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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.01.1854
- Erscheinungsdatum
- 1854-01-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185401131
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18540113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18540113
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1854
- Monat1854-01
- Tag1854-01-13
- Monat1854-01
- Jahr1854
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.01.1854
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f * 4 Ltipziger Tageblatt und Anzeiger. 13 Freitag den 13. Januar. 1854. „ Stadtthcater. Die falsche Pepita, parodirender Gelegenheitsschwank mit Gesang und Tanz in zwei Acten, und einem Vorspiele, von Joseph Böhm, „Dichter" (!!) des k. k. privilegirten Theaters a. d. Wien, Musik von A. Müller" — das war der Titel eines Stückes, welches am 11. Januar zum ersten und letzten Male gegeben wurde, und das trotz seiner ganz ungewöhnlichen Langweiligkeit dennoch nicht lang genug war, um einen Abend auszufüll-n, weshalb demselben noch Lebruns hübscher Schwank, „Humoristische Studien", vorherging, welcher wegen eines plötzlichen Krankheitsfalles statt des früher angesetzt gewesenen Lust spiels „Durch" eingeschoben werden mußte. Von der Aufführung des bekannten Stückes Lebruns können wir nur Gutes sagen, und besonders waren es die Herren v. Othegraven (Brauser) und Barlmann (Kalinsky), welche den lebhaftesten und wohl verdientesten Beifall fanden. „Die falsche Pepita" betreffend, so kann sich Referent hier aller Kritik enthalten; denn abgesehen davon, daß da- Machwerk in der That unter aller Kritik steht, so hat auch bereit- das Publicum in zwar sehr stürmischer, aber auch höchst gerechter Weise geurtheilt. Es war ein Kiasco, wie vielleicht rwG nicht «lebt worden. Eine solche Mischung von chetstlhftgreit, Ungeschick, Unsinn und Gemeinheit, wie „die falsche Peptta", dürfte auch selbst für ein Theater der niedrigsten Gattung zu schlecht sein. Nur darin, daß die Theaterdirection selbst durch dm Erfolg, den da- Stück in Süddeutschland gehabt, durch die günstigen Recensionen, welche es in österreichischen Blättern erfahren, getäuscht worden ist, kann das Erscheinen einer solchen ErdärmÜchkeit auf unserer Bühne einige Entschuldigung finden. - Der „Dichter" de- Machwerk-, Herr Joseph Böhm vom k. k. Mkiv. Nationaltheater a. d. Wien, und zwei Damen, Frl. Amalie und Krl. Anna de Branko, traten als Gäste auf. Ihre Lei stungen als Darsteller standen ziemlich auf derselben niederen Stufe, als das Stück selbst. Ihre ganze Art und Weise war kleinstädtisch und dilettantisch, und erinnerte lebhaft an die von Schauspielern bei ambulanten Bühnen der geringsten Art. Fraul. Anna de Branko hatte von diesen Dreien die hervorragendste Rolle; sie hatte die falsche Pepita darzustellen, und gab als solche mehr eine widerwärtige Carricatur, als eine erträgliche Persifflage der spani schen Tänzerin. Noch nie ist wohl ein musikalisches oder im nor malen Zustande befindliches Ohr mehr gemartert worden, als durch den Gesang dieser Dame. Man ist zwar daran gewöhnt, alle stbltchm GesangS-Uutugenden bei dergleichen Vaudeville-Sängern zu WPMz UM» ^*r eine Sängerin in ungefähr zwei und dreißig Tacten «tch Mtztz «ach in fast alle zwölf Dur- und alle zwölf Molltonarten gerättz, »ährend das Orchester in einer Tonart bleibt, so ist da- doch etwaä ß« stark. Zu alle diesen schlimmen Dingen kam noch, daß da- jedenfalls sehr Mg