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Dresdner neueste Nachrichten : 25.04.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-04-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192004254
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19200425
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19200425
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1920
- Monat1920-04
- Tag1920-04-25
- Monat1920-04
- Jahr1920
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 25.04.1920
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Nr. 108 vaIIL qukgmp Dresdner Neueste Nachriihten Sonntag, 25 AYLI 1920 Unabhängige Tageszeitung mit Handels- und Industrie-Zeitung staunst-tm stund-elle. II m steu. M. Us. litt bis 111-lass si. ts- Mklsmuetlr. It mm steu. U. s,-. sit Antwort-still M. C,—- m- sas Ausland M. Ich-. sei Its-us- odet sanft-as to v. d skelsetbvbuur. stlelqebups Ist spchusbtaameim 20 fl. Inisermäslsuns laut Turm MI- sinudslums an bestimmtes tosen Ist Asso- Om ten-g cis-im übernommen timmsoceifes set steter Zusteltnns Ins paas dar-b Boten moaakklch 11. Ml viekielläbtlich M. 12,75. Busche-im is Denn-stand: Monaillch M. 9,75, olektelläbklich M. 11,25. ohne Zuftellgebübr. Posthaus im Ausland laut Etmraqana in den Poltltfketu wen-band lendunsen im Jniande wöchentlich M. 1.60, nach dem Auslande wöchentlich M. 4,-—. Preis für die Einzelnummek In M. Reduktion und Hauptgeschäftsstelle Fertiinandstraße 4 Gratian-bes- lIITQ MADE IZMM l7lcs. Posischeckkontm Leipzig Nr. LCST Alten«-Aer Neuesie Dresden Sau Wes-no Enlkvaffnuug oder Bei-sung des Ruhrgebietsf Die Konteran in San Remo sicht. soweit die vor liegenden Metdnngen erkennen lassen, unter der Wir kung der letzten deutschen Note-. die tinrzuieaen sucht. daß sitt Deutsichiand ein Heer von mindestens 200000 Mann eriowetiich iit, wenn Ruhe und Ordnung im Reiche qarantiert werden toll. Dieie Note soll in Sau Remo qui englischer und italieniicher Seite ohne U e be rraich un a nnd ioaar mit einem acwiiicn Wohl wollen aufgenommen worden icin. Atti französi scher Seite behielt man sieli jedoch die Vilduna einer Meinung bis pur Prüfung dieser Frage durch die Ann iercnz vor. Eine endgültige Entscheidung scheint noch nicht erioiat zu sein· daher tiean die wilderipvechenditen fischt-nisten vor, non denen wir die folgenden wieder ne en: ! Of Motten-ein« st. April. Müc- Draht berlchU Reuter meldet ans Sau Reine: Die Kon serenz bat beschlossen. dass qeqen Denn-Island der Boden des Verfasser Vertrages nicht verlassen wer-» den soll. Die noch nicht von Deutschland erstillten Vertragsverpslskhtnnqeu sollen in kitrz e st er; Fr s st n n eh q e h o lt werden. wenn Deutschland dies im Bett-as vorgesehenen Z w a n a Z m a s; n a h m e n! ver Ine s den will. - Eine zweite Rentekdepeschel meidet aus Sau Ren-o- Dqs deutsche Ersuchen, die Kovsznhc der deutschen Bebt-macht nm 100 000 Mam hillser zu setzen, als im Versatller Vertraq voraeseben ist. wurde von der Konsereus n ach nicht abne lehnt Man einigte sich aber, das- die restcose E n t w a s s n n n a Deutschlands durch keine deutsche Gegen-tote und Genenvotstellunaen mehr aufgehalten werjzen dijxsr. ITA Paris, 24. April. Mike Drahtberichu Der Sonderberttlsterftatter des »Jnttanftaeant« mel det and Sau Reine-, daß die Entleudnnq der verbündeten Turm-en tu das Ruhr-! aebiet nicht diskutiert wird, alco mtht in Fraaes komme. Man werde Deutschland Zeit lassen bis! zum to. Juli, um alsdann auf sen Stand in der neuttaleu Zone Furstckznkommem den der Friedens verttaa festsetzt. Das werde also bedeutet-, daß die verlangte dtctmonatiae Verlängerung des August abtommeus bewilliat wird. Der »New York Heraus« meidet Fischen-G daß Lloyd Georae tatsächlich das deutsche Besinnung eine Armee von 200000 Mann zu unterhalten, vor den amerikanischen lournattfteu Mr bezechtlat erklärt hat«- 00 Geni. 24. April. sEig. Drahtdericht.i Laut Pariser Zeitungen lantet der stanziisische Antrag zur Besetznna der nentralen deutschen Zone dahin, dass bei nicht vollständiger Adrtistuna Deutschland-s innerhalb sechs Wochen K a rld r n h e nnd M a n n heim, dei weiterer Verzdaernna innerhalb acht Wochen das Ruhrrevier zu liesetzen sei. Hat-as met-. det ans San Remot Obwohl noch kein Beschluß vol-Miti- ueiat sich die Auffassung der netdiindeten Staatsmiinner der französischen Darstellung zu, daß die nenttaie Zone non den Uliilerten zu de fetzen ist. Es bedarf nnr noch der nerinasten Bee traasverletznna durch Deutschland, nni diese-Z leiste Machtmittel der alliierten Mächte herbeizuführen. Ein klared Bild kann aus diesen Meldunaen nicht aewonnen werden. da sich in keiner Weise daran-s ergibt, welches der Oauvtniele Frankreichs augenblicklich non den diplomatischen Vertretern der französischen Renndlik einentlich versolat wivd nnd welches sie nur zum Schein norschieden - die Entwalsnuna Deutschlands oder die Vesetzuna des Industrienebiets. Eine Meldung ans Mirlch schneidet vorsichtig diese Frage wie solat an: »In der Haltung der französischen ösisentlichen Meinung aeaen Deutschland macht sich ein Frontwechsel bemerkbar-. Während bisher übereinstimmen-d verkündet wurde, daß nur die vollständige Ent wasfnuna Deutschlands ein-e Sicherheit fiir Frank reich darstelle. erklärten Heute plötzlich mehrere osfiziiise Stimmen. daß sich diese Entwasfunsa praktisch doch niemals durchführen lassen werde und daß Frank reich durch andre Garantien sichern-estcllt wer den mtisse." Diese andern Garantien können nur in einer Besebnna des Ruhrnedietg aesucht werden, wodurch für uns eine noch weit schwieriaere Lage erzeuat würde, als wenn wir innfer Heer aus 100 000 Mann verrinaern müßten-. Frankreich dürfte ed klar sein, dnfz fiir und die Erbaltuna einer Wehr macht von 200000 unid die Erhaltung der Industrie gebiete Notwendlakeiten sind, daß wir aber aus kein-en Fall das eine mit dem andern erklaner können. So wird das Ende vom Lied sein, daß Frankreich auf sei nem Schein besteht und uns zum Adbau unsrer Wehr-nacht zwingen cvssrd, wie sie der Friedengnertraa versieht, denn ans die ietzt bemerkbare Uniersttltznna unsrer Wünsche durch Engl-and ist, wenn es ernst wird. wie immer, kein Verlaß. «- Die Kriegsschmdigenfrage in Sau Remv Aus eine Aniraae im enalischcn Unten-haufe. ob die icniaen Kricassichuidiacm die sich nicht vor Gericht wnatm so wie der vormaliac Kaiser, ein A ivlr echt in Hol land sind-en könnt-ken, erwiderte Bonat Larv. der Geacnimub werde voraus-sichtlich von der Kottherenz in Sau Remo