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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.04.1856
- Erscheinungsdatum
- 1856-04-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185604063
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18560406
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18560406
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1856
- Monat1856-04
- Tag1856-04-06
- Monat1856-04
- Jahr1856
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.04.1856
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^ 97. Sonntag den K. April. 1856. H o 1 z - A u c t i o n. Montag den 7. April werden von 9 Uhr früh an auf dem diesjährigen Schlage des Connewiher HolzcS, im Stömnhale Himer dem Naundörfchen, mehrere Hundert Abraumhaufm versteigert werden. DeS Raths zu Leipzig Forst- und Öekonomie-Deputation. Die Leipziger Messest, Ein geschichtlicher Rückblick. Unsere ehrwürdigen Vorfahren würden nicht wenig staunen, wenn tte wiederkämen und den großartigen Verkehr auf einer jetzigen Leipziger Messe sahen ; wenn sie die hunderttausende und aber hunderttausende Centner von Waaren aus fast allen Gegen den der Erde mit Sturmesschnelle auf den beflügelten Eisenwagen an den Ufern der Pleiße, Alster und Parthe anlangen sahen, wo vor länger als tausend Jahren ein einfacher Salzhandel den Grund zu dm später» weltberühmtm Leipziger Messen legre. Werfen wir einen Blick in die Geschichte der letzteren. Markgraf Otto der Reiche (regierte von 11L7 bis 1189) war es, welcher für Leipzig eine neue? glücklichere Zeit entstehen ließ, unter Anderem auch dadurch, daß er der Stadt einm Gnadenbrief über die Messen oder Jahrmärkte verlieh. Laut desselben sollte jährlich zweimal, zu Jubilate und zu Michaelis, eine Messe abgehalten werden, jede acht Tage lang. Zugleich wurde inner halb des Umkreises von einer Meile jeder der Stadt Leipzig nach- theklige Jahrmarkt verboten. Schon früher hatte Markgraf Con rad von Wettin 1135 den Salz- und Getreidehandel in Leipzig begünstigt. Au dem erfteren hatten die bei Merseburg und Halle entdeckten Salzquellen Anlaß gegeben. Als Leipzig «ach Vertrei bung der Wenden als Handelsplatz galt, erhielten auch alle mit dem Handel zusammenhängende Straßen und Plätze deutsche Na men, wie das Salzgaßchen, Schuhmacherga'ßchen, der Naschmarkt, Neumarkt rc. Markgraf Otto erweiterte tue Gerechtsame der Stadt Leipzig, welches bald vvn Hattdettleutm mit den verschiedensten Waaren besucht wurde. Einen Nebenbuhler hatte es in jener Zeit NW afi Mets^urg > ««lchcs «her später durch Leuer fitst gpiuMH zerstört wurde und sich als Hayhelsolah nie wieder erholen konnte. Später wirkten die Kriege mrch-heinwauf den Handel, indem die Straßen unsicher wurden, so daß Markgraf Dietrich der Stadt Leipzig am 1. März 1266 einen Gnadenbrief ertheilte, welcher die Fürsorge des Fürsten für Leipzias Handel bekundete. Zu gleicher Zeit verlieh auch Dietrich der Stadt das Münzrecht, welches ebenkalls im Interne des Handels lag. Spätet wurde Leipzigs Harldel nicht wenig durch dm Unter gang deS Handels in mehreren um Leipzig herumgelegenen Städten gehoben, wie in Merseburg, Grimma und Lauch«. Besonders aus Süddeutschlemv, aus Nür»4«rg und Augsburg kamen nun Waaren in bedeutenden Massen nach Leipzig. Churfürfl Friedrich sorgte seit 1446 sehr für das Aufblühen von Leipzigs Handel; er ordnete das Münzwesen und erließ 1444 eine