Suche löschen...
Dresdner neueste Nachrichten : 14.01.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-01-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192501148
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19250114
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19250114
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1925
- Monat1925-01
- Tag1925-01-14
- Monat1925-01
- Jahr1925
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 14.01.1925
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Dresdner Neuefte Nachrichten u H M « h 1. I W- »I- « WUYM Unabhängige Tage-Wu- Dezugspceiie2 zistmäz zustizwszz 10. mit FWEWMEOAOMMKM » « d d äu Wie-g- sss«-«sk«sss«asssszsg.g:sss3:s ....«335"2?2»7k«..·«« T-· » aw W - J stri .3 » Mem k. « keus II Un : C W .-22"..W-Wäsm km «M « NMMHM m Von es« Un n U e e us MZÆFMM Gmmummer 10 Gipse-mi- M"«tm« Mawwd YMWWMM RGO-st- Meudstt. 4. · Mfk 20024- 22 WI, 22 DU, 22 pos. · Alecto-muc- Reucste Dresden. · Postfcheckk Vade 2060 Ist-MO- WWM todt-· W) W m »Was-u m Won- - su- saue w Ema- smiooaskm od- einn- wm pas-« Hist-o- eknmk Mino cui nachts-Mo mi- ckasmq u Mode-s owns Atmos, 14. Januar 1925 M. Jahrg M- 11 Schweres Eifenbahnungliikt bei Herne Der Berlin-Kölne"r Expreß auf einen Personenzng gestoßen - Bishet 21 Tote Und etwa 30 Verwunvm Wie das Unglück geschah « Mk Esset-. U. Januar. Guit. Melips Die sicjihsbqhudirekiiou Essen teilt folgendes mit: Heute morgen not I Uhr W Minuten fuhr der Zug D 10 auf sey im Bahniof i- Øeeue stehenden oolliesesieo Person-usw M auf. Es herrschte dichter Nebel und Dunkelheit. Bisher sind It Tote und 80 bis 85 Leicht- nnd Schneroerletzie festse siellt Die Reimugsorbeites habet sofori begonnte-. Der Unfall ist. soweit bis sur Stunde ermiiieu werden konnte, oerumilich dadurch entstanden, das der Zug I) io das aus Halt stehende Einfahrisfignal infolge des Nehels überfahren hat. Der Präsident, der Amtöoorfiaud und alle fiir den Betrieb verant vworilitlseu Beamten der Reithsbahndirekiiou Essen tsjud an Ort und Stelle. . Ver Stdn-listig auf den Periouenzng auf gefahreu « , , · -s- dene. U-. Fauna-. Einen-er Draht-existi( beste vornen Us Use ereiqnete lich ein furchtbares Eileniabnnnnliick nnf dein tinlinlsoi deute-. Der Per ionenmm M Dortmmd—Wanne stand auf dein Bahn boi. Die Reife-den waren gerade im Benriib in den Zua einst-steigen al- der vssna 10. von Dort-mens tommcnd. in den Vabnlwi einliei. Der Dssua siubt bei dichtem Nebel auf den Personen aua ani. heilen letzte Wanen vollständia zerieiimmert nnd ineinander geschoben w n r d e u. Vom Dis-is wurde nur die Siitnwaud der Lokomotive ein-gedruckt BJShet sind 21 Tote hntch die Jene-weht ans den Testament sie-vorgezogen worden. Die Zahl der Bettes-ten beträgt t««--·-I--m-«s1- weise so. caua lich jedoch noch weicntiicherhshem Ein Bexletziee Fig-bereits feinen Verwundnnnen erlesen. Das werdende Kabinett Luther Fachmkukstet und »Vextmneuslente« der Rechts»ktzxtpjen X skrcithsx«W" Reichsiinanzminister »Dr- Lnther hat seine informatorischen Verhandlungen mit— den Frat tionen den ganzen Tag über sortgeseht Er bat Ver , steter bee Zentrums, der« -Dentltbnationalen, der Deutschen Volkspartei, der Demokraten nnd der Bay rischen Volkspartei empfangen. Den Kernpnnkt aller Besprechungen stellte die Erörterung über die Bildung einer Regierung dar, in der ohne srakiionelle Bindung jede Frakttvn mit se einein der Fraktton angehörenden Vertrane n Z in a n u vertreten sein, im übrigen aber die-Besehnng dnreh Fachmtnister erfolgen