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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.01.1856
- Erscheinungsdatum
- 1856-01-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185601309
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18560130
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18560130
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1856
- Monat1856-01
- Tag1856-01-30
- Monat1856-01
- Jahr1856
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.01.1856
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Leipziger Tageblatt Mid ^ 3V. Anzeiger. Mittwoch den 3V. Januar. 1856. Concert des Pauiiner Sängeroereins im Saale des Gewandhauses. Am 28. Januar gab der Universitäts-Gesangverein sein dies jähriges Concert, das Jhro König!. Hoheit die Prinzessin Amalie von Sachsen mit Höchstihrer Gegenwart beehrten. Bis zum Schluffe wohnte die hohe Frau der Aufführung bei. Der An drang des Publikums war bei diesem Concert jedoch nicht so stark, wie bei denen der letzten Jahre. Es mag das — außer in der erst den Tag vorher stattgehabten Mozartseier und überhaupt in der Ueberfluthung mit musikalischen Genüssen in letzter Zeit — seinen Grund wohl auch in der Erhöhung des Entröes gehabt haben, die allerdings bei diesem Concert wohl schwerlich durch ver mehrte Kosten gerechtfertigt werden kann. — Den ersten Theil füllte Cherubin!'s Requiem (No. 2) in v moU für Männer stimmen und Orchester aus, ein prachtvolles, gewaltig ergreifendes Werk, dessen Aufführung dem Vereine nur zur Ehre gereicht, wie wir dem Vorstande desselben für die Wahl dieser Todtenmesse zu Dank verpflichtet sind. Im zweiten Theile sangen die Pauliner eine Anzahl vierstimmiger Lieder: „Wanderlied" (Geibel) von Gabe, das dritte Ritornell (Rückert) von Schumann, „Nacht- gesana" (Wendler) von Mendelssohn (Manuskript), „Ersatz fiir Unbestand" (Rückert) von demselben, „Aus Waldmeisters Braut- fahrr" (Roquette) von B. v. Per fall (Manuskript) und Fuga von Zelter. Die Ausführung auch dieser Gesänge war eine vorzügliche; wenn die Mehrzahl derselben nicht so recht zünden wollte, so lag das vorzugsweise an dem Mangel an entsprechender Mannichfal- tigkeit in der Auswahl. — Rach der den zweiten Theil eröffnenden Jubel-Ouvertüre von C. M. v. Weber sang Fraulein Bianchi die Arie „Oagia äiva" aus „Norma." Es bestätigte sich auch in dieser ganz vorzüglichen Leistung, was Referent schon beim ersten hiesigen Auftreten der Sängerin über deren Künstlerschaft sagte. Italienische Musik — und namentlich diese ohne allen Zweifel in der Hauptsache schön gedachte und schön empfundene Arie — so vorgetragen muß Hinreißen. — Ganz besondere Anerkennung ver dient auch Herrn Eilers' Vortrag einer mit dem unerschöpflichen Humor des berühmten Componisten ausgestatteten Cavatine aus „I.L Ikära" von Rossini. Herr Eilers, der in Italien seine Gesangsstudien vollendete, versteht es trefflich, die Musik unserer südlichen Nachbarn zu singen; daß er die des genialen Rossini so glücklich aufzufosssen weiß, gereicht dem verdienstvollen Sänger gewiß zur Ehre. Auch das Solo in der Fuga von Zelter sang Herr EilerS sehr hübsch. — Außer dm gmanntm Sängern betheiligte sich noch Herr Grützmacher mit einem Solovortrage an diesem Concert. Er spielte eine „Fantaisie" eigener Compositlon mit großem und wohlverdientem «Alge. Ferdinand Gleich. rkun-notij. Unser Mitbürger Herr A. H. Payne, dessen großartige Etablissements zur Erzeugung von Stahlstichen im fernsten