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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.03.1856
- Erscheinungsdatum
- 1856-03-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185603036
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18560303
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18560303
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- LDP: Zeitungen
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1856
- Monat1856-03
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- Monat1856-03
- Jahr1856
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.03.1856
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Anzeiger. Morrtag den 3. März. 1856. Äunstnoti;. Künftige Mittwoch wird im hiesigen Theater zu Gunsten des PenflonSfonds „Waldmüllers Margret", lyrisches Drarya von Julius von Rodenberg, mit Musik von Heinrich Marschner, aufgeführt. Dieses Stück bietet doppelte- Interesse; einmal, weil es eine der lieblichsten lyrischen Dichtungen der Neu zeit ist, zweitens, «eil es dm gefeierten Heinrich Marschner, dessen Muse bei seinen jüngsten Schöpfungen so trag und matt erschien, wieder in dem Gewände der ftischen und fröhlichen Jugmd auf- treten läßt. Die Musikstücke dieses lyrischen Drama'- bewegen sich nicht in großen Formen, sie überschreiten im Gegentheil nie die Grenzen des Liedes. Aber Jedermann weiß, daß gerade Marschner in diesem Felde, und namentlich im mehrstimmigen Gesänge, an Originalit«, Frische und Gesundheit fast allen seinen Zeitgenossen überlegen war. Es ist, als ob ein neuer jugendlicher Geist den alten Heros beseelt hatte; denn die Chöre in,,Wald- müllerS Margret^ stehen nicht jenen Gesängen nach, die Marschner in der Blüthe seiner Jugend uns schenkte. Eine eben so feine als wirksame Instrumentation begleitet die Jagdgesänge, mit denen sich die Klänge des Waldhorns harmonisch vermählen ; die Tanz- g»jd LriuHtzö're führen pnS jene Musterstücke des „Hans Helling" wieder lebhaft vor die S ele. Bei so gediegenen Eigenschaften der Dichtung und Musik konnte es nicht fehlen, daß das Stück überall, wo es jetzZ Gufgeführt wurde, in solchem Maße gefiel, daß es öftere Mederhomngen Klebte. In HaKnpver selbst wurde es einmal bei ausverkauftem Hause zur Darstellung gebracht. Möchten wir doch auch hier einen solchen Erfolg voraussetzen dürfen, da die Direktion keine Mühe scheut, das Stück würdig zur Aufführung zu bringen, und namentlich auch die besten Mitglieder des Schauspiels in den Hauptrollen auftreren werden. — Die Hannoversche Zeitung schreibt über die Musik Marschners Folgendes: Marschner hat vielleicht »och keine originellere, eine lieblichere Composition gewiß noch nie geschrieben. Ist das der Meister, welcher im „Vampyr" die dämonische Tiefe aller Leidenschaft und in „Templer und Jüdin" die ganze Herrlichkeit de- vegeisterten Rittetthmps, aber zugleich all' seinen Fanatismus in Tönen ent- himr. Sind derselben Brust, die in /^Hans Helling" den erschüt ternden Kampf der Geister- und der Menschenwelt zeichnet, diese Melodien entquollen, die duftig und klangreich sind, wie der rau schende Wald, den sie feiern? Marschner hat mit dieser Schöpfung bewiesen, daß die Kraft vergangener Jahre noch in