soll, bei deren Auswahl durch den verant wortlichen Reichskanzler eine gewisse Rücksicht ans dii politische Einstellnng enonunen werden soll. Es i, ferner über d i e M etTo d e verhandelt worden, durch die in der praktischen Arbeit ein e enge r e F- ii h - lungnahtne zwischen der Regierung nnd den Fraktionen sichergestellt werden kann. Das Zentrntn hat eine Fraktionsberatung über die neuen Grundlagen abgehalten nnd nnter Vorbehalt der Entscheidung nach Kenntnis der Ge samtgestalinng des Kabinetts dem Plane einmütig; «sligestimnit. Die Führer der Deutschen nnd der Bayrischen Volkspartei haben den Plan grundsätzlich gutgeheißen. Die dentschnationale Fraktion hält im Laufe des Dienstags eine Vorstands- nnd Fraltionsi silluna ab, aus der sie sich endgültig entscheiden wird. Dem Kabinett Luther würden, wenn es zustande kommt, folgende Vertrauengklente der in Frage kom menden Frakiionen angehören: Für die Dentlihnattønalem Wallrat als Minister des Innern. Für die Bayriithe Volkspartei: Dr. E m m i n g e r als Jnüiznrinister. Für das Zentrnnn Brannö als Arbeits entnister. Für die Deutsche Volkspartei: Dr. S ire s e in a n n als Unseninittister. Die übrigen Ministeriu- wukden durch Fisch-! männer besetzt werden, und zwar würden von den bisherigen Mtntstern als Fachmänner tm Amte blei ben: 111-. Gesler als Wehrntinister und Gras Danks als Ernährungdmtntster. Dte Frage, ob dass Kabi nett Luther zustande kommen wird, hängt etnmal ab von der Haltung der deutschnattonalen Fraltton und dann von dem Verbleiben Use-. Geht-ers der übrigens der demokratischen Frektiøu nicht mehr anseher in seinem Amte, da das Zentrum, wie gemeldet wird, hiervon seine Stellungnahme zum Kabinett Luther ab hängig macht. Ein Kabinett Luther würde auf die Opposition der bemotrattfeben nnd sozialdemokratischen Partei stoßen. « Neue-Annaqu argen sk. Hokus qumct von Sozsatpeswkmten an Machqu . empfohlen , · . B. Lerc i n , Is. Januar. Misener Drehtderichni Die »R o te F n h n e« behauptet. die Sozialdemokratie hätte sich itir die Brüder Bat-nat nnch dei R n in in n Mned· n nl d , als er noch Pretnier war. eingelegt. Es iet nn Mnedonntd ein von Weis nnterzeichneter Empfehlungddriei geschrieben worden. worin sannst als ein »Inninsiinniiches Genie« nnd Jeden Kredites würdig« bezeichnet wurde. Des weiteren iei Macdonnld gebeten worden. durch Weiteremniedlnng von Barmnt d iei ein di e Kr e - dittnlien der Londoner City zu diinetn Wie eine hiesige Nachrichtenftelle mitteilt, ioll das Verfahren in Sachen Var-nat eine Ansdehnnng nnch l »mitt- der politischen Seite hin« erfahren was znniichft ein wenig dunkel nnd schwer set-dar i » klingt. Ferner ioll die Untersuchung der Staats lnnwnitichnit über die Gewährung von Post kred i t e n weiter nnbgedehnt werden. Unter nnderin ioll nnch ermittelt werden« nnter welchen Bedingungen die Denoiitens nnd Handeisdnuh deren irtihere Direktoren flüchtig geworden find nnd iteckdrieilich » verfolgt werden, Kredite non der Reiche-non erhalten hn t. Dr. Hoeflc hat übrigens feinen Posten als Direktor des Geintntverdandcs deutscher Staats densnter vor einigen Tagen niedergelegt. nachden- er feines Amtes enthoben worden innr. . Weitere Unresetmäßkgteigpn « Berlin. Is. Januar Der Berliner »Lokal anzeiger« verössentli )t neue Mitteilungen über Un regelmäßigkeiten im Reisesfostministes riunr. Er berichtet, daß sich der in ster Dr. Hveslc im Wäre 1924 aus der Lage des Berliner Postamtes W einen größeren einst-Z gegen sogenannte Zwischenquittung habe z leu lassen, ohne be