Anzeiger. ^ SS8. Lonilabend, d«i t. De«mbn. 1847. Bekanntmachuna. Nachstehende . o Bekanntmachung, die Fahrläsfigkeit der Fuhrleute in Zänmung ihrer Pferd- betreffend. Es ist wahrzunehmen gewesen, daß viele Führer von Fracht-, Boten- und anderen Fuhrwerken die Kewodndei haben, die Gebisse der Pferde nicht durch das Maul der Pfe.de ,u ziehen, sonvern unter vem Kinn frei hingen oder gan, fehlen zu lassen, wod-irch die nö-hige Einwirkung des Führers auf die Pferd- fast gänzlich aufaeboben wird und die Leitung eines solchen Fuhrwerks aller Sicht'heit entbehrt. " * Auf Anordnung des Königlichen Ministerum b-S Innern wird daher hierdurch bestimmt daß 1) jedes angespannte Zugpferd entweder mit einem metallnen Mundstück oder einem dergleichen K-ppzaum oder anstatt desselben mindesten« mit meiallnen Kettchen, über da« Nasenbein liegend, welche' mit den Zügeln in Verbindung zu setzen sind, bei Vermeidung von 1 Thaler Straf«, deren Zuertennuna der Polizeibehörde zukommt, gezäumt sein muß, und daß e« ^ 2) bei ebenmäßiger Strafe verboten ist, die metallnen Mundstücke, KappzLume, oder Ketten auSzuknebeln, auszuschnallen, oder überhaupt außer Wirksamkeit zu setzen. Indem nun Solcdes zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird, werden zugleich die sämmtlichen Polizeibehörden andurch angewiesen, obige Vorschrift gehörig in Anwendung zu bringen. Leipzig, den 4. October 1847. König l. Sächs Kreis-Direction. vvn Mangold. Friedrich. bringen wir auch hiermit zu öffentlicher Kenntniß Leipzig, de» M. November 1847. Der Rath der Stadt Leipzig. »r Gross. Generalversammlung des LeipzigerKunAvereins am 25. November d I. Die Versammlung, welche unter dem Vorsitze deS Herrn Or. Puttricb stattsand, war von 25 ActionairS, welche zu sammen 41 Stimmen hatten, besucht. Der Herr Vorsitzende erstattete zuerst den Geschäftsbericht, wobei er bemerkte, daß durch Gewinnung namhalter Künstler für Lieferung zu den Ausstellungen, so wie durch die zum Vereinsblatte für das I. 1848 bestimmte Zöllerscde Lithographie nach dem Ritter; schen Gemälde „die Brautwerbung," welche allgemeinen Beifall gefunden, das Interesse im Publicum vermehrt wor den sei. wie denn namentlich während der letzten Ausstellung einige 20 Actionairs mit doppelten Jahresbeiträgen dem Ver eine beiqetreten wären. Er gedachte zugleich dankbar des Herrn Consul Schl etter, der durch die chm gehörigen Ge mälde von Calame die Ausstellung mit verherrlicht habe, und führte ferner an, daß jetzt 46 Kunstwerke zu dem Preise von 1967 Thlr. zur Verloosung kämen, von Fremden für 3152 ^ Gemälde angekauft worden, mithin zusammen 5119 Thlr. den Künstlern durch Ankauf zugekommen seien. Nachdem er noch die Gründe dargelegt, auS welchen diesmal für das städtische Museum kein Blld erworben worden und warum für 1848 eine Lithographie gewählt sei, gedachte er dankend der neuerlichen Vermächtnisse und Schenkungen an den Ver ein von mehreren Herren, namentlich dem verstorbenen Herrn Proclamator Weigel und Herrn Rud. Weigel, bezeich, nrte den Museum--Eaffenbestand im Betrage von circa 2300 Thlr., erklärte daS Resultat des Erlöse- au- der letzten Kunstausstellung, so viel sich jetzt übersehen lasse, für zi mllch befriedigend und bemerkte, daß, um immer Gegen stände zu den Abendausstellungen zu haben, jährlich 100^ auS der Museumscasse zu successiven Einkäufen zu diesem Zweck vorläufig bestimmt worben seien, so wie. daß eS in Absicht sei, eine Sammlung sämmtlicher Vereinsblätter aller Vereine zu veranstalten. Nach der Besprechung einiger innern Vereinsangelegen heiten wurde zur Ergänzungswahl des Ausschusses geschritten, bei welcher die ausscheidenden Herren Criminalrichter Hoff mann und Generalkonsul Claus wieder gewählt wurden. Die Versammlung beschloß hiernächst, daß der bisherige Verloosungsmodus mittelst Ankaufes von Kunstwerken, welche Direktorium und Ansschuß auswählen, bis zur Entwerfung neuer Statuten beibehalten werden und die Verloosung von Geldgewinnen ausgesetzr bleiben solle, — ferner daß die Ver handlungen mit dem Stadtrathe wegen der Uedergabe de- städtiscben Museums vom Directorium und Ausschuß so weit fortgesührt werden sollten, bis sie zu einem Beschluß einer Generalversammlung reif wären, so wie, daß dem Direktorium zur Berücksichtigung empfohlen werden solle, möglichst bald ein Bild von bedeutenderem Werthe und allgemeinem Rufe für das Museum zu acquiriren. Den Beschluß machte die Verloosung der 46 Kunstgegrn- stände unter die Acrionaire.