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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.02.1856
- Erscheinungsdatum
- 1856-02-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185602199
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18560219
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18560219
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1856
- Monat1856-02
- Tag1856-02-19
- Monat1856-02
- Jahr1856
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.02.1856
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Anzeiger. ^»s so. Dienstag den 19. Februar. 1856. Theatervorstellung zum Besten der Armen. Zum Besten der hiesigen Armen wird auf hiesigem Stadttheater Sonnabend den LS. Febr. d. I. Viel Lärmen um Nichts, Lustspiel in 5 Acten von Shakespeare, für die deutsche Buhne eingerichtet von Carl von Holtei, aufgeführt werden. Indem wir diese Vorstellung dem geehrten Publicum zu wohlwollender Theilnahme angelegentlich em pfehlen, bemerken wir, daß Herr A. F. Dürbig ja», die Güte gehabt hat, daS Kassengeschäft zu übernehmen und daß Bestellungen auf BilletS in der Theaterkasse angenommen werden. Leipzig, den 18. Februar 1856. DaS Armen-Direktorium. Sladltheater. Heinrich v. Kleist's Schauspiel „Das Kä'thchen von Heilbronn" erschien in der Holbeinschen Bearbeitung am 17. ds. Mts. nach mehrjähriger Ruhe wieder einmal auf unserer Bühne. Selbst in der „bühnengerechten" Gestalt, die ihr Herr v. Hol dein gegeben, besitzt Kleist's tief empfundene Dichtung immer noch so viel Anziehendes, daß sie bei genügender Darstellung auch dm mehr als ein „Ritterschauspiel" Verlangenden anregen und befriedigen kann. Die diesmalige Aufführung war im All gemeinen eine recht tüchtiae und auch bezüglich des Ensembles für eine so gut wie erste Vorstellung in den Hauptsachen befriedigende. Die Titelrolle gab Frl. Berg; es ist der verdienstvollen und mit Recht sehr gern gesehenen Darstellerin zu dieser Leistung Glück zu wünschen. Neben der liebenswürdigen Naivetät des deutschen Bürgermädchens, mit der der Dichter diese reizende Gestaltung ausgestattet, gelang es Frl. Berg auch, die wahrhaft poetische Schwärmerei, die tief empfundene Liebe Kathchens auf das beste mr Geltung zu bringen. Ihr würdig zur Seite standen die Repräsentanten der beiden männlichen Haupttollen: Herr Wenzel als Friedrich von Strahl und Herr Pauli als Theobald Friede born. Die beiden Glanzpuncte der Vorstellung waren jedenfalls die Scene im vierten Act, in der Kä'thchen, unter dem Flieder schlummernd, dem Grafen von Strahl das Innere ihres Herzens enthüllt, und die Scene des zweiten Actes zwischen Kä'thchen und Theobald. — Von dm übrigen Leistungen des Abends sind als aelungm namentlich zu nennen die der Herren Ballmann (Gott schalk) und v. Othegraven (Rheingraf von Stein). Ersterer wußte mit gewissenhafter Abwägung des rechten Maßes das komische Element in dieser Gestalt hervorzuheben, ohne aber der Herzlichkeit und Biederkeit des alten treuen Dieners dadurch Eintrag zu thun, währmd uns Herr v. Othegraven in sehr gelungener Weise das Bild eines handfesten biederen deutschen Ritters vorführte. Die minder dankbaren männlichen Rollen waren durch Herren Stürmer (Kaiser), Saalbach (Graf von der Flühe), Strenz (Ritter Flamberg) und Denzin (Jacob Pech) tüchtig vertreten, eben so wie die kleineren weiblichen Partien durch Frau Eicke (Gräfin von Strahl) und Frl. Huber (Brigitte). Die schöne dankbare Rolle der Kunigunde von Turneck ging etwas über Frl. Bartel manns Kräfte, welche Darstellerin überhaupt im ernsten Fache einen minder günstigen Boden zu finden scheint. — Wie schon oben angedeutet, befriedigte bis auf weniger Wesentliches auch das Ensemble des an Scenenwechsel und Scenerie reichen Stückes. Nur in der Scene des brennenden Schlosses erregte der über Kälbchen schwebende Cherub einige Heiterkeit. Wenn diese über natürliche Erscheinung nicht sehr gut und täuschend dargestellt werden kann, dürste es besser sein, sie ganz wegzulaffen; es ist ziemlich gleichgültig, ob das Publicum den Cherub, von dem später die Rede ist, auch wirklich bei dem Brande gesehen hat oder nicht; störend ist es daaegen, wenn diese Erscheinung durch ungenügende Darstellung die Illusion beeinträchtigt. Ferdinand Gleich. Vermischtes. Leipzig, den 18. Februar. Der wegen Betrugs von dem hiesigen Polizeiamte vor Kurzem verhaftete und zur weitern Ver fügung dem hiesigen Criminalamte überwiesene Grieche Konstan tin Simonides aus Simi ist nach Eingang der erforderlichen Genehmigung des königl. Justizministeriums nach Berlin gestern ausgeliefert worden. Der Vesuv droht zu verschwinden. Die letzte Eruption des Vesuvs hat bekanntlich die äußere Form "seines Gipfels be deutend verändert. Seit geraumer Zeit vernimmt man ein sonder bares Geräusch im Innern des Berges, ein neuer Krater Kat sich bereits gebildet und alle Anzeichen sprechen dafür, daß nächstens eine neue gewaltige Eruption stattsinden werde, die möglicherweise den Einsturz des Vulkans und die Entstehung eines Sees an dessen Stelle zur Folge hätte. Bekanntlich sind die in der Nähe des Vesuvs gelegenen Seen Fusaro und Agnano auf gleiche Weise entstanden. (W. St. und Lb.) * Liebe bis übers — Meer, weit über den Canal hinaus. — Freitag vor 8 Tagen wurde zu Windsor in die Recrutencompagnie des 97. Regiments ein junger Mensch von 17 Jahren inscribirt, welcher, nachdem er unter seine Kameraden eingereiht war, die Nacht unter diesen auf einem der Schlafsäle der Compagnie zubrachte. Den andern Morgen hatte er sich dem Compagniearzt vorzuftellen, der seine physische Tauglichkeit zu prüfen hatte. Da ergab sichs denn auf einmal, aus seiner deßfallsigen Weigerung sich zu entkleiden, daß der Recrut ein junges Mädchen war. — Sie wurde nun vor ein Gericht gestellt, weil sie unter- falschem Vorwand der Königin Geld empfangen hatte (elmi-AStl odlainürA tke Hueen'g unüer krrl80 prelenees). Man erzählt, sie habe sich einreihen lassen, um ihren Geliebten, der sich in einem Cavallerieregimente in der Krim befindet, auszusuchen. Man eröffnete in Windsor eine Subscription für sie. , Die Nathhausuhr ging Montag dm 18. Febr. um 10 Uhr Vormittags 8 Sec. vor.
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