sondere Kassenanweixung Dieser Betrag soll auf Ein greifen der Oberpotdirektion als »uicht verbrauchter Reisekostenzusthuß« erst nach längerer Zeit zurück » siege lt worden sein« Der ,Lokalanzeiger« wüns t vom ; ei Spostministerium Autkliirnnbg darüber, wosin Dr. ihre le reisen wollte und weshal er einen ver ältniss mäßig großen Vorschuß dafür verlangte Amerikas künftige Außeapsolitkt Widersprecheyde Rachrjchteik Teleararnm unfre- Korrespondenten v. Qui-z U. Januar. Nach hier einsetrossenen Instituts-rinnen aus Wähttäatoner dtp asiatischen reifen wirkte Hundes ü tritt noch erheb liche sen ernngen in der amerikanischen Politik ur JolFe gaben. Diese würdenusuerst und sehr kehren-n d e e tehungen Fu Rußla be rühren.’ U Yo gez habe sich hartnä is einer sende rnns widerse . geht set die Rede davon, eine amerika jnif e Kommt on unter dem Borstd Durchs nach Rus land su Mittenjehenso habe Buches dem Präsidenten von der nberufung einer Nbrüstnngztonferenz abge raten. Bernh wünschte ursprünglich eine is b - ritftnnsss nnd Wirtschaftdkonferens. . Fest soll er sich mit der Uhrüxnngskonferenz begnügen ers iver 'lt sich die ache nett dem elts schiedsæo im dat- . hade wer für die amerikan ge Mitgliedfchapt an d ezem Welitribunah während orap sehr starke Beben en hatte. Bernh wünschte jedenfalls vorher eine Avnferenz zur Kot-i -fZierußp des Internationalen Re fes. Es ist mäck lspätk M cvvlkdet Cis-Its «- stillst Wle U Amerika erkennt Sovieimhumd nicht aufs » Telearamm unsres Korrespondenten ch- Pariö. is. Jamm. Uns due-stammen heiseren-kreisen nnd wahrscheinlich un stetem tell-it wiss Ic- hkesisen Blättern tritan das bis auf weiteres cis-. suctteicnstuss Ost-kenns landd durcki Ue Vereinigu- Stute nitlit beabsichtist M nd das aus Qellogq eine solche Reuter-um dep weist-umse- Pslitit sege stjemtslmä nicht W werd-. . ( - Houghtou nach London? telcgramm untre- Kotreivondenten v. London Is. Jena-u eilus Washington wird etwaide sang tou den Londoner Bot- Kchastctpostensanseusmmeu habe. Die Mel xmg bedarf jedoch noch der Bestätigung Je- Land-mer diplomatischen Kreisen mißt man dieser Ernennung, lallö sie sich bestätigt große politische Bedeutung bei, u Inbetracht der Tnttmeu Kenntnis der La e in Deutschland, die Hengst-n aus seinen euglischenåästen »m4tbesuseu.tvürde. an ierblutt terms den nsch Oes· Präsidenten Cooltdqy die deutsch-eng lischen Beziehungen in dem für die amerika nischen Interessen in der europäischen Sanietung et forderli en Sinne zu fördern und zu festigen. Rnhe tu Stalle- x Ihn-, w. Januar. CStefanU Der Mailu- des Innern berichtete im Minister rat über d e Lage im Innern nnd hob hervor, welche befriedigenden Er gebnisse durch die Namens-use der vom Minister-tat am o. Dezember beschlossenen aßnabmeu erzielt worde feiertei Efrzugte tust-, baß das Laub vollkommen r u q e Der Minute-rat forma- sich alsdann für einen Oe- Btzentwurf ang, der jede ereinigun verglichtey der vlizei die Tatsache ihrer Bild-sum täte- tatuteu fo wie eine Liste mit den Namen ihrer eaustragteu m ihrer Tellnebmer mitzuteilen Dke italienische Oppositin Mk W -4- Ren-. Is. Januar. Gig. Dkabtberichu R italienische Opposition ist tret- det Ueber-intuqu Tekaenigktåk Falle einer Mk Uns- send-«- Dr. Wirth droht just Wun- ohn immt Partei « «Veeltn. U. annnr. Die Eele eav ens! Union«. weiß eiåae sehr interessante Linse-selten aus der Fra tionslthuna des. Seinen-ne unt Sonntag nachmtttaa ku set ten. in der bekanntlich etne offtzielle setei ikuna asn Kabinett Luther abgelehnt wurde. Der roch e