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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.03.1856
- Erscheinungsdatum
- 1856-03-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185603312
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18560331
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18560331
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1856
- Monat1856-03
- Tag1856-03-31
- Monat1856-03
- Jahr1856
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.03.1856
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SI. Montag den 31. März. 185«. Hol ; - A « c t i o ». Wkvntckg den I. ApLtl werden von 9 Uhr früh an auf dem diesjährigen Schlage des Connewitzer HolzeS, Störnuhalr hinter dem Naundörfchen, mehrere Hundert Abraumhaufen versteigert werden. De- Rath- zu Leipzig Korst- und Oekonomie-Deputation. un Unsere Lugend. Nr. 66. d. Bl. enthält wieder einen Nothschrei über diesen hier schon oft besprochenen Gegenstand. Der geehrte Verf. fordert alle Erwachsene zur Hülfe auf, um die in der Cultur des Jahrhunderts so gelehrig fortgeschrittene Nachkommenschaft zu bändigen. Wir erlauben un- aber, hierauf ergebenst zu erwiedern, daß wir an unserem Thetle dieser Aufforderung nicht nachzukommen gedenken, fintemal es doch ein wenig unbequem dürfte gefunden werden, sich von einer solchen Bande — vielleicht resp. mit Steinen — verfolgt »u sehen. G- wäre denn, daß alle Erwachsene hierin Eines Sinnes wären ; dies ist aber nicht zu erwarten; e- hat Jeder zu viel Furcht. So lange unsere verehrte Polizeibehörde diese- allgemeine Uebel nicht in- Auge faßt und ihm mit Ernst emgeaentritt, kann der Einzelne nicht- thun. Ja es wurde neulich erzählt, daß Jemand, der ein n solchen Buben grzüchtiaet habe und von dem Vater des selben verklagt worden sei, noch habe Strafe bezahlen müssen. Dies kann ich aber nicht glauben, und zwar au- dem einfachen Grunde, weil ja dann das Publicum gegm die große Masse der artiger Uebelthäter ganz recht- und schutzlos wäre. »Denn a) mit einem Kinde kann man doch nicht füglich vor Gericht gehen; d) der Vater, der es beaufsichtigen und resp. bestrafen soll, ist nicht da, und e) wird es auch bei solcher Erziehung allemal in Schutz nehmen. Und was die Hauptsache ist: ä) Unmündige, deren Vormünder nicht gegenwärtig sind, stehen naturgemäß unter der Vormundschaft der Mündigen, die gegenwärtig sind. Sonst wärm ja in der That diese letzteren vogelftei gram jene. Leugnen läßt sich allerdings Nicht, daß man von der Stimmung der Erwachsen«, wenn sie mit tzesagter Gesellschaft in Berührung komm« , diesen Eindruck empfängt. Da- Unheil erstreckt sich bi- in die Kirchen. Dort sammeln sich vor der Predigt- möglichst nahe der Kanzel, Gruppen von 16, 1L und noch mehr, auf einer Bank beksammenfitzend. Zunächst wird ei« fteundlich Gespräch geführt, gelacht, gescherzt. Beim Beginn der Predigt wttd da- Papier herausgeholt, unter Knittern und Knattern zurecht gelegt, der Bleistift wird gespitzt, und alle fitzen nun — wie die GtlldenteN im Eolleg — de- Thema s ge» wäetig. Sobald die- ausgesprochen ist, setzen sich'alle Bleffedern in Bewegung. Da es aber nicht von allen gefaßt rdttd, so ent» steht nuu etnq neue Bewegung; die Köpfe stecken sich zusammen zum Frag« und Sag«. Endlich - da- ist da< Letzte - circu- die etz etwa richtig haben, zum einzige Zweck ihres Besuch- des entweder die vorher begonnene Unter- ing f-ryhtzt »d« fi.vtrlassm dir Kirch«, sich durch dir . lge hmdurchdrLngenb. Der übrige Theil der Predigt hat kein srmresse, und von irgend einer religiösen Stimmung des Grmüchs oder nur von einem Eindruck der Helligkeit de- Ortes ist keine Spm. Daß auch für die Umgebung einer solchen Gruppe der Zweck de- Gottesdienstes ziemlich verloren geht, ist begreiflich. Der Schreiber diese- hat es vor nicht langer Zeit erlebt, daß ein Erwachsener, nachdem er dem Unwesen lange mit Entrüstung zugesehen, endlich davon übermannt sich in die Hintere Bank drängte, den Größten bei den langen Haaren packte und aus dir Bank herauswärf — mitten unter der Predigt. Es hätte können großer Scandal werden. Doch die Macht die Gewissens war zu stark. Er eilte davon, und die Uebrigen waren von nun an ganz ruhig. —r. Fahrweg nach SohUs dttr. Bei dem Heraünah« der schönen Jahreszeit und bet der in diesem Jahre anscheinend wieder stärker vorhandenen Netguy-, den Sommer auf dem Lande zu verleben, dürste e- nicke unzweck mäßig sein, eine stützet schon in diesem Blatte wiederholt bespro chene Angelegenheit in Anlegung zu bringen. Es ist dies der nicht blos von den Gohliser „Sommerbewohnern", sondern wohl auch von vielen Gohliser« selbst, von den« ja eine große Anzahl kü der Stadt Erwerb und Beschäftigung sucht und hat, oft ausge sprochene Wunsch, daß ein direkter, kürzerer als der jetzige, Fahrweg von Leipzig nach Gohlis angelegt werde. Sach verständige versichern, daß der Ausführung dieses Projektes wesent liche Hindernisse nicht im Weae ständen, die Kosten der Herstellung auch nicht übermäßig sein wurden. Es scheint jetzt übrigens eine günstigere Gelegenheit zur Anleguna eines direkten Weges dadurch eboren zu sein, daß in Folge der Erbauung der Thüringer Eisen ahn , vielleicht durch gütige Jntercesfion de- Direktor« der letztem, die Befchcffkung de- Materials sehr erleichtert werden könnte. Auch sott dem Vernehmen nach der hochgeachtete Oberingenieur Herr Kohl dm Bauplan bereit- «tworstn und dabei ebenfalls ims» gesprochen und nachgewiesen haben, daß die Herstrlfttngskofikt durchaus nicht so bedeutend seien, wie man von einet Sein her glauben zu machen bemüht aewesen ist. Eventuell wirb der Vor schlag gemacht, einen Brücken- oder sonstigen Zoll in den erst« Jahren zu erheben, indem hierdurch ein Mehraufwand für die nach Gohlis Fahrenden nicht herbeigeführt wird, da sie jetzt Chaussee geld bezahlen muss«. Die Gohliser selbst dürsten, abgesehen von ander« Gründen, dem Projette durch die Erwägung geneigter gemacht werden, daß bK Entstehung elnA größeren Schadenfeuers in Gohlis die (wirk same) HÜlst aus Vhk SlW Leipzig auf dem alt« Wege nicht so schnell M Stekst stln MM. Alexander. Üalu^Mssrnschaftlichrs. Die im vergangen« Jahre in einem Blatte der von Ferd. Stolle redigieren Gattenlaube enthaltene Beschreibung des Meeres im Klein« hat gewiß jeder Naturfreund mit Vergnügen gelesen. Von noch größerem Interesse aber wird es dm Freunden der
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