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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.04.1856
- Erscheinungsdatum
- 1856-04-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185604174
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18560417
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18560417
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1856
- Monat1856-04
- Tag1856-04-17
- Monat1856-04
- Jahr1856
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.04.1856
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Anzeiger 11)8. Donnerstag den 17. April. r 1858. Btk«antmachung. Auf Antrag einer auswärtigen Behörde soll ein als Schmiede-Meisterstück gefertigter, vollständig beschlagener, im Uebrigen aber unvollendeter zweispänniger Kutschwagen Sonnabend den 1V April L8SS Vormittags LL Uhr in hiesiger MarstallSerpedition gegen sofortige baare Zahlung in Courant versteigert werden. Der Wagen kann von jetzt an in den Stunden von 8 bis 12 Uhr Vormittags und 2 bis 6 Uhr Nachmittags in der MarstallSerpedition besichtigt werden. Leipzig, am 11. April 1858. Der Rath der Stadt Leipzig. Koch. Schleißner. > -—EM»- ' »' m. Stadtltiealer I Egmont. Nur erst durch die Machinationen seiner Feinde und ^ I durch die rücksichtslose Begegnung, di» ihm von Seiten der eifer- DaS neueste dramatisch- Werk von Heinrich Laube, da-I süchtigen Königin wird, wird der fEze Essex auf die Bahn der Trauerspiel „Graf Essex", sahen wir am 15. d. Mts. zum I Rebellion gedrängt. Die fatale Ohrfeigen-Geschichte hat Laube ersten Male über unsere Bühne gehm. Wir hatten geglaubt, an I dahin abgeändert, daß die Königin dem Effex den Feloherrnftab diesem Abend -Ln volle- Hau- zu finden, sei e- auch nur — ganz > eigenhändig maetst und ihm „seine Schande in- Gesicht wirft." abgesehen davon, daß ei« neue- Stück von Laube au und für I Ob sie ihm «ach Vorschrift des Dichter- vielleicht mit dem Stabe sich von besonderem Interesse sein muß — de- vielen Geredes I einen Schlag zu geben hat, konnte Referent bei dem schnellen wegen, das in öffentlichen Blättern in der bekannten, echt deutschen I Gange dieser Scene nicht genau wahrnehmen. Aber wenn das Fechter-Angelegenheit auch von dem „Graf Effex" gemacht worden I auch der Fall sein sollte, so ist ein solcher Schlag doch etwas ist. Daß das Theater bei dieser Vorstellung jedoch nur schwach I ganz Anderes, als eine allmsehr erniedrigende Ohrfeige. Weniger besucht war, kann der Direktion ein abermaliger Fingerzeig sein, I glücklich als mit diesen Mod ficationen ist meiner Ansicht nach der welche Richtung und welche- Genre der dramatischen Kunst sie zu I Dichter mit der des Charatters der Lady Nottingham gewesen, einer Zeit zu pflegen habe, zu der in unserer Stadt stets die vom I denn dadurch, daß diese Frau bei dem Anblick des verwundeten wahrhaft Künstlerischen am meisten abseits liegenden Interessen ! Essex ihren Haß gegen diesen aufgiebt und ihre alte Liebe zu ihm überwiegen. — Bettachten wir da- neue Trauerspiel mit nur einiger I wieder in den Vordergrund tritt, wird diesem Charakter die Spitze Auftnerksamkeit, so finden wir schon in dem ersten Acte, daß wir I abgebrochen. Laube läßt diese Wendung jedenfalls nur deshalb es mit einem tüchtigen und höchst interessanten Werke zu thun I eintteten, um den Essex konsequent durchführen zu können und haben. E- ist hinreichend bekannt, daß der Gwrz de- Grafen I ihn, den stolzen Mann, durch die historische