aeveaelt werden. Emiae Gefangene, die auf der Ltite der Kriegsschuldiaen stehen, seien nicht frei aelassen worden« I- Die Alterns-Fug ver Kriegsentschädkgung I Köln, 24. April Wie der »Coloan-e Post« aus London gemeldet wird. fvaqte im Unter-band Lord Euraom welche Entschädigung Deutschland bisher ge mäß dem Friedens«-ertrag den Verbiindcten aezahlt habe. Chamvetlain antwortete es seien de ixschtlikhe Abliefernnnen in Materia lien, sum Beispiel in Schiffen, Kohle nim. erfolgt Er sei noch nicht in disk Lnaie gewesen, deren Geldwert Mängel-en Die ein-Eine Barlieietuna hätte in der Bezahlung her auienden Ausnaben det- Konnnillion en bestanden. Chambetlastn Mitte hinau. es let kein Grund zu der Annahme vorhanden, daß Deutschl-nnd unfähig sein werde, beträchtliche Zabiu nnen zu leisten. wie iolcbe der Frieden-ver- Mq vorsehe. , « « Italiens enropäifche Polim ts- San Rem o. 24. April. lVon unierm Sonde. berichterstatter.i N iiti bekundete mir in einer Unter rednnn seine schon sn wiederholten Malen neiinlzcrten Anfcktannnnen iider den Kntö den J talien bei seiner auswärtigen Politik verfolge. Es aelte bei ieinen Bestrebungen dnttlnven von rein demokratischen Grundsätzen ans. Fern iienc es ihm. weiterhin neuen das dentitiie oder österreichische Volk irgendwelche teindieiine Gesinnnnn An denen. Allein ans die iinlchiidiichs mnchnnn der noti- immer nicht andere-schnan inwe tinlistiscipen Einiiiiile in der entoväiichen Politik komme es an. Italien wolle- nachdem der Krien nnn einmal beendet lei. ernstlich den Frieden nnd Wwerde ins besonderen D en t fehle n d mit allen an ieiner Verinnnnn stehenden Mitteln behilflich sein. damit es; den ilnn nediihrenden Plan in der Welt wieder einnehmeJ Wut-onst so ichiosi der italienische Ministerntiisidcnni »wird sein Gleichnewicht erit wieder finden können. wenn Deutschlands Stellnnn im non-seen der Mächte wieder anerkannt nnd im deiondcren die rein-en Quellen seiner Urbeitskmit wieder nnnim gemacht iein werden« Wit- kiinnen den Rohstossreichtnm Deutschlands nicht entbehren« Mit diesen Worten liiftt sich die Direktive der italieniichen Politik wol-l am deiten nmichteiden. Die Orientfrage Es- Sa n Re In o, 24. April. tVon unserm Sonder berichterftatter.i Der Vertreter thiniiiiiens,-Nnbar Busche-, erklärte asns der Konserenz, dasz A r me nie n in der Lage sei. 90000 Mann aeaen die ttirkischen streitsräste, die Erzernm besetzt halten« anfznbrinaem Der Oberste Rat bat nnnmehrendaiiltig West- nnd Ost-Thrazien, einschließlich Konstan tinopels, bis Tschatatdia, sowie auch S m n r n a nnd die angrenzenden Gebiete G r i e che n land zugesprochen In Sinyrna tollen nach der Ratifilation des tiirlsichen Friedens«-ertraan die Wahlen snns Parlament durch die aemischtfprachiae Bevölkerung stattfinden. Der Volksvertretnna non Sinnrna ist das Recht znaebilligt worden, nach zwei Jahren die Aufnahme Smnrnad in den Völker-bund verlangen zn dürfet-. Nach dcr Ein verleibnna Smyrnas in Griechenland nnd nach der Aufnahme in den Villers-nnd bat die Stadt das Recht, die Entscheidung durch Volksabst i m m n n a her beizuführen. Der Hasen von Smorna wird inter nationaliiiert. Bnlaarien wurde der Hafen von Dede a aatsch als wirtschaftliches Aussalltor zuerkannt. Venizeloö aab