» » > und Anzeiger. -V sss Freitag kn 24. December. - 1882. Ein Wcihnachtslied. war'-.. Die bunte M«ge i»-. Marft'S «HOte Gaff«, < stöhliche Gesänge ichttn Groll und alteS Haffen. Go schimen glücklich alle Herzen; Man wanderte in Ein- verschlungen, Al- hätt' ein Lichtstrahl von dm Kerzen Sie allesammt zugleich durchdrungen. Christbäum« stammen im Palaste Wie in der Hütte. Schöne Zeit! Heut ladet Liede ja zu Vaste Die gänze, weite Christenheit. Da- ist ein Flimmern an den Bäumen, Wie Alle- auf dem Tische prangt! Das Kind in sein« schönst« Träumen Go hurtig nach Chrtstkindlein langt. O drÜL es fest, d« garte Bknwe, ür deinem Glück, Du ledst in einem Heiligthume, Der Kindheit Wahn kehrt nie zurück. Der Dater küßt nach Liebesbrauche Sein Kind und nimmt - zu sich empor. Und au- der Mutter treuem Auge Stiehlt eine Lhräne sich hervor. So ist e- heut an all« Enden, So weit der Name Christus reicht, Die Liebe pflegt ja reich zu spenden, Weil Liebe sich im Geben zeigt. Wmn Jeder nach de- Bettler- Klause Au- voller Handelt ged« eilt, Dann wird die Welt zum Gotte-Hause, Darin die ew'ge Liede weilt. Christabend ist'-. In allen Zimmern, Wohin erstaunt da- Auge schaut, Sind bei zahlloser Lichter Flimmern Geschenke reichlich aufgebant. Da ist kein Hau-, wo nicht Weihnachten Mit stimm Gegen Einzug hält, E< ist, als ob die Engel lachten Pom Himmel heut auf unsre Welt. Rur eine Hütte stand alleine, Halb hell ün klein«, tobte« Raum Wtzn einer Lampe mattem Schein, — . Da drinnen bräunt' kein Weihnacht-bäum. Und Thür und Fenster find verschlossen — Dicht fällt der Schnee, hohl geht der Wind Aldeß Viel LhrLNen dicht ver-offen Ein «eiche- Weib mit ihrem Kmd. Äv rku'gt Dsth tst leer Mieten, Und Feuer wärmt die Hütte nicht, Die Scheib« bat der Frost beschrieb«, I« Angwittd schwankt VM matte Licht. .. Die Mutter mit den blaffe« Wangen Hält wehmuth-voll in ihrem Arm Ihr eimig Glück, ihr Kind umfangen. Und drückt und herzt und küßt e- warm. Jetzt schönwr Zeit« zu gedenken, Macht trüb den Ginn, da- Herz ihr schwer, Sie kann dem armen Kind nicht- schenk«, Al- ihrer Augen Thränenmeer. Da- Kindlein schläft. Sie hüllt behende. So gut fie kann, ihr Liebste- ein, Und faltet zum Gebet die Hände: Gott mög' ihm immer gnädig sein. Dann eilt sie fort in schnellen Schritten, Dicht fällt der Schnee, hohl geht der Wirtd -- Wird ihr auch noch so schwer da- Bitten, Sie thur'S ja kür ihr einzig Kind. „O wollt der Armuth doch grbens«," Rust sie in ihrer größt« Pein, „Ein Scherflein nur dem Elend schenk«. Wollt liebreich, wollt mitleidig sein." Der Vater ward vor m Jahr begraben, Der einst de- Hause- Stütze war; Die Mutter bettelt jetzt um Gaben — So war eS nicht vor einem Jahr. Da- Kindlein schläft. Da horch, welch Küste«, Welch plötzlich Rauschen dringt herein! Der Hütte «gen Raum, den dustem. Erhellt ein wunderbarer Schein. Zwei Knaben, hold und lieb zu schwuren, Sie zünden Kerz' auf Kerze an. Nicht g'nug, Geschenke aufzubauen, Der Ein' dem Andern helfen kann. Wie sind so rüstigste und schnelle. Wie glüh« ihre Wangen frisch! Und mehr noch bringen sie zur Stelle, Schon ist zu reich besetzt der Tisch. Bald Hab« sie ihr Werk beendet. Da küffen sie da- Kindlein wach. Da- lächelnd sich nach ihnen wendet — Sie aber schlüpf« durch da- Dach. Zur Hütte steigen Engel nieder Und stimm« an den Lobgesang, Da- Kind hört all' die fromm« Lieder Und lauscht dem wunderbar« Klang. Die Mutter wendet ihre Schritte Und sieht erstaunt den Glanz, die Pracht Der klein«, reich beschenkt« Hütte, Und wie da- Kind beseligt lacht. Da- streckt die Arme ihr entgegen. Die Mutter traut den Augen kaum — Da- war de- Weihnacht-feste- Segen, Da- war de- Kinde- schönster Traum. t. r s >4» Karl Klans.