Flügel des Zen trums war zunächst Wen etne de artige ablehnende Fomnlternnq der efolnttvn Un eh trat der frühere Retchstanslezalstet ans nnd lente in letdenlchaftltchet Rede f e reinste-Felle ch lednnnf jeder politischen Berb ndnna inlt den Bechtgvar eten dar nnd drohte loqae nett set Munan nnd Veqksndnn etnee nenen Pastet. atanfhin setclpß die Mitten dle IDE äkeue Raume en W »Hu . wiss-m . - Die zerschlagene Mitte Btm Rjohml Belu- Es gibt Leute, denen es nicht recht behagt. daß der sittlner Oberbürgermeister Ade nauer am Sonnabend beider Kundgebung der be setzten Gebiete über den inneren Dader ge klagt hat, der unsre außenvolitiiche Arbeit hemme. Wer ein wenig über die Stim mungen an Rhein und Ruhr unterrichtet ist, wird finden, dafz ähnliche Besorgnisse dort allenthalben ge teilt werden Wenn man nur nach der sebr ge riiuschvollen Berliner Presse urteilen wollte. könnte man glauben: Wohl und Wehe der Deutfchen hängen wirklich daran, daß in die Regierung des Reiches soundso viele Deutschnationale bineins kämen oder aber, wie die Exiremen vom andern Ufer beifchen, daß man die Weimarer Koalition erneuere Das bedrängte Deutschtum des Westens sieht diese Dinge anders und richtiger. Das empfindet ed vor allem schmerzlich, daß die besonnenen, Ertranaganzen abholden K räf t e ider Mitte» die in deu lebten Jahren zu durchaus sruchibringendem Schaffen sich zufammenaeschloifen hatten, drauf und dran find, lich heillos zu verseinden und der msgliche Gewinn nicht ausreichen möchte, den Schaden auszugleichen, den wir- mittlern-eile schon ers-« litten und noch erleiden werden Mit diesen grenz deutschen Auffassungen begegnen sich ruhige Beobachter auch im Binnenlandr. Wie wir gleich hinzufügen !möchten, Männer nnd Frauen im demokratischen, im Ivolkgparteilichen wie im Zentrumslager. Es steht z. B. inicht so, daß allen Demokraten es weitschauende Klug- Peit bünlte, als bei der Präsidentenwahl im preußi fchen Landtag ihre Parteigenofseu schlankweg für den Sozialdemokraten stimmten. Das führt zu einer falschen, aus die Dauer kaum tragbaren Verteilung der Kräfte. Nach der dermaligen Verfassung bilden der Ministerpräfident, der Landtagspräsident und der Prä sident des Staatsrates die eigentlichen Souveräne von Preußen. Bleibt Herr Braun Kabinettgchef, so ist die ! sozialdemokratische Herrschaft abermals stabiliert wie der historische Rache-r de braune. und dafür lag auch unter demokratischem Gesichtspunkt gar kein Anlaß vor. Bot-angegangen war freilich der Eventualbeschlusz der volksparteilichen Reichstagdfraktiom im zweiten Wablgang für herrn W allr af als Reichstagspräsis deuten zu stimmen. Und auch dafür lag wieder nicht der geringste Grund vor. Herr Lohe ist ein audgeze ch neter Präside ti gewesen, und er ift, wie schon seine Ein führungzrede erwied, ed auch noch. Bei Herrn Wall rais hatte das Reichstagdplenum nur zu oft der steuer losen, von Stürmen hin und der geworfenen Barke geglichen, die im nächsten Aug«nblick uollends auf den Sand geraten könnte. Derr Löbe aber vermittelte vom ersten Moment an wieder das beruhigende Gefühl, daß ein Mann auf der Kommandobrücke stand, der auch im tosenden Orkan noch seine Nerven behalten würde. Wir möchten annehmen: wenn Herr Streses mann selber noch der Reichstaggsraktiou vorsttinde. wäre der unglückliche Be schlusz nie gefaßt werden. Vermutlich hätte die Fraktion dann wohl sogar im ersten Wahlgang sich fiir Ldbe erklärt. Wobei man gibt neuerdings ia soviel auf konsequente Politik, die beiläufig nicht immer gute Politik zu