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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.10.1852
- Erscheinungsdatum
- 1852-10-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185210200
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18521020
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18521020
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1852
- Monat1852-10
- Tag1852-10-20
- Monat1852-10
- Jahr1852
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.10.1852
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Anzeiger. ' 7, - .1- -V ^ - -_7 .-.——7 — --.- 294. Wtitt*»och den 2V. Oktober. 1852. Bekanntmachung. Wegen der Vornahme einer nothwendigen Reparatur an dem Steigheerde der Nonnenmühle muß der Pleißenfluß auf einen Tag abgeschlagen werden, und es soll dies am 22. d. M. stattfinden. Da in dessen Folge von den Künsten Röhrwasser an dem gedachten Tage nicht geliefert werden kann, so bringen wir dies hiermit zur öffentlichen Kenntniß. Leipzig, am 18. Oktober L8L2. Der Rath der Stadt Leipzig. Koch. Bekanntmachung. Von Unterzeichnetem Haupt-Steueramte werden die Herren Inhaber der Meß- und laufenden Conti hiermit aufmerksam gemacht, daß die Duplicat-Certificate, oder, ak deren Stelle Certificat-Verzeichnisse über in der jetzigen Michaelis-Messe verkaufte Waarenposten spätestens bis Donnerstag den 21. Dctober n. e. Abends « Uhr, an welchem Tage der Abschreibungstermin für gedachte Messe abläuft, an die Conto-Buchhalterei, woselbst Formulare von obigen Cer- tificat-Verzeichnissen in Empfang genommen werden können, einzureichen find. Leipzig, den 12. Oktober 1852. - Königlich Sächsisches Haupt« Steneramt. Bekanntmachung. Diejenigen Herren Studirenden, welche gesonnen sind, um die, für den gegenwärtigen Winter zu vertheilenden Königlichen Holz- stipenvien sich zu bewerben, werden, unter Verweisung auf die, an Universitätsgerichtsstelle sowohl als im Convictorio und am schwarzen Brete angeschlagene Bekanntmachung vom heutigen Tage, hierdurch veranlaßt, längsten- bis zum 6. November d. I. bei dem Endesunterzeichneten in den, in gedachter Bekanntmachung 8ud 6 angegebenen Stunden im Universitätsgericht allhier sich zu melden. Leipzig, am 18. October 1852. I)r. G. Morgenstern, Univ. - Richter. Stadttheater zu Leipzig. Wir sahen am Montag die Wintersaison durch zwei Novitäten eröffnen, nämlich ein kleines Lustspiel von G. zu Putlitz, be titelt „Seine Frau," und ein zweiactigeS, nach dem Fran zösischen von Birch bearbeitetes Lustspiel mit dem Titel „Der galante Abbe." DaS erstere ist auf zwei Verlegenheiten her vorrufenden Täuschungen fundamentirt, von denen die erste keine, die zweite daaegen desto größere Wichtigkeit in Anspruch nimmt. Eine junge Dame, Namen- Helene v. Dochfeld, wird auf der Reise zu dem väterlichen Wohnsitz von der Kälte gezwungen, auf dem Schlosse deS Herrn v. Nord eck abzusteigen. Die Kalte drängt zu dem Wunsche, die Nacht hier zu weilen, und da- Ge fühl de- Anstande- hängt daran den Wunsch, daß der Herr de- Hause- verheixachet fein möchte. Kammerdiener und Kllmmer- jungfer de- Herrn v. Nord eck, zufällig ein Ehmaar, suchen hinter de- Herrn Rücken dem Uebelstande, daß der Herr ledig ist, da durch abzuhelfen, daß die Kammerjungfer sich al- Frau v. Nordeck präsentirt. Allein sie wird von Helene als eine alte Bekannte augenblicklich decouvrirt. Dennoch bleibt die Lüge, daß Rordeck vecheirathet sei, in Kraft ; ja, Helene selbst erweitert dieselbe, indem sie ihm, den sie zufällig auch al- einen alten lieben Freund erkannt hat, eine Freundin zur Frau förmlich octroyirt. AuS dieser Täuschung vorzugsweise ist die komische Situation hergeleitet. Aber dieser Kem der Sache erweist sich auch schleich al- chr lahmer Fuß. Die ganze Combination ist keine natürliche und recht ge sunde. und da für jene Täuschung die Hauptscene viel zu breit zugemeffen ist unk die Verlegenheiten, mit denen sie gefüllt ist, alle nur einer Art und augenblicklich vorübergehend sind, so konnte natürlich eine warme Theilnahme nicht entstehen; ja, im Gegen teile erzeugte sich wohl ein Mißbehagen, welche- sich denn auch einige Male in der Unruhe de- Publicum- kundgab. Dennoch -ab da- kleine Stück zu manchem heiteren Gelachter Anlaß und wurde im Ganzen so durchgelassen, daß e- etwa noch einige Male auf der Bühne erscheinen kann. Die Aufführung, an welcher die Damen Schäfer und Liebich und die Herren Rudolph, Ballmann und Lobe betheiligt waren, war eine recht gute. Zum größten Theile hat das Stück wohl auch dieser sein leidliches Geschick zu danken. — Das zweite, „Der galante Abbe," erwieS sich als ungleich werthvoller. Wenigsten- sind in diesem Stücke Charaktere gezeichnet und nicht zu alltägliche Figuren auf gestellt. Der Abbe z. B., den Herr v. Othegraven vortrefflich darstellte, ist eine jener seltsamen pietistischen Personen, welche sich zu Gunsten der religiösen Seite der Begriffswelt die freudespen dende weltliche zu verachten zwingen und ihre Verkehrtheit an diesem Zwange nicht begreifen, dem sie halb unbewußt nur zu gem ent schlüpfen. So ist Skolastiska, welche zu gleichen Theilen ihre Kräfte dem Kirchendienst wie dem Dienst im Sünden Haus der großen Oper widmet, eine nicht weniger interessante Person. Krau Eicke stellte sie trefflich dar. Nicht minder interessant er scheinen der junge Componist Albert, der in der Klemme zwischen der Verehrung der Oper und der Freundschaft des moralwüthigen Abbe eine eigenthümliche Situation hat, und da- Fräulein Bräu men ard, in der sich vollständig die Natur der Bühnenkünstlerin, wie sie im Allgemeinen gedacht wird, auSmalt. Herr Böckel und Frau Günther-Bachmann waren die Darsteller. Sie ließen nichts zu wünschen übrig. Letztere wurde mehrere Male stürmisch applaudirt. Die übrigen Rollen de- Stücks sind weniger wichtig und wurden von Fräulein Liebich und den Herren Pauli, Stürmer, Menzel gut gespielt. Doch erwärmte auch diese- Stück nicht, obschon die demselben zu Grunde gelegten Ele mente der Komik entschieden zum Vortheil sind. Die Ursache lag in der Forcirung mancher Situationen und in der grotesquen Form der au- der Handlung hervorgehrnden Witze, die jedenfalls dem
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