die Erklärung ab, Griechenland sei mit einenen Kräften imstande, die Besetznna Thraziens. die Verteidigung des Gebietes von Smnrna nnd die Durchführung der Bedingungen des «ttirkischen Friedensveriraaed seitens der Tiirkci zn erpzpinaein » J'l’A. Sau Neun-, U. April. (Eig. Draht betitht.) Der Oberste Rat beschloß, die Schafft-im eines bis zum Mittetmeer reichenden Gr o Iz- A r m e niens auf das Gut-schien militätlscher Sachverstän dige-,- hin abzulehnen. . Die Note über die 200000 Mann Von z ustäud ig er Stelle wird mitgeteilt: Am: 21. d. M·· hat die deutsche Regierung den Verband-s -staaien eine Note über-reicht über die dauernde Beidehaltung der 200 000 Mann im Heere. Ale Begründung ist gngesiihrt, daß 100 000 Mann, die in einzelnen Giirnisoneu iiber ganz Deutschland zer streut werden müßten, zur Aufrechterhaltung der Ruhe und Ordnung und somit zur Regelung des Wirtschafts lebens, wodurch überhaupt erst die Erfüllung des Frie dcnsvertrages möglich wird, nicht hinreichen. i Mit einer Verschiebung der Bildung des 100000 iMann starken Heeres auf einen späteren Zeitpunkt, zu dem mt gefestigten Verhältnissen in Deutschland ge- Irechnet werden kann, ist der deutschen und auch den alliierten Regieruuien in keiner Weise gedient. Die Einheitlichkeit und Fertigkeit des Heeres leidet kiui das schwerste unter der Ungewißheit der Zukunft fein e r Auge biirige n. Die Angehörigen fiir das» 100000 Mann starke Heer schon jetzt auszuwiihlen, ist; uiebt niiiglich, weil sonst der andre Teil in der Gewiß-. lieit baldigen Ausscheiden-Z völlig oerianen und statt? eines Schutzes eine Gefahr fitr die Negie-s ruiig und die ordnungdliebenden Sile-i mente wer-den würde. Es muß ietzt Klarheit ge schaffen wenden tiber die Zukunft der Heeresaugehdri gen und die Organisation des Heeres, und zwar so fbald als möglich, sonst versagt der Schutz des Heeres. Underecbenbar können die Folgen siir Deutschland und Europa sein. « Auch unter der Voraussetzung dafi Deutschland ein 200000 Mann starkes Heer besitzen würde, könnte es als Kamvfmgkht weder zur Verteidigung noch øuin Angriff gegen eine ausländische» Macht in Betracht kommen. Ein in feiner Stärke derart beschränktes Heer wird wohl bewaffnete Einfälle kleiner Streitkräfte und Banden mriickwenen können. auch in Anlehnung an die bestehenden Beiefiigunaen ans kurze Zeit einen gewissen Grenenliutz pildein aber. als Verteidiauuaswasse aeaen einen vorbereiteten feiiidinth Einmarikb würde diese Streitkrast völlig nimulänglich sein. Noth weniger aber würde ein Heer von 200000 Mann, hinter dem keinerlei Reserven stehen und das in feiner Bewafsnuna den Einschränkungen unterworfen ist, wie sie der Friedendverirag vorsieht. iraendroie offen iiv verwertet werden können, ganz abgeiehen darum dasi gerade bei äiifieren Berwicklnnaen starke Streitkriiste im Innern des Rcßiikhes Dir Dlulxrechterlnxiltundai der Fid i und aefeizniii gen erwa nna no wen g wer en tmer 200000sManniHeer ift die Beibehaltung je eines Ba illonis schwerer Artillerie fiir sede der 12 nxanteriedioifionem von insgefgint gebti Fiegerab eilnngen nnd vier Eisenbahn-. ompagnien beantragt worden. Die rfahruiigenl haben ezeigt, daß schwere Artillerie auch im Bürger-F krieg nqcht entbehrt werden kann. Die Aufrii hrer End den Regierunagtrugpen an Zettel bedeutend über egen und führen ihre äniofe na den Erfahrungen des Siellungdkrieges but-Z Anlegen von Feld befe tigungsetu Bei dieser eberlegenkieti nnd zur wir amen Durchführung der Kiiuw e müssen die Regierungstisniwen itber Jleiedwsertige oder tiberlsaeue campsm ttel Wie Dieiei gntiissen sofort zur Stelle sein, um gleich beim Beginn der-s .