Anzeiger. ^ IS2. - Mittwoch den 12. Mai tt 1858. Bekannt«»-«»-. Das von dem vormaligen Lehrer an der hiesigen Thomasschule kl. Johann David Weigel in seinem am L. März I8S7 publicirten Testamente errichtete Stipendium soll demnächst anderweit verliehen werden. Daher werden die nach der Stiftung zu dem Genüsse diese- Stipendii vorzugsweise berechtigte» Studirenden, nämlich zuvörderst die Nachkommen der leiblichen Geschwister des Testators, sodann Studirende der Theologie aus dessen Geburtsorte Zschocken, ferner Söhne von Lehrern an der hiesigen Thomasschule und endlich frühere Thomasschüler, welche Theologie studiren und um das Stipendium sich zu bewerben gesonnen find, hierdurch aufgefordert, ihre die-fallstgen Gesuche binnen sechs Wochen und längstens den AG. J««L LGSG in der Universität--Canzlei einzureichen und ihre Ansprüche durch glaubhafte Zeugnisse zu bescheinigen. Leipzig, den 10. Mat 1888. Der aravemifche Senat daselbst. vr. Tuch, d. Z. Rector. . . ' l)r. Böttger, S. Bekanntmachung. Die Herren Inhaber von Meß- und laufenden Conten werden andurch daraus aufmerksam gemacht, daß die Duplicat- Eertificate oder an deren Statt die Certificat-Verzeichnisse über die in der gegenwärtigen Ostermesse nach dem VerekiS- auSlande abgesehen Warenposten längstens den LS. Mat laufenden Jahre- bt- Abends O Uhr bei der hiesigen Eontobuchhalterei einzureichen find. Leipzig, den 2V. April 1888. Körrigliches Ha«pt-Aoll-A«r. Lamm. Bekanntmachung. DaS betheiligte HandelSpublicum wird hiermit darauf aufmerksam gemacht, daß eine Restitution der in gegenwärtiger Ostermeffe für im freien Verkehre eingegangene Propre- und Transtto - Spedition-- Güter erlegten Meßunkosten nur dann gewährt werden kann, wenn die hierüber einzureichenden Verzeichnisse nebst Unterlagen längstens Souuabend- den SS. Mai laufenden Jahres bts Abend- G Uhr allhier zur Ablage gelangen. Leipzig, den l. Mai 1888. Königliches Haupt-Ioll'Anrt. Lamm. - -- » Stadttheater. I« der Vorstellung von Bauern selb- n« einstudirtem aller liebsten Lustspiel „Bürgerlich und romantisch" am 10.Mat gab FrLuletn Marte Michalesi vom Dresdner Hostheater als Katharina von Rosen ihre letzte Gastrolle. Nachdem wir die ge schätzte Darstellerin bis jetzt nur tn ernsten Rollen gesehen hatten, bewährte ste sich diesmal auch tu de« leichten und heitern Genre. Wie man eS von ihr erwarte» durste, gab sie als Katharina von Rosen eine durchdachte, fein nüanctrte, tn der Totalität abgerun dete und mit der Haltung der Dame von Stande durchaeführte Leistung. Uebertzlicken wir noch einmal baS, was Känlein Mtchalest während ihres Gastspiels geliefert, so dürft« wir sie wohl mit Recht als etue begabte, sehe verständige und tüchtig ge bildete Darstellerin bezeichnen, die in ernsten Gestaltungen, unter stützt von einem schäum modulatiousstkhigeu Organ, namentlich auch das tief innerliche poetische Element zu bester Geltung zu bringen versteht, wie sie im Lnstsptel und leichteren bürgerlich« Drama dm feine« Eonversationston vollständig in der Gewalt hat. — Herr Emil Hahn vom Hamburger Stadttheater gab in dieser Vorstellung den Baron Ringelstern und bewies damit, daß er im Lustspiel und EonversationSstück dm seiner Begabung am » » Leipzig, de» 11. Rai. II. Majestäten der König und die Königin, so wie II. königl. Hohh. der Kronprinz und die Kronprinzessin traftn gestern Nachmittag S Uhr in Begleitung eines zahlreich« Gefolges mittelst Extrazuges auf dem hiesigen Dresdner Bahnhöfe ein, wo Allerhöchst- und Höchstdieselben von dm Spitz« der hiesig« königlich« und städtisch« Behörden so »te von dem Direktorium der Leipzig-Dresdner Eisenbahucom- pagnie ehrfurchtsvoll begrüßt wurden, und setzt« nach kurzem Verweil« unter Benutzung der Verbindungsbahn die Reise »ach Zwickau weiter fort, um von da aus der heute stattfindmden Eiu- »eihung der Awickau-Schßvarzenberger Eisenbahn mit beizuwohn«. Heute früh gegen S Uhr traft« die Mltzlieber beider Kam me« und die Übrüen von der Regierung zu der ebey gedacht« Einweihung eingeladen« Personen mittelst eines ExtrazuaeS, wel chen die Leipzig - Dresdener Eifenbahncompagnte der Regierung mit großer Liberalität unentgeltlich zur Verfügung gestellt halft, ans dem Dresden« Bahnhofe ein und fuhr«, gleichfalls unter Benutzung der Verbindungsbahn, ohne Aufenthalt weiter nach Zwickau.