Sendung des gnaden- Effex schon von sehr vielen Dichtern früherer Zeit dramatisch ver- > bringenden Ringe- an die Königin nicht aus der Rolle fallen zu wmdet worden ist. Es enthält dieser Stoff allerdings auch viel I lassen, zugleich aber auch die ebenfalls historische perfide Unter- dramatische- Element, die meisten der früheren Bearbeiter schei-! schlagung des Ringes Seitens der Nottingham zu vermeiden. Das terten jedoch daran, daß sie sich zu streng an die Geschichte hielten; I Alles hätte vielleicht aber auch auf anderem Wege geschehen können, der historische Essex ist jedoch als ein kleinlich ehrgeiziger und selbst I Vortrefflich gezeichnet sind vom Dichter der Charakter ^er Elisa- habsüchtiger GünKing nicht zum Helden eine- Drama'- geeignet; I beth von England, obwohl hier vielleicht doch die Liebe und die er wird da- erst dadurch, daß der Dichter, von dem ihm zustehenden I Eifersucht der jungfräulichen Königin ein wenig zu merklich für Recht der poetischen Freiheit Gebrauch machend, dm al- Mittel-1 die Umgebung hervortreten; ferner die Charaktere der Gräfin Rut- punct de- Drama'- dienenden Charakter veredelt und dessen Han-1 land, des Sir James Ralph und de- Haushofmeisters Jonathan, deln bessere Motive umerlegt, al- er wirklich gehabt hat. Ein I Etwa- mehr hätten jedoch die Minister und der Graf South- zweiter sehr schlimmer Punkt bei diesem Sujet ist die höchst uu-1 ampton hervoraehoben werden können. — Die Anlage und Aus poetische Ohrfeige, die der geschichtlich« Essex von der Königin I führung de- Drama'- bekundet überall die Hand de- talentvollen Elisabeth «hielt und au- der sich da- tragische Schicksal de- Helden I und de- Material- vollkommen mächtigen Dichters. Nicht einen entwickelte. Eine Ohrfeige dem Helden im Trauerspiel »ammtlich I Augenblick lang läßt da- Interesse nach, die Steigerung wächst unter Umständen wie hier gegebm, selbst wenn da- von königlicher l von Seme zu Scene und selbst der vierte Act -- der gefährlichste Hand geschieht, hat etwas so Unschöne-, ja Empörendes, daß I Theil jede-wohlconstruirten Drama's, über den nur wen-ge Dichter da- Stück nothwendig daran fallen müßte, wmn auch Lessing in I glücklich hinwegkommen — ist so wirkungsvoll, daß .r gegen der. seiner Recension de- „Graf Effex" von dem englischen Dichter I dritten nicht abfällt. Das Trauerspiel macht bei dieser weisen Bank- diese Ohrfeige al- dramatisches Motiv vertheidigend da- I Oekonomie und namentlich auch vermöge der gewaltig erschüttern- Gegentheil behauptet. Ueber diese beiden sehr gefährlichen Klippen I den Scenen der letzten Acte einen ganz bedeutenden Totaleindruck, ist Laube in seinem Essex glücklich hinweggekommen. Er stellt I Wir hoffen es noch öfter hier zu sehen; unser einheimisches Publi- seinen Helden al- einen zwar stolzen und ehrgeizigen, dabet aber I cum wird voraussichtlich diese interessante Novität sehr dankbar edlen, ritterlichen und im Bewußtsein seiner Verdienste und seiner I aufnehmen. — Wenden wir uns zu der Darstellung, so ist von Unschuld etwa- zu sorglosen Menschen hin. Diese Sorglosigkeit I derselben nur mit größter Anerkennung zu sprechen. Nicht allein, des Effex in dm ersten beidm Acten des Trauerspiels erinnert bei-1 daß sämmtliche größere Einzelnleistungen tüchtig waren, auch das läufig allerdings etwa- an die edle Unbefangenheit de-Göthe'schm j Ensemble war ein so treffliche-, wie es bei ersten Vorstellungen
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