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Dresdner neueste Nachrichten : 09.08.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-08-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-191608090
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19160809
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19160809
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1916
- Monat1916-08
- Tag1916-08-09
- Monat1916-08
- Jahr1916
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 09.08.1916
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L- Ins Sgrgagg « Mitton 9. Augux 1910 »Es-M DWSZHEIHFÆHFFÆJX W TIUMMMII is tm mt Its si- —- W »zE-s«x-«szxs Gsrößte Verbreitung in Sacher k- · « kng MASSIVEN-»F Mäeståäith eLJMMBIF Maja-den Mut-Mk WØZHSM W 4 Rr. 214 Fac- I 111-II EIN-EIN t « it I it « « has-»F Tags-R Eli-»g- Fxsstkz »k«..«kz:g«»..åk« Bose-du« in Deutschl-m : Ia 4 »Ja ie · att. 1 MW. Mo XII-THAT Mit-Mk IRS-F- . UT- I Den-net mit arti 111-. A ihn Abg Iden- « mktL YJO MMjM ZU 11. s sit »Als-ftp Neust- , M , W Ud. costs-m is- akcusk »Ich-um mat us- wto ü. —-» -, WM. lssss, M Nr. Isssc stehst-Nu M Dresd- unt-interne Nunnuunniu uu uuc . Sumqu zu uniuun Guuuuu untuuiuunu M-« 10-« ist-a wes-a M Französifche Angriffe bei Thiaumonts Vollkommen zufammengebrochen. - Mehrere hundert Franzosen und über 700 Rassen gefangengenommen. - Deutfche Flieget bombardieren Lemnos. Verdun, das »Symbol« " Die Bedeutung der Festung Berdun für die stan wstsche Verteidigungslinie wird in den Artikeln der fkqnzdsischen Militärsrititer in der letzten Zeit wieder in den Mittelpunkt gerückt. Der hartnäckige Widets smnd nnd die immer wiederholten Gegenangrisse zur Zuriickgewinnuna der verlorenen Vorstellungen det» Festung zeigen, daß auch die französische hecresleitung den größten Wert aus das Festhalten der ganzen Stel lung legt. Bezeichnend dafür sind die erbitterten Kämpfe um das Werk Td iau mont, das in den ietz ken Tagen wiederholt den Besitzer gewechselt dat. Größe-re militärtsche Bedeutung kann dass Wett, das von den Franzosen setzt als »Zwischenwerk« bezeichnet wird, nicht mehr haben, da es zur Zeit nur noch aus skxsammengeschotsenen Betonblöcken besteht. Nur die er bös-te Lage gibt ihm noch eine besondere Stellung. Und jederSchritt, den die deutschen Truppen nach vorwärts machen, bedeutet eine neue Vedrohung der Festung Verdnn selber. Ueber die dortigen Kämpfe wde des-. tichteit i Gerns· S. Ungnst Lan einer Meldung des Lnoner »Notwelliste« ans Paris, gelang es Nioelleg Truppen, entgegen dem amtlichen irangiis rkschex Frthnichtzldas annixer Krenznng der Stra e ras— anr— enry—- - amnont gelegene sann twerl Tbianntont wieder-zunehmen Auch die außerhalb dieser Festung errichteten zwei Schar-gen sowie die starken Besesiignngen längs der Straße stas——Tbian-nont blieben in den Händen der Deutschen i Hang, S. August »Dann Chroniele« schreibt- Es sind neuerdings Anzeichen-dafür vorhanden, daß die Berbtindeten dein Kam-te bei Verdnn keine geringere Bedeutung beimessen als der Offeniive an der Somme, sa man kann an nehmen, daß die Hannibrait der Berbiindeten · bald en andrer Stelle als an der Spanne eingesetzt werden foll. Diese Anssassnng sinbet - man sowohl in politischen wie in militiirischen streitet-. In einer