Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.11.1847
- Erscheinungsdatum
- 1847-11-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-184711127
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18471112
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18471112
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1847
- Monat1847-11
- Tag1847-11-12
- Monat1847-11
- Jahr1847
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.11.1847
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Leipziger Tageblatt U1Ü» Anzeiger. SIS. Freitag, dm 12. November. 1847 Bekanntmachung in Betreff der für dieses Jahr vom 22. bis mit 30. dieses Monats einzureichenden Hausbewohner-Berzeichnifse. Lu« d«n zum Behuf« d«r Revision d«S Gewerbe- und Personalsteuer-Kataster« für die Stadt Leipzig zeither alljährlich eingereichten Hausbewohnerverzeichnissen ist zum istern mißfällig wahrzunehmen gewesen, daß die in dem von uns erlassenen und jedem Hausbesitzer oder Administrator gehörig behändigten Patente enthaltenen Vorschriften in vielen Fällen gar nicht oder doch nur sehr unvollständig beobachtet worden, in Folge dessen aber in manches Hausbewohnerverzelchmffen nicht nur mitunter sehr unvollständige, sondern sogar unrichtige Angaben vorgekommen sind, insonderheit auch bon HandlungS- principalen und anderen Gewerbetreibenden die namentliche Aufzeichung ihrer sämmtlichen Handlungs- und Gewerbsgehülsen unterblieben und von denselben erst aus besondere Aufforderung nachgetragen, dadurch aber das binnen einer bestimmten sehr beengten Frist zu vollendende Revisionsgeschäft ungemein erschwert worden ist. Daher werden die diesigen Hausbesitzer und deren Stellvertreter hierdurch ausgefordert, die wegen Fertigung der diesjährigen Hausbewohnerverzeichniffe in dem von uns unter dem 6. dieses Monats erlassenen Patente enthaltenen Vorschriften nicht nur selbst durchgängig genau zu beobachten, sondern auch ihre Miethleute unter Mittheilung des gedachten Patents dazu zu veranlassen, da außerdem bei Nichtbefolgung dieser Vorschriften die im 8. 9. und 10. §. des erwähnten Patents angedrohten Nachtheile und Unannehm lichkeiten gegen die Brtheiligten nothwendig eintreten müssen. Leipzig, am 9. November »847. - Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Gross. Aus einer um V. November vor Mendelssohns Todtenfeier gehaltenen Predigt. „Nicht stärker konnten wir an die Vergänglichkeit alles Irdischen, an die gewaltige Hand Gottes, welche in die Schicksale der Menschen eingreift, und sie selbst von hinnen ruft, ehe sie eS denken — nicht stärker und nachdrücklicher konnten wir daran erinnert werden, als durch den Trauerfall, der in diesen Tagen unsre Stadt wie ein allgemeines Unglück erschüttert, und die Herzen all' ihrer gebildeten Bewohner in die wehmüthigste Stimmung versetzt, sie mit der schmerzlichsten Rührung erfüllt hat. Wenn der Mann in der Blüthe seines Alters und der vollsten Kraft, wenn der liebende Gatte und Vater von der Seite der treuen Gattin und aus der Mitte zahlreicher blühender Kinder, wenn der vom Glücke immerdar Begünstigte aus der Fülle irdischen Besitzes, wenn der Künstler mitten in der edelsten Lhätigkeit, auf dem Gipfel seines Ruhmes so plötzlich von einer höheren Hand in die Ewigkeit abgerufen werden kann, für wen, möchten wir da fragen, soll dann das irdische Leben noch Werth haben, wer sollte mit Sicherheit auf seine eigene fortgesetzte Thätigkeit rechnen, wer sich selbst noch gleichsam für so nothwendig halten, daß ihm nicht Gott auch jeden Lag winken könnte, von diesem irdischen Schauplatz seines Wirkens zu scheiden! — Wohl Allen, welche dann so getrost vor den Richterstuhl des Ewigen treten können, wie wir von unserm großen Lodten voraussetzen dürfen; wohl Allen, auf welche der Spruch der Offen barung sich mit so vollem Rechte anwenden läßt: Selig find die Lodten, die in dem Herm sterben, von nun an. Ja, der Geist spricht, daß sie ruhen von ihrer Arbeit; denn ihre Werke folgen ihnen nach. Ihm werden seine Werke Nachfolgen, hier sein irdisches Leben weit überdauernd, und jenseits Rechenschaft ablegend, daß er sein große- ihm von Gott anvertrauteS Pfund treulich und rechtschaffen ver waltet hat. Denn seine Kunst, welche er niemals an Ge meines und Niedriges verschwendete, stand ja zumeist im Dienste des Heiligen, im Dienste des Herrn! Wer hat, wie er, die fromme Sehnsucht, Gott zu schauen, in andachtsvollen Tönen gesungen, wer, wie er, so voll und stark in die heilige Harfe gegriffen und zu dem Lobe Gottes ermuntert, wer die Duldung heiliger Märtyrer, den Kampf und Sieg treuer Apostel, die Gotteskraft auserwählter Propheten lebendiger und inniger durch das Ohr ins Herz der Hörer geleitet, durch Melodie und Harmonie das heilige Wort zum an schaulichen Bilde gestattet, als er, der selbst in seiner Kunst ein Prophet, ein Apostel des Herrn war? O gewiß, er singt jetzt schon, selig im Anschauen Gottes, unter Cherubim und Seraphim dem Herrn ein Lied im höheren Chor. Alle aber, denen er im irdischen Leben nahe stand, werden wünschen müssen, ihm dereinst auch in das himmlische folgen zu können, Alle, deren Herzen er jemals mit seiner heiligen Kunst erbaut, werden begehren, ihm drüben vor Gottes Thron im Kreise der Seligen danken zu dürfen, und Alle, die hier auf Erden den Blick seines vom Feuer der Begeisterung strahlenden Auges geschaut, die herzgewinnende Rede seines Mundes vernommen, werden hoffen und sich sehnen, ihm noch einmal im Lande der Seligen, angethan mit dem Lichtkleide eines verklärten Leibes zu begegnen. — Ja, Geliebte, ein Fall, der so plötzlich die zartesten und edelsten Bande zerreißt, er lehrt es deutlich, wie unser irdisches Dasein alle Bedeutung und Farbe verliert ohne den Glauben an ein himmlisches, und wie der Tod wirklich das unerträglichste Uebel, das furchtbarste aller Schrecken wäre, ohne die Hoffnung des einstigen Wiedersehns." Als Erinnerung an schönere Laae, und als ungekünstelter Ausdruck des Dankes, der ja dem Tobten wie dem Lebenden Mlt, möge hier noch folgendes einfache, aber aus dem Herzen kommende Gedicht Platz finden, welches der theure Verewigte
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite