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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.11.1856
- Erscheinungsdatum
- 1856-11-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185611231
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18561123
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18561123
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1856
- Monat1856-11
- Tag1856-11-23
- Monat1856-11
- Jahr1856
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.11.1856
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uart rsazi. , vo« und. Anze i^g e r. ^ S28. Sonntag den 23. November. 1856. Buon -m. ^ann orgt»: ter l und en. ü»»i» sirer. ufeld. iopoliö; noch in lerbörft. nbau«. Nb. vierr. Kirn. ndon. ndau». ssrnz. »rg. >erg. Rom »um. berg. amburg -den. im bürg. Kürnbrrg. am «aviere. snbon. So h l en-Ang el eg enh eit en. Unter dieser Überschrift befindet fich in Nr. 323 d. Bl. etn Aufsatz, der für den mit den Verhältnissen nur einiMmaßen Be kannten keiner Erwiderung bedarf, da die gänzliche Unkenntniß rbm dieser Verhältnisse in demselben nur allzu klar zu Tage liegt; allein für das größere bei dieser Angelegenheit sehr stark betheiligte Publicum dürfte es doch wohl angemessen sein, dir. Sache in ihrem wahren Lichte und die Gründe der bis jetzt noch sehr mäßigen Steigerung der Kohlenpreise darzulegen. Diese Gründe find zweierlei, nämlich Mangel, an Arbeits kräften und vermehrter Bedarf, welche wieder ihren Ursprung haupt sächlich in einer und derselben Ursache haben, nämlich in dem so erfreulichen Aufschwünge, den die Industrie und vorzüglich die Fabriken des Erzgebirges und des Voigtlandes in der letzten Zeit genommen haben, wodurch» erstens eine große, ja sehr große An zahl Arbeiter, die die frühere Stockung ihres erlernten Gewerbes gezwungen hatte, in den Kohlenwerken Arbeit zu suchen, diese letzteren verlassen hat, um vorläufig auch gegen erhöhten Lohn nicht dahin zurückzukehren, weil sie selbst bei geringerem Verdienste ihre gewohnte, ihrer meistentheilS schwächlichen Körperconstitution mehr angemessene Arbeit der sehr beschwerlichen in dm Kohlm- werken vorziehm, rmd vom -«wem Herzen wünschen wir, daß der schwunghafte Gang 'der Industrie von recht langer Dauer sein möge und sie für'- Erste nicht wieder gezwungen sein möchten, zu der ihnen ungewohntm Beschäftigung zuruckzukehren. Ein anderer Theil der der Industrie nicht angehörenden Arbeiter hat die Kohlenwerke verlassen, um sich bei der lohnenderen Arbeit an den Eisenbahnen, welche einerseits von Zwickau nach Chemnitz, andererseits von Zwickau nach Schwarzenberg gebaut werden, zu betheiligen, und somit wird eS wohl keiner weiteren Erörterung brdürfm, daß in den Kohlenwerken wirklicher Mangel an Arbeits kräften besteht. Schwerlich aber wird man wohl den KohlenwerkS- btsihern zumuthen können, durch übermäßige Erhöhung der Arbeits löhne die verlorenen Arbeitskräfte wieder heranzuziehen zu suchen, denn während ihnen zwar jetzt ihr Product zu erhöhten Preisen so zu sagm unter den Händen weggerissen wird, so kommen nach ! diesen Zeiten auch wieder stille Zeiten, und dann ist eine Herab setzung der Löhne und Entlassung der überflüssig gewordenen Arbeiter eine sehr precaire Sache; was aber die jetzt bestehenden Löhne be kifft, so haben wir nur abermals die Unkenntniß deS Einsender- de< quälst. Artikels zu bedauern, da es nur eines Blicke- auf die Bevölkerung Zwickau'- und dessen Umgebung bedarf, um sich zu überzeugen, in welchem Wohlstände sich dieselbe befindet, wa- doch »ohl sicherlich bei gedrückten Löhnen der Fall nicht sein könnte, da Vettler von Profession dort zu den Seltenheiten gehören und höchsten- hie und da eine durch Gebrechlichkeit und Alter zur Arbeit unfähige Person die öffentliche Wohlthatigkeit in Anspruch nimmt. Der zweite Grund der Preiserhöhung, vermehrter Bedarf, er klärt sich leicht durch da- oben im Allgemeinen über den augen blicklich blühendm Zustand der Industrie Gesagte, indem