anasmeldnng vom vorigen Sonnabend beißt es zum Beispiel: Obschon die Tätigkeit der dentstben Artiilerie bei Verdnn sinn» Teil an einzelnen Stellen etwas geringer geworden f fix scheint die Schlacht bei Verdnn doch mehr nnd nebr der Brennnnnst der ganzen Krieng lage werden gn wollen. Tatsache ist, so stibrt das englische Blatt satt. daß die Osiensive an der Sonate den Druck der Dentitben ant Verdnn nicht geringer sen-acht bat. Tatsache ist lernen daß. die Deutschen an einer Stelle nnr unaesiibr b Kilo neter, wenn antb duer waldige Mut-lagen getrean oon dein cernnnnlt der Feimng entsj sernt sind. Tatsache is schließlich antis, daß. wenn. denn stillt. das letzte Bollwerk der tran tsiiiden serteidignngslinie vor M oerstbsonithqk iein wird. Verbin- ist iiir drin-W mebr als eine Festung, es ist ein Symbol, ein Aunletn Der Fall von Verdnn wtirde nicht nur milittiristbe sondern anei- grosze politische nnb mora liitbe Folgen nach Mb sieben. Es wird sich deshalb bald dar-nn- bandeln, die G esab r. die Berdnn droht, durch Ansbietnng aller Kritite en be ieitigen Wie aus Rotterdam berichtet wird, versuchen die Bier vetbandgbliitter es io darsnstellen. als ob die Englander bei Posiereö einen großen Sieg errungen hätten. Die »Timeg«. schreiben: »Es war eine sebr bedeutsame und nur mit geringen Verlusten verbundene wichtige Aktion. Lllö nnire Trnppen stürmtem sanden sie mehrere Schützen- Miben der zweiten deutschen Verteidigungslinie whezu gänzlich durch die Artillerievorbekeitung zer stört vor. Die Arbeit unsrer Kanoniere vor dem An itiii war vorzüglich.« Der »Nimm Rotterd. Cou rant« schreibt dazu: »Obgleich einige englische Blätter· Wen Fortschritten eine große Bedeutung beimessen, Zinnen wir bis seht nichts andres darin erblicken, als erfolgreiche Schiitzengrabengeiechtc, wenn Mich die Engländer Hügel besetzt baben, die b bis 20 Meter bbbcr sind, als die weiter nördlich gelegenen Geländewellen.« Englische TBTrichie X London. 7. August » Mtcher Bckicht des Generqls Haig. Die Lage sII unverändert-. « Fetndliche Gegenangriffe bet Pvgidkez Neurille und Stißaast wurden SUMckgeichlaqm Wir haben das ganze gestern er sbette Gelände in Besitz behalten. X London, 7. August Britischet Heeresbericht Nördlich und nordxssttich VIII Poe-idcm richtete der Feind nach Heftiger Be fchtsßlmg um ö Uhr morgens entfchlosscne Angrifse Wen untre neuen Linien. Er drang an einigen MUOZI in unsre Gräben ein, wurde aber mit ftarten Verlusten daraus vertrieben Zwei starke Angriffe, die Um 9·,Uhr vormittags angesetzt wurden, find aleich-’ MS zuwickgefchlaaen worden. Ein weiterer fchwacher I iss wurde nachmittags 4 Uhr abgewiesen. Eine M « Anzahl Gesang-euer wurde eingebracht erwarts txeiucrc Zufammeusiöße, in, Leuen Wie-· WM.M- äten · »okaås,risch"v;ä», Zwist IL«Betlvotlagen inen Lskbjehkerii wisson sk,sssnnasrstss.22.l. w lerne Küche-I von 48 MI. In astreiuek Mein 110 Mk So Wen am Angst( Solid. w Preiswerh kais-s Melissus Eiter Str. SIEBEL IFSIä Bruchsal-Jena P Eine Erlösung fufc jeden Jst unser ge chlch Stich-· Mik- SIEBEL-Als snzlos dustehelld. -- Ohne Ihne Quark-Wand obs-e :iemen. Verlangen Sie Årospekh Die Erfindu- Zpkavy Uakskkcohsa . 