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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.03.1858
- Erscheinungsdatum
- 1858-03-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185803281
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18580328
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18580328
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1858
- Monat1858-03
- Tag1858-03-28
- Monat1858-03
- Jahr1858
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.03.1858
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Lripüacr Tageblatt und Anzeiger. 87. Sonntag den 28. März. 1858. Etwas Uber die Sächsische Sergbau- und Eisenhütten - Gesellschaft. Unfern geehrte« Lesern werden in der neuesten Zeit öfter- An kündigungen zu Besicht gekommen sein, in welchen zur Actien- zeichnung bei der Sächsischen Bergbau- und Eisenhütten - Gesell schaft aufgefordert wird. Bei dem großartigen Umfange und der volk-wirthschaftlichen Bedeutung derartiger Unternehmungen scheint eS uns eine leider nicht genug beachtete Pflicht der Presse, den Sachstand dieser Unternehmungen zu prüfen und je nach dem Ergebnisse entweder vor der Berheiligung bei denselben zu warnen oder dazu nach Kräften zu ermuntern. Bekanntlich gehören in Sachsen alle Mineralien, die wegen ihre- Metallgehaltes nutzbar sind, darunter insbesondere das Eisen erz, dem Staate. Die Aufsuchung und Gewinnung derselben hat aber die Staatsregierung in einem Gesetze vom Jahre 1851 frei gegeben, freilich unter verschiedenen Bedingungen, welche jedoch lediglich eine geordnete und rationelle Abbaüweise unter der Ober aufsicht der StaatSregierung bezwecken und die Bergwerksabgaben regeln. Auf Grund diese- Gesetze- haben nun die Unternehmer der Sächsischen Bergbau- und Eisenhütten-Gesellschaft da- Recht er worben, im obern Erzgebirge und Voigtlande auf einem Gebiete zusammen von ungefähr 12,000,000 Quad.-Lachter (1 Lachter — ca. Zi/r Ellen) da- Eisenerz adzubauen; sie wollen sodann da- geförderte Eisenerz in einem bei dem Dorfe Grünau an der Mulde und der Zwickau - Schwarzenberger Eismbahn zu bauenden Werke verarbeiten und die Produkte im Handel verwenden. Um da mit umsomehr Nutzen thun zu können, wollen sie sich da- für die Hütten nöthige Feuerungsmaterial selbst abbauen. Wir finden da- weltregierende Geschwisterpaar Eisen und Steinkohlen wieder beisammen. DaS Unternehmen mag geweckt worden sein durch die längst als vorsichtig und mustergiltig anerkannten Mittheilungen de- sta tistischen Bureau- de- Königl. Ministerium- de- Innern, in welchen auS den sichersten Quellen die Rentablität eine- solchen Unternehmen- und dessen Nutzen für den Staat bereit- erwiesen ist. ES ist sodann bemerken-werth und spricht für einen guten Grund der Sache, daß die Unternehmer der Gesellschaft mit ihrer Einlchdung zu einer Zeit hervortraten, wo die ganzen unseligen Folge» der maßlos« Schwindeleien auch in Actienunternehmen über die Betheillgt« eben erst hereingebrocheu «arm. Auch stehen an der Spitze diese- Unternehmen- Ramm, welche dm Ruf nicht nur der tiefsten Wissenschaftlichkeit in den «»schlagend« Branchen, sondern auch vollste? Ehrenhaftigkeit unbestritten ge nießen , z. B. Cotta und Broichaupt von Kreiberg. Ja der Lhat ist aber da- Lanze Unternehm« so gut gegründet,, daß eS sich jedem (Kapitalisten empfehlen läßt. Die de» Prospekte beigegebenen Gutacht« de- Markscheider Oppe zu Awiekäu über die erworbenen Kohlen und Eiseastetnftlder halt« sich durchaus objectiv und von allen schwindelnd« Wahrscheinlichkeit« fern. Nicht genug aber, daß der Inhalt dieser Gutachten und die Stellung ihre-Verfasser- sie genugsam beglaubigten, daß bereit- öffentlich