichtige Färbung und für ruhige Verschmelzung des Colorits bewähren. Ausge zeichnet ist auch die Landschaft aus den Umgebungen von Ischl von Hansch, welche durch schönen Farbenton, durch geistreiche Anordnung der Wolken, so wie durch treffliche Staffage besonders anspricht; und das Fruchtstück von Lach, welches durch Wahrheit, geistreiche Behandlung und schönen Farbenton den besten Malereien dieser Art an die Seite zu setzen ist. Auch ist „des Liebesbriefes" von Reiter zu ge denken, eines zwar flüchtig behandelten, aber durch originelle Beleuchtung ansprechenden Bildes. Der großen Aquarell zeichnung von Heinrich, einen Saal im Palast Colonna vorstellend, muß man gleichfalls rühmlich erwähnen. (Schluß folgt) Die Blumen- und AruchtuuSftellung vor ^ Reimers Gurten. Die Mitglieder des Leipziger Gärtnervereins hatten vor drer Jahren eine Blumen- und Fruchtausstelluug in Reimer- Garten veranstaltet, die, obgleich sie sich noch nicht einer hinreichenden Unterstützung der Herren Gartenbesitzer zu er- freuen hatte, dennoch mit großem Beifall ausgenommen und zahlreich besucht wurde. In diesen Tagen bat n^in derselbe ^ner großen Bude vor Rrimfrs Garten eine zweite solche Ausstellung eröffnet, und reicher geworden an Erfah rung, auf dre liberalste Weise von E. Hochw. Rathe und den Herren Gartenbesitzern unterstützt, aber auch durchdrungen
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