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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.11.1852
- Erscheinungsdatum
- 1852-11-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185211277
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18521127
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18521127
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1852
- Monat1852-11
- Tag1852-11-27
- Monat1852-11
- Jahr1852
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.11.1852
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"Anzeiger. -IS 3S2. Sonnabend den 27. November. 18S2. Da» siebente Gewandhaus-Loncert am 25. November. Bei allem Festhalten am vorhandenen Classischen, besonders im Felde der Symphonie, ist die Direktion stets beflissen gewesen, auch neue Schöpftingen vorzuführen. So wurde heute mit einer neuen Symphonie von Kufferath das Concert eröffnet. Es konnte sich da- Werk jedoch eine sehr günstige Beurtkeilung von Seiten de< Publicum- nicht erwerben. Im ersten Satz waren die sehr gewöhnlichen Thema - mit vielem Fleiß verarbeitet, die Bearbeitung wurde aber breit und erhob sich eben nicht über da- Gewöhnliche. An der Spitze de- Adagio stand eine weder natür liche noch irgend schöne Melodie. Am Gelungensten schien da- Trio im dritten-Satz. Der letzte fußte wieder auf einem höchst trivialen Thema, au- dem nur ein genialer Künstler etwa- Schöne- hätte machen können. Dem Ganzen fehlte ein innerer organischer Zusammenhang: die Musik, weil ihr da-Melodiöse abgeht, macht und htnteriäßt keinen Eindruck. — Wie sich Fräulein Büro mit jed-M Eoacert mehr die Achtung de- Gewandhau-publicum- für ihre gediegenen GesangSleejkmgen erwirbt, so auch heute durch den m jeder'Beziehung untadelhasten und vorzüglichen Vortrag der große« und schweren Scene und Arle von Mozart. Die Beglei tung mit obligater Violine von Herrn Eoncertmeister David war im höchsten Grade fein und schön, und da- ganze Stück so zu hören, «in musikalischer Genuß. Auch die beiden Lieder sang Fräu lein Bury gewiß seht vorzüglich, aber eS ist die- nicht ihr Feld, eS fehlt ihrer Stimme die hierzu unbedingt erforderliche eigentüm liche, zum Herzen dringende Innigkeit. Dürfen wir die sehr zu schätzende Sängerin auf etwa- aufmerksam machen, so bitten wir, daß sie den Vocal « etwas reiner ausspreche ; sie sang heute „mein - - - - ' i. : > ' - ' : ' Harz, bewahran, stellan, brechan." — WaS sollen wir über den Gast sagen, der dem heutigen Concert seinen Glanz verlieh? Fräulein Emma v. Staudach, Pianistin au- Wien, ist eine außerordentliche Erscheinung. Jugend, überaus liebenswürdige Persönlichkeit, der schönste Anschlag, eine Kraft, wie sie außer Clara Schumann keine Clavierspielerin ;e gehabt hat, da- einschmeichelndste Pianissimo, höchste Technik, der ruhigste Anstand beim Spielen (wo weder Kopf noch Oberkörper mit arbeiten) und die schönsten Hand- und Armbewegungen, und dazu vollständige Beherrschung de- Vorzutragenden, sowohl geistig als äußerlich se ist un- lange nicht ein so feste-, entschiedenes und doch dabei un gezwungen erscheinendes Zusammcnspielen mit dem Orchester vor- gckommen), diese und noch manche andere Vorzüge zieren diese junge Künstlerin und wurden von ihr in dem herrlichen 0 moll- Concert von Beethoven auf - Glänzendste entwickelt. Auffallend, aber durchaus nicht unangenehm, war un- die Auffassung der Introduktion zum zweiten Satz. Diesen spielte Mendelssohn ganz zart und pirmo, Fräulein v. Staudach kräftig und energisch; und eS wird Niemand leugnen tonnen, daß beide Auffassungen gutgeheißen werden können. UnS ist sogar da- starke Spielen rich tiger erschienen wegen de- Contrasts, denn da- Orchester fällt mit derselben Melodie pi»ni8simo ein. In den Variationen von Thal berg zeigte Fräulein v. Staudach, daß für sie auf dem Plano- forte keine Schwierigkeiten eristiren. Zu Eröffnung des zweiten Theils genossen wir die vorzügliche Arrfführung der Hedriden- Ouvertüre von Mendelssohn, zum Schluß de- langen, aber unter haltenden Concert- die Freischütz-Ouverture, zu langsam anfangend, in der ersten Hälfte unpräcis, nachher aber in der gewohnten Vollendung und höchst wirksam zu Ende geführt. Vom 20. bis 26. November sind in Leipzig begraben worden: Sonnabend den 2V. November. Johann Gottlieb Böhr, 73 Jahre alt, Bürger, Tischlermeister und Hausbesitzer, in der UniversitätSstrafic. Friedrich Wilhelm Höfer, 12 Jahre alt, Burger- und Kaufmanns Sohn, in der Katharinenstraße. AGna Caroline Sachse, 1*/» Jahre alt, Stadtgericht-Nuntius Tochter, im Kupsergäßchen. Johann Georg Christian Jantzen, 44 Jahre alt, Kammmachergeselle aus Hamburg, im Jacobshospitale. Sonntag den 21. November. Friedrich Wilhelm Sandmann, 02^ Jahre alt, Burger, Kürschnermeister und Hausbesitzer, im Brühl. Johann Jaeob H amen et, 432/4 Jahre alt, Bürger und Schneidermeister, in der Reichsstraße. Sophie Christiane Rohland, 72 Jahre alt, Markthelfers Wittwe, im Halle'schen Gäßchen. Ein todtgeb. Mädchen, Wilhelm Bertrand's, Kattöts Tochter, in der Reudnitzer Straße. Ein üneyel. Mädchen, 16 Wochen alt, in der Antonstraße. M 0 ntag den 22. N 0 vember. Marie Töpfer, 2*/, Jahre alt, tönigl. sächs. Hauptsteueramts-ControlemS Tochter, in der Holzgassr. Anton Q-car Louis Kling er, 15 Wochen alt, Bürgers und Seisensiedermeisters Sohn, in der Petersstraße. August Sich, Bß Jahre alt, Ergatreuarbeittr, im JacobShoSpitale. Johann Christian Wilhelm Leytk, 30 Jahre alt, Schneideraeselle, im Jacobshospitale. IlOßw AdoAh Heyne, 7 Jahre 6 Moflate cklt, Glasernreisters Sohn, in den Thonbergsstraßenhäusern. Schluß GAMv Kaüfntanrij 13 Wochen alt. CigarrenarbeitcrS Sohn, im JacobShoSpitale. Em UWchei. Mädchest, 0 Wochen alt, in der Ulrichs gaffe. ^ - Dißustag den 23. November. Marjl D§«othee Hol Hera, 71 Jahre alt, Bürger- und Kaufmanns Wittwe, am Königsplahe. Georg Lahüsen, 54 Jahre alt, Particuliar aus Achim, am baierischen Platze. Auguste Emiti« Rappika, 25 Jahre 8 Monate alt, Bürger- und Restaurateurs Ehefrau, in der hohen Straße.
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