7 (Wütttsnjglcrm, P Klappfpoktssng-; Recht-Uccellat- F Stolze Auswahl, kein Laden, Ziflieum S- m. Ja Postp . u. Am See-(W Spezmlbans dicer Auj M stie- I, Ums-mit Is, t. szele Danljchkcjv Die en een Kern-schen eckeeneeeeeee Vorteile erweitert X Großes Hauptquartier. s. August Mystik-N (Eingegangen s Uhr 15 Min. nachmJ Wer-you Kriegsschappcm Suduch des equaxs you Esa· B a free-MS iu die Gegend von Lo o s herrschte lebhaftc Feu e t - tätiqkeit ? Zwischen Thievval nnd der Sen-me, be sonders bei Poziöres, bei Bedenkt-« le Petit nnd siidlich von Mauren-is feste der Feind feine heftigen Angrier fort. Sie saht-ten an einzelnen Stellen zu erbitterten Nah tämvsen. die im wesentlichen zu unsern Gunsten entschieden sind; unt im einzel nen Stellen. so bei Post-Steg nnd ssilich von Hem, wirduvchgekämpft SäblichhetSommewnrdeu Vorm-gefran zdiitchet Handgranateuabteikuugeu bei Eströes und Guyet-Ort abqewiefeix ! Im Maasqebiete war der Artillcrieth beiderseits des Flusses lehr lebhaft Not-westlich wesfllch nnd sitt-westlich des früheren Werkes Thiaus moutbrachen leindlicheslngriffe kunn serm Feuer vollkommen zulaiumeth weiter sittlich muten Augriifsabstchten im Keime erstickt Mehrere Hundert Gefauqeuc sind eingebracht Ein englisches Flug-eng fiel litdlsftllch von Cambwiiuzkuctedaud Deutscher Fliegerangriff auf Lemnos « Kopenbnqeth s. August Zwei deutsche Flngzenqe habet-, nach Meldnnsen ans Wirtsleute- von Konstantin-you ausl einen Luftqngriif nnf Lemnos unternommen und den Flugs-lag der Alliierten auf der Insel hom bardiett. Obgleich die Flieget von englischen Kriegs schiffen heftig beschaffen wurden, blieben sie unversehrt und konnten glücklich die Rückser antreten. Simois-a von Mrklitven Flläqern bomvawim ! , « Dass. T August « Der bruifche Dberbefeblöbaber tu Aegypten mel det: Am Morgen des s. August warfen zwei tür kische Flugoeuge auf die Schiffe im Kinnl fee and dm Haer von Jsmailta Bomben ah. Großer Schaden wurde nicht verursacht Am s. August fand ein Kampf zwischen einem dritt fchen und türkischen Flieget statt, wobei letzterer heruntergehokt wurde. Oeftlicher Kriegsschle t Front des Generalfeldmarfchalls v. Student-neg sm Setwetichqbfchuktt und südlich davon wurde die Feuertäikgkeie gestern lebhafter, fein-bliebe Einzelangrissc wurden ab s e Ich lag e u. Wie-verhalte Bemühungen der Rufse u, bei Z a rec z c tmu Stachel-) Boden zu gewinnen, blie ben erfolglos Der Feind erlitt schwere Ver l u st c. Westlich von Luck sind seit heute früh neue Käitkpkc im Gange. Nordwestlich von Z acocze sind feindliche Au grisse g c fch ei te r t. Südlich von Zalocze wurde im Verein mit Trupp-en der Armee des General-Z Gra feu v. Bothmet dem tnlciceben Votdringeu durch Gegenangtiff Halt geboten; hier sind 9 Offiziere nnd 700 Mann gefangen q e n o m m c n und flink Maschinen-gesuchte erbeutet. Front des Feldmatschalleutnants , Erzherzog Karl- Südiieh des Duiestt sind starke tuHifchc Siriifte gegen die Linie Tcn m arg-Octavi-: zum Augtiif vorgegangen. Die verbitt-beten Truppen haben vorbereiten rückt-sättige Stellungen bezogen. Ju den Ka:va t h en sind beidetieits des Vielt--Czeremosz-Teles die erruu s e u e n Vo r - teile erweitert wordeii. Balkenkriegsfchauplaht Abgesehen von Verzinsung-fechten in der Gegend von Lium u i c a bvestlich des Vatdatl keine Ereignisse. Oberste Heere-www Seppelinssandelsluftschiffe »Für den Verkehr mit Amerika O Berlin-, 