nicht allein die um diese Zeit gewöhnlich iry Gange befindlichen Etablisse- mmte in vollem Betriebe sind,:,sondern auch viele andere, die sonst feierten, jetzt ebenfalls ihre Arbeit wieder aufgegriffen haben und dm Consum natürlich abermals auf unerwartete Weise ver mehren. Schließlich nun dürfm wir wohl in dieser Beziehung den so ungewöhnlich früh eingetretenen Winter nicht unerwähnt lassen, denn nur der, der das Geschäft kmnt, weiß, was ein Monat Winterbedarf mehr bei dieser Branche sagm will, und glaub« wir somit dm zweiten Grund zu der, wie wir schon oben sagten, in.Betracht der obwaltenden Verhältnisse noch immer sehr mäßigen Preiserhöhung, den vermehrten Bedarf, klar und deut lich dargethan zu haben. Aus allem diesen wird jedem Unbefangenen wohl hinreichend einleuchten, daß es sich hier nicht um böswillige Machination weder von Seiten der Grubenbesitzer noch der Kohlenhändler handelt, auf welche der Einsender des erwähnten Artikels hindeutet, sondern daß durch einen Zusammenfluß unvorhergesehener Umstände die fragliche Preiserhöhung, wie das so häufig in allen andern Ar tikeln der Fall ist, bewirkt wurde und wir können es keineswegs billigen, beim großen Publicum eine Claffe ehrenwerther Leute ver dächtigen und in ein gehässiges Licht stellen zu wollen, was bei der herrschenden und wie es scheint nicht weichen wollenden Theurung aller ersten Lebensbedürfnisse jetzt gerade am sehr Unrechten Orte sein dürfte. Lächerlich aber, wir können uns des Ausdruckes nicht enthalten, finden wir die Aufforderung an die Regierung, die der Schluß des genannten Aussatzes deutlich ausspricht, sich in die Sache zu mischen ; dmn die Zeiten Josua'S, wo Gott der Sonne gebot stille zu stehen, sind vorbei und unsere erleuchtete Regieruna bedarf sicher derartiger Rathgeber nicht, wenn es sich um da wirkliche Wohl des Volkes handelt, da- wir aber bei einer Preiserhöhung von 1»/, Pfennig für die Metze Steinkohlen nicht gefährdet sehen, da es außerdem noch Braunkohlm und Torf in Ueberfluß und ru dM-e» PreiftM giedt. Wir enthalte« uns in dessen auf andetefihr eigmthümliche, in dem mehrerwähnten Aussatze enthaltme Phrasen einzugehm, wie z. B. „der Kohlmschachks- besitzet, die doch nur durch einen glücklichen Zufall in den Besitz von Ländereien gekommen sind, auf denen sich Kohlenlagerungen ergaben und die dadurch reich geworden sind", was stark nach Prudhomme's bekanntem „la propriötö, esst 1s vol" riecht und vielleicht 8 Jahre früher Anklang gefunden haben dürfte, und schließen damit, zur Be ruhigung des Publicum- mitzutheilen, daß an wirklichen Mangel von Steinkohlen nicht zu denken ist, da schon von den hiesigen Kohlenhändlern die nöthigm Einleitungen getroffen sind, daß der Ausfall an Awickauer Kohlen durch Zufuhren au- dem Plauen- schen Grunde gedeckt werden wird und obgleich diese Kohle der Awickauer in Qualität bedeutend nachstehr und auch überhaupt unter dm obwaltenden Umständen eine Preisermäßigung in diesem Winter nicht zu gewärtigen sein dürfte, so braucht doch Niemand die Furcht zu hegen, daß er gegen sein Geld nicht Kohlen erhalten könne und zwar selbst gegen eine nur kleine, kaum fühlbare Preis erhöhung. ^ Offtetelle PretSuottruuae« der Leipziger ivel- und Prudueteutzaudeid-Bbrse Sonnabends am 22. November 1856. Rüböl looo: 17»/, «F Briefe; p. Nov.: ebm auch17?/»»F Br.; p.Nov., Dec.: 17^/4 Br.z p. Dec., Jan.: 17r/,*L Br. Leinöl loco: IS-/» Br..-*- Mohnöl looo: 20 «P «r. Weizen, 8V 8, vraun, looo. ftine Waare 76*/» Br., 74, 75 und 75i/,-Ol bez.; geringere Waare 7S «F Br., 72 und 73 bez.; mit etwas Auswuchs: 60 Br. Roggen, 84 8, looo: 49 Br., 50»/,, 50, 49 und 48»/, bez.; in 8 Tagen zu liefern: 48»/, Br.; p.Nov.: 48 »F Geld. Gerste, 748. looo: 41 Br., 40 und 40»/, »F bez. Hafer, 54 8, looo: 20»^ und 21 bez. I Spiritus looo: 36 Br., 35, 36 und 37 aL bez.; p. Nov.: 36 und SB»/« zbez^p. Dec.: 35 G.; p. Jan. — Mai, in gleichen Raten. 34»/, «F Br. und bez..
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