-....«:,--1.2.) die Ilsiornl deo Gegner-z zu brechen. Die Bestrebungen der unistlirzlertschen Elemente richten sich i«1 erster Linie aus ein Lahmleci en des Eisenlvalrrrbetriebes, teils ans politischen Gründen, teils um Truppennettchiebungen zu oerlius der-n. Gelingt ihn-en dieses, so ist eine schnelle Tiger ciinuung oon Truppen nicht möglich und damit ist dem »Herr-e die Möglichkeit genommen, die Ruhe nnd Ord nung im Lan-de wiederherzustellen- Es ist deshalb un bedingt notwendig, liber E i se n ba b n to m p ag nie n zu verfügen, mit denen der Betrieb siir Truppenuers schiebnngen ausrechterhalten werden kann und die auch: in der Lage sind, Bahnzerstörunncn wiederhorzustrllemj « Kleine Fliegetsvrmallonen werden nuri vorübergehend bis- zu einer Beruhigung der Lage be antragt. Ihre Ausgaben xmd solgendc: l. Aufrechterhaltung er Verbindungen nnd Be förderung oon Nachrichten und Personen bei Störung oder Ausfall der gewöhnlichen Verkebrdmivtel tßahn, Fernsprekhry Teiegraph). 2. Aufklärung, Beruhigung, Warnung ber Ve vdlkerung durch Flugbliitierabwurs. s. Erkundung nnd Ueberwachung staatsfeindlicher Maßnahmen und eigener Truppenbcwegungen, Ein greifen in den Stroh-entman Der Streit um Syrien Von unterm Eis-Mitarbeiter London, 19. April Durch Londoner politische Kreise aeitt gelegentlich der tionierenz in Sau Reino die Mittettuna, dass die oorderaiiatischen und arabisehen Ge lsietsirage n einer erneuten Untersuchung harren. Berichte aus Damaokus weisen auf die zwingende Not zwendigkeit hin, die Differenzen zwischen Frankreich nnd dem Könige F aisal, womöglich unter Mitwir kung Englands, zu klaren. Den Ausgangspunkt dieser Besprechungen bildet zweifellos der Passus in der an laszlich der Uualihiisigigteitserkiiirung Soriens und des Libanontz bekanntgewordenen Thronrede Faisals, in der es hieß, daß die französischen und englischen Trup oen das dem Könige von Snrien übertragene Gebietl restlos zu räumen hätten. Die sranzijsische Regierung ist« mit diesem dem Vertrages iiber Surieuxi Zukunft zu wider-laufenden Wunsche Fiifils nicht einverstanden, sondern vertritt die Aiissassictin, daß die französische Be satzunassrage gemeinschaftlich mit England und den Veratern Fall-als zu klären sei. Wie steht es nun mit England in diesem Streite? Der Fall ist iiir europäisthe Verhältnisse sehr bezeichnend und ausschlusireich Die Londoner Regierung ist bereit die Sache des syrischen Königs zu unterstiitsen, weuu Wenn Rats-its cinerieits, in dem Konflikt-» der sich zwilchen Juden und Muselinanen in Paliistina ver-. schärft hat, eine neutrale Haltung einnimmt, das beißt der englischen Versöhnungsaktion in Palastina keines Hindernisse entgegenstellt· Und wenn Faiiah ander-i leug, in Messopotamien der Herstellung verschied-mer« unter britissther Aufsicht und nach britischen Plänen zu schafsender Eisenbahntrasette sseine