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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.09.1856
- Erscheinungsdatum
- 1856-09-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185609120
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18560912
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18560912
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1856
- Monat1856-09
- Tag1856-09-12
- Monat1856-09
- Jahr1856
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.09.1856
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Mtv Anzeiger. x 256. Freitag den 12. September. 1856. Bekanntmachung. Zum Besten der hiesigen Armen wird Sonnabend den IS. d. M. das Urbild des Tartüffe auf dem Ctadttheater aufqesührt werden. Wir empfehlen diese Vorstellung angelegentlichst der wohlwollenden Theilnahme deS Publicum und bemerken, daß Herr Wilhelm Lucke jn». (Firma I. (5. Lücke) die Güte haben wird, dem Kassen geschäft sich zu unterziehen und daß Bestellungen auf BilletS an der Theaterkasse angenommen werden. Leipzig, den 16. September 1856. Das Armendireetorium. Sladtlheoler. Ein neue- einaktige- Stück, „Musikalische Leide.»" von Jean Richard, ging bei un- am 10. Sept. zum erst« Male in Scene. Der pseudonyme Verfasser hat sein Werk „Lustspiel" genannt, eine Bezeichnung, die nicht ganz richtig, denn da- Stück ist mehr eine Art von Charaktergemälde in dramatischer Form. Der Zweck dieses Stückes ist, das Treiben in der musikalischen Welt zu beleuchten und eine gewisse Art von Zuständen und Person« lichkeiren zu geißeln, die hier wie in allen anderen Kreisen unserer modernen Gesellschaft Vorkommen. Dem zufolge bewegt sich die Handlung auf einem sehr exclusiven Gebiet, das nicht nur für das große Publicum, sondern auch selbst für die Mehrzahl der Musit- dilettanten eine lerr». inooxnitL fein und im Interesse der Kunst und der Künstler selbst auch bleiben muß. Die Achtung und Unbefangenheit, mit denen das Publicum Kunstleistungen aller Art entgegentreten muß — wenn es einen wirklichen Genuß haben will — schwinden gar zu leicht, sobald man dem mit offenem und empfänglichem Herzen bei dem Kunstwerk und dem Künstler er hebenden Genuß Suchenden einen Blick hinter die Coulissen oder überhaupt in das Getriebe der Kunstwelt gestattet — wenn jene Achtung und frische Naivetät nicht endlich gar unter solchen Ver hältnissen einer kritiksüchtigen Blasirtheit weichen. Aus diesem Grunde ist Referent ein Geaner aller der Dramen, in denen die Schattenseiten der Kunstzustände und der künstlerischen Persönlich keiten vor den Augen des Publikums enthüllt werden. Den schlimme« Dingen dieser Art entgegenzutreten und faule Zustände zu bessern ist Sache der Kunstzeitschriften und überhaupt der Presse; hier macht dergleichen Polemik auf den Uneingeweiht« bei weitem nicht in so hohem Grade den für den Kunstgenuß im Allgemeinen nachtheiligen Eindruck, wie bet lebendiger Darstellung aus der Bühne. In neuerer Zeit Hab« sich die Bühnendichter vielfach mit Stoffen aus der Musikwelt beschäftigt, aber Keiner hat unseres Wissens bis jetzt diese Zustände in em so grelles Lichtaestellt, wie Jean Richard. R. Btnedix z. V, L» bei drr Wahl des Stoffes zu seinem Lusttziele „Da- Concett" glücklicher gewesen; er geißelt nur die Musiktreiberei der Dilettanten in einer kleinen Stahe. Die ^ tüguen und Kab§leo, das musitzalische Aopfttzum nyd die tws He.au Michurd in seinem Stücke vor- chinas var, wenn auch nicht so cvncentnrt und einflußreichen Gegner es Lausende von - - ^ ^ . , Rhythmen giebt. Daß dieser Compamst ejne Sängerin liebte die ebenfalls zurück- gefetztwird, lregtsehrnghefind ist ans schon oft dag/nvesen. Weniger häM bchche e- ,-Homn,en ..)tzlLM WM HvAde ein Deus ex in der Gchaft vmr einflußreiche« musikalischen Persön lichkeit k-WM, um das Paar trotz des erlittenen FiaSco fir ein trägliche musikalische Stellungen zu engagiren, nebenbei auch ein« zopfigen Capellmeister abzuführen, einen perfiden Literaten zu bla- miren und eine italienisirte Kunstmutter zu entlarven. Sehr hübsch sind aber einige Figuren des Stückes dem Verfasser gelungen. Es sind diese namentlich der Eapelldiener Klein, die Giacomina Sala- mandrini und deren Tochter, die Elavier-VirtuoDi Elena; selbst auch der Capellmeister Stampfer, der Literat Schreiber und der Kunstenthusiast Baron v. Heuler sind aus dem Lebe» gegriffene Persönlichkeiten. Der Componist Hellmuth und die Sängerin Marie Leonhard vermögen jedoch nur wo«- Interesse zu gewähren» vr. Wolfram ist eben nur der veus ex — Trägt das Ganze in der Anlage und Ausarbeitung »och den Stempel der Anfängerschaft, so zeigt sich doch auch trotz des noch mautzcknden Bühnengeschicks und der starken U«Wahrscheinlichkeiten Latent für dergleichen leicht gehaltene dramatische Arbeiten, und wir hoffen daher, dem Dichter auf diesem Gebiete nicht zum letzten Male begegnet zu sein. In der uns vorgeführten Form ist das Stück zu breit; einige recht starke Striche werden ihm bei der Wieder holung nur von Vortheil sein. — Die in den intereffayteren Rollen beschäftigten Darsteller — Herr Ballmann (Klein),. Herr Denzin (Stampfer), Herr Böcke! (Baron v. Heuter), Herr Strenz (Schreiber), Frl. Huber (Salamandrini) — leisteten Tüchtiges und gaben oft sehr Ergötzliches. Auch Frl. Gron- dona H. gab das Wunderkind Elena recht hübsch, wie Frl. Ungar als Marie Leonhard aus der wenig dankbaren Partie zu machen suchte, was möglich war. Weniger kann man daS von Herrn Rö ficke in der Rolle des Componisten Hellmuth sagen. Es fehlte dieser Leistung an Schärfe und an poetischem Anflug, durch welche die an sich allerdings nicht sehr interessante Figur etwas hätte gehoben werden können. Mit Anstand und Würde führte Herr Behr die Rolle deS Vr. Dvtftam durch. Den Rest des Abends füllte das Lustspiel „TaNtchen Un verzagt" von C. A. Görner aus. Die Harrptrtzike in dem selben gab Frau Eicke und errang damit einen anständige» Erfolg, der ihr umsomehr zur Ehre gereichte, als wir diese Rolle »o* Karzern erst von einer berühmt« Gastin gesehen hatten. Außer der Partie der Jda, welche Frl. Ungar recht hübsch gab, war« alle wesent lichen Rotten so besetzt, wie bei der letzten Aufführung des Lust spiels, Vas auch diesmal im Allgemein« gut ging. Ferdinatzd Gleich. 2ur Frage über das Schiilerhaus in Hohlis. Kann dieses HauS von dem Besitzer, oder von den Hypotheken- Gläudigern für eine dem reell« Werth entsprechende Summe er mord« werden, so werden sich dazu gewiß die Mittel finden. Soll aber damit in der Voraussicht, daß der Schiller-Verein dasselbe um jeden Preis an sich bUnge, ryOtth sine Sp-culatistt getrieben
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