erschienene Schrift« anderer Verfasser in den Hauptpunctm mit ihn« Üdereiakam«, unterwarfen die Untemehmer die Gutacht« Oppe'S einer ander- weit« Bmutachtuug durch den Königl. Sächsisch« Bergmetster Ludwig BraunSdorf in Freiberg. Letzterer hat die. Gutachten Oppe'S durchweg adoptirt und bürgt noch besonder- für dessen persönliche Wahrhaftigkeit und wissenschaftliche Tüchtigkeit. Da^ mit muß man die bergmännische Seite de- Unternehmen- für ge sichert halten. WaS sodann den Absatz de- gewonnenen und be reiteten Eisen- anlangt, so genügt eS darauf hinzuwrisen, daß nach den oben gedachten Mittheilungen in Nr. 3 der Zeitschrift de- statistischen Bureau- der Eisenbedarf Sachsen- auf mindesten- 50 Aollpfund für den Kopf anzuschlagen ist, die Hohöfen der ge. sammten in Sachsen bestehenden Werke aber im Jahre 1855 ein wenige- über 9 Pfund, also noch nicht den fünften Lheil de- wirklichen Verbrauch- producirt haben. Darnach ist der Absatz de- Eisen- vollkommen gesichert, zumal eine Concurrenz von außen mit Rücksicht auf die gleichfalls veranschlagten Productionokosten nicht zu fürchten ist. Wir glauben deshalb auf da- vorliegende Unternehmen an wenden zu dürfen, wa- in den Mittheilungen de- statischen Bu reau- im Allgemeinen gesagt ist: daß wenige Unternehmungen auf besseren Erfolg zu rechnen haben möchten, al- die zu Herstellung von Coak-rodeisen und die weitere Verarbeitung desselben zu allerhand Guß- - und Stabeisenwaaren. Wir haben aber noch ganz besondere Ursachen, da- Unter nehmen im Interesse de- Erzgebirge- und Voigtlandes, zu deren Vortheil e- ganz vorzüglich gereichen wird und im Nam n de- ganzen Landä, dem eS einen lange unfruchtbar gelegenen Schatz heb« wird, freudig zu begrüßen. (A.e u. W.-Bl. f. Auerbach, Kalkrnstrin rc.) Lur Notiz über den Dresden-Poffendorfer Steinkohlenbau. Verein. Wurde in d« letzten Tagen da- Unternehmen der Chemnitzer Steinkohlenbau-Gesellschaft in diesem Blatte mehrfach besprochen, so möge e- auch erlaubt sein eine- bereit- in Angriff gmommenen ähnlichen Unternehmen- hier zu gedenken, und zwar um so mehr, als dasselbe zu den hoffnung-reichsten gehört und seine in unserer Stadt, so wie besonder- in Dresden, wo man e- wegen unmittel barer Nähe besser zu beurtheilen vermag, zahlreichen Theilnehmer zu den günstigsten Erwartungen berechtigt. Der Begründung-- comit^ de- Dre-den - Possendorfer Stein ko hlenbau- VereinS, an dessen Spitze der berühmte Bernhard Cotta, Professor der Geognosie an der Bergakademie zu Freiberg steht, hat die hoffnung-reichsten, an die im br^en Betriebe stehend« Kohlenfelder de- Hänichener ActienverelnS unmittelbar grenzenden Kohlenfelder von Possendorf, ein Areal von 1081 Scheffel Land, äußerst billig erworben und die gegründetste Hoffnung, nach Durch brechung de- Rochliegenden auf ein 7 bi- S Ellen mächtige- Flötz der best« Steinkohle zu stoße«. Zur Vermeidung jeder Verzögerung, so wie zur möglichst baldig« Benutzung der äußerst günstig« Conjuncture» hat der Cornitö de-hald au- eigen« Mitteln mit der Abteufung eine- Schachte- zu doppelter Förderung begonnen, und ist, ohne auf störende Wasser gestoßen zu sein, wie wir uns mit eigenen Augen überzeugt haben, über 00 Ell« in dem hoff nung-reichsten „Rothltegenden" vorgedrung«. Diese Teufe ist bereit- vollständig au-gebaut, da- Schachtgedäud« nebst Zimmer- fchuppen hergestellt und die erforderliche Schachrschmiede, wozu da- Jnventar nebst Werkzeug durch einen günstig« Ankauf erworben ward, in Angriff genommen. — Wird nun der Kohlenmangel trotz der bedeutend gesteigerten Förderung au- sächsischen und der ansehnlichen Zufuhr au- ausländisch« Werken immer fühlbarer,
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