8. August . Nach etner Meldung der New-York« ~World« Rossi Gras Zeppelin, durch neuerbaute . ieseuluftschiffc eine neue Handels-verbin dung mit Amerika zustande zu bringen. Bereits Mitte August würde versucht werden, ein solches Pagdelsschiff von Deutschland nach Amerika zu en en. Der Berliner Korrespondent der »Tijd« berichtet seinem Blatt: »Der neue Zeppelin ist für ungeheures Steige- und Kraltvermdgen eingerichtet, während er eine Höchstgeschw ndigkeit von 200 Kilometer in der Stunde entwickeln kann. Sowvhl der Stdnels ligkettds wie der Höhenretovd wtvd es den seindlichen Flugzeugen unmöglich machen, etwas gegen den stieds lieben Lustreisenden zu unternehmen. Wie das erste Handelsunterseeboot, wtud der neue Zeppelin aus den JNamen ,Deutschland« getauft sein. Gras Zep peltn selbst hat bereit-s die erste Reise des» Lustschisses bis an die Küsten Englands gess steuert. Andre Zeppeltne, die ausschließlich für den Haiktfdelsverkehr bestimmt sind, sind noch im Bau be gr en.« Englischer Kampfbericht X London, T. August Aus Kairo wird amtlich gemeldet: Die Zahl der timemundeten Gefangenen beträgt jetzt 45 Offi ieke und 8100 Mann. Die Verfolgung dauert fort. Truppenauhänsungen her Rassen an der unteren Donau lPrivattelcgrammJ «·-i— Bula r e si , 8. August Aus Tulceq wird stechen das- in S ii d b c s s a r a bieu wieder grobe Truppeuverschiebnuqeu zu bemerko sind. Die R n ssc u haben aus der unteren Domm, besondere bei K a r i al und Reui. viel Risi ikir angehäuft Zahlrcichc Trnppen befinden sich eben salls längs her befestigten Linie R e u i B e n d e r Ackctmau u. Nach der Dobrudscha qesciichiete Desetieute behauptet-, dass in Südbessambien iiber 1300000 Soldaten scien· Gleichzeitig wird noch gemel det, dnsi die russische SchwarzesMeenFloite den Be sebl erhalten hat, mii grossen Kohleuvmäieu sich aus verschiedenen Punkten zwischen beut Dom-Musen W ils kow und Acker-sann zu versammelt-. Der Zweck dieser miiiiiitischeu Maßnahme isi vorläufig unbe kanni· Rumanische Miete gegen ein russen freun iches Blatt (Privatteleclramm der Dresdner Neucftcn Nachrichteni st- Budaveih 8. August Nach einem Telcgrantm aus Bntarest hat sich dort ein politischer Zwischenfall zugetragcth der geeignet ist, ein Licht auf die auch in der rumånischens Armee herr schende Stimmung zu werfen. Mehrere ru m änisch c Offizicrc drangen in dic Reduktion der russenireundlichen »Patria« ein, die einen beleidiacndcn Artikel veröffentlicht hatte, Und züch tthcndczißedaktcur » ~Deutfchxand««-Narrereieu In England macht sich trotz dem Kriege die »Zei . der sauren Gurt-ein« bereits stark bemerkbar, und die " Hundstage sind dort offenbar bedeutend heißer ais bei nnd. In zwei gwfzen englischen Blättern finden siq Vhantasicmeldungen über das Handelsnnterieeboo »Deutschland«, deren Komik mehr als gtoiedk ist. So laßt sich der »Dann Telegxaph" aus Le bät-re melden, deile die Fahlrt der Deutschland-« nur ein Blnff war ,,Dlle »Dein chland«, beißt es, »wurde in klein e n Stücken an Bord neutraler Schiffe nach einem wenig besuchten amerikaniichen Hafen gebracht, dort zusammengesetzt nnd mit Farbstoffen beladen. Dann fuhr ste triumpb'ierend innerhalb der 8 Meilenzone nach Baltimore.