sein braucht man nur sich selber tren geblieben wäre. War im Mai der Anspruch der Deutsch nationalen gerecht gewesen, als stärkste Partei den Prä sidenten gu stellen so ward ed jetzt nicht minder der sozialdemokratische Denn. wie immer man an den Mehrheitgverbältnissen rüiteln und deuteln mag, die Datfache, dasz die Sozialdemokraten dermalen über mehr Mandate verfügen als die Deutschnationalen, wird sich durch keinerlei Auslegungskünste aus der Welt schaffen lassen Das eben ist die Folge des unseligen Hader-s zwischen den bürgerlichen Gruppen der Mitte, daß die beiden Flügel parteien schier mechanisch nnd oft gegen den Willen ansehnlicher Bruchteile mit fortgerissen werden. Weiter als unter normalen Verhältnissen sie zu gehen wohl bereit wären. Beiden droht fo die Gefahr« zu An hängseln ihrer großen Nachbarvarteien zu werden. Der Deutschnationalen die einen, der Sozialdemokratie die andern. Einen besonders schmerzlichen Vorgang haben wir in der Beziehung im preußischen Landtag er lebt. Die Juristen mögen darüber streiten. ob die Aus legung des über Nacht berühmt gewordenen Artikels 48 der preußischen Versassuna, zu der mit den Deutsch snationalen auchzdie Volkspartei sich bekannte, richtig war oder nicht. Die Meinungen gehen da durchaus auseinander: selbst innerhalb der Volkspartei. Po litisch war sie sicher nicht übermäßig weise. Einsiweilen hat die Volkspartei nur das Nachsehen. Das Ka binett Vraun führt die Geschäfte weiter, nur die Volksparteiler sind draußen und ihr Einfluß ist ausgeschaltet. Niemals aber durfte es geschehen daß bei einer Kundgebung gegen das vertragsbrüchige Frankreich wohlverstanden bei einer nationalen De monftration, in der Gefolgschaft der an rücksichtslose Sabotage gewöbnien Deutschnationalen an ch die Vertreter der Deutschen Volkspartei den Erodus vollzogen. Noch schlimmer war es freilich, daß dann hinterher Herr v. Campe die tm Saal ver bliebenen, ihrer nationalen Verantwortung bewußten Parteifreunde durch den Fraktionsdiener auffordern ließ, sreundlichst doch auch herauszukommen. Das ist ein Mangel von Augenmaß, den selbst die Hitze des Gefechts nicht zu ent schuldigen vermag. Und der, häufiger geübt, iede Regierungsmbglichkeit im Reich fürs erste schlechthin zerschlagen tn ii ß t e. Wir haben Grund, anzunehmen, daß der preußi schen Fraktion von den verordneten Jnstanzen der Volkspartei demnächst das Nötige eröffnet werden wird. ssnoffiziell und in der in solchen Stücken unbe fangeneren, weil mit dem unverbildeten Volkswillen in Berührung stehenden Presse der Provink ist das fa wohl bereits geschehen.) Ei n e Poli t i k , wi e sie vielleicht der um die Herren Schslz und Becker gescharte rechte Flügel der Neichstagssraktion wünscht, werden weder die breiten Wählermassen der Volkspartei noch die eigentlichen Führer zu stützen bereit sein. Durch diese Politik ward bereits das Tischtuch zwischen Volks partei und Demokraten zerschniiten und die allen Teilen gleich nützliche Arbeits-gemeinschaft gelöst. Ver harrte man bei ihr, so könnte das nur die Folge haben, das ohnehin kopfscheu gewordene Zentrum von jeder Verbindung mit der Volkspartei abzuschreeken. Auch Herr Luther hätte sein Kabinett wohl schneller beisam men bekommen, wenn man im Zentrum über die Marschrichtung der Volkspartei nicht besorgt und im unklaren wäre. Dieses aber wird festzuhalten bleiben: ohne das Zentrum ist Politik in Deutsch land nicht zu machen. Am allerwenigsten eine sogenannte bürgerliche.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite