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Sächsische Volkszeitung : 21.06.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-06-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-190506214
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19050621
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19050621
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1905
- Monat1905-06
- Tag1905-06-21
- Monat1905-06
- Jahr1905
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 21.06.1905
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Nr. 140. Mittwoch, dkn »I Io«! "»VS ^ Jayrgan». > und gesUage. ; Bestellgeld >. »ei zklnumaieriOPf ll«rddii«g!ger kagedlan für lvadweii. llecdi u. sreideii. wkrve» die «geipatteiie Petirzeile oder der,,, Raum m berechnet bet Ltederhotung bediutender Radar. «»»^.r.t R,da«t-p ",d «etchättdft.ll- . ^r^de«. vuchd.uch.-.t.^da,tt-^ , Fernsprecher , Ein bedeutsames Rundschreiben Pins X. Eine an die Bischöfe Italiens gerichtete Enzyklika des Heiligen Vaters über die „katholische Aktion" bezeichnet einen Wendepunkt in der Tätigkeit der italienischen Katholiken. Man kann sagen, daß nach dem von der „Köln. Volksztg." gebrachten Anszuge, den: wir hiermit folgen, seit dem Rundschreiben Leos XIII., „tterum novarum", kein päpstliches Rundschreiben von gleicher Tragweite erschie nen ist. Der Papst erklärt zunächst, was unter dem Namen ka tholische Aktion zu verstehen sei. In ganz allgemeinen! Sinne bezeichnet dieser Name alles das, was auf die gött liche Mission der Kirche Bezug hat, Predigtamt, Heiligung der Seelen, Werke der Nächstenliebe und Barmherzigkeit in geistiger und leiblick>er Hinsicht. „Aber es gibt noch eine ganze Reihe unter die natürlichen Gesetze fallender Güter, mit denen die Mission der Kirche nicht in direktem Zusam menhänge steht, die sich aber doch aus ihr gleichsam selbst verständlich ergeben," nämlich die, welche die christliche Zi vilisation in der Gesamtheit aller ihrer Elemente bilden. Alles in Christo erneuern und nrit aller Macht die Güter der christlichen Kultur in der Welt zu fördern suchen, überall und mit allen erlaubten Mitteln die antichristliche Zivilisa tion bekämpfen, das ist eigentlich die Obliegenheit der katho lischen Aktion. So verstanden, ist die katholische Aktion ganz eigentlich Sache des katholischen Laientums. Immerdar hat die Kirche diese ihr von ihren guten Söhnen zugekommene Hilfe entgegengenommen, „wenn dieselbe auch, je nach den Zeit umständen, verschiedenartig gestellt war". Nicht alles das, was in anderen Zeiten nützlich erschien, ist auch heute noch als nützlich und opportun zu betrachten. „Die Kirche hat während der langen Reihe der Jahrhunderte stets und in allen Fällen in klarer Weise die bewunderungswürdige Eigenschaft gezeigt, den wechselnden Verhältnissen sich anzu passen. Es fiel ihr nicht schwer — Integrität und Uner- schütterlichkeit des Glaubens und der Moral natürlich immer lwchhaltend — sich leicht in alles das hineinznfinden, was die Zeitverhältnisse und die neuen Erfordernisse der Zivili sation an Zufälligem und Nebensächlichem, mit sich brach ten .. . So bleibt auch die katholische Aktion immer die gleiche, was ihre leitenden Grundideen und das Endziel be trifft, wenn sich auch passenderweise die äußeren Formen und die angelvandten Mittel ändern." Des weiteren stellt dann der heilige Vater Betrachtun gen über die Bedingungen