« Und der ~Evening Standort-« vom Lo. Juli veröffentlicht folgende Betrachtungen eines »vor-reimen dentschfeindlichen Augläirders« über den eigentlichen Zweck der Amerikafadrt der »Deutsch laiid". Danach muß die Reife ald eine Versuchs fabrt bewertet werden. »Komm der gefürchteie Augenblick, wo der Kaiser aezwunaen wäre. den Verbiindeten feinen Degen zu überreichen. to wird er sich dieser Demütignng und der Gefahr-, den Rest seine-s Lebens aus St. Helena zu verbringen, dadurch ent ziehen, daß er auf der »Deu»tftbland« nach Amerika slütbtet.« An diese PropheZeiung knüpft »Evenina Standard« Betrachtungen darüber, was alles im Jahre 1815 gesseben wäre, wenn Na poleon ein Unterfeebovt zur erstiaung gehabt hatte· Man kann nur fragen: Wieviel Narrenanstalten wären niiiiq, wenn dort alle Propheten der Ententes : presse untergebracht werden müßten? . Angefpiilte Mitten an der hollgndifghesili Kiifste X am , . ugut Im Juli wurden an der niederYändifchen Masse 68 Mitten angefpiilt. Davon waren 39 eng-’ lif )er, 1 französischer, 7 deutscher und 21 unbe kannter Nationalität Bis er wurden 656 englische, 62 frqnzh sehe, As d euis eM M Nimm SICH MAX-listing ,- Karneval auf der Etappe Von unserm Ossliitarbeitee Nachdruck verboten. · Stacheln-, 4· Augan Hinter der russischen Front ging es seit Anfang des Krieges sehr lustig zu, und all diejenigen, die durch ihre Beziehungen in der Hauptstadt den bitteren Ernst der vorderen Linie nicht kennen zu lernen brauchten, vereinten sich hier mit den vorübergehend beurlaubten aktiven Ossizieren die in der kurzen Spanne Zeit diegebotenc Freiheit restlos auökosten wollten. Und noch andre Toben, denen man schon von weitem ansah, daß sie gewohnt waren, das Peters burger Pflaster zu treten, folgten überall den rus sischen Heeren. oder sie gingen ilxnen vielmehr voran, da die Marsclirichtnng der Armee des Zaren ja wäh rend der längsten Zeit des Krieges in der Richtung auf die russischen Hauptsiädte ging. Im Laufe des Winters war in dieses bunte Treiben eine gewisse Ermüdung gekommen Das Heer stand still, Ossiziere und Glilcldritter lagen monates Klang in den gleichen Quartieren, und beide hatten nicht oiel zu tun. Für die Gliicksrittet war dieg sehr peinlich, denn während sie in der Zeit der großen Flucht zu Schleuderpreisen den Besitz der kopslosen Zioilbeotillernng auskansen lonnten, war jetzt in den Zuschnitt des Lebens eine höchst unerwünschte Ord nung eingezogen Man konnte ja noch gelegentlich von großziigigen Jntendanturbeamten einige Wag gons Vieh, Getreidc oder Futtermittel tausen, oder lnit den Geschäften großen Stiles, wie sie doch« zur Kricgdzeit sich gehdren, war es einstweilen vorüber. Der Tatendnrst dieser nicht«uniforlnierten Kriegs teilnelnner wurde durch das beginnende Borriicken der russiscdcn Armee gewaltig angefacht. Die von den Oesterreichern besekten Gebiete sollten nach Meß berichten, die unansjdrlich von einer Zeitung in die andre gingen, keine Kleidung nnd kein Essen haben, und man hoffte darunt, hier große Geschäfte machen zu können. Aber die Enttänschung war gewaltig. Tje Kaufleute, die unmittelbar den ruisischen Heeren folg ten, sahen ein ganz ungewohnteö Schauspiel. Die Stadt Lu ek, die nach den ersten Phantasieberichten der »Bdtsenzeitnng« zu einein sehn-elenden Trümmer- Ihaufen geworden war, auf dem noch ein paar halb wahnsinnig gewordene Bewohner