Münz» ordnung. Die bedeutendsten Nebenbuhler Leipzigs, hinsichtlich deS Handels, waren in jener Zeit Magdeburg, Erftrrt, Halle ' ripzia mr b H, irrfurt, Haue und aumburg. Churfürst Friedrich schützte Leipzrg, indem er 145- Dienst, so die Bürger ihm und seinen Vorfahren vielfältig er wiesen." Der Streit mit jenen Städten, namentlich mit Erfurt, erschtAte sich <rst LSS7, als Kaiser Maximilian der Stadt Leipzig die StapelgerechtLgkeit verlieh und gebot, „daß hinfür kein Jahrmarkt, Messe oder Niederlage in einem Umkreise von 15 Meilen von Leimig gehalten werden durfte." Die Leipziger Messen hoben sich nun immer mehr und mehr und wurden von Kaustesten aus atbm Ländern besucht. Bereits 1487 wmLe der Lnfanszum Bsu «ises Gewandhauses gemacht, in welchmi den Tuchmacher» die uLHigen Räumlichkeiten ange wiesen wurden. Mit däest« Gebäude wurde zugleich das Zeug haus verbünde». Die «StsWage wurde auch sehr früh erbaut ; das .jetzige, diese» R»n»» «führende Haus wurde 1L55 an der Stelle des alten erbaut; erst ü» Jahre 1826 wurde das Waage- gedäube vor ban .HaltzffchM Lhore «wichset. — In Leipzig selbst mlstanden namearlich Gammt-, Seiden- und WachStuchfabriken. Die Seidenfabrike» erfuhren durch die französische Eotonie, welche sich am Ende des 1.7. Jahrhunderts in Leipzig «iederließ, größere Vervollkommnung. Au gleicher Zeit blühetrn auch Gold- und Silber-Fadrikeu auf. In dieser Zeit hatten die Kaufherren ihre Versammlungen in einem Gewölbe ani Markte; später verlegten sie die Börse in den Rothhaupt'schen (jetzt Stieglitzens) Hof,, bis der Rath zu jeder Messe in der Nähe der alten Waage ein großes hölzernes Gebäude aufrichten ließ. Dieses Gebäude diente von 1676—1679 während der Messe als Börse. Am 36. Mai 1698 wurde der Grundstein zu dem jetzigen Börsengebäude gelegt und dasselbe am 13. Octbr. 1719 eröffnet. Die zu dem großen Saale führe«*« Freitreppe erhielt erst 1816 ihre jetzige Gestalt. Im Jahre L68L entwarf eine Luvfürsttiche Eommkfsion «ine Ha«veLsgerichtSo.rvm»ng; das daraus hervorgegangene Han delsgericht wuvbe 1G83 confivmirt. Die Messen wurden immer lebhafter und glänzender, besonders reich an Sehenswürdigkeiten aller Art. Nicht wenig trugen dazu die Besuche des kurfürst lichen HauseS bei, besonders unter August d. St., durch welche ungeheure Gummen Geldes in Umlauf gebracht wurden, denn nicht sektm wurden allein einige lausend Pferde gekauft. In diese Zeit fällt auch die Glanzperiode von Auerbachs Hof, des Richter- schen Kaffeehauses, welches einen mehr als europäischen Ruf hatte, und von Rudolphs Garten, welcher im holländischen Geschmack angelegt war. Hier war der Sammelplatz der gebildeten Stande, und in den Messen der Vereinigungsvrznct d«r Meßftemdrn wie der Einheimischen, die in zahlloser Menge durch die belaubten Gänge wandelten, während am Abend Kllassigs Kaffeehaus und Treibers (Aeckerstins) Keller die Mittelpunkte des geselligen Verkehrs wurdm. -r- DaS Weitere aus dff: Geschichte der krip- der Stadt die bisherigen Privilegien nicht nur bestätigte, sonders auch die Erlaubniß zur Abhaltung des „Neujahr-markt«S" gab fürstlicher Bewegniß und mit Rath und Gutachtes der sonderbarm Treue und williges „aus eigner aller LaÄesstände, wegen nach Außen hin gewonnen, so gingen ihnen die früheren doch an Glanz und Pracht voran und halfen die Wohlhabenheit und den Reichthum der Stadt begründm. — S.
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