an, welche erfüllt sein müssen, damit die katholische Aktion wahrhaft wirksam sei. Vor allen Dingen erfordert sie Leute von katholischem Charakter und von Mannestugend. In zweiter Linie müssen die Werke, denen die Katholiken sich widmen, „von solch hervor ragender Wichtigkeit sein, den Bedürfnissen der heutigen Gesellschaft so entsprechen, den materiellen und moralischen Interessen, zumal denen des Volkes und des Proletariats, so angepaßt sein, daß sie insgesamt von allen sowohl leicht begriffen als auch freudig bewillkommnet werden, während sie andererseits die Leiter der katholischen Aktion wegen der daraus sich ergebenden großen und herrlichen Früchte zum größtmöglichsten Eifer anspornen." Die schwerwiegenden Probleme des heutigen Lebens er fordern prompte und sichere soziale Lösung, die Katholiken müssen sie finden und geltend zu machen wissen, „mit Hilfe energischer, tätiger, intelligenter, disziplinierter Propa ganda, die sich der gegnerischen direkt gegenüberzustellen hat." Das höchste heutige Bedürfnis, von Leo XIII. in der Enzyklika Rerum uovarum angedeutet, ist „die praktische Lösung der sozialen Frage auf Grundlage der christlicl>en Prinzipien." Zu diesem Zwecke müssen die katholischen Arbeitskräfte sich vereinigen und mit vollkommener Einheit des Wollend und Zieles vorschreiten. Zur Erreichung dieses Zieles l)at sich, unter manchen in gleicher Weise lobensiverten Werken, anderswo eine Einrichtung allgemeinen Charakters glän zend bewährt, die unter dem Namen Volksverein be stimmt ist, die Katholiken aller sozialen Stände an sich zu ziehen, vor allen Dingen aber die großen Volksmassen um einen einheitlichen Mittelpunkt der Aufklärung, Propa ganda und Organisation zu sammeln." Dann wird mit gro ßer Sachkenntnis ein Bild des Volksvereins entworfen, der auf diese Weise aufs neue von der höchsten Autorität aner kannt wird, wie dies schon unter Leo XIII. der Fall war. Neben den Volksverein stellt Pius X. den Verein für Wirt- fürstliche Interessen, der bereits gut organisiert ist und einen Bestandteil der zrveiten Gruppe des Komitees fiir die Katholikenversammlungen ausmacht. Dann geht der Heilige Vater zu einem anderen Punkte von größter Wichtigkeit über, den sicher alle in einem der artigen Dokument erwähnt zu finden hofften. „Die katho lische Aktion," sagt er, „muß sich Geltung versürffen durch alle jene Praktisüien Mittel, die ihr der Fortschritt des so zialen und wirtsclrftlichcn Studiums, die scl>on anderswo gemachte Erfahrung, die Verhältnisse der bürgerlichen Ge sellschaft, sogar das öffentliche Staatsleben an die Hand geben." Sie muß sich infolgedessen „jener bürgerlichen Rechte bedienen, welche die heutigen Staatsverfassungen allen und demnach auch den Katholiken gewähren . . . Jene Rechte sind verschiedener Art, sie gestatten sogar direkt an dem politischen Leben des Landes Anteil zu nehmen ver mittelst der Volksvertretung im Parlament. Schwerwiegende Gründe raten uns ab, ehrwürdige Brüder von jenen uns von unseren Vorgängern Pius IX. und Leo XIII. seligen Andenkens vorgeschriebenen Normen ab- zuweichen, wonach in Italien die Teilnahme der Katholiken an den Parlamentswahlcn verboten ist. Nur ebenso schwer wiegende andere Gründe, die das höchste Interesse der Ge- sellscl)aft im Auge haben, welches um jeden Plins gelvahrt werden muß, können veranlassen, daß in besondereil Fällen von dem Gesetze dispensiert werde, hauptsächlich