zurückgeblieben lag in Wirklichkeit mit ihren blitzenden Kirchenkupoein ganz friedlich an den Ufern des Styx, und der Ein-Fug in diese Stadt war filr die ersabeenen russiichen Pro vinzreisenden ein ganz ungewohnter Anblick. Die Straße, die längs des Flnsmfers verläuft, war von den Oesterreichern in eine schöne Prmnenade um gewandelt, der Fahrdanmt war neu gepflastert, und man sah weder Schutt noch Gras zwischen den Steinen Die Wände der Häuser laben ftir ein russischeö Auge wie abgewaschen aus: ank war in dem letzten halben Jahre aus einem russischen Provinzott zu einer enropiiischen Stadt Feworden Und auch den ewohnern ging ed gut, die Kauf leute hatten nicht zu klagen, sie waren mit Vorräten gut eingedeckt und das Leben und Treiben in den Geschäften bot einen ganz unerwarteten Anblick: die i Soldaten, die überall in den Schaufenstern der Maga ’z-ine die fremdliindischen Waren sahen, fanden so leich Gefallen an den deutschen nnd österreichischen Produkten und begannen zu kaufen, solange der Sold reichte. Die Hemden nnd baumwollenen Tücher die Ledertafchen nnd Bleistifte, von denen man in Luck ziemlich bedeutende Vorräte hatte, waren sle bald ausvcrkanfi. Der Krieggberichtergatter der » ietsch« entsann sich beim Anblick dieses ildes daraus, daß wir im Zeichen des beginnenden Handelskriegeö leben, und sein von den Englandeindriicken des Herrn Miljnkosf geschulte-z Denken stand einen Augenblick still. Wie war es möglich, daß wenige Wochen nach der Pariser Konserenz ein russischer Musikik an österreichischen oder gar deutschen Waren Gefa en fand? Herr Milsuknsf hatte doch in der «Rjetsch« gesagt daß die Gedanken des englischen Handelskrieges dem russischen Volke in die Seele ge graben seien. Er trat also auf einige dieser unge lehrigen Muschiks su, um seine-n Blatte von diesen Naturwundern berichten zn können. »Warum kaufst du dir dieses deutsche Hemd? - Hat man dir keins gegeben?« Und zu seinem großen Aerger lußte die »ser Englandfreund erfahren, daß dieser primitive, nur nach der Erfahrung urteilende Mann die deut schen Hemden einfach deshalb kaufte, weil sie besser waren. Genau so war ed mit den Kobinuv und Faberstiften, für die die Händler gern einen Rubel nehmen konnten, ed wurde alles verkauft. Auch Czernowitz Bat durch den Kriesl nur wenig gelitten. Das Le en foll, wie die ugen meinen, einen ganz normalen Verlauf nehmen. ie sei-see in der Stadt sind its-erfülle auf den Bürger steigen drängen sich die Menschen« und tax-f ern Straßendanim sieht rnan zahllo e Artillerieadteiluns gen und Kavallerie durch die Stadt tatst-. Ver wunderung erregten bei den Rassen die artenans lagen der Stadt, die in große Gemitsebeete ver wandelt sind, und gerade die einfachen Landleute unter den Soldaten sollen sich immer wieder gewun dert haben, wie praktisch doch die Deutschen find. Je mebr man aber von den Städten auf das Land kommt, desto ärger wird die Verwüstung ISchon die Vorstädte von Czernowin zeigen nie e verbrannte und aerfchosiene und begndiers viele ace pliinderte Häuser. Die tleineren brfer Wo - hyniens und der Burowina wifseu davon zu erzigielem was es beißt, täglich einen andern Zus sistben eresteil zu bewirten Eine Denkschrift es Wald-exa» die alle bis ten-»an
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