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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.12.1854
- Erscheinungsdatum
- 1854-12-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185412270
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18541227
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18541227
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1854
- Monat1854-12
- Tag1854-12-27
- Monat1854-12
- Jahr1854
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.12.1854
- Autor
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UN- Anzeiger. -— 3«I. Mittwoch den 27. December. L854. Der Wanderer. I schönen Gesichtes und ein Schauer überfiel ihn, als sie das Tuch «>. ......«.».......... (Fortsetzung.) I dich das Ungeheuer der Wollust wieder in ihr Netz ziehen, oder Malkrö-ck-n I wird der heutige Tag deinem Herzen ein Auferstehungstag sein? —r . ^ I Hoffen soll der Mensch da« Beste bei allen seinen Bestrebungen. « "ne Zeit lang gegangen war, kam er an eme Allee. I Unter solchen Gedanken schritt er weiter. Der Himmel hatte I nach und nach aufgeklärt. Di« Sterne schienen und der Ntrltch nach einmal zurück. Ein schwarzer Schatten schwankte I Agmd ward stiller und stiller ihm nach und näherte sich mehr und mehr. Es war ein Mädchen, ß Die Sterne. Wie viel Millionen Welten strahlen da vor meinen Augen. - - ^ , Hier die Milchstraße, was ist sie? Ein Meer von Sternen, welches der Wanderer, denn jener Beschreibung nach, weiche er im WirthS-1 die Hand des Ewigen erschuf. Jene weißen Puncte, waS sind Hause vernommen, mußte da- da- Waldröschen sein. Rach einigen I fl-? Sternenbaufen durchs Fernrohr gesehen. Hinter ihnen erblickt srnften Worten erkundigte sich der Wanderer theilnehmend nach! man noch Andere, und auch die lösen sich, durch ein schärfere- ihren Verhältnissen und nach ihrer Jugendzeit. r GlaS gesehen, wieder in Sternenmeere auf. Gott wie weit reicht „Die find traurig, lieber Herr/' antwortete da- WaldröSchen. I daS Auge des schwachen Menschen und wie gering ist immer noch „Ich -ade weder Vater noch Mutter. Man hat mich, wie man I da«, was er sieht, im Verhältniß zum großen Ganzen. At, i« Walde gefunden und dann einer Pflegemutter übergeben. I Aber da- Wenige ist genug für ein demüchigeS Knie zum Dlest Fra« war wie ein böser Geist auf mich loS, sie schlug mich I Niedersinken und zum AuSruf für ein frommes Herz. und »wmeg mich denganzen Lag mit Blumen und andern Dingen Wenn ^ Schemel deiner Füße hemm zu laufe«. Dabe, tr,eb man die losesten Streiche mit nnr ! und am Thron schon solcher Schein, und wenn ich da- meiner rohen Pflegemutter erzählte, so sagte sie ! O was muß für Freud und Wonne barsch: Dumme- Ding, thue als ob du eS nicht hörtest. Aber! Erst an Deinem Herzen sein, ich weiß nicht wie e- kam, später gefiel mir das Herumschlendern I Spitta. selber, ich gewöhnte mir auch einige hübsche Redensarten an, diel Und alle diese Welten sind vielleicht belebt. O wie freundlich ich aufgrschnappt hatte und wurde recht munter. Das gefiel, und I klingt das Wort unser- Erlösers: In meines Vater- Hause find brachte mir etwa« ein. Aber mir graut oft wenn ich jetzt daran! viele Wohnungen und ich gehe hin, um euch die Stätte zu be denke. WaS soll in Zukunft auS mir werden? Ich denke oft! reiten. Es ist kein Tod in der Welt. Denn die Liebe hat die Stunden lang darüber nach, wenn ich auS dem Gewühle der! Welt erschaffen und überall Leben und Seligkeit ausgestreut. Menschen heraus bin. I Aber wir Armen, wir kennen nicht einmal alle Wunder de- Der Wanderer halte theilnehmend zugehört, sah ihr scharf in's I Sandkorns, auf dem wir wohnen. Alle Entdeckungen, die wir Gesicht und sagte: „Wenn ich dir nun einen Weg vorschlüge, auf! machen, sind äußerst gering im VerhäUniß zu dem, was noch im dem du dich erraffen und wieder zu Ehren und Glück kommen! Schoß der Erde schläft, und im denkenden Menschengeiste. Roch könntest?" , I viel weniger ist uns ein ergründender Blick nach oben gegönnt. „Bester Herr, ich habe schon die Zuversicht verloren. Das! So dachte der Wanderer für sich hin. Da gesellte sich mit einem Elend von früher Jugend an hat mir die schönsten Hoffnungen I biedern Gruße ein einfacher Landmann zu ihm und es entspann meine- Lebens verdorben. Aber welchen Weg meinen Sie?" I sich sogleich ein Gespräch. „Gebet und Arbeit. Nie ist ein Menschenkind so recht aus I „ES ist heute noch eine freundliche Christnacht geworden. Da der Schmach gekommen ohne Arbeit und Gebet. Geh, greif ein I oben ist- herrlich! Wenn's nur hier unten besser wäre!" begann Werk mit Eifer an, vertiefe dich hinein, vertraue den Menschen Iber Landmann, und vor Allem Gott. Jeder Schweißtropfen, den du bei deiner! „Wie meinen Sie das?" Arbeit vergießest, wird eine Perle zu einem neuen Ehrenkranz und > „Nun, daS darf ich Ihnen wohl kaum sagen, Sie wissen doch bei jedem innigen Gebete reicht der Himmel dir die Hand, um dich I auch, wie trüb die Zeit ist. Alle Lebensmittel theuer. Die Arbeit eine» Schritt herauf aus dem Elende zu heben. So findest du I findet keinen Lohn, oft fehlt sie ganz. Die Menschen darben und deine verlorne Ruhe wieder." I leiden und greifen oft zu den schlechtesten Mitteln, um sich ihre Der Ton und die Sprache unsere- Wanderer- waren so ernst I Lage zu verbessern. Sehen Sie, das Leben auf der Erde ist kein und so aufrichtig theilnehmend, daß da- Kind de- Laster- sich tief I Himmel." ergriffen fühlte. — I „Ihr Bild, guter Freund, ist ein wenig zu grau. Mag sein. Sie kamen an eine Straße in dem kleinen Oertchen G. Der I daß da- Leben sich hier und da recht düster gestaltet. Ich kenne Wanderer wollte sich trennen. WaldröSchen fragte, ob er nicht! die Noch gar wohl; aber lch weiß auch, daß die Menschen an dem Arbeit für sie wisse in der Stadt. Er nannte ihr einen Ort und I verödeten Leben zum Theil mit Schuld sind. Jedem Menschen versprach, sich für sie zu verwenden. Au gleicher Zeit ergriff er »geht in feinem Leben so mancher Stern auf, wenn er nur ein Auge ihre Hand und sagte: Nimm da-, du drauchst nicht zu erröthen! dafür hätte! Wenn Einer dem Andern vertrauensvoll sein Herz dabei. Aber schaudere vor deinem Leben zurück! I au-schüttet und die Roth klagt, und Jener nun Theil nimmt mit Sie dankre. Der Wanderer sah da« unheimliche Feuer in I Zärtlichkeit und durch Rath und Sorge die Wunden zu heilen ihren Augm, dir schon etwa- verwüsteten Züge ihre- wirklich! sucht, geht da dem Armen nicht so zu sagen ein Stern auf?"
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