wenn ihr, ehrwürdige Brüder, von der unbedingten Notwendigkeit für das Heil der Seelen und für das höchste Interesse eurer Kirchen überzeugt seid und darum einkommt. Nun aber bedingt die Möglichkeit dieses unseres wohlwollenden Zuge ständnisses, daß alle Katholiken sich in verständiger, ernster Weise auf das politische Leben vorbereiten, bis sie zur Teilnahme daran berufen werden." Und dann rät Pius X. zur Bildung von WahlVer einen, auch für das politische Leben. „Zu gleicher Zeit müssen die großen Prinzipien, von denen das Gewissen jedes Katholiken erfüllt ist, eingeprägt und in der Praxis befolgt Norden. Er muß in jeder Lage als Katholik auf- treten. Wenn er ein öffentliches Amt bekleidet, so muß er dieses mit dem festen und ständigen Vorsatz verwalten, lo viel er vermag, für. das soziale und wirtschaftliche Wohl des Vaterlandes und namentlich des Volkes bemüht zu bleiben gemäß der christlichen Anschauungsweise, und gleichzeitig hat er die höchsten Interessen der Kirche zu verteidigen, welclsc die der Religion und der Gerechtigkeit sind." Nachdem der Heilige Vater das dreifache Zentrum der sozialen, wirtschaftlichen und politischen Aktion behandelt hat, empfiehlt er in Bausch und Bogen alle ander«» Werke „verschiedener Ar, und verschiedener Orga- nisaiion, die aber alle in gleicher Absnlii sur das Wob, der Gesellsckxrft und des Volkes in der einen oder anderen Weise bemüht bleiben und die für das Aufblül-en der christlichen Zivilisation unter verschiedenen Gesichtspunkten tätig smd. Der Heilige Vater wünscht, daß sie sich nrit einer gewissen Freiheit organisieren nach ihrem besten Dafürhalten, „da es nicht möglich ist, daß, wo viele Personen zusammen- kommen, alle sich nach einer Schablone richten und sich unter eine einheitliche Leitung stellen." Dann empfiehlt er die Abhaltung allgemeiner und Par- tieller Katholikenversammlungen, „die als eine feierliche Kundgebung katholischen Glaubens und als gemeinsames Fest der Eintracht und des Friedens gelten sollen." Weiterhin spricht er von dem Verhältnis der katholischen Werke zu der g e i st l i ch e n Be - Hörde: „Wenn man die Lehren, die wir in» ersten Teile unseres Schreibens erteilten, richtig erfaßt hat, so wird man leiüst begreifen, daß alle jene Werke, die direkt auf das Hir- tenamt der Kircl>e sich beziehen und die daher das Heil der Seelen bezwecken, bis ins kleinste hinein der kirchlicl)en Be- Hörde und folglich auch der Autorität der Bischöfe unter- stellt werden müssen . . . Aber auch die anderen Werke, von denen wir gesprochen, sind hauptsächlich dazu geschaffen, wahre christliche Zivilisation in Christo zu erneuern und zu fördern, und können in keinerlei Weise unabhängig von dem Rat und der Leitung der kirchlickxm Behörde gedacht irrer- den . . . noch viel weniger in offenem Gegensätze zu den kirchlichen Autoritäten." Jedoch soll diesen Werken „eine gebührende, schickliche Freiheit geivährt wer- den, indem auf sie die Verantwortlichkeit ihrer Tätigkeit hauptsächlich in irdisü>en. wirtschaftlichen Dingen und in jenen des öffentlichen Lebens in Verwaltung und Politik zurücksällt." Indem der Papst noch kurz von der Unlenkbarkeit der jenigen spricht, die ohne die schuldige Achtung vor der Auto rität. „sogar offen gegen den Willen derselben", sich dazu hergeben, eine eigene katholische Aktion auf ihre Art zu treiben, geht er dazu über, von dem Anteil desKlerus bei der katholischen Aktion zu reden. Es herrscht dabei Ge fahr, daß er „eine zu große Bedeutung den materiellen Interessen des Volkes entgegenbringt und darüber die viel wichtigeren geistigen seines Amtes vernächlässigt". Der Geistliche soll über allen Parteien und Interessen stehen und alles zu verhindern suchen, was seine Person und Würde kompromittieren kann. „Er soll deshalb an Vereinen dieser Art (das heißt von wirtschaftlichem und politischem Charak ter) keinen Anteil nehmen, wenn nicht nach reiflicher Ueber- lcgniig, im Einverständnis mit seinein Bischof und nur in solchen Fällen, in denen sein Beistand frei von jeder Gefahr und von größtem Nutzen ist." Aber seinem Eifer sollen keine Zügel angelegt werden, er soll als wahrer Apostel allen alles sein. „Er möge durch wirksame Propaganda in Wort und Schrift, auch durch direkte Mitarbeit in den eben ernxihnten Fällen daran arbeiten, in den Grenzen der Gerechtigkeit und der Caritas die wirtscliastliche Lage des Volkes zu heben. Er fördere jene Einrichtungen, die dazu führen, vor allen Dingen diejenigen, die sich vornehmen, die Volksmassen gegen das verheerende Eindringen des Sozialismus zu schützen, und die das Volk zu retten trachten sowohl vor dem wirtschaftlickien als auch vor dein morali schen und religiösen Ruin." Das Schreiben ist von Pfingstsonntag, den ll. Juni datiert. Unpolitische Zeitläufte. sti-chdruck vrrbotrn., Berlin, den 19. Juni 1906. Ein Junggeselle schrieb mir kürzlich einen Brief wegen Kindererziehung. Ich dachte zuerst: Speise geht vom Fresser arid und Süßigkeit vom Starken. Aber ich sah bald, daß der Junggeselle es gut meint und bald Fa milienvater zu werden verdient. Er hat nämlich Mitleid mit dem hübschen und geweckten Sprößling einer bekannten Familie, der in Gefahr steht, von seiner affenliebevollen Mutter heillos verzogen zu werden. Da soll nun der „Un politische" durch einen Erziehungs-Artikel helfen. Ich schneide den Fall an, weil er typisch ist, was auf Deutsch heißt: solche schlaue Jungen und solche törichte El tern komnren häufig vor. Das hoffnungsvolle Knäblein steht erst im dritten Jahre, aber es tyrannisiert die ganze Familie. Es hat nämlich als Geheimnis seiner Macht ent- -eckt: Schreien, schreien, schreien! Manche Leser werden schon in dem politischen Teil dieses Blattes gelesen haben, daß auch Erwachsene dieses Rezept manchmal befolgen, um ihren Willen durchzusetzen. Die Kinder sind oft klüger, als wie man nach ihrem Geburtsschein vermuten sollte. Wenn so ein Knirps merkt, daß er durch Trotz und Lärm das Ver- langte erreicht, so betreibt er die Sache gewerbsmäßig. Es macht den „Bock", wie man in manchen Gegenden den Tob- suchtsanfall der Kinder nennt, gleichsam zu seinem Reittier. Er trotzt den schwachen Eltern ab, was er haben will. Im vorliegenden Falle liegt nach dem Zeugnisse des scharfäugigen Junggesellen die Schuld bei der Mutter. Der Vater möchte wohl den eigensinnigen Jungen in Kur neh men, aber die Mutter behauptet, so ein gute- Kind sei noch viel zu jnng, um erzieherisch behandelt zu werden, es müsse wenigstens erst fünf Jahre alt sein usw. Um des lieben Hausfriedens willen schweigt nun der Mann still und sieht zu, wie alles im Hause nach den Launen des kleinen Zaren tanzt. Wenn das so lvciter geht, so ruinieren die Leute das Kind und sich selbst dazu. „Die Rute, die die Eltern an ihren Kindern sparen, werden sie später selbst fühlen." Auf