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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.05.1852
- Erscheinungsdatum
- 1852-05-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185205113
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18520511
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18520511
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1852
- Monat1852-05
- Tag1852-05-11
- Monat1852-05
- Jahr1852
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.05.1852
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^ 132. d-n M»i. 1852. Generalverordulm- des Ministeriums des Innern, die Einsendung der vorschriftmäHige« Freiexemplare der in Sachsen erscheinenden Zeitschriften an daS Ministerium deS Innern betr. Mit Bezugnahme auf die unterm 18. November vorigen Jahre- erlassene Generalverordnung des Unterzeichneten Ministeriums, und um die nach Maßgabe der letztem von der Postanstalt auszuübende Controle über die rechtzeitige Versendung der nach tz. 20 des Gesetze-, die Angelegenheiten der Presse betreffend, vom 14. März 1851, an da- Ministerium de- Innern abzugebenden Freiexemplare von Zeitschriften möglichst zu erreichtem, werden die Herausgeber von Zeitschriften oder wer sonst nach tz. 20 de- erwähnten Gesetzes zu Einreichung eine- Pflichtexemplar- an da- Ministerium des Innern verbundm ist und von den, nach Inhalt der Generalverordnunq vom 18. November vorigen Jahre- eingeführten Quittungsbüchern Gebrauch machen will, auf den Wunsch de- Finanzministeriums andurch anaewiesen: 1) die Pflichtexemplare jeder Zeitschrift gesondert und einzeln zur Post aufzugeben, 2) solche zu diesem Behufe nicht sowohl unter Kreuzband (zwei Papierstreifen über- Kreuz) als vielmehr blo- unter Schleife (einen Papierstreifen) zu legen und dabei endlich S) die Zeitschrift dergestalt zusammenzulegen, daß deren Titel, Jahreszahl und Nummer von außm ersichtlich bleibt, mithin die jedesmalige Entgegennahme derselben au- der Schleife zur Vergleichung der Einträge in dem Quittungsbuche rc., bei der Aus- gabepostanstalt nicht erforderlich wird. Gegenwärtige Generalverordnung ist in Gemäßheit tz. 21 de- Gesetzes vom 14 März vorige« Jahre- in sämmtlichen daselbst bezeichneten Zeitschriften, mit Ausnahme der in der Stadt Dresden herau-tvmmenden, abzudrncken. Dresden, den 24. April 1852. M1»1chert»«Veck I » »er«. v. Friesen. Stadttheaterzu Leipzig. Der Sonntag ließ uns nach Jahresfrist einmal wieder Schil ler- „Johanna von Orleans" erscheinen und zwar in der Person der Frau Bayer-Bürck. Die Aufführung der Tragödie war weder gelungen noch mißlungen zu nennen. Schiller hat in derselben zwei Fehler gemacht, die eine vollkommen gute Darstellung immer und überall zur Unmöglichkeit machen werden: einmal hat er das Element de- Uebernatürlichen so stark untergelegt, daß die Macht der Wahrscheinlichkeit großen Abbruch erleidet, zum Ande ren hat er die Bedingung meisterhafter Darstellung nach zu vielen Seiten hingestellt; die Gmies und au«gebildeten Talente sind bei keiner Bühne in so reicher Zahl vorhanden, daß einem so umfäng lichen Ansprüche genügt werden könnte. Hieraus erklärt stch, daß die Aufführung mehrfach den Gegensatz von derjenigen Wirkung hervorbrachte, die die Tragödie Hervorbringen soll. Frau Bayer- Bürck gab die Johanna und zwar in einer Weise, daß der gute Ruf ihres Namens vollkommen seine Rechtfertigung fand, doch ist nicht zu leugnen, daß ihre Johanna bei weitem die Größe ihrer Julia (in „Romeo und Julia") nicht erreicht, daher auch der Johanna sp tobende Applause nicht zu Theil wurden, als der Julia. In her Rolle selbst aber ließ sich noch ein Unter schied zwischen der Darstellung im Dialog und Monolog machen. In jenem errang Fra« Bayer-Bürck eine größere Wirkung als in diesem, und währmd so die glänzende Partie de- 4. Aufzugs von „Die Waffen ruhn^ bi- „Ach es war nicht meine Wahl" ohne bedeutenden Eindruck vorüberaing, machten viele unbedeutende Stellen des Dialog- eine überraschend gute Wirkung. Schiller hat den Schluß de- Prolog- und der sämmtlichen fünf Acte der Johanna zugetheilt und ihr vorzugsweise die Mimik für diese Hauptpuncte als Wirkung-mittel angewiesen. Entschie den glückte der Schluß de- 1., 2. und 5. Actes; der de- dritten und vierte« dagegen ließ Wünsche übrig, namentlich hätte am Schluß de- vierten diejenige Mimik mehr Sichtbarkeit und Kraft gewinnen dürfen, die Schiller selbst umständlich („Bei seinem Anblick giebt sie da- erste Zeichen der Empfindung rc.) angegeben hat und welche Angabe er durch Einsetzung de- Wortes „rasch," nämlich „geht rasch ab" hätte vollständig machen sollen. Dagegen aber verdient Frau Bayer-Bürck wiederdaS größte Lob für ihre Haltung in den Kampffcenen, nämlich für ihre edle Mäßigung, wodurch die Aesthetik durchaus erhalten wurde; denn in der Regel werden diese Scenen von dm Heldinnm der Bühne durch zu große Bravour in da- Bereich de- Komischen gebracht. Wir nehmen nicht die Johanna, sondern die Julia als Normalmaaß für die Künstlergröße der Frau Bayer-Bürck und sehen mit freudi gem Verlangen ihren femeren Gastspielen entgegen, wünschend, daß dieselben zahlreich seien. — Die zweite Damenrolle (Agnes Sorel) war mit Fräulein Rauch nicht günstig beseht. Fräulein Rauch sprach manche- gut, aber hatte durchaus kejn Spiel, was uns desto mehr verwundert, da AgneS Sorel eine Rotte ist, die einer jungm Darstellerin Gelegenheit bietet, sich in Werth m setzen und empor zu bringen. In Rücksicht auf die GAvächm dieser Darstellerin hatte auch wahrscheinlich die Regie die schöne zweite Scene de- 4. Aufzug- gestrichen; und da- war gewi^-sehr ver ständig, wenn auch zu bedauem. Unter den Herr« verdimen das entschiedenste Lob Herr Rudolph (Dunois) und Herr Stürmer (Burgund) und wurde der erste eben so mit Recht durch laute BeifallSzeichm belohnt, als der zweite sie verdient hätte. Herr Bellosa Hielt sich als König recht gut Und gab auf's Neue erfreuliche Beweise, daß er mit Eifer <m sich arßettet. Wir treten endlich auf englische Seite, wohin Schiller nur kleine Rollen gegeben hat. Die 1. Scene des 2. Auftug- echietk^urch ru fin stere Abfassung und zu starken Pathos ecke falsche «rkung; hier ist der Glaube an die Wendung de- Kktegsalücks noch nicht voll ständig; hier will der S^ott mehr Platz haben und er nur findet Einklang mit der Art de- Gezänk». Daaegen glückte es Herrn v. Otheg raven (Lionel) sehr im Kampfe mit Johanna und in dem fünften Acte. Herrn Kläger (Talbot) gelang die Sterbe scene, während die Partie „Sie hören nicht rc." ihm mißlang, da er durch stückweise» Hwvoestoßm dir Rede und zu wertig stolze
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