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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.09.1856
- Erscheinungsdatum
- 1856-09-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185609064
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18560906
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18560906
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1856
- Monat1856-09
- Tag1856-09-06
- Monat1856-09
- Jahr1856
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.09.1856
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Leipziger Tageblatt und Anzeiger. 250. Sonnabend den 6. September. 1856. Bekanntmachung. Die nach der Centralstraße über die Pleiße führende Brücke muß wegen einer nothwendigen Reparatur von Morgen an bis auf Weiteres gesperrt werden und ist daher für Fuhrwerk nicht zu passiren. _ ^ ^ . Leipzig, den 5. September 1856. Der Rath der Stadt Leipzig. Koch. Verpach t u n g. Cs soll der Kuhthurm nebst Garten und sonstigem Zubehör vom 1. April 1857 an auf mehrere Jahre mittels Meist- gebotS, jedoch mit Vorbehalt der Auswahl unter den Licitanten und jeder anderen Verfügung, verpachtet werden. CS werden daher Pachtlustige hierdurch aufgcfordert, sich den L«. September 18Ü6 Vormittags um II Nhr bei der RathSftube, wo inzwischen auch die näheren Eröffnungen auf Anmelden erfolgen sollen, ciuzufindeli, ihre Gebote zu thun und weiterer Resolution gewärtig zu sein. Leipzig, den 2. September 1856. Des RathS der Stadt Leipzig Ainanzdeputation. Vas SchiUtrhaus in Eohtis. Seit einiger Zeit macht das Gerücht die Runde durch alle Blatter, daß das Schillerhaus in Gohlis, das einzige sichtbare Erinnerungszeichen an Deutschlands großen Dichter, welches Leipzig in seiner nächsten Nähe besitzt, verkauft werden und, wie wahr scheinlich, in Privathände übergehen solle. Wir sehr diese Nach richt die Stadt Leipzig, die Wiege und der Sitz so mancher Gei- steSkoryphäe, und das ganze gebildete Leipziger Publicum betrüben muß, läßt sich gewiß aus der Verehrung schließen, die dasselbe vor züglich Schillern und seinen unsterblichen Werken von jeher gezollt hat und zu zollen nie aufhören wird. Drängten sich doch einst Leipzigs Mütter am Ausganae des Theaters, nach der ersten Vor stellung dH Jungfrau von Orleans, um ihren Kindern, die sie auf den Armen hoch emporhielten, den Mann zu zeigen, der solche Meisterwerke schuf, damit sie seine Züge im Gedachtniß bewahren sollten und ihnen für alle Zeiten die Liebe zu seiner Person und seinen Schriften eingepräßt werde. In neuerer Zeit ist diesem CultuS durch die Stiftung des Schillervereins eine festere Gestal tung gegeben und hierdurch auf lange das Mittel geboten worden, diese Verehrung am besten zu bethätigen. In der schönen Aufgabe dieses Vereins liegt nun auch die all jährliche Feier des Schillerschen Geburtstages, die außer andern Feierlichkeiten vorzüglich in einem Festzuge nach dem Schillerhause und der Bekränzung desselben besteht. Der Verein hat das letztere miethweise inne und durch einfache Inschriften dem Beschauer an- gezeigt, daß er hier an der Stätte weile, wo einst Schiller lebte und athmete und wo er sein herrliches Lied an die Freude dichtete. Wie nun, wenn das SchillerhauS durch den Verkauf in un würdige Hände gerathen sollte, uzchH.V. ein Fremder, der Leipzig nicht verlassen will, ohne auch Schiller- einstige Wohnung gesehen zu haben, -war dort ein Haus fände, daS dem ihm beschriebenen ähnlich, an dessen Wand er aber vielleicht keine anderen Worte läse, als: „Hier wird alte- Schuhwerk reparirt", oder dergleichen? Kann man auch annehme», daß gewiß Niemand so daS An denken an Schiller vor dm Augen der Welt verletzen könnte, so wäre es doch eine ewige Schmach für Leipzig, wmn ein solcher Fall wirklich einträte. Der Schillerverein hat nun, wie aus einer jetzt ausgegebenen Aufforderung vom 29. v. M., nach welcher er Aktien zu 5 Thlr. zeichnen läßt, hervorgeht, die Absicht daS Haus anzukaufm, doch fehlen ihm hierzu, weil die für dm Verein eingehenden Gelder zu andern guten Zwecken bestimmt sind, die Mittel, so daß er ohne die Unterstützung Anderer nicht i« Stande sein würde, diese Absicht auszuführen. Von verschiedene» Seiten sind daher auch schon hierauf bezüg liche Aufforderungen und Wünsche laut geworden, und zweifelt mau nicht, daß sich Mänmr finden werden, die zu so edlem Zwecke bereitwillig ein Opfer darbringm. Doch daß dies nicht blos ein zelnen Wenigen Vorbehalten bleibe, sondern daß sich vielmehr die gesammte Bevölkerung der Stadt Leipzig dabei betheiligen, daß auch der Unbemitteltere sein Weniges neben der größeren Gabe des Wohlhabenderen beisteuern und diese Gabe als ein Dankopfer für die Manen Schillers darbringen könne, dies anzuregen ist der hauptsächlichste Zweck unseres Schreiben-. Demnach müßte der Verein noch erklären, daß er außer der Actienzeichnung auch unter 5 Thlr., ja bis zum Reugroschen herab freiwillige Gaben an nehmen werde. Hat nicht Schiller seine Werte für die gesammte Menschheit -schrieben und leuchtet aus chm» nicht der göttliche Strahl der kiebe zum ganzen Volke, zu «Ger», was Mensch heißt und wa ein Herz im Busen träat, diese Liebe zu fühlm und die erhabenen Absichten für sein Wohl zu erkennen und zu begreifen? Giebt e- wohl einen zweiten Dichter, der mit solcher Gluth eindrang in die geheimsten Beziehungen der Menschen und deren hohe Be stimmung mit solchen Worten verkündigte? Und muß nicht ein Jeder sich zu Danke verpflichtet fühlm, daß er durch diese Werke theilhaftig geworden ist eines Schatzes der erhabensten Gedanken, einer Quelle der tiefsten Belehrungen und einer Fundgrube de- Tröste- in bangen Stunden? Hauses, in welchem einst sein Schiller wohnte, beitragen und so einm geringen Dank abstatten zu können für die großen Wohl- thatm, die Schiller durch seine Schriften nicht blos ihm, sondern der gesummten Menschheit bis zur spätesten Nachkommenschaft hat anaedeihen lassen. Mochte der würdige Schillerverein sich der Aufgabe unterziehen, diese Idee zur Verwirklichung zu bringen und dem Leipziger Publi cum die Gelegenheit zu verschaffen, seine Verehrung und Liebe zu Schiller und seinen^ Geisteswerken auf solche Weise zu bezeigen. "' ' hm. Gewiß würde der Segen nicht ausblei L. v.
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