Zustimmung gibt,’ hauptsächlich, was die Verbindungslinien über Arabien nach Aegnnten betrifft. Die englische Regierung inter essiert sich in Mesoooiamien besonders fiir die Ausbeu tung der sogenannten Meint-Quellen iErdöli und hofft mit den dortigen Ertragen einen Teil der Bau kosten für die Eisenbahnstrecken aufzubringen. Begreif lichertvedse sollen dieie Verkehrslinien einen wichtigen strategischen Zweck erfüllen und die feste Verknüpsung Aeaoptenb zu Lande - Init Persien und weiterhin mit Brüllen-Indien - anbabnen. Da vor kurzer Zeit eng-; ltsch-amerikanische Unterhandlungen über die Mobil- Quellen begonnen haben, to ist anzunehmen, daß die- Washingtoner Regierung der von Englanddem Künigi Fisatl lntorgeschlagenen Lösung nicht unbeteiligt gegen-« eri e J . » Die verscharften Note-use der Pariser Presse übers Englands Auftreten in Klesinasieu lassen sich um so ;bess-er begreifen, wenn man die etwas isoliertei Stellung Frankreichs in Fileinasien in; Betracht zieht, so, wie sie sich aus lden obigen Dur-J legungen ergibt. Vergeblich sucht die srangösischei Presse ein günstiges Echo in England hera-usekulocken.- Ote verausickt die snrixche Frage mit der Konstan tinoitels, woshl wissend,s asz es sich hier uim zwei streng von-einander getrennte Dinge handelt. Faiial will die Unabhängigkeit Syrisens und der angrenzenden Nesbenländer, während sich Frankreich etwas zu früh im Glanze einer üsber Sorien herrschenden Orient macht sonn-t—e. Daß man in Paris hinter Faisal den ;»mißgiinftigen lobn Vull« zu sehen glaubt, ist be greiflich. Die nationalistisschskleritasleu französischen Zeitungen. lderen Traum seit ieher das ~Katholikenp rotektorat« in Stsrien war, tun ihr möglichstes, uui England so anzuichwärzem wie in den dunkelsten Tagen non Faschodae Man ist tn Paris soweit gekom men, dass man hinter iedem Ungemach englische An stiftung sucht. Selbst die Beseitigung eines Pariser Ministeriqu das in London nicht genehm ist- traut man den englischen »Jmperialisteu« zu In der in rischen Frage wird die Konserenz von San Remo stlnverlich endgültige Beschlüsse zeitigen können. Daher taucht neuerdings die Frage ani, welche »Konwensationen" den Franzosen angeboten werden könnten, um sie non der vollen Ausnutzung ihrer Ver- Jtragsrechte in Kleinasien lLibanoni abzubringen. Man Tschliigt zu diesem Zwecke eine bevorrechtete Stellung Frankreichs in T a ng e r vor, das, nach dein jüngsten in Madrid entworfenen Statut, rein international be handelt werden sollte. Tanger geht einer gewaltigen Ausdehnung als Welthafen und Kouspunkt wichtiger Eifenbahnlinten entgegen. Es« wird Verbindungen mit Südafrika und mit Südamerika erhalten, außerdem Plant man einen Schnellbahnverkebr nach London via Madrid. Paris. In leistet Zeit bemühte sich England, die spanische Regierung iiber »Kom promisworschliiae« zu son«dieren, die eine Ausnahmestel lnng Frankreichs in Tanxier ernitiglichen könnten. In Madrid sind aber dte Ohren bisher taub geblieben· iTanger soll, nach Auffassung der spanischen Regierung, »ein rein internationales Statut erhalten, bei dem auch auf die Mittelmächte Rücksicht-sit nehmen wäre. Die Bestimmungen des Versailler ertraaes (Art. titl, 146i enthalten über Tanaer keine näheren Angkftsben Eng