einünbirte Stück auch von de» andere« Mitwirkende» nur sehr MMelmäßig dargestellt wurde, daß man mit allerdings hier fetzll z« entschuldigender Unlust spielte, daß Herr Menzel, der Darsteller des Trägers des Ganzen, wahr scheinlich «egen der Kürze d» Zeit, sehr ungenügend memorirt hatte, und seine Couplets im Vorspiel so gut wie ganz umwarf. Hatte« sich schon «Drend der Aufführung viele laut« Zeichen des gerechten UwMtens im Publicum kundgegeben, so brach nach Beendigung des Stückes ein tobender Sturm los. Man rief unter fortwährendem Pfeif« und Poche« nach dem Herrn Theaterdirector. An seiner Stelle erschien der Regisseur des Lustspiels, Herr von Othegraven. kcmge Zeit danerte es, ehe derselbe zu Worte kommen konnte, und als ihm dies endlich getan«, versicherte er, daß Herr Wirsing nicht im Theatergebäude anweftnd sei und setzte, einige treffende Bemerkungen einfließen lassend, auseinander, wie eS gekommen, daß das Stück überhaupt gegeben worden, daß eS in Wien sechSzig Mal hintereinander mit großem Erfolge in Scene gegangen sei rc. — ein trauriges te»timomum pLnportntis für den Geschmack in der Kaiserstadt! Einige Aufträge, dte Herrn v. Othegraven von einzelnen Stimmen au- dem Publicum an den Herrn Theaterdirector gegeben wurden, versprach er auszu- richten. — Schließlich können wir nicht umhin den Wunsch auS- zusprechen, die geehrte Theaterdirection möge in Zukunft a priori davon überzeugt sein, daß Alles, was auf dem Gebiete der Posse in der Hauptstadt an der Donau — und theilweife auch in der „Capitale der Intelligenz" an der Spree —*«gegenwärtia erscheint, verwerflich ist, und daß man dergleichen jammervollen Machwerken die Räume unseres Theaters consequent verschlossen halten muß, wenn man die Würde unserer Bühne als Kunstanstalt in den Augen des Publikums nicht herabsetzen will. *h. Bericht über die Witterung-- und Sraukheits- Vsrhätlnisfe mr Msmtt Der in den letzttn Tagen des Monats November ein-rtteteae Winter hielt den Monat December ununterbrochen an. Die mitt lere Monatstemperatur war auf —3,05« herabgesunken, und nur an einzelnen Tagen hob sich das Thermometer um 2 U. N. ein wenig über den Gefrierpunct. Die kältesten Lage fielen auf den 25. und 2«. lim Mittel bei -11,1« und 11,4«, am 2S. früh 8 U. —13«.) Mit dem 31. stellte sich Thauwetter ein. — Heitere Tage waren 7, ziemlich heitere 4 ; an 7 Tagen früh und an 2« Tag« entweder gleichmäßige Nebel, oder trübe, feuchte Witterung, Imal mit Regen und 4 mal Mit Schneefall. Dem entsprach eine starke Verdunstung, im Mittel —0,z«. — Die Windrichtung vorherr schend 8. mit Richtung nach 0. in folgendem Verhältnis 080.13, 80. 11, 880. 4, 8. 8, 88W. 9, 8W. 9, 0X0. 11, NO. 16, 0. 4, NNO. 2, N. 1, NW. 1, VVNW. 2. — Das Barometer hatte am 1., 12. und 25. einen hohen Stand von 28" 1,«'", 28" 0,-^" bei 80. und NO.; in der zwischen diesen Tagen fallenden Zeit schwankte e« bedeutend und hatte am 15. und 31. seinen niedrigsten Stand. 27" 1"' und 27" 2,z"' bei ONO. und 88W. Der Gesundheitszustand verblieb fortdauernd günstig. Katarrhe und Halsentzündungen waren die am häufigsten vorgekommenen unter dem ersten Halbjahr ... 12 männl., IE woibl. Jnbiv., . vom Halbjahr bis mit dem 1. Jahr 2-3 1. bis mit dem 5. Jahr. . 8 - 8 5. - - io. - . . 2 1 10. - - 20. - . . 2 8 20. - - 30. - . . 3 2 30. - ' - 40. - . . z 3 40. - - 50, - .3 3 50. - -so. - . . 2 6 60. - - 7V. - . . 7 8 70. - - 80. - . . 4 5 80—.. — 4(2v S0-MJ.) 48 männl., 56 weibl. Jnbiv.
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