seiner Seele waltet, ungeschwächt, aber geläutert und gediegen. Was in den Jahren stürmisch* Jugend, wilden Dranges und voll Leidenschaft sein Gemüth erfüllte, da- hat sich nun zu reinem, innigstem Frieden geklart. WaS er schafft, ist milde und herzgewinnend und dabei doch ganz in den Zauber jener Jugend gekleidet, welche nie vergeht! Seit lange hqt auch nichts bas Publicum so sehr angesprpche», als diese Musik -u „Waldmüllers Margret." So viel Referent sich entsinnen kann, enthält die Partitur 12 Nummern. Nr. 1, die^Jntroduction, schildert „einen Morgen im Walde." Man t die Blätter rausche», hie Arese» NMmeln zu höre» in dieser anmutbigen Tondichtung. Mit Hörnerschall leitet die In- tvoducrioa alsdann zu dem „Chor der Jäger" (Nr. 2) hinüber, der, frisch und kräftig wie er ist, bald Eigenthum des deutschen M^nvMug- sehr yrp. Nr. A, 4 Und 5 sind Lieder und Wechsetgesange, die. nur von Waldhörnern hinter der Scene accom- pagnirt, eine höchst gefällige Wirkung übten. Der „Trinkchor der Jäger" (Nr. 6) ist nach unserm Ermessen die an musikali schem Werche bedeutendste Piece — sie zündet rmd reißt unwider stehlich hin. Das Walbchor-Trio (Nr. 7) zu Anfang des 2. Actes ist als Jnttodnction zu der Blumenscene unübertrefflich zart und an sprechend. Der „Chor der Müllerburschen" (Nr. 8) nebst „Chor und Tanz der Landleute" (Nr. 9 und 1v) gefielen ungemein und mußten ck» eapo gemacht werden. In diesem Genre steht Marsch- ner einzig da und kann nur mit sich selbst verglichen werden. „Margrets Lied" (Nr. 11) drückt den Charakter diese- reizenden Kindes in einfachen Akkorden wunderbar getreu au- und der „Schlußchor" (Nr. 12) würde noch mehr gewirkt haben, wenn er durch die — bereits gerügte Länge des Drama'- — nicht zu weit hinausgeschoben wäre. Noch nie haben wir die Harmonie von Wort und Ton wohl- thuender empfunden, als in diesem Drama, das ganz vyn gold- nen Melodien durchfiochten ist. Hier schmiegt sich die Musik wie frische- Waldgrün an die Rosen der Dichtung — und Beides zusammen ist ein Strauß, wie man sich ih» nicht duftiger denken mag! > - —-— Oeffentliche Schuiprüsimgen. Heute den S. März. Armenschu l e: Vormitt. 71/2—8 Uhr Elementarclasse VII. Knaben. 9—10l/r Uhr El.-Cl. VII». Knaben und Mädchen. „ 101/2—12 Uhr El.-Cl. VII d. Mädchen. Nachmitt. 2—31/2 Uhr Knabenclasse VI d. „ 31/2-5 Uhr Mädchenclasse N d. M«rge» de» L. März. 1. Bürgerschule: Nachmitt. 2 Uhr Mädchenclasse 11a. u. I11>. 2. Bürgerschule: Vormitt. 8 Uhr „ V. und IVd. 3. Bürgerschule: Vormitt. 8—91/2 Uhr II. Elementarclasse d. „ 9l/r—11 Uhr N. - „ ». Nachmitt. 2—31/2 Uhr I. ,, „ 31/2—5 Uhr I. Armenschule: Bormitt. 71/2—9 Uhr Knabenclasse Vi». „ 9—191/2 Uhr Mädchenclasse VI». „ 191/2—12 Uhr Knabenclasse Vd.. Nachmitt. 2—81/2 Uhr Mädchenclasse Vd. „ 31/2—5 Uhr Knabenclasse V ». // k. 8- Tagtskaltn-er. Ttadchttz««ter. 118. AdoiMEotSverfiMmg. .. ^ Sin Tommernachtstra « m. Drama lischt Dichtung in i Äct«n, nach Lh-k'0v<-r« von Schltgel. Kür ti, «hdo« lingirichttl non Tirck. »,si> ,,, M«»e,l»f»h» - «-",old,. vrffenttichr vt»U«qer«n lr«t»«rsIt«t«»i»Uoshek U-l Uhr. V»<Ei»li°Ihe« L—1 Uhr- Del Decchio'S Kunst-AuSstellung, Markt, .»-nsh-IIr, »-1 Uhr.
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