LciPzlgtr Tageblatt und Anzeiger. 24V. Montag dm 28. August. 1854 Für die rührenden Beweise liebevoller Theilnahme an meinem tiefen Schmerz, die ich fortwährend von Dresden und vielen Orten und Vereinen des Landes empfange, danke ich herzlich: sie thun meinem Herzen, zumal die mit ihnen verbundenen Aeußerungen treuer Liebe zu meinem theuern Gemahl, sehr wohl und werden mir stets unvergeßlich sein. Meine Gebete für des Landes Wohl bleiben dem geliebten Sachsen. Wachwih, den 26. August 1854. - - Marie. ^ Sein« Majestät der König haben mit Zustimmung Ihrer Majestät der Königin Marie befohlen, dm nachstehendm Eingang de- im Nachlasse des höchstseligen Königs Friedrich August vorgefundenm, von Allerhöchstdemselben eigenhändig abgefaßten Testament- vom 4. April diese- Jahre- zu veröffentlichen, in welchem sich der hohe, wahrhaft edle und christliche Sinn und dl« reinste Humanität de- Verklärten, so wie Seine innige Liebe zu Seinem Volke, in einer Weise ausspricht, die gewiß in den Auge» elne- jeden Sachsen Thränen der innigsten Rührung hervorruft: „Im Namen der Allerheiligsten Dreifaltigkeit." „Vor Allem danke ich meiner geliebten Frau für ihre treue Liebe, womit sie mein Leben verschönert, mir die trübe« Tage erheitert und mir die glücklichsten Stunde« bereitet, die ich in diesem Leben genoffen. „Eben so danke ich meinen lieben Geschwistern, Schwägerinnen, Schwager, Neffen und Nichten und anderen Verwandten, für die mir fortwährend bewiesene Liebe. „Auch allen meinen treuen Dienern, besonders meinen Ministern, die mir so treu heige- standen und denen, die mir im Leben näher standen, für die vielfach mir bewiesene Anhänglichkeit. „Ich nehme von ihnen Allen den herzlichsten Abschied; möge Gott ihnen das vergelten, was sie mir gethan und mögen sie mir Alles verzeihen, womit ich sie vielleicht je gekränkt. „Allen meinen Unterthanen, meinen Sachsen, die ich treu geliebt, sende ich meinen Ab- schiedsgruß; mögen sie meiner in Liebe gedenken. „Ich empfehle sie, meine hinterlaffenen Kinder, der Fürsorge meines Nachfolgers. „Allen denen, die mich im Leben betrübet und gekränkt, verzeihe ich von ganzem Herzen. „Möge Gott denen verzeihen, die es absichtlich gethan, und möge er ihre Herzen lmken, daß sie einsehen ihre Schuld." rc. rc. rc. Ministerium des Königlichen Hanfes. Bekanntmachung, die Anmeldung neuer Schüler in die vereinigte Raths- und Wendler'fche Freifchnle, s» wie in die Schule des Arbeitshauses für Freiwillige betreffend. Diejenigen Aeltern, Pflegeältern und Vormünder, welche für nächste Ostern um Aufnahme ihrer Kinder oder Pfleg- befohlnen in die vereinigte Raths- und Wendler'fche Freifchnle oder in die Schule deS Arbeitshauses für Freiwillige bei uns anzusuchen gesonnen find, haben ihre Gesuche von jetzt an bis spätesten- den SV. September d. I. auf dem Rathhaus« in der Schulgelder-Einnahme persönlich anzubringen und die ihnen vorzulegenden Kragen voll ständig und der Wahrheit gemäß zu beantworten, auch die Zeugnisse über das Alter de- anzunuldende« KindeS, so wie darüber, daß demselben die Schutzpocken mit Erfolg eingeimpft worden, gleichzeitig mitzubringen.