Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. 245. Donnerstag den 2. September. 1858. Bekanntmachung, die AuSloosung von Schuldscheinen der unverzinslichen Anleihe zum Neubau des hiesigen Armenhauses betr. In Gemäßheit des Tilgungsplanes für obgedachte Anleihe von 25,000 Thlr. sind von den am 1. August 1853 ausgestellten 100 Schuldscheinen K 250 Thlr. alljährlich wenigstens 8 Stück --- 2000 Thlr. zur öffentlichen Berloosung zu bringen und zu Michaelis zurückzuzahlen. Die diesjährige Ausloosung von 8 Stück soll am 1V. September L8S8 Vormittags auf der Expedition der Armenanstalt im Gewandhause, Universttätsstraße, 1 Treppe hoch, öffentlich erfolgen und werden darnach die gezogenen Nummern veröffentlicht werden. Leipzig, am 30. August 1858. Das Armeudireetorium. Bekanntmachung. Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß bei dem Unterzeichneten Haupt-Steuer-Amte die Auszahlung der fälligen Staatsschulden-Effecten während der Monate April bis mit September in der Zeit von Vormittag- 8 bis LS und Nachmittag- von L bi- « Uhr, während der Monate Oktober bi- mit März dagegen von Vormittag- 8 bis LS und Nachmittag- von S bi- S Uhr, mit Ausschluß der Sonn- und Feiertage, stattfindet. Leipzig, dm 80. August 1858. Königliches Sanpt-Steuer-Amt. Simon. Interessante Luriosttät. Herrn T. O. Weigel gebührt ein öffentlicher Dank, daß er uns durch Ausstellung einer Auswahl aus seiner Autographen- Sammlung einen Genuß bereitete, wie ihn keine deutsche Stadt zu bketen im Stande ist. Anerkennung gebührt aber auch den Besuchern und insbesondere den Besucherinnen, welche die „Gunst des Augenblickes" zu würdigen wußtm und Aeugniß gaben von der geistigen Bildung Pleiß-AthenS. Biele dieser Besuchenden werdm bei der Musterung der Helden deS dreißigjährigen Krieges auch an Nr. 227: „RuäolL I^reid. v. lerEendadr, k. I'elämarselrull", vorübergegangm sein, ohne zu ahnen, daß ein interessantes Curiosum an dieses Autograph sich knüpft. Nachttäglich sei dieses hier noch mitgetheilt. Schiller charakterisirt in seinem „Wallenstein" den Rudolf von Teuffenbach, der Generalquartiermeister des kaiserlichen Heeres war, in folgender Stelle: Buttler (zu Terzky). Zähl' nach! Just dreißig Namen müssen's sein. Terzky. - Ein Kreuz steht hier! Tieffenbach. Das Kreuz bin ich! Jsolani (zu Terzky). Er kann nicht schreiben; doch sein Kreuz ist aut Und wird ihm honorirt von Jud' und Christ. Schiller glaubte also, daß Tieffenbach, oder, wie dieser selbst schrieb, Teuffenpach, des Schreibens unkundig war. Wie aber nun? Ich selbst besitze zwei Briefe, von Tieffenbach unter zeichnet, und in diesen Tagm sahen wir auf der Stabtbibliothek unter Nr. 227 einm dritten. Die Unterschrift: bestätigt nicht nur seine Vertrautheit mit dem Schreiben, sondern zeigt uns sogar Schriftzüge von reinster Bildung und edelster Form. AdolfHenze. Tages Kalender. Stadttheater. A.donnsmsni »uspenLu. 3«« Besten der Hinterlaffeue« de- Komponisten CI. Mirandolina. Lustspiel in 3 Actm, nach Goldini von Carl Blum. Personen: Ein Reisender Herr Werner. Sein Reitknecht Herr Vallmann. Der Oberkellner Herr Röficke. Mirandolina Frau Wohlstadt. L o n e e r t. 1) Ouvertüre zu „Paul Gerhard". L) Arie aus der Oper „Ma rina", gesungen von Frl. von Ehrenberg. 8) Fest-Ouvertüre.