land sucht nun diese Liteng umschriebene Au assung der Madrider Kreise zu urchbrecheu. um als Schrittmachcr Frankreichs in der Tangerirage auszutreten Die Inörbste Zukunft wird zeigen, ob die »Londoner Trans laltion«. deren Tragweite recht bedeutend ist, ibr Ziel ckkeskskt« D» Disnklkbo sann ruft-indess RUN, »so-»O Ueks die Herren nicht »inn- 10 dos etc kAllommck einigen, wie es nach elemencisttschcm nieset-te in uucn sit-nich Still-en geblieben sollte . . « Mc MWIEM MEDIUM Eklchl Mkllccllllll l Von unserm l«’-Mitarbeiter London, 20. April Die Frage, in welcher Form die Erntente der deut schen Regierung die Foidernna der Entwaffuuna zur Kenntnis drinan werde, bildet ——· dent «Manclleiter (stuardian« zufolae den ineaenitand des Meinuner austaufcheö in den politischen tin-like Die Besprechun aen von San Nemo würden darüber Aufklärung bringen, meint das aenannte Blatt. Die Presse der Arbeit-warten besonders »Dann Oerald«, beurteilt die Entwnfsnunasfraae sehr skeptisch nnd meint, man dürfe den Franzosen nicht Gelegenheit bieten, in einein ent waffneten, allen abentenerlicheu Ilnu-rmslnnns.meu neeisaegebenen Deutschland ihr ..i-n.-.in(sss« zu be treiben. Wenn es zur Entwaffuum käme. so müsse Mich die franziiiische Politik eine wirkliche Stabilität erhalten und zu einem ntmius vix-entii mit Deutsch-« land gelangen: ~D e u tfch lan d eu t tva ifn cn, um die Politik der Dranafaliernnaen fortanfedem kann nicht die Biirnschast für bessere Zustände in Europa iein.« Neben diefen Erörterunnen, die das sei betont auf den Gana der Ereignisse keinen Einfluß üben, iteltt die viel eruitere Fraae im Vorderarunde, nd nicht Deuifchland durch völliae ~s.7lbriistuna« den rnsflschen Volfchewiften zum Opfer fallen würde-, falls es im Osten zu feist-see ichu Istonflikten käute Man äussert in dieser Beziehuua in iiiocraccu Kreisen die skiiclmmsicu Ve sfiirchtunaetn Frankreichs Verficherutxaetn das; liinter der »bolichetvistifclten Scheinaefadr blon der nreltftische Militarismus lauere«, stoßen hier auf starke Zweifel Die liberalen Kreise miftltilliaen eine vollständlne Nachaiebiakeit Cnalands in der Enttvaffnunassraae und iLuftern die lieberzeuauna, Deutschland miiife stets liber eigene militärifche Kräfte verfiiaen, um fich zntnindest nicht als Boden fiir ento: piiifche Jnterventionskrleae aebranchen zu laiien· - Die Northelifiebliitfer find daaeaen reftlos in den Dienst der franzöiiichen Zache acitellt nnd enthalten faft ausschließlich Vettaelnnnnen vom französischen Standpunkte. Die öffentliche Meinuna, wie sie sich auf der Strnfic, in den Gleich-isten, int Filult kundaibt, iiufzert sich fsft durchmeas mit Widerwillen und Abscheu aeaen jeden neuen Getvaltai’t. dem sich Llond Georae anfchließen würde, ~um Frankreich zu bcfclnvicl)tigen.