Aus lande vekannt sind, hat sich durch seine Kunstanstalt wesentliche Verdienste um unsere Stadt erworben. Nicht allein werden durch dieselbe eine sehr bedeutende Anzahl tüchtiger Künstler und Arbeiter fortdauernd beschäftigt, sondern es wurde auch durch die Gründung und fortgesetzte Ausdehnung des Payne'schen Instituts eine wesent liche Lücke im hiesigen Kunst- und Buchhandel ausgefüllt. Neuer dings hat Herr Payne wiederum ein Zeugniß von seinem Unter nehmungsgeiste abgelegt durch seinen angekündigten Beschluß, einen großen Stahlstich nach einem bedeutenden Original-Gemälde herauszugeben und denselben als Prämie zu seinem Universum er scheinen zu lassen. In Folge seines Aufrufs an die Künstler Deutschlands, Bel giens und Hollands, Original-Gemälde bis zum Preise von 1000 Thlr. zu dem obigen Zwecke an Del Vecchio'S permanente Kunst-Ausstellung einzusenden, ist bereits eine ansehnliche Anzahl trefflicher Gemälde hier einaetroffen. Von diesen wird nun der Vorstand des Vereins der Kunstfreunde in nächster Zeit 3 Bilder als die vorzüglichsten bezeichnen, und hat sich Herr Payne ver pflichtet, sodann eins davon anzukaufen, um darnach einen aus gezeichneten Stahlstich als Prämienblatt anfertigen zu lassen. Locales. Leipzig, den 28. Januar. Vorgestern Abend in der achten Stunde ist der hier in Arbeit stehende Schriftgießergehilfe Heim aus Stuttgart von der in der Frankfurter Straße nach der Anger mühle führenden Brücke in die Elster gestürzt und von der Sttömung des in Folge des ThauwetterS angeschwollenen Flusses in wenig Augenblicke« fo weit fortgeriffen wordm, daß er nicht hat gerettet werdm können. Man will seinen Hilferuf in der Nahe des JacobshoSpitales, also der Biegung des Flusses nach in be trächtlicher Entfernung von jener Brücke gehört haben. Wie cs den Anschein bat, ist ihm die Schuld des Unfalls lediglich selbst beizumessen. Rach mehrstündigem, auf den freien Gebrauch seiner Sinne jedenfalls nicht einflußlosen Verweilen in einer benachbarten Branntweinwirthschaft hatte er, ohne absehbare Nothwendigkeit, auf die Brücke sich begeben und vermuthlich auf den, neben und parallel mit der letzter» über den Fluß gelegten, zur Befestigung der Schütze dienenden Balken, den sog. Spannriegel, sich gesetzt. Die Schütze waren des eingetretenen Eisganges halber am Tage >erausgezogen wordm und durch den in dessen Folge erweiterten Zwischenraum zwischen dem Spannriegel und der Brücke ist Heim, indem er vielleicht das Gleichgewicht verlorm oder beim Aufstehen ausalitt, in den Fluß gefallen. Seinen Leichnam hat man noch nicht gefunden. * s * DaS Hotel de Baviere in Leipzig ist am 22. Januar d. I. an die Herren I. Eicke L Wittia durch Kauf übertragen worden. Herr Eicke war früher in der Künstlerwelt ebm so renommirt, als er jetzt als aewandter und umsichtiger Geschäftsmann in großem Credit steht. Anfangs März bereits treten die neum Eigenthümer in ihr Besitzthum. (Theaterchronik.) Offieielle PretSnotirurrae« -er Leipziger Oel- «rrd Pro-«ete»ha»oelS-B6rse ») für 1 Leipziger Handel«, Eentner, von I»0 bergl. Pfund, Del; l») fürlPceupiitben Wi-pel, von 24 dergl. Scheffel. Getreide; e) für l Dresdner Scheffel. von 16 deral. Metzen. Oelsaat; 6) für I Orheft von »4,400 pOt 1>,lla». dt. LvO Preußische Quart, Spiritus. Dienstags am 2S. Januar 18S6. Rüböl loeo: 17'/g «L Briefe; p. Jan., Fedr., ingl. p. Febr., März: 17'/, Br.; x. April, Mai: 17'/,«^ Br.; p. Sepr., Oct.: IS'/« Br.
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