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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.06.1856
- Erscheinungsdatum
- 1856-06-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185606170
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18560617
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18560617
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1856
- Monat1856-06
- Tag1856-06-17
- Monat1856-06
- Jahr1856
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.06.1856
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Bekanntmachung. Nachdem die Hamburg-Bremer Feuerverficherungs-Gesellschaft zu Hamburg von der Königlichen BrandversicherungS - Commission Erlaubniß zur Annahme von Versicherungen für das Königreich Sachsen erhalten hat, ist der hiesige Kaufmann Herr Carl Eduard Julius Hießling heute als Special-Agent gedachter Gesellschaft für hiesigen Stadtbezirk von nnS in Pflicht genommen worden, waS wir hierdurch zur öffentlichen Kenntniß bringen. Leipzig, am 14. Juni 1856. Der Rath der Stadt Leipzig. Koch. . . Schleißner. Bekanntmachung. Die unentgeltliche Einimpfung der Schutzpocken wird auch in diesem Jahre allen unbemittelten Personen jeden Alters, welche in hiesiger Stadt und seren Weichbild, so wie in den unter die Jurisdiction unseres Landgericht- und de- König lichen Krei-amtoS hier gehörigen Ortschaften wohnen, hiermit angeboren. Dieselbe s-ü von und mit dem V. Mai d. I. an während eine- Zeitraums von acht Wochen, und zwar in jeder Woche Mittwoches, Na^kmittaAs von > Uchr an im großen Saale der alten Waage am Markte hier ftattsinden. Leipzig, am 26. April 1856. * Der Rath der Stadt Leipzig. Koch. G. Mechler. Sladtlheoter. Am Abend des 15. Juni sahen wir nach längerer Zeit Göthe's ' „Faust" einmal wieder, und zwar in fast ganz neuer Besetzung. Die Titelrolle gab diesmal Herr Wenzel, von dessen Leistung als . Faust man um so eher etwas Tüchtiges erwarten durfte, als er mehr wie viele andere Darsteller dieses Faches alle zu der Rolle erforderlichen äußeren Mittel mitbringt. Herrn Wenzels Ge staltung war in der That auch eine sehr anerkennenswerthe; die Auffassung des Ganzen kann man nur eine glückliche, die Anlage eine verständige und von tüchtigem Studium zeugende nennen. Dem Darsteller gelang es besonders, den etwas jähen Sprung von dem ln sein Studirzimmer gebannten Faust »u dem plötzlich als Cavalier auftretenden Helden zu vermitteln. An diesem Contrast scheitern nicht wenige Darsteller; es kommt nur zu oft vor, daß bei der Aufführung auf der Bühne der Faust nur in dem einen oder dem andern Charakter zu genügen vermag. Wenn jedoch Herrn Wenzels Leistung gegen dm Schluß der Aufführung hin zu sinken begann und in der letzten Seme namentlich sich bei ihm eine sichtbare Ermüdung einstellte, so ist dem wackern Künstler unter gegenwärtigen Umständen daraus kein Vorwurf zu machen, dmn an vier Theaterabenden hintereinander ist Herr Wenzel nun beschäftigt gewesen, und zwar dreimal davon in äußerst schwierigen und anstrengenden Rollen. Rechnet man dazu noch die unerläß lichen Proben, so wird man eS begreiflich finden, daß die geistigen und physischen Kräfte des Darstellers bei Durchführung einer Rolle wie Faust endlich ermatten mußten. Einige kleine Versehen beim Sprechen, wie z. B. „Klingt dort umher, wo andere (statt „weiche") Menschen sind" und „wandte den Wurm wieder in seine Lieblings -(statt „Hunds-)gestalt" und dergl. werden bei hoffentlich baldiger Wiederholung der Tragödie von dem Darsteller leicht zu vermeiden sein. — Mit großer Spannung sah Referent l 1 4 .t » 2 ^ 1 r , der diesmaliaen Leistung des Herrn Laddey als Mephistopheles mtgegen. Vor einigen Jahren bereit- trat derselbe in dieser Rolle hier auf, doch vermochte er uns damals damit nicht zu befrie digen. Ganz anders erschien der Mephistopheles, den uns der talentvolle und unermüdlich strebende Darsteller diesmal gab; eS bewies diese Gestaltung abermals, welche großen Fortschritte Herr Laddey gemacht, seit er unserer Bühne angehört, und wie er folgreich jein Fleiß und Streben gewesen sind. Es ist die Ver körperung des Geistes der Negation auf der Bühne eine ganz un- aewöhnlich schwierige Aufgabe, weil eben diese Figur mit gleicher Berechtigung von den verschiedenartigsten Seiten aus aufgefaßt werden kann, daher sie auch von jedem nicht bloS copirenden Darsteller anders wiedergegeben wird. Nothwendiger als in irgend einer anderen Rolle ist daher hier eine strenge Consequenz, ein entschiedenes Festhalten des Gesichtspunktes, von dem der Dar steller von Anfang an ausgeht. Diesem Erfordermß entsprach Herr Laddey diesmal vollkommen, und deshalb gelang ihm auch die Lösung der großen Aufgabe. Er gab den Mephistopheles durchaus als Teufel, vermied consequent das Cavaliermäßige und Conversationelle, zu dem der schlagende Göthe'sche Witz leicht Veranlassung giebt. So sehr dieses von Dawison z. B. vor zugsweise hervorgehobene Element berechtigt, ja unserer Ansicht nach selbst auch nothwendig ist, so kann eS doch sehr leicht, bei einem Darsteller, dessen Naturell sich weniger dazu eignet, die ganze Leistung abschwächen. Es war deshalb gut, daß Herr Laddey sich nur an däs diabolische Element hielt uyd die Figur in prägnantester Schärfe wiedergab. Hatte Referenten Herrn Laddey's Mephistopheles als Scolast (nicht Scolar, wie Herr Wenzel sagte) weniger angesprochen, so hob sich die Gestaltung im dritten Acte und besonder- in der ganz vortrefflich dvrchge- führten Seme mit dem Schüler auf eine unerwartete Höhe und behauptete sich auf dieser den ganzen Abend hindurch. Nicht »«tze
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