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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.06.1854
- Erscheinungsdatum
- 1854-06-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185406040
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18540604
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18540604
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1854
- Monat1854-06
- Tag1854-06-04
- Monat1854-06
- Jahr1854
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.06.1854
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Lcipzigcr Tageblatt <r »» und Anzeiger. 155. Sonntag den 4. Juni. 1854. Bekanntmachung, -ie Ausloosuuq Leipziger S- und resp. ^l z-procentiger Stadtfchuldscheine betreffend. Es soll die Auslösung von 68,«00 Thlr. Capital der französischen Kriegsschulden-Tilgungs-Anleihe vom Jahre 1830 und von 1250 Thlr. Capital der 4'/,-procentigen Stadtanleihe vom 30. Juni 1849 am 8. dieses Monats Vormittags um S Uhr auf hiesigem Rathhause im Conserenzzimmrr Nr. 2 öffentlich erfolgen. Leipzig, den 3. Juni 1854. Der Rath der Stadt Leipzig. Koch. . Bekanntmachung, die öffentlichen Badeplätze betreffend. AlS öffentliche, an ihrem Anfänge und Ende besonders bezeichnen und begrenzte Badeplätze sind folgende bestimmt: 1) eine Stelle in der Elster, 120 Ellen lang, hinter dem Jacobshospitale am Rosenthale, und 2) eine Stelle in der alten Pleiße, gegen 500 Ellen lang, zwischen der Saubrücke und dem Schimmel'schen Garten. Das Baden an anderen Plätzen ohne Aufsicht der Fischer ist verboten. Leipzig, den 3V. Mai 1854. Der Rath der Stadt Leipzig. Koch. Gchleißner. Sürgerfchulweserr. (Entgegnung ) Der Aufftch in Nr. 149 d. Bl., die Reform unseres Schul wesens betreffend, hat mir darum nicht besonders gefallen, weil der Verfasser desselben einen noch anderen Zweck zu verfolgen scheint, att parteilos für d«s hiesige Bürgerschulwesen in die Schranken zu smm, und weil er sich in der Hauptsache widerspricht; denn wenn er wiederholt sagt, es bestehe bei uns das Bedürfniß einer höheren Lnsbßn- und Töchterschule nicht, (bei welcher Gelegenheit er die erste Bürgerschule lobt, daß sie schamroth «erden möchte) — zugleich aber versichert, baß er an die Bildung seiner Kinder nicht genn-e Ansprüche mache, und „dereinst bei dem, was ihnen jetzt die Schul« biete, nicht stehen bleiben wolle", so ist hierin offenbar ein Widerspruch zu finden. Wenn nämlich eine Bürger schule das ist, was sie sein soll, daun muß sie auch so viel bieten, daß man dabei stehen bleibe« kan«, und wenn unsere erste Bürger schule gar, »i« der Aufsatz ausdrücklich sagt, nach ihren Leistungen u»d nach de« an ihr wirkenden Kräften bereits eine höhere Knaben- »nd Töchterschule ist, nun dann müßte auch der Verfasser de- Aussatzes, der nicht gering« Ansprüche an die Bildung seiner Kinder macht, bei dem, was die Schul« stiaen Kindern jetzt bietet (und folglich später geboten haben wird), stehen bleiben können. — Er «ill dies aber nicht, ohne jedoch anzugeden, wie er in deren Fort bildung weiter vsrgetzen will, indem er nur durch die Andeutung, daß er früher vielfach mit Pädagogik sich beschäftigt habe, ver mutheu läßt, daß er selbst dereinst das Fehlende noch Hinzuthun werde. — Das aber können nur die wenigsten Aeltem; denn wie viele giedt es denn, die Pädagogik studirt haben, oder selbst Päda gog« find! — pnd^wem» sie es verstünden, würden sie wohl auch daz» sie wöchige Zeit wnb Lust hadm, und, was die Hauptsache ist, «Kobe es bei de« Kinder«, wenn sie die Bürgerschule bereits bestanden «ob «ls Halberwachsene verlassen haben, auch immer noch Zelt «nd möglich sein, zu der dort erlangten Bildung noch SWs pntzwzuth»,?! In ds« «eiste« Fällen gewiß nicht — und schon auS diesem Grunde ists ganz in der Ordnung, daß man sich darum sargt, wie wohl eine Schule eingerichtet sein müsse, welche billigen Anforderungen der Zeit und deren Verhält nissen wirklich entsprechen könne. Und darüber wollen wir noch ein Wort sagen. Vorerst stimmen wir mit unserem Mitkämpfer für die gute Sache darin überein, daß cS keinen Falls wohl gethan sein würde, alle unsere Volksschulen in der angeblich beabsichtigten Weise gleich zu stellen. DaS geht nun einmal nach unseren Ansichten von Bildung und nach der so verschiedenen Stellung im bürgerlichen Leben nicht — was auch immer wieder dafür sprechen dürfte, daß man schließlich doch die Begründung höherer Knaben- und Töchter schulen für ein Bedürfniß anzusehen habe; — allein wir haben überhaupt eine andere Ansicht davon, was Volks- oder Bürger schulen leisten sollen, und das ist'S, worauf wir hier noch Hinweisen wollen. Diese Schulen sollen wirkliche Bildung--und Erziehungs anstalten, nicht aber Fabriken sein, wo die Virllernerei getrieben wird, so daß von Allem ein Wenig und von Keinem etwa- Rechte-, etwa- Gründliches oder Ganzes gelernt wird, obwohl man sich sehr oft de- Letzteren rühmt, solche- wenigstens vorgiebt, und rS auf die Programme schreibt. Die Schule soll und kann außer dem unumgänglich nothwen- digen Mechanischen nur noch die für ein spätere- Lernen unentbehrlichen Grundbegriffe lehren und den Kindern deibringen; ihre eigentliche Aufgabe ist eS nicht, ihre Zöglinge sofort zu grund gelehrten Leuten zu machen, was an sich ein Ding der Unmöglich keit ist; sie hat ihr Ziel vielmehr darin zu suchen, daß sie ihre Zöglinge so weit zu bringen sucht, daß diese im Stande sind, ihre weitere Ausbildung dann, wenn sie die Schule verlassen haben, au- eigenen Kräften fortzuführen, ohne in der Hauptsache ferner noch fremder Hülfe zu bedürfen, es wäre de»», daß sie später in andere höhere Lehranstalten übergingen, z. B. Gymnasien, Univer sitäten, wo dann dieselbe Arbeit nur auf anderem Felde von Neuem beginnen müßte. Die Schule (Volks - oder Bürgerschule) muß also die ihr anver-
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