diesen Spruch benift sich unser Junggeselle. Nun, muß man denn gleich die Rute zu Hilfe nehmen, wenn man den „Bock" austreiben will? Ich weiß, die Ruten helfen häufig zum Guten. Aber man soll nicht zu früh hauen und nicht zu häufig hauen. „Das letzte Mittel der verzweifelnden Liebe seien die ge rechten Hiebe." Gegenüber trotzigen Schreihälsen nutzt meistens schon ein einfaches Mittel, das nur etivas Geduld und Ohremoatte erfordert: au stoben lassen! Wir Eltern können uns ein Muster nehmen an der Natur, welche die Menschen zur Respektierung ihrer Ge setze erzieht. Oder christlich gesprochen: wie bringt uns der liebe Gott die Kunst bei, uns mit den Natnrkräftcn nnd ihren Gesetzen abzufinden? Wenn wir gegen einen Baum oder eine Mauer laufen, so bleiben diese Dinger ruhig stehen, wo und wie sie stehen. Wir können klagen und trotzen und poltern, so viel wir wollen, das Hindernis rührt sich nicht. Es hält uns keine Rede und gibt uns auch keine Prügel, aber durch seinen passiven Widerstand erzieht es uns. Wir sehen ein, daß es wirklich nicht möglich ist, mit dem Kopfe durch die Mauer zu gelwn oder den Baum um- zurennen. Infolgedessen entschließen wir uns zu dem nö- tigen Umwege. Durch Erfahrung werden die Leute klug, die kleinen wie die großen. Wenn der kleine Eigensinn sieht, daß die Eltern oder deren Gehilfen sich aus seinem Schreien mrd Trotzen nichts machen, so gibt er das unren table Geschäft bald auf. Aber es ist doch „schrecklich", wenn ein .Kind andauernd kläglich schreit oder gar vor Wut schluchzt und stöhnt! Ta gibt es hitzköpfige Eltern, die nun gleich selbst in Wut geraten und gleich mit Schlägen Ruhe erzwingen wollen. Die Prügel wirken natürlich wie Oel in das Schreiseuer; die trotzige Erregung des Kindes wächst, die Züchtigung wird verschärft, und so kann ans der kleinen Ruhestörung ein schwerer, gefährlicher Konflikt werden. Anderseits gibt es zärtliche Eltern, deren Nerven den Lärm gar nicht er- tragen z» können glauben. EntN>eder tun sic dem eigen- sinnigen Kinde seinen Willen, oder sie versnck)en cs doch wenistens mit guten Worten, gütlichem Zureden nnd Bitten. Versprechen von diesen oder jenen Belohnungen, Zustecken von Süßigkeiten nnd dergleichen Besänftigungsmitteln. All dieses Getue ist verfehlt. Der kleine Trotzkopf merkt sofort, daß sein Lärm großen Eindruck macht nnd ihm Respekt ver- ,'ckMt. Der Knirps ist durcl)ans kein nnpraktisckier Gefühls- niensch, sondern ein nüchterner Realpolitiker. Er spürt Er folg von seinem Poltern, nnd infolgedessen wird er bei der näMcii Eklegenheit abermals poltern. Nur die volle Er- folglosigkeit kann ihn kurieren. „Sie mackien sich nichts daraus." Sobald er diese Erfahrung macht (er braucht sie nicht in Worte fassen zu können, sondern nur zu ahnen in seinem kindlichen Gemüt), verzichtet er ans den Versuch mit untauglichen Mitteln. Natürlich müssen die Eltern zwischen dem Notgeschrei und dem Trotzgeschrei unterscheiden. Sonderbarerweise kommen manchmal ganz kleine Kinder, die noch gar keine Ueberlegung haben, in den Verdacht, daß sie ans Bosheit die Ruhe ihrer Eltern störten. Die kleinen Würmer schreien, weil ihnen was fehlt oder weil sic etwas quält. Sic brau- ck>en Nahrung oder trockene Wäsche, sie haben innerliche Schmerzen oder sind äußerlich gequält durch Falten in der Kleidung, schlechte Wickelung, lleberbitzung oder Erkältung
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