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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.12.1852
- Erscheinungsdatum
- 1852-12-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185212169
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18521216
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18521216
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1852
- Monat1852-12
- Tag1852-12-16
- Monat1852-12
- Jahr1852
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.12.1852
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, - kt.» und Anzeiger. SSI Donnerstag dm 16. December. 18S2. «W Der Sa;ar. Wenn die liebe Weihnachtszeit vor der Thür, da zeigt sich ein gar geschäftiges Treiben, ein Rennen und Wogen aus den Straßen, alle Läden prangen im festlichen Glanze, geschmackvolle Aufstellung, glänzende Beleuchtung stellen die au-gebotenen Waaren in das vortheUhasteste Licht, und indeß so der Verkäufer Alle- aufbietet, seine Waaren an den Mann zu bringen, verdoppelt der Arbeiter seine Kräfte in den langen Winterabenden, entzieht sich einen Theil de- so stärkenden Schlafes und legt sich manche andere Entbehrung auf, nur um für da- Verdiente den Seinigen auch eine Weih- »achtSfteude bereiten zu können. Denkt jetzt doch Jeder darauf, wie er erfreuen will, denn die Freude seiner Lieben ist auch die seinige. Wie gern arbeitet er daher auch jetzt, wie wenig fühlt er die Beschwerden! Bietet ihm doch die Liebe, die Freude der Seinen hundertfachen Ersatz dafür. Mit ängstlicher Sorgfalt sucht jetzt Jung und Alt die Wünsche geliebter Personen zu erforschen, Alles eilt von Straße zu Straße, um Etwa- aufzufinden, was jene erfreuen könnte, und gar viele, vorzüglich dem Geschäftsmanne und Gelehrte» so wichtige Zeit wird verlausen, nicht selten sogar ohne nach Wunsche zum Ziele zu kommen. Dank sei daher, vor züglich in letzterer Beziehung, jmen Männer» gebracht, welche vor dreizehn Jahren die glückliche Idee hatten und durchführten, unter dem Namen „Bazar" eine allgemeine Ausstellung zu gründen, i» welcher die mannichfaltigsten Gegenstände zur beliebigen Auswahl de» Käufern dargeboten werden. Auch diesmal haben sich die Pforten des Bazars geöffnet, und er erscheint wieder in seinem alte« Glanze, ja! wir können wohl sagen, daß er in Hinficht de- fimügen Arrangements, der geschmackvollen Dekoration und glän- zeltden Beleuchtung namentlich die vorjährige BazarauSstellung bei weitem noch übertrifft. Treten wir zunächst in die Vorhalle ein, so fthen wir, daß die Leiter des Bazars auch auf die Schaulust des Publicum- ganz besonder- Bedacht genommen; denn in der Halle Nr. t sind KoSmoramen zur unentgeltlichen Ansicht ausge stellt. Es find theils rein landschaftliche Darstellungen, nament lich malerische GebirgSscenen, theils architektonische Gemälde, die ganz vorzüglich gelungen find, theil- Vorstellungen von großen militärischen Scenen, von Volks- und Familienfesten. Mehrere Nachtstücke zeichnen sich vor Allem au-, da sowohl das Mond- wie das künstliche Licht mit großem Glücke wiedergegeben ist. Ein Meisterwerk in dieser Beziehung ist „der Weihnachtsmorgen in Meißen," vorzüglich schön ist auch, namentlich in architektonischer Hinsicht, eine Jnauisitionsscene. Luther am Weihnachtsabende im Kbelse seiner Familie ist ebenfalls ein gut gelungene- Bild und gerade hierher, wie das obengenannte Bttd- recht paffend. Ueber- häupt verdient auch dib Wahl der Bilder da- beste Lob. Diese Panoramen verlassend, wenden wir «ns recht- (Nr. L) zu Mad. M. Kahnt und hier finde» wir eine schöne Auswahl ftanzöstscher und enWchen Porzellains und Steingut». Außer sehr schönen tzkoßM Wafthaarnmrren, Kuchentellern in den geschmackvollsten Dessins, Munvtaffm, her» niedlichsten NipptischsLchelchen und Kinder- vvb P^menservicrn findet man hier auch die jetzt so beliebten in Rococcoaeschmack mitFigurrnaufsatze, die Figuren ^htt und geschickt gruppirt. Auch die Streichhölzchen eftwr ei« Gefäß haltenden Hand find recht zweck rechend. Neben M. Kahnt hat Herr Rein- -rin aa^ viek Schönes enthaltendes Kunstlager. ' Rn- Stahlstiche, von dm größeren Meisterwerken bis zu den geringeren Bildern zum AuSmalen, für die Jugend namentlich auch schöne Wiener Spiele und Vorlegeblätter zum Zeichnen und Coloriren, auch Handzeichnungen rum Nachzeichnen (spottbillig), zum Ausschmücken der Zimmer, in Bronzerahmen ge faßte, ebenfalls sehr billige Stahlstiche u. s. w. Pfefferkuchen, Pariser Pflastersteine und Zuckerzeug rur Füllung der Zuckerdüten finden wir neben diesem Kunstlager. Bei diesen Süßigkeiten, nicht ohne sie zu prüfen, vorübergehend, gelangen wir gegenüber (Nr. 4) zu Herrn Wilhelmi's geschmackvollen Klempnerwaaren. In Weißb ech und Messing finden wir hier die mannichfaltigsten Ge genstände für Erwachsene und für Kinder, nützlich und da- Auge erfreuend. In der zweiten Vorhalle (Nr. 6) hat Herr Leonhardt Gummi-Ueberschuhe, Glanzleder-Gallochen und warme Hausschuhe, dauerhaft und geschmackvoll ausgeführt, in großer Auswahl aufgestellt, und daneben giebt uns Herr Siegel (Nr. den Beweis, wie weit eS gegenwärtig auch die Kürschner gebracht. Fast jedes Handwerk ist jetzt auf dem Wege, sich zur Kunst zu erheben, und auch unsere Leipziger Kürschner bleiben in dieser Be ziehung nicht zurück. Man durchwandere ihre Läden und man wird staunen. Werfen Sie vor Allem, meine Leser, einm Blick auf die schönen Fußteppiche, die Herr Siegel ausgestellt hat, und Sie werden bestätigt finden, was ich so eben gesagt. Es ist die kunstvollste Pelzmosaik, geschmackvoll in der Wahl der Darben, kunstgerecht in Hinsicht der Schattirungen und dazu sauber und dauerhaft zusammen gesetzt. Die dazu gewählten Pelze sind zum Theil sehr werthvoll, so z. B. die zahlreich angewandten Kehlstücke des Edelmarder-. Die geschmackvoll ausgeführten Pelerinen in Pelz und Schwanendunen, die Müsse und Pulswärmer sind gewiß gar willkommene Geschenke für Damen, und so mancher Jagd liebhaber würde deckenhoch springen, wenn Jemand ihm eine der eleganten Jagdtaschen des Herrn Siegel zum Weihnachtsgeschenke verehren wollte. Den ganzen übrigen Raum der zweiten Vorhalle nimmt Herr Thieme (Nr. 5) ein mit seinem Lager von Spiel- und DrechSlerwaaren aller Art. Dieses Lager hat sich von Jahr zu Jahr vergrößert, und diesmal ist eS so reich an schönen Sächel chen, daß man sich fast wünschen möchte, wieder zum Linde zu werden, um sich so recht an ihnen erfreuen zu können. Wie weit ist man jetzt auch in der Fertigung dieser Spielwaaren gekommen! Jene eckigen Mißgestalten sind wahrhaft künstlerisch schön auS- geführten Figuren gewichen, und so wird der Getchmack der Kinder nicht mehr durch das Spielzeug verdordm, sondern vielmehr ge bildet und gehoben. Man sehe nur die großen Städte, Bauer höfe, Schäfereien, Jagden, Menagerien, Schlachten u. s. «. an und man Wird finden, wie schön sie gegen die früheren ausgeführl find. Die feinen Pariser Gelenkefiguren, wie sauber sind sie ge arbeitet, wie sinnig ist der Mechanismus, durch den sie in Be wegung gesetzt werden! Wie hübsch sind die komischen Pagodm erdacht und ausgeführt! Schöne Puppen und Puppenstuben, Atrappen höchst naturgetreu, allerlei Kinderspiele, kleine Buch druckerpresse», Baukasten, Kutschen und Pferde, Zauberlaternen, Schachspiele, Waffen aller Art, kurz Alle-, wa- sich nur die lieb« Jugend wünschen kann, finden wir hier in großer Auswahl. Doch treten wir nun ein in den großm Gaal, wo uns der Glanz von zahlreichen Gasflammen entaegenströmt. Hier ist der wahre Fest markt, hier ist Halle an Halle gereiht in festlichem Schmucke, Draperim in weiß und rosa geben ihmn ein wahrhaft nobles An sehen, und dabei find fl« diesmal so hübsch arrangirt/büß fir förmlich« Gaffen bilden und dadurch die Jrrgänge, di« in de«
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