« Die Senegalneger als- Kulturkämpfer Die besondere Kränkung, die Frankreich Deutsch land durch di-.1 Eutsendnug sa rbia e r Soldaten in das deutsche besetzte Gebiet znsiiat, hat seht bezeichnender weise in Enaland eine Protestkundgebuna ausgelöst. Der Vollzugsansschusz der eng lischen Arbeiteruartei nahm einen Antrag au. wonach acaen die Verwendung sarliiger Trnmieu itu besetzten Gebiet Deutschlands bei den Vielverbauds regierunacn und beim Völkerhund Widerspruch erhoben und die Zuriickziehnng der Trunpeu verlangt tverdeu soll. Das ist gleichbedeutend mit einer srharsen Ver urteiluna des pt·ovozierende-x Verhaltens der leiten den militärischen Persönlicljcciten Frankreichs. Tie angeblich vornehmsten Schiitzer europiiiskher Kultur in Paris müssen sich von ihren Freunden so besrlteinigen lassen, daß sie sich in ihrem maszlosen Hast gegen Deutsch land zu einer Barbarei haben hinreisien lassen. Tasz man auch noch im Frieden Schwarze ans Weiße losliiszn ist ja an sich bezeichnend Daß tnan itn Lande diioumin Rollands sogar die seine Nucmce ersann, in das Eltern haiis Goethes Senegalnegcr zu liegen, tvird in der Kul turgeschikhkl Europas den Kulturtriigern von der Sorte des Herrn eTardieu und ihre-in Stamm eine peinliche Unsterblichkeit sichern. Dass die enalische, wie auch die amerikanische Neaierung nicht von sich ans energischen Einspruch erhoben haben gegen eine solche Verwendung sarbiger Soldaten, sichert ihnen auch ihr Teil an dieser historischen Verewigtins. Hoffentlich holt man iveuiasiens jeixt das Versäum nis nach durch sreimüiiges Eintreten siir den Antrag der englischen Arbeiterpartei. Die Entente hat so viel moralische Schuld gegen Deutschland seit dem Tage des Wassenstillstandes aus sich geladen, daß sie wahrlich ne nug Veranlassung hätte, um wenigstens die Schwar zen und ihre Bealeitericheitmnaen aus dein besetzten deutschen Gebiet verschwinden zu machen. Hier sollten auch die Missionen in Deutschland sich betätiaen. Wir nehmen an, dafi u. a. di: englischen Mission-Zinn alieder in Dresden aus einem Kulturniucau stehen, du«- sie die Sendung der Scneaalneaer in Deutschland nnd " · gegen Goethe richtig würdigen laßt itk Die Franzosen setzen sich fest W. Frankfurt a. M.. Is. April. (Eig. Tralltbcricht.i »Es hat nicht den Anschein, alk- ob die Franzosen ;Franksurt verlassen. Sie geben ietzt Verordnungen jkjerau6, die sich aus die Ilnterbriimiciia» der Mannschaften und der Osfiziere beziehen. Subalteijnossiziere haben Anspruch auf ein Zimmer- Stabsusfiziere müssen ein Zimmer und einen Toiletten kaum erhalten. Die französistske Justizbehörde hat ciniae Näume im Frankfurter Justizaelsände bezogen· Es werden dort täglich Verhandlungen stattsndetn Der Verein Mittel-deutscher Industriellen der gegen in Frankfurt tagte, erhob Protest g e gen die e setzung des Mainqaues. «Jn der Aussprache war man sehr pessimistisch über die Zukunft der Jn dustrie. Von den bei den Vorsällen am Schillerplatz am 7. April verletzten Personen sind noch zur-et in den Krankenhäusern gestorben, ein Post aushelser nnd eine Bsiialeriin so daß die Zahl der Ge töteten sich aus acht erhöht. Außerdem ist noch ein Mann getötet worden« der in dem Tumult von keinem Auto totgesathen worden war. Gegen die belglfchen Uebers-risse HA. Stocberky 24. April. (Eia. Drahtbcrichm An gesichts der Uebergtiffe der bclgifkgxn Behörden in den tesigen Grenzgebtetem ingbcfon re in den Kreiser Eupen, Malmedy und Monschau, haben sich die Jnteressenvertretunnen der gesamten erwetbgtättgen Bürgerschaft Stolbergs gezwunqu gesehen» einen energischen Protest unt; die Presse fowce durch dce AMJlamduleu sur Kenntn s der zuständigen Stel len U M-
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